Im Kino: May December

In seinem neuen Film „May December“ spielt Todd Haynes mit Perspektiven und Andeutungen. Das Ergebnis ist hochspannend, verstörend und zutiefst traurig.

Elizabeth (r.) sieht in Grace vor allem eine interessante Schauspielrolle. (© Netflix)

Nahaufnahmen von Insekten, dramatische Klaviermusik – schon die ersten Minuten von „May December“ machen deutlich, dass es sich nicht um einen Wohlfühlfilm handelt. Dabei wirkt die Handlung anfangs noch harmonisch. Es ist der 4. Juli in der idyllischen nordamerikanischen Küstenstadt Savannah. Der Himmel ist blau, die Menschen leicht bekleidet, im Hintergrund hört man ein Schlagzeugensemble. Vor einem großen Einfamilienhaus hievt eine Frau (Natalie Portman) Reisekoffer aus einem Auto. mehr lesen / lire plus

Kleinherzigkeit im Großherzogtum: Krampf ums Klima

Wann, wie und wer? Drei bei der Bekämpfung des Klimawandels entscheidende Fragen, die der Luxemburger Premier nicht befriedigend beantworten kann. Damit steht er nicht allein unter den Politiker*innen dieses Planeten.

My car and my castle. Mit Technologie und Klima-Trödelei Luxemburgs Lebensstil und seine Interessen bewahren. (Wikimedia; Szilas; CC BY-SA 4.0)

Sieht Luc Frieden das Klimaproblem zu „entspannt“? Eine diesbezügliche Aussage des Premiers in seinem RTL-Neujahrsinterview hat für Entrüstung gesorgt. Dieser Vorwurf stellt jedoch nicht nur eine Verdrehung seiner Aussage dar, sondern lenkt von den wirklichen Unzulänglichkeiten in Friedens Analysen ab. Allerdings steht der Luxemburger Regierungschef mit seinen Schwierigkeiten, die Herausforderungen der Klimakrise zu erfassen, nicht allein da, wie das enttäuschende, aber vielfach gefeierte Abschlussdokument der COP28 erneut gezeigt hat (woxx 1765). mehr lesen / lire plus

Datenschutzkommission will Meinungen zu KI

Die nationale Datenschutzkomission (CNPD) will sich mehr mit sogenannter Künstlicher Intelligenz befassen und Hilfestellung für öffentliche und private Akteur*innen anbieten. Deswegen ruft sie dazu auf, ihr Erfahrungen, Herausforderungen und Erwartungen in Bezug auf KI-basierte Tools mitzuteilen. Besonders starkes Interesse hat die CNPD an datenschutzrechtlichen Problemen und an Fragen, aber auch Lösungen, die sich aus der Nutzung Künstlicher Intelligenz ergeben. Daneben ist die Datenschutzkommission aber auch interessiert daran, von technischen, regulatorischen, organisatorischen und menschlichen Schwierigkeiten zu erfahren. Die Erfahrungsberichte können einfach per E-Mail an ia@cnpd.lu geschickt werden. Sie sollen der CNPD als Grundlage für die Erstellung neuer Leitfäden und Schulungen dienen. Neben dem bekannten ChatGPT gibt es viele andere Programme, die mit sogenannter künstlicher Intelligenz arbeiten oder auf „Machine Learning“ basieren. mehr lesen / lire plus

Ozempic: Besorgniserregender Hype

Sechs Jahre ist es mittlerweile her, dass Ozempic in Europa zugelassen wurde – ein Medikament, das seit seiner Entwicklung im Jahr 2012 durch den dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk weltweit als wissenschaftliche Sensation gefeiert wird (woxx 1726). Zum Einsatz kommt der darin enthaltene Wirkstoff Semaglutid nämlich bei Diabetes Typ 2. Doch sowohl hierzulande als auch in vielen anderen Ländern geht der Hype mit einer unliebsamen Begleiterscheinung einher: Wegen seiner appetithemmenden Wirkung wird das Medikament nämlich auch „off label“ zur Gewichtsreduktion verschrieben; seit etwa zwei Jahren bestehen deswegen weltweit Lieferengpässe. Die kritische Situation veranlasste das Gesundheitsministerium im Herbst vergangenen Jahres, Ärzt*innen per Rundbrief von „off label“-Verschreibungen abzuraten. mehr lesen / lire plus

Frieden : une romance avec les journalistes ?

