INSTALLATION: Ein Prophet

Thomas Hirschhorn gilt vielen als der aktuell bedeutendste Künstler der Schweiz. Geboren 1957 in Bern, lebt und arbeitet er derzeit in Aubervilliers in Frankreich. Für die 48. Biennale in Venedig 1999 schuf er die Installation „Flugplatz Welt / World Airport“. Bevor sie im Jahr 2000 vom Mudam erworben wurde, war sie noch in der Renaissance Society der Universität Chicago zu sehen. Seitdem schlummerte sie in den Archiven des Mudam und wurde erst jetzt wieder ans Licht geholt, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren – wohl im Kontext der derzeit dort präsentierten luxemburgischen Beiträge und Projekte zu den venezianischen Biennalen von 1988 bis 2011. mehr lesen / lire plus

EIN BUCH GEGEN DIE KRISE: Von China lernen?

„Die Gewinner der Krise“ ist ein originelles Buch über Chinas wirtschaftliche und politische Optionen. Von einem linken Standpunkt aus vergleicht Felix Lee die chinesischen Erfolge mit den westlichen Fehlentwicklungen.

„Ist China nun kommunistisch, oder herrscht hier der Raubtier-Kapitalismus?“, fragt Felix Lee in seiner Einleitung. Zwar sei das Wissen über das ferne Land enorm gewachsen, doch für viele Menschen werde China dadurch nur noch rätselhafter. Lee erkundet in seinem Buch, was der Westen in Krisenzeiten von dem – tendenziell erfolgreicheren – Reich der Mitte lernen kann. Implizit beantwortet er die Frage der Natur des chinesischen Systems: kein liberaler Kapitalismus, und schon gar kein orthodoxer Kommunismus – eher eine sich permanent erneuernde Form der sozialen Markwirtschaft. mehr lesen / lire plus

BENH ZEITLIN: Au temps des aurochs

Film inqualifiable, mais sûrement un des meilleurs sortis cette année, « Beasts of the Southern Wild » combine dystopie environnementale, conte de fées et critique sociale comme on ne l’a jamais vu auparavant.

Hushpuppy et l’auroch : une scène qui restera dans la mémoire cinématographique.

Il y a de ces films qui peuvent désespérer les critiques. Ou du moins ceux qui ont besoin de tiroirs dans lesquels ils peuvent classifier ce qu’ils voient. « Beasts of the Southern Wild » est justement un film inclassable, car trop riche et trop profond pour n’être qu’une fiction « ordinaire ». Résumons : au centre de l’histoire, il y a une petite fille, prénommée Hushpuppy. mehr lesen / lire plus

Spëtzeldéngscht: Die Akten der woxx-Redaktion

Wovon andere reden, haben wir längst getan: Durch gute Verbindungen zum Untergrund konnte die woxx-Redaktion schon vor allen anderen Beschatteten – und Möchtegern-Beschatteten – Einblick in ihre Srel-Dossiers erhalten. Und da wir nun mal der Transparenz sehr verhaftet sind, veröffentlichen wir sie hier, bevor sie geschreddert werden.

Name: Klein, Raymond
Deckname: Roude Koschter
Geburtsdaten: 11.9.1973, Schengen
Erster Akteneintrag: 15.9.1973, Teilnahme an einer antiamerikanischen Demo

Schon sein Vater war ein gefährlicher Linkssozialist, Atomkraftgegner und LSAP-Gemeinderat. Verdächtig. K. behauptet, keiner Partei anzugehören, vertritt als Journalist aber linksradikale und ökofundamentalistische Ideen. Sehr verdächtig. Er engagiert sich in der so genannten Friedensbewegung, befasst sich aber mit Geschichte und Militärstrategie. mehr lesen / lire plus

THOMAS VINTERBERG: Über die Wirkungsmacht von Vorurteilen

„Kindermund tut Wahrheit kund“ – oder auch nicht. Thomas Vinterbergs „Jagten“ führt die Folgen einer Falschbeschuldigung in aller Eindringlichkeit vor.

Von der Jagd auf Tiere zu
der Jagd auf Menschen.
Mads Mikkelsen in „Jagten“

Von der Jagd auf Tiere zu der Jagd auf Menschen, oder wie schnell ein Vorurteil – denn Kindergärtner können ausnahmsweise auch einmal nicht pädophil sein – eine mächtige Wirkung entwickelt und einen Menschen an den Rand der Existenz treiben kann, das ist in etwa das Thema von Thomas Vinterbergs neuem Film „Jagten“.

