Russland: Der Feind steht queer

Die russische Regierung hat die LGBTIQA+-Bewegung als „extremistisch“ eingestuft und verboten. Für nicht-heterosexuelle Personen und ihre Unterstützer*innen hat das katastrophale Folgen. Die Suche nach innergesellschaftlichen Feinden soll die Bevölkerung auch auf die Wahlen im kommenden Jahr einschwören.

Protest gegen die Ermordung der LGBTIQA+-Aktivistin Jelena Grigorjewa im Juli 2019 in Sankt Petersburg: Solche öffentlichen Kundgebungen können nun noch leichter kriminalisiert werden, seit die „internationale LGBT-Bewegung“ vom russischen Obersten Gerichtshof als „extremistisch“ eingestuft und verboten worden ist. Foto: (EPA-EFE/ANATOLY MALTSEV)

Glaubt man den jüngsten Meinungsbildern aus der Russischen Föderation, dann fängt die dortige Gesellschaft an, kriegsmüde zu werden. Zum ersten Mal seit Beginn entsprechender Umfragen ist demnach der Anteil derer, die einem Truppenabzug aus der Ukraine und Friedensgesprächen zustimmen würden, ohne dass die proklamierten Kriegsziele erreicht wurden, größer (40 Prozent) als der Anteil jener, die damit nicht einverstanden wären (33 Prozent). mehr lesen / lire plus

Sudan: Die Gewalt regiert

Die gescheiterte Demokratisierung des Sudan hat den drittgrößten Staat Afrikas in einen länderübergreifenden Bürgerkrieg geführt, in dem neben sudanesischen Warlords auch Staaten aus aller Welt kräftig mitmischen.

Flüchtlinge in der südsudanesischen Grenzstadt Wunthaou: Unter den Menschen, die derzeit aus dem Sudan hierher fliehen, sind auch viele, die zuvor aus dem Südsudan in Richtung Norden geflohen sind, nun aber angesichts des bewaffneten Konflikts im Sudan zurückkehren. (Foto: EPA-EFE/AMEL PAIN)

Was im April mit Kämpfen zwischen den aus Darfur im Westen des Landes stammenden „Rapid Support Forces“ (RSF) unter Mohammed Hamdan Dagalo und der regulären Armee in Khartoum begonnen hatte, hat mittlerweile dazu geführt, dass die rivalisierenden Gruppen verschiedene Teile des Landes beherrschen. mehr lesen / lire plus

Artikel 6 auf der COP28: Lass fünfe gerade sein!

Kohlenstoffmärkte sollen den Klimaschutz effizienter machen. Doch ihre Schlupflöcher zu schließen und ihren Nebenwirkungen vorzubeugen, ist nicht wirklich erwünscht.

Viele viele Carbon Offsets … Mit heißer Luft noch schneller in die Klimakatastrophe! (Pixabay; Pexels)

Worüber wird bei der COP28 derzeit verhandelt? Die Klimakonferenz in Dubai, die nächste Woche abschließt, dreht vor allem um Geld und heiße Luft. Genauer gesagt, um Nord-Süd-Finanzflüsse wie die Fonds für Klimaschäden (siehe Kasten S. 7 unten) und um CO2-Emissionen, die dringend gesenkt werden müssen. Wieso sind diese Fragen nicht längst geklärt, warum ist das Emissions-Inventar, acht Jahre nach der COP15 in Paris katastrophal? mehr lesen / lire plus

Science-fiction : Féconde couvée

Un riche panorama de nouvelles de Joëlle Wintrebert couvrant trois décennies, c’est ce que propose l’éditeur Au diable vauvert dans ce recueil. De quoi se plonger – ou se replonger – dans l’univers fascinant d’une autrice majeure de l’imaginaire hexagonal, qui porte toujours haut les couleurs des femmes et des filles.

(Couverture : Caza/Au diable vauvert)

« Les poings sur les hanches qu’elle avait joliment rondes sous une taille fine et des seins de statue, la fille me toisait, l’œil furieux. (…) Elle me plaisait, la bougresse, et j’aurais volontiers mordu sa bouche vipérine et le reste de son anatomie. » Dans la première nouvelle du livre, l’autrice, étiquetée à maintes reprises comme féministe, se permet de coucher sur le papier un regard masculin digne des plus grandes heures de la science-fiction misogyne d’antan. mehr lesen / lire plus

Le Luxembourg et Engie gagnent contre la Commission

Voilà une somme rondelette que l’État luxembourgeois n’aura pas et que, de toute manière, il ne voulait pas. La Cour de justice de l’Union européenne (CJUE) a donné raison, ce mardi 5 décembre, au grand-duché contre la Commission européenne, qui avait condamné Engie à rembourser 120 millions d’euros au fisc luxembourgeois, en vertu de tax rulings accordés à deux filiales luxembourgeoises de l’énergéticien français. Pour Bruxelles, il s’agissait d’aides d’État incompatibles avec les règles du marché intérieur, les deux sociétés n’ayant payé que 0,3 % d’impôts sur certains de leurs bénéfices pendant près de dix ans. Engie et le Luxembourg avaient contesté l’interprétation de l’exécutif européen devant la justice européenne qui, dans un premier temps, les avait déboutés. mehr lesen / lire plus