Laissant pour l’instant le rôle de père Fouettard à son ministre de l’Intérieur et à son interdiction de la mendicité, Luc Frieden a continué à vider sa hotte de père Noël, ce 12 janvier. Objet de sa sollicitude : les journalistes et leur demande d’une loi élargissant l’accès à l’information gouvernementale et administrative. Un texte sera présenté avant l’été, a-t-il assuré. Le chef du gouvernement et ministre des Médias a fait cette annonce – et créé la surprise – lors de la présentation de ses voeux à la presse, au Musée national d’histoire et d’art. Pour Luc Frieden, il s’agit de donner aux professionnel- les les moyens de mieux informer le public et de lutter contre les fake news, des enjeux essentiels pour une démocratie. mehr lesen / lire plus

Guatemala: Indigener Aufbruch

Anfang der Woche wurde in Guatemala der neue Präsident Bernardo Arévalo vereidigt. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte das zuletzt noch zu verhindern versucht. Sie ist damit jedoch gescheitert – dank internationalem Druck und massiver, indigen geprägter Proteste.

Schluss machen mit der Korruption: Die Proteste für die Bestätigung der Wahl von Bernardo Arévalo zum neuen Präsidenten Guatemalas waren maßgeblich von indigenen Ethnien getragen. (Foto: Knut Henkel)

Auch am 14. Januar, dem Tag der geplanten Vereidigung, war vor dem „Ministerio Público“, dem Amt der Generalstaatsanwaltschaft, in Guatemala-Stadt einiges los. Kardinal Álvaro Ramazzini machte um 10 Uhr morgens den Auftakt und las die Messe vor hunderten, meist indigenen Aktivist*innen. mehr lesen / lire plus

Digitalisierung und Datensicherheit: ePortmonni

Digitaler Personalausweis und digitaler Führerschein sollen in die eWallet. Die soll schon bald kommen, verspricht die CSV-DP-Koalition. Doch dieses Versprechen ist nicht neu – und könnte schon bald von EU-Plänen durchkreuzt werden.

Mit dem Handy bezahlen geht schon, aber auf den digitalen Ausweis und digitalen Führerschein müssen die Luxemburger*innen noch warten. (Foto: cottonbro studio/pexels)

Wie oft haben Sie sich schon gewünscht, ihren Ausweis oder ihren Führerschein digital auf dem Handy vorzeigen zu können, statt Plastikkarten mit sich herumschleppen zu müssen? Die elektronische Brieftasche, auch eWallet genannt, soll das ermöglichen. Bald soll auch die neue eIDAS-Regulierung der EU kommen. Digitale Ausweisdokumente sollen damit nicht nur dazu dienen, das Smartphone als Plastikkartenersatz benutzen zu können, sondern auch ermöglichen, dass man sich im Internet ausweisen kann. mehr lesen / lire plus

„Tax the Rich“: Retten Steuern die Welt?

Die Reichen zur Kasse bitten: Das fordert das Bündnis Tax the Rich in einer Bürger*inneninitiative, doch bisher fehlt es unter anderem in Luxemburg an Zuspruch.

Ein Prozent der europäischen Bevölkerung besitzt fast die Hälfte des Vermögens Europas. Statt freiwilliger Wohltätigkeit, sind systematische Lösungen wie eine Vermögenssteuer für die Superreichen nötig, um die Zukunft gerechter zu gestalten. (Copyright: Charter for Compassion.)

In Argentinien oder Neuseeland gibt es sie schon, nun soll auch in der Europäischen Union eine Vermögenssteuer für die Superreichen her: Das Bündnis Tax the Rich, in dem sich Politiker*innen, Ökonomist*innen und Aktivist*innen befinden, reichte letzten Juni eine Bürger*inneninitative bei der EU-Kommission ein, um gegen steigende Ungerechtigkeiten anzukämpfen. mehr lesen / lire plus

Heavy-Metal-Nacht: Der Abriss von Oberkorn

Ein Metal-Tagesfestival der gehobenen Klasse findet am kommenden Samstag mit dem „Hall O’ Metal II“ in Differdingen statt. Mit dabei sind auch beeindruckend starke Luxemburger Bands.

Hat auch auf der Bühne alles im Griff: Jeff Buchette von „Attitude Music“ und Gitarrist der Luxemburger Band „Scarlet Anger“, die auf dem „Hall O’ Metal II“ ihr neues Album präsentiert. (Foto: Scarlet Anger)

Wow, was für ein Line-up! Was die Leute von „Attitude Music“ für kommenden Samstag auf die Beine gestellt haben, sollte sich kein Metalfan entgehen lassen, für den Differdingen irgendwie erreichbar ist. Unter dem Titel „Hall O’ Metal II“ wurde ein rundes Programm zusammengestellt: Eine starke Basis an Luxemburger Bands, Altgediente wie Newcomer, eine Album-Releaseparty, und dann hat man sich noch zwei Abrissunternehmen aus dem Ausland hinzubestellt. mehr lesen / lire plus

Die Initiative „Attitude Music“: „Es lohnt sich, auf die Zähne zu beißen“

„Attitude Music“ will Luxemburger Bands eine Plattform bieten und internationale Kontakte erleichtern. Darüber hat sich die woxx mit Jeff Buchette unterhalten, der Mitveranstalter des „Hall O’ Metal II“ ist und als Gitarrist mit seiner Band „Scarlet Anger“ dort deren neues Album präsentieren wird.

woxx: Wer steckt hinter „Attitude Music“ und welche Ziele verfolgen Sie?

