EU/USA: Just Like Starting Over

Die Beziehungen zwischen EU und USA sollen aufgepeppt werden. Die Luxemburger Présidence scheint besonders gut geeignet, den Annäherungsversuch von europäischer Seite aus zu starten.

„Wir strecken Europa die Hand hin und wir hoffen, dass Europa dasselbe tun wird“, hatte Ex-Außenminister Colin Powell im Dezember 2004 verkündet. „Was auch immer es für Meinungsverschiedenheiten gab, jetzt schauen wir nach vorne.“ George W. Bush hin oder her, nach vorne schauen wollen nun auch die EU-Regierungen. Im November hatte der niederländische Premierminister Jan Peter Balkenende als damaliger Ratspräsident der EU dem frisch gewählten und in Europa nicht besonders beliebten Texaner zu seiner Wiederwahl gratuliert und dabei den Wunsch geäußert, die Bindung zwischen Europa und die USA möge stärker und tiefer werden. mehr lesen / lire plus

EU-VERFASSUNG: Europa ist nicht zu Hause

Das Referendum über die EU-Verfassung bleibt eine rein Luxemburger Sache. Doch das große Bedauern darüber ist geheuchelt.

(Quelle: kleinwaisertal)

Es ist ein Stück Luxemburger Geschichte großen Bedauerns. „Wéi schued – dommage – schade …“, so der Titel eines Pressekommuniqués von Déi Gréng am Mittwoch, Untertitel: „Pour une révision de la Constitution“. Es reiche jedoch nicht aus, zu bedauern, dass beim Referendum über die EU-Verfassung LuxemburgerInnen unter sich bleiben, so die Feststellung. Stattdessen zeigen die Grünen Tatendrang: Eine Verfassungsänderung muss her, damit künftig auch Nicht-Luxemburger bei öffentlichen Befragungen dabei sein dürfen.

Ein kläglicher Versuch, sich im Nachhinein reinzuwaschen. Auch andere bemühen sich krampfhaft, ein ohnmächtiges Bedauern kundzutun. mehr lesen / lire plus

ARMEE: Professionalisierte Militarisierung

Um den internationalen Verpflichtungen nachzukommen, muss Luxemburg seine Armee professionalisieren, so der Verteidigungsminister. Damit ist klar: Frieden will auch in den Krieg. Und das wiederum ist ganz auf Linie mit der Brüsseler Marschrichtung.

Luxemburgs Soldaten sollen künftig ganz vorne mitmischen. Doch dazu brauchen sie erst einmal das nötige Rüstzeug. Denn: Wer nur notdürftig ausgebildet zur Militär-Mission erscheint, bekommt hier allenfalls Laufburschenjobs zugeteilt. Und damit soll jetzt Schluss sein. In ministerieller Sprache heißt das: Die Luxemburger Armee muss der neuen Rolle der NATO im Rahmen der europäischen Sicherheitspolitik angepasst werden. In den vergangenen Wochen ließ Verteidigungsminister Luc Frieden kaum eine Gelegenheit aus, die neue Stoßrichtung Luxemburger Militärpolitik ins Großherzogtum hinauszuposaunen. mehr lesen / lire plus

NATURTEXTILIEN: Als Öko outen? Nein Danke!

Schwerpunkt der diesjährigen Oekofoire sind Naturtextilien. Der Branche geht es mäßig, der Markt ist inzwischen den Schwankungen der schnelllebigen Modewelt ausgesetzt. Fest steht: Fundilook ist nicht mehr angesagt.

„Mein Laden selbst ist das Label.“ Lucien Reger, Inhaber des kleinen Naturtextilienhandels „Pimpampel“ in Bonneweg sieht sich als Vorsortierer für seine Kundschaft. Der Pionier der Luxemburger Branche ist seit 1992 im Geschäft und kennt sich aus im dichten Dschungel der mehr oder weniger aussagekräftigen Gütesiegel. „Ich nehme meinen Käufern gewissermaßen diese Arbeit ab und sie vertrauen mir“, erklärt Reger. Er weiß, dass seine Kriterien nicht selten strenger sind als die seiner KundInnen.