Dabei beginnt der Film ganz harmlos in einer kleinen dänischen Ortschaft, in der nicht viel los ist, außer den gelegentlichen Trinkgelagen der Männer. mehr lesen / lire plus

SPËTZELDÉNGSCHT: Im CSV-Dunkel

Die CSV will nicht mit dem Spitzel-dienst in einen Topf geworfen werden und verleugnet damit ihre eigene Geschichte.

Mit einem geharnischten, in der Sache allerdings wenig informativen Kommuniqué, in dem sie sich gegen den Vorwurf eines Journalistenkollegen verwahrt, Nutznießer des Spitzeldienstes gewesen zu sein, reagierte die CSV auf den RTL-Presseclub von vergangenem Sonntag,

In der Journalistendebatte war die Rede allerdings vom CSV-Staat gewesen, das heißt einem historischen Phänomen, das am Ende des Zweiten Weltkriegs in Erscheinung trat. Gemeint ist mit dem Begriff die Kontrolle der wesentlichen staatlichen Funktionen durch die besagte Partei, die für sich beanspruchte, auch ohne absolute Mehrheit die wichtigsten Schaltstellen der Macht mit ihnen nahestehenden, wenn nicht gar hörigen, Personen zu besetzen. mehr lesen / lire plus

POP/ROCK: Fin de danse

Quand il s’agissait de citer un groupe luxembourgeois à succès, les Eternal Tango étaient longtemps le numéro un. Pourtant, les aléas de la vie ont eu raison de leurs rêves de rock stars. Tentative d’hommage et d’analyse.

Une salle de répétition vide, c’est tout ce qui restera d’Eternal Tango… à part de bons souvenirs.

L’histoire d’Eternal Tango a commencé sous une bonne étoile. Quand ils publient en 2004 leur premier split-EP avec le groupe Spyglass – défunt depuis bien des années – ils sont directement remarqués par la critique allemande et le magazine « Visions » – qui est tout de même un leader d’opinion en matière de nouvelles tendances – les nomme « Demo des Monats ». mehr lesen / lire plus

LULU AU PAYS DE L’OR NOIR: Qatar ou double

Alors que le premier ministre a l’affaire Srel sur les bras, son dauphin est empêtré dans l’affaire Cargolux. Excédé par le modèle social luxembourgeois et l’obsession de la transparence, Luc Frieden demandera-t-il l’asile au Qatar ?

Ils étaient faits l’un pour l’autre, cela ressemblait à un conte des mille et une nuits, et pourtant … Non, nous n’évoquons pas une histoire d’amour entre un prince luxembourgeois et une princesse qatarienne, quoique cela aurait fait un joli happy end. Hélas, la tentative d’établir un partenariat stratégique entre deux petits Etats parmi les plus riches du monde semble avoir échouée, et, comme dans les histoires d’amour qui tournent mal, désormais on lave le linge sale en public et on ressort les petits détails sordides. mehr lesen / lire plus

METAL: Düsteres neues Jahr

Die schwedische Kultband „Cult of Luna“ ist nach vielen Jahren wieder aus der Versenkung aufgetaucht und bietet Erstaunliches.

Kennen den Mann im Mond wohl persönlich: „Cult of Luna“.

Vier Jahre ist es her, da brachte die schwedische Formation „Cult of Luna“ nach intensiver Arbeit das Album „Eternal Kingdom“ auf den Markt. Seither ist fast eine halbe Ewigkeit vergangen, und so mancher Fan dürfte sich gefragt haben, wie lange es denn noch dauern wird, bis das sechste Album „Vertikal“ zu hören ist. Nun, das Großherzogtum und seine nahe Umgebung können sich auf Januar 2013 freuen, denn da kommt das Oktett mit den neuen Sounds in der Kufa in Esch vorbei. mehr lesen / lire plus

ESPAGNE: Du franquisme au wertisme

Selon « El País », le nouveau ministre de l’éducation espagnole José Ignacio Wert serait « un des plus grands pyromanes du royaume ». Après un an sous le contrôle du technocrate, l’éducation publique semble effectivement partir en fumée.

José Ignacio Wert n’a pas peur de se brûler les doigts en touchant des sujets chauds. Un des premiers projets du ministre a été d’éliminer la fameuse « éducation à la citoyenneté », matière controversée introduite par le gouvernement Zapatero. En citant un manuel scolaire, il cherchait à démontrer que ce cours était de l’endoctrinement idéologique – peu importe qu’en réalité il s’agissait d’un essai critique sur la matière enseignée qui n’a jamais vu l’intérieur d’une salle de classe. mehr lesen / lire plus

TUNESIEN: Auf in die nächste Runde

Eine Machtprobe zwischen der tunesischen Übergangsregierung und ihrer Opposition konnte Mitte Dezember gerade noch verhindert werden. Doch der Konflikt schwelt weiter, denn die Gründe für die gesellschaftliche Unzufriedenheit haben sich auch nach Ben Alis Herrschaft nur wenig geändert. Zum Jahrestag von dessen Sturz könnte die Situation erneut eskalieren.