Ein wenig roh darf’s schon sein: Joe Block, der Sänger von „Scarlet Anger“. (Foto: Scarlet Anger)

Jeff Buchette: Wir sind ein Zusammenschluss von Musikern aus der Luxemburger Szene, mit dem Zweck, gemeinsam Konzerte zu organisieren. Hugo Centeno von „Praetor“ hat die Initiative aus der Taufe gehoben und ist Präsident des Vereins. mehr lesen / lire plus

Élections sociales : Les syndicats en ordre de bataille

Les projets du gouvernement hérissent les syndicats et aiguisent leur rivalité, alors que les élections sociales se tiendront le 12 mars. Pour le LCGB, Patrick Dury hausse le ton sur une réforme des pensions, dont il fait un casus belli. À l’OGBL, Nora Back répète que son syndicat est « le premier opposant politique » au gouvernement, le seul à même de contrecarrer un « projet libéral » dont elle n’attend rien de bon.

(Photo: OGBL)

Mais quelle mouche a piqué Patrick Dury ? En novembre, le président du LCGB était des plus conciliants avec les vainqueurs des législatives, estimant « qu’avec ce gouvernement, nous pouvons obtenir des résultats dans l’intérêt des gens qui travaillent » (woxx 1763). mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Monster

Le cinéaste Hirokazu Kore-eda retourne aux thématiques des familles « atypiques » avec un drame-mystère très doux qui, entre rumeurs, préjudices et fausses pistes, semble tantôt se résoudre, tantôt camoufler la vérité. Construit en trois actes restituant trois points de vue, le récit estompe avec sérénité la frontière entre coupables et victimes, avant de révéler délicatement – une fois libres des pressions sociétales – la vérité des deux protagonistes. Le prix du meilleur scénario au dernier Festival de Cannes est absolument mérité.

Dans les salles. Tous les horaires sur le site.

L’évaluation du woxx : XXX mehr lesen / lire plus

Antoine Pohu: Nous sommes celleux qui marchent dans la ville

Wie viel Gesellschaftskritik und Generationskampf passen auf 30 Buchseiten? Eine Menge, wie der luxemburgische Autor Antoine Pohu, 1999 geboren, in seiner Kurznovelle „Nous sommes celleux qui marchent dans la ville“ (Capybarabooks) offenbart. Das Buch entstand im Zuge seiner Residenz im Rahmen der „Walfer Bicherdeeg 2022“: Darin konfrontiert Pohu einen alten König, der es sich vor allem mit der heranwachsenden Generation seines Reichs verscherzt hat, mit dem Zerfall seiner Weltvorstellung. Der Autor greift die Proteste junger Aktivist*innen, Queerfeindlichkeit, Armut und weitere soziale Ungerechtigkeiten auf, für die der Herrscher blind zu sein scheint. Allgemein ein starkes, politisches Statement im Zeichen der Zeit; im Detail jedoch ein Werk, dem es an Feinschliff fehlt. mehr lesen / lire plus

Der letzte linke Kleingärtner, Teil 58: Pöbelnde Bauern

Angesichts des Protests subventionsgemästeter deutscher Bauern gehen selbst unserem Kleingärtner die Gäule durch.

Fahren schwere Geschütze auf: Protestierende Bauern in Deutschland. (Foto: EPA-EFE/RONALD WITTEK)

Die Deutschen sind ein komisches Volk, Wenn einer das weiß, dann ja wohl ich. Ich bin nah dran und komme im Moment aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Deutsche Bauern protestieren, machen republikweit schwer Lärm und fahren mit ihren teuren Treckern über die Autobahnen. Sie demonstrieren nicht für mehr Nachhaltigkeit oder zumindest bessere Marktbedingungen, von einem an sozialer Gerechtigkeit orientierten Umsturz will in Deutschland eh niemand reden. Nein, sie demonstrieren schlichtweg dafür, dass sie mehr Subventionen bekommen. mehr lesen / lire plus

Musique : Descente collective, profondeur individuelle

Jesús Iglesias, membre du conseil d’administration du Círculo Cultural Antonio Machado, annonçait en septembre dernier dans le woxx que « la première activité d’envergure l’année prochaine [serait] le concert de l’altiste Isabel Villanueva, le 24 janvier, à Neimënster ». La date annoncée approche et l’artiste (née à Pampelune en 1988) a accepté de s’entretenir avec nous.

Artiste à découvrir au Neimënster, le 24 janvier : Isabel Villanueva. (Copyright: Gaby Merz)

Dans la revue spécialisée « Scherzo », Tomás Marco, compositeur et directeur de la Real Academia de Bellas Artes de San Fernando (Madrid), a affirmé récemment qu’Isabel Villanueva « est une grande altiste soliste qui développe une large carrière internationale. mehr lesen / lire plus