Denn die sind längst nicht so kritisch, wie oft angenommen. mehr lesen / lire plus

EU-ASYLPOLITIK: Draußen vor den Toren

Der neue EU-Justizkommissar unterstützt die Idee von Auffanglagern für Flüchtlinge in Nordafrika. Damit ist klar: Auch die Kommission fährt nun den Kurs, das Recht auf Asyl in der EU faktisch abzuschaffen.

Rocco Buttiglione, neuer EU-Justizkommissar

Als die Cap Anamur 37 afrikanische Flüchtlinge im Mittelmeer aufgriff, fühlte sich der deutsche Innenminister Otto Schily dazu berufen, den Plan der Auffanglager in Nordafrika zu reaktivieren. Zusammen mit seinem italienischen Kollegen Giuseppe Pisanu legte er ein Konzept vor, das ein klares Ziel verfolgt: Die Mittelmeerküste soll als EU-Außengrenze abgedichtet werden.

Der Vorschlag des Ministerduos sieht vor, dass im Mittelmeer aufgegriffene Flüchtlinge künftig direkt nach Nordafrika zurückgebracht werden – in speziell eingerichtete Auffangzentren. mehr lesen / lire plus

SOMMERHITZE: Ab in die Kasematten

Kaum ist er da, der Sommer 2004, schon fängt das große Stöhnen an. Gegen schweißtreibende Hitze helfen kühlende Klimaanlagen – doch die können auch krank machen.

Klimaanlage für Hundetage

Für heiße Tage hat die Stadt Luxemburg coole Tipps parat. Folgende Plätze, teilte die Gemeindeverwaltung jüngst in einem Presse Kommuniqué mit, bleiben auch bei großer Hitze angenehm kühl: Grand Théâtre und Musée d’Histoire de la Ville etwa. Oder aber, für die, die’s lieber nicht klimatisiert mögen: die Kirchen und die Kasematten.

Trotz dieser kostenlosen Abkühlmöglichkeiten ist in Luxemburg wie in vielen anderen Ländern der Bedarf an kältespendenden Klimageräten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. mehr lesen / lire plus

WTO-RUNDE: Gipfel der Verdrehung

Das am Sonntag beschlossene Rahmenabkommen für die „Entwicklungsrunde“ der WTO bietet vor allem eines: viel Raum für Interpretationen. Die ärmeren Länder haben keinen Grund, sich darüber zu freuen.

„Ein wichtiges Signal für Wachstum“, ein „entscheidender Schritt für den globalen Handel“, „gut für die EU und gut für die Entwicklungsländer“ – so lauten die Kommentare der europäischen und US-amerikanischen Verhandlungsteilnehmer in Genf. Fünf Tage lang hatten dort VertreterInnen aus 147 Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) debattiert und sich schließlich in der Nacht zu Sonntag auf ein Rahmenabkommen für die 2001 in Doha eingeleitete Welthandelsrunde geeinigt. Dass gleichermaßen aus der EU und den USA positive Resonanz auf den Verhandlungsabschluss zu vernehmen war, lässt aufhorchen. mehr lesen / lire plus

DNA-DATENBANK: Von Geburt an verdächtig

Der genetische Fingerabdruck wird gern als Wunderwaffe der modernen Strafverfolgung gehandelt. Wer dagegen ist, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, mit Schuld daran zu sein, dass Kindermörder weiter freiherumlaufen.
Auch in Luxemburg soll nun mit DNA-Profilen gearbeitet werden.

Wer nichts auf dem Kerbholz hat, braucht auch nichts zu befürchten. Schön wärºs. Dank Gentechnik in der Strafverfolgung tun künftig auch unbescholtene BürgerInnen gut daran, sich nicht allzu sehr in Sicherheit zu währen. Am 5. und 6. Juli trafen sich die fünf größten der EU, die „big five“, unter anderem um über die Zusammenarbeit in Sachen DNA-Datenbanken zu reden. Das Thema steht nächsten Montag auf dem Treffen der Innen- und Justizminister der 25 EU-Staaten auf der Tagesordnung. mehr lesen / lire plus

EUROPAWAHL 2004: Wer rettet Europa?

Nun hat er sogar den Segen der Europa- Grünen: Jean-Claude Juncker soll die EU aus der Krise führen. Doch im eigenen Land herrscht EU-Chaos. Denn wer Luxemburg in Brüssel und Straßburg vertritt, ist bislang unklar.

Streicheleinheit für den Ratspräsidenten Bertie Ahern
(Foto: Tom Wagner / SIP)

Am Ende sind die WählerInnen Schuld. Genauer gesagt, das Luxemburger Elektorat. Nicht nur, dass CSV-Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker aus den Nationalwahlen als Meistgewählter hervorging, auch in der Europawahl ist er mit über 40.000 Stimmen einsame Spitze. Und während ein bedrängter Premier alle Angebote für den Präsidentenposten der EU-Kommission mit dem Verweis auf seine klare Wiederwahl weit von sich weist, führen diejenigen, die ihn mit allen Mitteln nach Brüssel locken wollen, sein gutes Abschneiden bei der Europawahl ins Feld: Mit dem deutlichen Vorsprung seiner Partei bei den Nationalwahlen könne Juncker getrost nach Brüssel gehen – schließlich ziehe auch der klare Sieg bei der Europawahl eine gewisse Verantwortung nach sich. mehr lesen / lire plus

EUROPAPARLAMENT: Das Parlament darf zuschauen

Rat und Kommission ignorierten das klare „Nein“ des Europaparlamentes und stimmten dem Transfer von Passagierdaten an US-Behörden zu. Dies geschah nicht nur auf Druck der USA, sondern durchaus im eigenen Interesse.

Das Europaparlament macht Pause und prompt wissen andere diese zu nutzen. Am Montag stimmten die EU-Außenminister einem Abkommen über die Weitergabe von Flugpassagierdaten mit den USA zu. Ein Abkommen, dem sich das Parlament wiederholt widersetzt hatte. Zuletzt am 4. Mai, während seiner letzten Sitzungswoche vor den Wahlen. Nun kann sich das parlamentarische Nein einordnen in die lange Reihe der folgenlosen Beschlüsse des europäischen Abgeordnetenhauses in Straßburg.

Folgenlos auch deshalb, weil das Europaparlament in diesem wie in vielen anderen Fällen gar kein Mitspracherecht genießt. mehr lesen / lire plus

EU-ASYLRECHT: Sicher, am sichersten – supersicher!

Vier Jahre lang diskutierten die Justizminister über ein EU-weites Asylrecht. Nun einigten sie sich in Luxemburg auf den kleinsten gemeinsamen Nenner – Flüchtlinge könnten noch effektiver abgewehrt werden.

Am Donnerstag, den 29. April, fiel in Luxemburg der Hammer. Die EU-Justiz- und Innenminister einigten sich nach vier Jahren zäher Verhandlungen auf eine Direktive für eine gemeinsame europäische Asylprozedur. Gerade noch rechtzeitig konnte sich die Runde der 15 MinisterInnen zu diesem Last-Minute-Deal durchringen: Nach dem 1. Mai hätten auch die zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten mitreden dürfen.

Dies hätte die Einführung eines einheitlichen Asylrechts mit Sicherheit verzögert. Ob sich ein Warten letztendlich nicht gelohnt hätte, ist jedoch fraglich. mehr lesen / lire plus

EURATOM: Atomausstieg in weiter Ferne

Die Europäische Union soll Nuklearenergie fördern, so steht es im seit 1957 geltenden Euratom-Vertrag. Nun werden 223 Millionen Euro EU-Gelder in den Ausbau eines rumänischen Reaktors gesteckt.

Ist das Plutonium noch da? Inspektoren des Luxemburger Euratom-Kontrolldienstes bei der Arbeit. (Foto: EU-Kommission)

Bei der Societatea Nationala Nuclearelectrica gibt es Grund zur Freude. Der Bau des Reaktors 2 im rumänischen Cernavoda am Nordufer der Donau nahe der Grenze zu Bulgarien ist seit Jahren geplant, doch mehr als die Fundamente für das Gebäude wurde bislang nicht zustande gebracht. Nun kann womöglich bald weitergebaut werden. Dank einer Geldspritze aus Brüssel.

Am vergangenen Dienstag beschloss die EU-Kommission, der rumänischen Nukleargesellschaft einen Kredit von 223,5 Millionen Euro zu gewähren. mehr lesen / lire plus

NACH MADRID: Das Volk und der Frieden

„Freie“ Wahlen in Spanien: Darüber, wer das Land regieren soll, entscheiden Terroristen mit.

Die Schuldigen für die Anschläge in Madrid waren schnell ausgemacht. „Mörder, Mörder“ riefen aufgebrachte SpanierInnen dem noch amtierenden Ministerpräsidenten José Maria Aznar sowie seinem Wunsch-Nachfolger Mariano Rajoy zu. Ihre Aufregung ist verständlich, ihre politische Analyse ist es nicht.

Die ihr zugrunde liegende „Logik“, die Beteiligung am Irak-Krieg sei als Ursache für das blutige Attentat in Madrid zu sehen, stützt sich auf mehr als eine falschen Annahme. Das islamistische Netzwerk al Qaida hat sich dazu bekannt, die Bomben in Madrid gezündet zu haben. Den Terroristen geht es dabei jedoch keineswegs darum, aus dem Irak ein freies Land zu machen. mehr lesen / lire plus

EU-DATENBANKEN: Europaweiter Bewegungsmelder

Jetzt kommt die new SIS II generation: Das „Schengen Information System“ soll alle gesammelten Personendaten von EU-BürgerInnen und Zugereisten erfassen. Eine europäische Idee im besten Sinne der gut überwachten Festungsideologie.

Big Brother is scanning you

Wieder einmal wird dem Dreiländereck Schengen große Ehre erwiesen. Ausgerechnet die womöglich weltweit größte Datenbank für Personendaten trägt den Namen des kleinen Örtchens am luxemburgischen Moselufer. Geht es nach dem Willen der Kommission sollen in der 2. Auflage des Schengen Information Systems, kurz SIS, nahezu die Gesamtheit aller in der EU erhobenen Personendaten sowohl von EU-BürgerInnen als auch von Einreisewilligen zusammengetragen werden.

Dem Prinzip eines Visa Informationssystem (VIS) stimmte der EU-Innenministerrat am 19. mehr lesen / lire plus

DATENSCHUTZ: Watch the passenger

Im Jahr 2003 ist die EU in manchen Bereichen mit beachtlichen Schritten vorangekommen. Zum Beispiel in der Überwachung ihrer Außengrenzen durch modernste Technik. Auch der Datenschutz der EU-BürgerInnen wird immer kleiner geschrieben.

Zum Jahreswechsel ein Hoch auf die Biometrie – so könnte ein passender Sylvester-Toast der Europäischen Union lauten. Im Jahr 2003 lief die Forschung über biometrische Verfahren auf Hochtouren, wurden wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung in die Praxis erarbeitet. Zuerst kam das Visum für Einreisende in die EU. Als „wichtigen Schritt hin zu einem europäischen Raum der Freiheit, der Sicherheit und der Justiz“ begrüßte Luxemburgs Innenminister Luc Frieden Anfang Oktober die Einführung biometrischer Merkmale für Visa. mehr lesen / lire plus

EUROPÄISCHE UNION: Tür noch fester zu

Allein letzte Woche ertranken 17 Menschen, die versuchten per Schiff von Libyen nach Italien zu flüchten. Die EU antwortet darauf mit bewährter Methode: Die Festung muss noch besser bewacht werden. Ein neues Sicherheitsmodell soll dafür sorgen.

Silvio Berlusconi besinnt sich wieder einmal auf „christliche“ Werte: Das „christliche und zivilisierte Europa“ müsse die Möglichkeit der legalen Zuwanderung verbessern, so Berlusconi am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg. Der Tod von so vielen Menschen auf der verzweifelten Suche nach einer besseren Zukunft müsse die EU anspornen, besser zusammenzuarbeiten, um gemeinsam solche Katastrophen zu verhindern.