Schlechte Stimmung: Sidi Bouzid am zweiten Jahrestag der Selbstverbrennung des Straßenhändlers Mohammed Bouazizi. Nach dem 17. Dezember 2010 hatte die Revolution in Tunesien eine Dynamik entfaltet, die schließlich zum Sturz des diktatorisch regierenden Präsidenten Ben Ali geführt hatte.

Pfiffe, Buhrufe, Steinwürfe: Es war ein verpatztes Fest für die regierende Troika. In Sidi Bouzid, der Stadt mit 40.000 Einwohnern im vernachlässigten Zentrum Tunesiens, fand am Montag die Eröffnung des „Internationalen Festivals der Revolution des 17. mehr lesen / lire plus

BUDGETDEBATTEN: An den realen Problemen vorbei

So hitzig die Stimmung nach der Vorstellung des 2013er Haushalts im Oktober war, so unspektakulär verlief die Debatte zu seiner Verabschiedung in der letzten Woche.

Auch wenn der CSV-Chef mit seiner Infragestellung des Wachstumsmodells in Richtung grüne Fraktion blickte, so war von schwarz-grünem Konsens nicht viel zu verspüren.

Als der Finanzminister Anfang Oktober den Gesetzesentwurf zum Budget 2013 vorstellte, war Michel Wolter einer von denen, die sich am heftigsten darüber erregten, dass die Regierung sich mit einem Defizit, das weit über jenem des Budgetentwurfs 2012 liegen soll, zufrieden gibt. In den Debatten der vergangenen Woche nun verharmloste der Parteipräsident der CSV die Vorkommnisse im Vorfeld als „etwas holperiges Zustandekommen“ des Budgets – eines Budgets, für das er jetzt seine volle Unterstützung ankündigte. mehr lesen / lire plus

STREIT UM FLOTTENSTÜTZPUNKT IN SÜDKOREA: Destroyer gegen Delfine

Auf der Insel Jeju, 2003 zur „Insel des Weltfriedens“ erklärt, kämpft ein Dorf gegen den Bau eines Flottenstützpunkts in einem Naturschutzgebiet. In Südkorea hat die Demokratie eine kurze, die Unterdrückung dagegen eine lange Geschichte.

Die Stimmung ist angespannt, als ein Fahrzeug vor dem Eingangstor zur Baustelle des größten Flottenstützpunkts Asiens stehen bleibt. Ein Mann kriecht hastig darunter und kettet sich mit Handschellen fest, während ein anderer, mit Stacheldraht umwickelt und durch eine Gesichtsmaske unkenntlich gemacht, aufs Dach klettert. Eine Gruppe Menschen, darunter eine Handvoll protestantischer Pfarrer und katholischer Priester und Ordensschwestern, häufen Brennholz, Steine und Müll um das Auto herum auf und bilden einen Ring. mehr lesen / lire plus

OBJECTIF PLEIN EMPLOI: Fin d’année difficile

De semaine en semaine, les plan sociaux se multiplient. Maintenant, ils touchent même l’Objectif plein emploi, réseau destiné à réinsérer les chômeurs sur le marché de l’emploi.

A quelques jours des fêtes de fin d’année, la nouvelle fut ressentie comme un choc : l’asbl Objectif plein emploi (OPE) annonçait un plan social. Un chiffre circulait alors dans la presse : des quelque 110 salarié-e-s, 35 pourraient en faire les frais. Un chiffre que l’asbl ne peut toutefois confirmer, comme nous l’a indiqué sa porte-parole Christina Schürr : « Il nous faut encore ficeler notre budget pour 2013 et il nous est encore impossible d’indiquer le nombre d’emplois menacés. mehr lesen / lire plus

FEMINISMUS: Echtzeitsex gegen das Kapital

Die Frau hat den ihr zugewiesenen Rollen- und Körperbildern zu entsprechen, wenn sie nicht ökonomisch und sozial untergehen will: Laurie Pennys Traktat „Fleischmarkt“ wütet gegen die männlich dominierte Geschlechternormierung und die damit verbundene Ausbeutungsstruktur.

Will den Feminismus wieder in eine radikale Gesellschaftskritik überführen: Die britische Autorin Laurie Penny.