Ciné Sura braucht Geld

Quelle: Ciné Sura

Das Ciné Sura in Echternach mag ein historisches Kino sein, auf neue Technik ist es trotzdem angewiesen: Das Team muss einen veralteten Filmprojektor ersetzen und benötigt für den Kauf sowie die Installation 60.000 Euro. Zu diesem Zweck lanciert das Ciné Sura jetzt eine Crowdfunding-Kampagne: Spender*innen können das Kino ab sofort via startnext.com/cinesura mit einem Betrag ihrer Wahl unterstützen. Der Projektor sei entscheidend für den Betrieb und müsse dringend ausgetauscht werden, heißt es in der Pressemitteilung zur Kampagne. Benötigt wird ein Laserprojektor, der die Qualität der Filmvorführungen verbessern und den Energieverbrauch senken soll. Das Kino zählt zu den ältesten Luxemburgs und ist Teil der Gruppe Cinextdoor: Der Verbund, gegründet 2021, vereint acht regionale, unabhängige luxemburgische Kinos (Ciné Orion, Ciné Prabbeli, Ciné Scala, Kulturhuef Kino, Kinoler, Ciné Le Paris, Ciné Starlight) und vertritt deren Interessen. mehr lesen / lire plus

EU will ungefragt sparen

Kein Thema sollte dem Europaparlament wichtiger sein als die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Das gab eine Mehrheit der Luxemburger*innen (39 Prozent) bei einer Meinungsumfrage für den „Eurobarometer“ sechs Monate vor den Europawahlen an. Sie sind sich bei dieser Priorität mit den restlichen EU-Bürger*innen einig (36 Prozent). Auf Platz zwei rangiert hierzulande die „Zukunft Europas“, die EU-weit nur an sechster Stelle steht. Wie im Rest der EU werden außerdem das öffentliche Gesundheitswesen und die Bekämpfung des Klimawandels als dringliche Aufgaben gesehen. Mit den geplanten Fiskal- und Schuldenregeln, über die am Donnerstag bei Redaktionsschluss dieser Zeitung auf einem Treffen der Eurogruppe verhandelt wurde, werden sich solche Prioritäten nur schlecht vereinbaren lassen. mehr lesen / lire plus

Kernkraft als Klimaretterin: Keine strahlenden Aussichten

Über 20 Länder haben auf der Weltklimakonferenz einen Aufruf unterzeichnet, die Kapazitäten der Kernkraft bis 2050 zu verdreifachen. Doch ein neuer Bericht über den Status der weltweiten Nuklearindustrie zeigt, dass das alles andere als einfach wird.

Seit 2018 produziert das Kernkraftwerk Taishan Strom für China. Die Volksrepublik baut aktuell 23 Reaktoren. (Foto: EDF Energy)

„Kernkraft ist zurück!“ Das hofft zumindest der französische Präsident Emmanuel Macron. In seiner Rede in Dubai am 2. Dezember dankte er nicht nur seinen Partner*innen aus der Industrie und den Mitunterzeichner*innen, sondern strich die Vorteile von Kernkraft hervor. Sie sei so sauber wie Windkraft, sicher und eine gute Gelegenheit, um strategisch unabhängig zu werden. mehr lesen / lire plus

ASTM zum CO2-Handel: Hier reduzieren statt dort kompensieren!

CO2-Gutschriften werden als Instrument zum Klimaschutz gehypt. Die Dritt-Welt-NGO ASTM legt ihre Schwächen und Nebenwirkungen bloß: Sie öffnen Schlupflöcher fürs Verschmutzen, gehen auf Kosten der indegenen Völker und entspringen einer kolonialen Weltsicht.

Elefantenschutz ist Klimaschutz. Der Satz könnte im Projektbericht einer internationalen Naturschutzorganisation stehen. Oder in der Werbebroschüre des Anbieters von CO2-Gutschriften, die durch die Schaffung eines Naturreservats in Kamerun generiert werden. Doch der Elefanten- und vermeintliche Klimaschutz gehen auf Kosten des indigenen Volks der Baka, so die „Action Solidarité Tiers Monde“ (ASTM) auf der Eingangsseite ihrer Broschüre „COP28 : un pas de plus vers le colonialisme carbone ?“ mehr lesen / lire plus

La Concierge: „Uns liegen die Rechte von Künstler*innen am Herzen“

Die Künstler*innen Liliana Francisco und Steven Cruz haben „La Concierge“ gegründet: ein Verein, der sich vor allem an Newcomer*innen der Kunstszene richtet. Francisco und Cruz verraten im Gespräch mit der woxx, was sie zu diesem Schritt bewegt hat.