Wie diese Kooperation künftig optimiert werden kann, hatte am Vortag sein Innenminister Giuseppe Pisanu mit seinen Kollegen erörtert. mehr lesen / lire plus

EUROPÄISCHE UNION: Kanonen vor den Toren

Auf dem EU-Gipfel in Thessaloniki fanden die schärfsten Anti- Flüchtlings-Maßnahmen keine Mehrheit. Vorerst. Mit dem Beginn der italienischen Präsidentschaft könnten die Festungsfreunde neuen Rückenwind bekommen.

Das Schlimmste wurde vorerst verhindert: In Thessaloniki wurde am vergangenen Freitag die Idee von so genannten Asylzentren, in welchen Flüchtlinge schon vor den Toren der Europäischen Union abgefertigt werden sollen, zurückgewiesen. Die deutsche Bundesregierung habe neben Schweden, durch ihren Widerstand maßgeblich zum Scheitern der britischen Initiative beigetragen, freute sich drei Tage nach dem Gipfel die deutsche Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl.

Derart positive Botschaften aussenden, statt ewig nur zu nörgeln und zu protestierten, dürfte Organisationen wie Pro Asyl nicht ganz leicht fallen. mehr lesen / lire plus

PRESTIGE: Aus Prinzip: pollué-payeur

Seit vergangener Woche steht fest: Die Opfer des Prestige-Unglücks müssen sich mit kleinen Almosen zufrieden geben. Doch auch die neuen EU-Gesetze sparen Meeresverschmutzer aus – wie die Diskussionen im Europaparlament diese Woche beweisen.

Fipol hieß die Hoffnung der Opfer der jüngsten Ölpest, die der auseinander gebrochene und gesunkene Tanker mit dem vielversprechenden Namen Prestige verursacht hatte. Fipol ist der „Fonds international d’indemnisation pour les dommages dus à la pollution par les hydrocarbures“, hat seinen Sitz in London und wurde als Hilfsfonds für solche Katastrophen wie die im November 2002 gedacht, als mehr als 140 Kilometer der spanischen Küste mit schwarzem Schlamm verpestet wurden. mehr lesen / lire plus

MEDIENKRIEG: Grün ist der Krieg

Wo Presseberichte Ware sind, bleibt die „Wahrheit“ auf der Strecke. Das ist nicht neu, es bestätigt sich jetzt im dritten Golfkrieg. Und es gilt längst nicht nur für US-amerikanische TV-Sender.

Ob die CNN-Bilder aus Bagdad tatsächlich grün eingefärbt sind, damit der Krieg sein ganz besonderes, leicht wiedererkennbares Markenzeichen für zappende FernsehzuschauerInnen erhält, ist bislang nicht geklärt. Spekuliert wird darüber, vorstellbar wäre eine solche Vermarktungsidee für Kriegsbilder durchaus.

Dieser Krieg war lange vorbereitet, auch in der Medienwelt. So manche Zeitung hatte die Sonderseiten für den Tag X schon nahezu fertig gelayoutet im Computer. Doch eine gründliche Vorbereitung ist keine Garantie für eine ausgewogene oder gar kritische Berichterstattung. mehr lesen / lire plus

KRIEG: Raus aus der Nato?

Das Militärbündnis Nato befindet sich in einer Krise. Für Nato-GegnerInnen ist das leider kein Anlass zum Jubeln.

„Die Nato befindet sich in der vielleicht größten Krise seit einer Generation“ schrieb die New York Times diese Woche in ihrer Mittwochsausgabe. Seitdem Frankreich, Belgien und Deutschland dem Nato-Partner Türkei ihre Unterstützung nicht zusagen wollen, ist schlechte Stimmung unter den Militärpartnern. Eine solche Hilfe sei zugleich faktisches Ja zu Krieg gegen den Irak, so die drei Veto-Staaten. Und zu diesem Krieg wollen sie weiterhin Nein sagen.

Die Ereignisse in Sachen Irak-Konflikt überstürzten sich am vergangenen Wochenende. Während US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld den Dissidenten-Staaten in München auf der alljährlichen Nato-Sicherheitskonferenz ins Gewissen redete, mischte die Nachricht über einen möglichen deutsch-französischen Geheimplan die illustre Runde auf. mehr lesen / lire plus