Das letzte Jahrzehnt hat uns in Büchern wie „Wir Alphamädchen“, „Feuchtgebiete“ oder „Die neue F-Klasse“ mit einem zeitgenössisch-ironischen, individualistischen und selbstanalytischen „Feminismus“ konfrontiert, dem es an Wut, politischem Kampfgeist und an materialistischer Analyse fehlte. Den Autorinnen der genannten Bücher ging es vielmehr um individuelle Selbstermächtigung von Frauen beim Sex oder bei der Arbeit als um die Kritik gesellschaftlicher Bedingungen und deren Auswirkungen auf die Frau. mehr lesen / lire plus

Bal tragique à l’ADR: deux morts.

Est-ce un cadeau de Noël pour Jean-Claude Juncker et le CSV ? On ne saurait le dire. En ce moment, l’ADR est en train de se dissoudre comme un cachet d’aspirine dans un verre d’eau. Après la défection de Jacques-Yves Henckes la semaine dernière, c’est le parti lui-même qui a implosé cette semaine. Le très controversé et ultra-catholique « Führer » Fernand Kartheiser se retire du poste de président et ne voudrait apparemment plus y postuler, tandis que Jean Colombera, probablement le dernier gauchiste du parti, a annoncé son départ au plus tard six mois avant les élections de 2014. Il veut seulement encore voter pour le mariage homosexuel, probablement juste pour emmerder son rival. mehr lesen / lire plus

FILM: Hannah goes Hollywood

Kaum eine politische Theoretikerin spaltete die Gemüter so stark, wie Hannah Arendt mit ihrer Publikation zum Eichmann-Prozess. Margarethe von Trottas Kinofilm lockt mit dem Versprechen, das Denken der Philosophin in den Vordergrund zu stellen, skizziert jedoch allenfalls Aspekte.

Das Profil der rauchenden Philosophin vor der Kulisse New Yorks ziert das Filmplakat. „Ihr Denken veränderte die Welt“, heißt es im Untertitel ohne Scheu vor großen Worten; „HANNAH ARENDT“: der Titel der aufwendigen Produktion, die Margarethe von Trotta mit ihrer Dauerpartnerin Barbara Sukowa in der Hauptrolle realisiert hat. Gedreht wurde in Filmstudios in Jerusalem, Nordrhein-Westfalen und Luxemburg. Und so viel ist sicher – der Film dürfte ein Kassenerfolg werden. mehr lesen / lire plus

Petite lueur d’espoir

Une bonne nouvelle pour le début de l’année 2013 : ce mardi, le ministre Nicolas Schmit a annoncé la régularisation de certaines personnes de pays tiers. Il a fait cette déclaration à l’issue du débat à la Chambre sur la transposition d’une directive concernant la lutte contre l’exploitation de personnes en situation irrégulière. Ainsi, il a déclaré que les travailleurs pouvant prouver qu’ils sont employés depuis neuf mois au Luxembourg et dont les patrons leur proposent un CDI, pourront introduire leur demande de régularisation à partir du 2 janvier jusqu’à la fin février. L’Asti salue cette initiative, rappelant qu’elle raccourcit sensiblement le laps de temps par rapport à la législation actuelle qui prévoit une telle régularisation au bout de huit années. mehr lesen / lire plus

HISTOIRE COLONIALE: Au temps béni des colonies

Dans son mémoire de master, qui a reçu le prix de la Fondation Robert Krieps, Régis Moes pose non seulement la question du passé colonial du grand-duché mais aussi celles de son identité et du cheminement de sa mémoire.

Le Congo belge, et aussi luxembourgeois, ne s’est jamais remis de l’effort colonial.

Encourager de jeunes chercheurs, rendre leurs travaux accessibles à un large public en les publiant et en les diffusant à un prix très abordable : voilà ce que fait la Fondation Robert Krieps (FRK) qui, depuis 2009, décerne un prix au meilleur mémoire de master. Le premier lauréat fut Bernard Thomas dont le livre, « Le Luxembourg dans la ligne de mire de la Westforschung », est paru l’année dernière. mehr lesen / lire plus

Chrétiens de pacotille

Monsieur Michel Wolter, Monsieur Marc Spautz. C’est avec un grand intérêt que la rédaction du woxx a pris note de votre volonté de sacrifier votre 13e mois à une association luttant pour la bonne cause. Sachez que le woxx remplit tous les critères pour bénéficier de vos bonnes grâces. Cela nous permettra de continuer à dénoncer vos petites et grandes combines visant à couvrir les riches avec les plumes des pauvres. Cela nous permettra aussi d’élever notre petite voix pour rappeler que si vous faites vos choux gras avec votre charité de pacotille, c’est aussi parce que vous pouvez vous le permettre, surtout vous, Monsieur Wolter, vu le nombre de conseils d’administration dans lesquels vous siégez. mehr lesen / lire plus