Die Künstler*innenplattform „La Concierge“ organisiert Mitte Dezember ihre erste Kollektivausstellung „Lost Symbiosis“ in Differdingen. (COPYRIGHT: Rafael Guerreiro (Instagram: @rafael_el_designer))

woxx: Liliana und Steven, wie ist die Idee zu „La Concierge“, einer Plattform für Künstler*innen in Luxemburg, entstanden?

Liliana Francisco: Steven und ich haben uns vor zwei, drei Jahren über die sozialen Medien kennengelernt. Wir haben ein paar Nachrichten ausgetauscht, uns dann für ein Treffen verabredet. mehr lesen / lire plus

Aux Nations unies : Rébellion fiscale au Sud

Les pays du Sud ne veulent plus d’accords fiscaux internationaux négociés exclusivement par l’OCDE, qu’ils considèrent comme un club de riches. Le 22 novembre, à l’initiative du Nigeria, l’Assemblée générale des Nations unies a adopté une « résolution pour la promotion d’une coopération internationale en matière fiscale ». Il s’agit désormais de négocier la lutte contre l’évasion fiscale dans le cadre plus large de l’ONU, afin de tenir compte des besoins de tous les pays.

L’Assemblée générale des Nations unies a adopté une résolution en faveur de négociations sur la fiscalité internationale, tenant compte des besoins des pays du Sud. (Photo : Evan Schneider/ONU)

Le vote du 22 novembre aux Nations unies sonne comme un camouflet pour l’OCDE et ses membres, en majorité occidentaux. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Perfect Days

Seit jeher zeichnen sich die Filme von Wim Wenders durch beeindruckende Langsamkeit und Leichtigkeit aus. Mit „Perfect Days“ zeigt der Filmemacher erneut, dass dennoch keinerlei Langeweile aufkommen muss.

Hirayamas Alltag ist von Ritualen geprägt. (© MASTER MIND Ltd)

Mit „Perfect Days“ kehrt Wim Wenders zu dem zurück, womit seine Karriere in den 1970er-Jahren begann: Dem Filmen von Alltagsszenen auf den Straßen. Wie schon in seinem 1985 erschienenen „Tokyo-Ga“ ist auch diesmal die japanische Metropole wieder Handlungsplatz. Nur ist es diesmal keine Doku, sondern ein fiktionaler Film.

Im Zentrum steht der Alltag des Mittsechzigers Hirayama (Yakusho Kōji). Jeden Morgen wacht er in seinem kleinen Apartment auf, faltet seinen Futon zusammen, gießt seine Pflanzen und macht sich in seinem Kleintransporter auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz. mehr lesen / lire plus

Dezember 2023: Willis Tipps

Betörende Ruhe

Dass es auch heute noch richtig stille Musik gibt – und zwar in einer ganz starken Form – beweisen die drei Frauen von Las Lloronas (die Klageweiber) auf ihrem zweiten Album Out of the Blue. Sura Solomon (USA/Belgien), Amber inʼt Veld (Spanien/Niederlande) und Marieke Werner (Deutschland) haben sich in Brüssel getroffen und gründeten ein Trio, in dem der (oft dreistimmige) Gesang dominiert und von Klarinette, Gitarre, Ukulele, Akkordeon und Piano gestützt wird. Das ist immer behutsam, langsam und ganz fein austariert. Selbst wenn sie das Tempo etwas anziehen, wird es nie laut, sondern bleibt ganz zart und beinahe zerbrechlich. mehr lesen / lire plus

Theatertipp: Escher Meedchen/Escher Bouf

Ein Familiendrama, zwei Perspektiven: Die Autorin Mandy Thiery beleuchtet in ihren Inszenierungen „Escher Meedchen“ und „Escher Bouf“ die Folgen von sexualisiertem Missbrauch. Ihr Monodrama „Escher Meedchen“ feierte 2018 im Escher Theater Premiere – dort steht Mona (Brigitte Urhausen) im Mittelpunkt, eine Überlebende sexualisierter Gewalt. Neben der eigentlichen Erfahrung, thematisiert Thiery auch den Umgang damit innerhalb der Familie und des Freund*innenkreises. „Escher Bouf“, das am Samstag, dem 16. Dezember uraufgeführt wird, knüpft daran an: Hier geht es nämlich um Monas Bruder Gilles (Max Thommes). Wie prägt der Missbrauch sein Leben? Und was für Strategien hat er entwickelt, um darüber hinwegzukommen? Führt beim ersten Stück Rafael Kohn Regie, übernimmt dies beim „Escher Bouf“ die Theaterdirektorin Carole Lorang persönlich. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : La fiancée du poète

Avec son rythme lent et contemplatif ainsi que son scénario plutôt mince, le film a de quoi dérouter. Ses détracteurs et détractrices le qualifieront de mou, ses enthousiastes loueront son onirisme et la douce folie qui s’en dégage. Après tout, quoi de mieux pour alimenter les conversations d’après la séance ? En tout cas, la distribution tout entière se coule avec conviction au sein de l’univers barré de Yolande Moreau.

L’évaluation du woxx : X
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus