POLANSKI: Elternnachmittag mit Egomanen

Die Verfilmung von Yasmina Rezas Bühnenstück „Der Gott des Gemetzels“ vermischt Dogmafilm, Hollywood-Salonkomödie und zweitklassige Fernsehunterhaltung.

Da ist die Fassade
bereits zertrümmert…

Mit Theaterverfilmungen in Hollywood ist das so eine Sache. Klassiker geraten zuweilen zu opulenten Schinken. Ausstaffierte barocke Kulissen und teure Kostüme verschleiern den Blick auf Details, die nur auf der Bühne wirken. An das, was Theater bieten kann, kommt der Film nicht heran, selbst wenn sich ein Meister wie Roman Polanski mit erstklassigen Schauspielern wie Jodie Foster und Christoph Waltz in Designerkostümen von Milena Canonero daran versucht. Kein Wunder, dass Polanskis „Gott des Gemetzels“ bei dieser Besetzung prompt eine Einladung zu den 68. Filmfestspielen mehr lesen / lire plus

THEATER: Seelenlose Existenzen

Einen allgemeinen Werteverlust in Zeiten der Finanzkrise beklagt Guy Helminger in seinem neuen Stück „Das Leben hält bis zu-letzt Überraschungen bereit“ – Künstlichkeit und sinnentleerte Existenz sind seine Folgen. Ana Maria Krassnig bringt den Stoff als sterile Barbiepuppenwelt auf die Bühne. Ein Dasein, in dem alles hohl ist und nichts (mehr) Bestand hat ?

Mehr Schein als Sein:
Die blitzblanke Welt der Broker.

Bei einem so ambitionierten Titel kann es ja nur in die Hose gehen, können die Erwartungen nur enttäuscht werden. So wenig Überraschungen wie in Guy Helmingers Bühnenstück „Das Leben hält bis zuletzt Überraschungen bereit“ gibt es jedenfalls selten im Theater. mehr lesen / lire plus

ANTI-ATOM-AKTIVISTIN: Unbeugsames Eichhörnchen

Cécile Lecomte leistet mit spektakulären Kletteraktionen gewaltlosen Widerstand gegen Atommüll-Transporte. Sie legt sich mit Justiz und Polizei an und bleibt ihren Überzeugungen treu.

Luftakrobatik gegen Castor-Transporte – mehrere Stunden stoppte Cécile den Uran-Transport nach Gronau.

In der Anti-AKW-Szene ist sie als Eichhörnchen bekannt. Bei zahlreichen Demonstrationen gegen Castortransporte im Wendland sorgte sie durch spektakuläre Kletteraktionen für Aufsehen. Die deutsche Anti-AKW-Bewegung schätzt sie und setzt auf die politische Wirksamkeit ihrer Luftkunst-Aktionen. Von Polizei und Justiz hingegen wird sie gefürchtet. Denn wann immer ein Castortransport ansteht, ist der Eichhörnchenfaktor da, unberechenbar. Welche Art Straftat Céciles Aktionen darstellen, kann bis heute niemand so genau sagen, denn ihren Widerstand leistet sie meist aus der Luft. mehr lesen / lire plus

GRUPPENAUSSTELLUNG: Entfesseltes Chaos

„Disembodies Archetypes“ – Entkörperte Archetypen, also : So abstrakt der Titel der Ausstellung der beiden israelischen, in New York lebenden und wirkenden Künstler Tamy Ben-Tor und Miki Carmi klingt, so konsequent zieht sich das Motiv wie ein roter Faden durch die Ausstellung. Desintegrierte und zerbrechliche Menschen zeigen die voneinander losgelöst hängenden Werke – Fotografien, Ölbilder und Video-Installationen – vor dem Kontrast von ins Anthropologische gewendeter antisemitischer Stereotype.

Provokation und Grenzüberschreitung sind die Mittel, derer sich die beiden Künstler bedienen. Es sind schräge Videoinstallationen, die mit Klischees spielen oder schonungslose Porträtfotografien von alten Menschen im Profil. Die grotesken Darstellungen wollen kein harmonisches Ganzes ergeben, sondern verunsichern. mehr lesen / lire plus

SOFIA COPPOLA: Leben in einer Seifenblase

„Somewhere“ erzählt vom glamourösen Leben eines Hollywood-Stars. In gleichförmigen Bildern und mit flachem Humor schaukelt der Film an der Oberfläche und lässt den Zuschauer so gelangweilt zurück wie seinen unbedeutenden Filmhelden.

Es ist alles eitel – auch im Leben eines Hollywood-Stars …

Es beginnt vielversprechend. Etwa wie ein David Lynch-Film. Zunächst ist nur ein Surren zu hören, dann rast ein schwarzer Ferrari scheinbar ziellos durch die Pampa – eine öde Wüste irgendwo in den USA. Geschlagene 100 Minuten lang folgt die Kamera dem Sunnyboy Johnny Marco (Stephen Dorff) durch sein zielloses Leben als Hollywood-Star. So öde wie die Wüste zu Beginn des Filmes ist auch sein Leben. mehr lesen / lire plus

EUROPÄISCHE GESCHICHTEN: Schweizer Integrationsmärchen

Mit ihrem Roman „Tauben fliegen auf“ hat Melinda Nadj Abonji den Deutschen Buchpreis gewonnen. Mag sein, dass der Preis auch als Antwort auf Thilo Sarrazin zu verstehen ist. Vor allem jedoch zeichnet er eine Autorin aus, ohne deren Arbeit die zeitgenössische deutschsprachige Literaturlandschaft trostloser wäre.

„Nation“ ist nicht für alle da: Blumeninstallation im Rahmen des Projekts „Ja zur Integration – Nein zur Assimilation!“ im Jahr 2007.

„Tauben fliegen auf“, der neue Roman von Melinda Nadj Abonji, beginnt mit dem Kapitel „Titos Sommer“ – einer Urlaubsfahrt in die Vojvodina. Wie durch einen Sog wird der Leser in das Geschehen hineingezogen. Wir fahren in einem langen braunen Chevrolet mit Ildiko und ihrer Familie in den Sommerurlaub in ihre Heimat, eine serbische Provinz, in der eine ungarischsprachige Minderheit wohnt, wo Ildiko und ihre Schwester Nomi eine unbeschwerte Kindheit verbrachten. mehr lesen / lire plus

FLÜCHTLINGSHEIM DON BOSCO: Luxemburgs offene Wunde

Das Asylbewerberheim auf dem Limpertsberg ist die erste Anlaufstelle für Menschen, die in Luxemburg einen Asylantrag stellen. Wenngleich sich die Bedingungen unter der Zuständigkeit des Roten Kreuzes merklich gebessert haben, bleibt das Don Bosco doch ein störender Fleck in der umgebenden Wohlstandslandschaft.

Gos Seidi hat es mit seiner hochschwangeren Frau und seiner einjährigen Tochter bis nach Luxemburg geschafft. Er will einfach nur Ruhe.

„Um Lampersbierg sinn och fei Leit si wunnen hanner feine Mauren ? di beschte Schoulen ginn et hei“ singt Serge Tonnar in seinem Lied „Kossovomoss“ ? und „oben am roten Berg gleich neben dem Cours Universitaire, da ist jetzt wohl ein Ghetto, das ist so gar nicht elitär“, heißt es weiter. mehr lesen / lire plus

LUXEMBURGENSIA: Der Traum vom guten Leben

Guy Helmingers Buch „Neubrasilien“ erzählt die Geschichte der jungen Luxemburgerin Josette, die 1828 mit einer Gruppe Landbewohner versucht, nach Brasilien auszuwandern. Helminger verknüpft Josettes Erlebnisse mit jenen der Montenegrinerin Tiha, die Ende der Neunzigerjahre als Asylbewerberin nach Luxemburg kommt. Beide Frauen suchen in einem anderen Land nach einem besseren Leben und scheitern. Die woxx unterhielt sich mit dem Autor.

ZUR PERSON
Guy Helminger, geboren 1963 in Esch-sur-Alzette, studierte Germanistik und Philosophie in Luxemburg, Heidelberg und Köln. Der Weltenbummler arbeitete als Barkeeper, Schauspieler, Regieassistent und 3D-Grafiker. Seit 1985 lebt und arbeitet er in Köln. Helminger schreibt Theaterstücke, Prosa und Hörspiele. 2002 erhielt er den Prix Servais, 2007 erschien sein Roman „Morgen war schon“ (Suhrkamp).

mehr lesen / lire plus

DADAISTISCHES ENSEMBLE: „Volle künstlerische Freiheit“

Im September nahm das neu gegründete Atelier Protégé de l’Art Visuel et de la Scène der Ligue HMC „Collectif DADOFONIC“ seine Arbeit auf. Wichtigster Grundsatz des vierzehnköpfigen Künstlerensembles: den Fähigkeiten jedes Einzelnen gerecht zu werden.

Zwischen virtuosem Tanz und Akrobatik. Probe mit bunten Fahnen.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Diesen Zauber zu halten oder zumindest den Anspruch, seinem Job mit Begeisterung nachzugehen und diesen Enthusiasmus aufrechtzuerhalten ist die Kunst ? auch für die DarstellerInnnen des gerade gegründeten „Collectif DADOFONIC“. Ihr Job ist es, Theater zu spielen und magische Momente zu schaffen. Am Beginn stand die Idee von der Gründung einer inklusiven Darsteller-Gruppe. mehr lesen / lire plus

FRANKFURTER BUCHMESSE: Zwischen Tango und e-Book

Mit gut 279.000 BesucherInnen verzeichnet die Frankfurter Bücherschau zwar rückläufige Zahlen. Dennoch geben sich die Verlage nach der Krise wieder zuversichtlich.

Beschwingt, leidenschaftlich und dynamisch wurde die argentinische Literatur auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse schon mal mit kleinen Tangoeinlagen beschworen. Rund 7.500 Aussteller aus über 100 Ländern waren in diesem Jahr in Frankfurt zusammengekommen, um sich über Bücher und Branchentrends auszutauschen. Die Wahl Argentiniens als Gastland schien im Gegensatz zu der Chinas im vergangenen Jahr weniger heikel. Trotz des demokratischen Wandlungsprozesses, der in Argentinien in den 80er Jahren einsetzte und eine fruchtbare Wirkung auf die Literatur ausübte, bleibt die Diktatur von 1976 bis 1982 als besonders repressiv in Erinnerung. mehr lesen / lire plus

KUNSTFILM: Heilige oder Hure?

Eine schöne Russin durchbricht die bürgerlichen Ehekonventionen und stellt das starre gesellschaftliche Gefüge einer Mailänder Industriellen-Familie in Frage. Was als seichtes Kitschdrama anmutet, entpuppt sich als feiner Kunstfilm.

Auf einer Wellenlänge: Zumindest Mutter und Tochter teilen ihre Geheimnisse.

Mit „Io sono l’amore“, zu Deutsch „Ich bin die Liebe“ wurden in diesem Jahr die 61. Filmfestspiele in Berlin eingeläutet. 120 Minuten lang führt Luca Guadagnino durch ein graues Mailand, durch ein großbürgerliches Haus in warmen Sepia-Farben und durch ein grün blühendes San Remo. Hinterdem Titel und der reichlich platten Handlung wittert man ein kitschig-kulinarisch angehauchtes Melodram, doch ist die Kameraführung feinsinnig und die Details sind liebevoll gefilmt. mehr lesen / lire plus

MALEREI: Überdreht

Roland Schauls ist in Luxemburg kein Unbekannter. Seine berühmteste Bildcollage bestehend aus 504 Porträts von Malern wie Dürer, über Rembrandt, bis hin zu Velazquez und Delacroix ziert den Innenhof des Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster. In den Räumen der Galerie Clairefontaine hat er in den vergangenen Jahren mehrfach ausgestellt. Mit neuen Werken, einer Zusammenstellung aus rund 70 Arbeiten unter dem Titel „Pet Shop“, ist er dort wieder zu Gast.

In grellen Farben springen einem wiederkehrende Motive, Stilmittel und Figuren aus seinen Kohle-, Acryl- und Pastellgemälden ins Auge. Rotbackige Jungen mit rot verwischten Lippen, eine Katze im Arm, zerbrechliche Vögel, leer-lasziv dreinblickende Frauen, große Schuhe, scheinbar unbeteiligt nebeneinander sitzende Paare, Harlekins, spiegelverkehrte Kartenspielfiguren, die sich als optische Täuschungen herausstellen, oft ironisierte Umformungen und Umdeutungen kunstgeschichtlicher Motive, Künstlerkollegen vergangener Zeit wie Heilige überhöht oder als moderne Varianten von Musen. mehr lesen / lire plus

THEATER: Abgeklärt

Etwas fällt zu Boden und zerbricht. Eine Schale. Eine Beziehung. Ein ganzes Leben… „Zerbrochen“, geht dem Phänomen Gewalt gegen Frauen auf den Grund.

Wie kommt es dazu, dass Frauen sich im Alltag erniedrigen lassen, dass sie sich von ihrem Partner bevormunden, manipulieren, anbrüllen und schlagen lassen? Wie kommt es, dass sie nicht aufschreien, sondern sich im Gegenteil sogar schämen, sich zurückziehen, sich nahezu willig im Alltag erniedrigen lassen?

Die Inszenierung „Zerbrochen“ im Kasemattentheater versucht diesen Fragen auf nüchterne Art auf die Spur zu kommen. Ausgehend von dem Stück „Die zerbrochene Schale“ der finnischen Autorin Merja Repo hat Carole Lorang das Stück mit Textauszügen von Kafka, Gottfried Benn und Heiner Müller angereichert und um wissenschaftliche Texte ausgebaut. mehr lesen / lire plus

GLÜCKSSPIEL: Wahrnehmungsverzerrung

Auch sieben Jahre nach der Gründung der a.s.b.l. Anonym Glécksspiller wird Spielsucht in Luxemburg noch immer weitgehend tabuisiert. Die woxx sprach mit Peter Kagerer, dem Psychologen der Beratungsstelle.

Zu wenig Zeit für Beratungsgespräche.
Peter Kagerer arbeitet
20 Stunden pro Woche
als Psychologe bei
der Vereinigung
„Anonym Glécksspiller“.

woxx: Glückspiele gibt es wahrscheinlich, seit es Menschen gibt. Spielen heutzutage mehr Menschen als früher, oder wird der moderne Mensch schneller abhängig?

Peter Kagerer: Das ist bei ganz vielen Krankheitsbildern so, dass man, wenn man genauer hinzuschauen beginnt, plötzlich viel mehr sieht als vorher. Ich glaube, dass das Glücksspiel früher auch schon sehr weit verbreitet war – denken Sie an den 30-jährigen Krieg mit den spielenden Landsknechten oder auch an die Dorfkneipen, in denen Äcker und ähnliches verspielt wurden, wovon manche Familien noch nach Jahrhunderten berichten können. mehr lesen / lire plus

PSYCHOPHARMAKA: „Ruhiggestellt“

Bei der Verschreibung von angstlösenden Medikamenten liegt Luxemburg im europäischen Vergleich weit vorn. Gerade älteren Menschen werden schnell Beruhigungsmittel verabreicht, um sie „ruhigzustellen“ – mit oft gravierenden Folgen …

Pillen zur Entspannung? Schätzungen zufolge sind etwa fünf Prozent der luxemburgischen Bevölkerung süchtig nach Benzodiazepinen.

In einer Apotheke in der Nähe des Bahnhofs. Auf die Frage nach der Abgabe von sedierenden Medikamenten, genauer von Psychopharmaka und noch spezifischer von „Benzodiazepinen“, antworten die beiden jungen Pharmazeuten wie aus einem Munde: „Mindestens einer von zwei!“ Jeder zweite Kunde der Apotheke verlange solche Pillen mit beruhigender Wirkung. Doch natürlich gebe es diese nur auf Rezept. mehr lesen / lire plus

EXPO/RUHR 2010: Kulturhauptstadt-Realitäten

Eine Foto-Ausstellung in Gelsenkirchen schafft es, reale soziale Probleme der beiden Kulturhauptstädte 2010, dem Ruhrgebiet und Istanbul, sprechend zu dokumentieren – ohne in Sozialkitsch abzugleiten.

Will man über das Ruhrgebiet sprechen, so denkt man unwillkürlich an die prominente Zeche Zollverein, Schmuckstück der Industriestadt Essen, insbesondere seitdem ihr das berühmte Architekturbüro Sanaa mit dem prunkvollen Erweiterungsbau seinen Stempel postmoderner Star-Architektur aufgedrückt hat. Was zweifellos als Publikumsmagnet funktioniert, ist wohl kaum Spiegelbild des Ruhrgebiets.

Doch was ist Ruhrpott-typisch? Geht man durch das Städtchen Gelsenkirchen, so springen einem die Anzeichen sozialer Armut förmlich ins Gesicht. Spätestens seit Anfang der 1980er Jahre wächst in den Städten der Ruhrmetropole die soziale Polarisierung. mehr lesen / lire plus

BIOWEIN: Der große Sprung nach vorn?

Bei unseren Nachbarn boomt Biowein. Nur Luxemburgs Winzer ziehen noch nicht mit. Die Domaine Sunnen-Hoffmann hat schon vor zehn Jahren auf „bio“ umgestellt
und blieb lang allein. Kommt jetzt doch die Trendwende? Gespräch mit Yves Sunnen, luxemburgischer Biowinzer der ersten Stunde.

„Bio“ ist arbeitsintensiv. Um Qualitätswein zu erzielen, gilt es Stufe um Stufe sorgfältig zu verfolgen.

woxx: Bioweine haben in Luxemburg, verglichen etwa mit Deutschland und vor allem Frankreich, noch nicht den großen Durchbruch geschafft. Sie sind mit Ihrem Weingut vor zehn Jahren Pionier gewesen. Warum verläuft die Entwicklung so schleppend?

Yves Sunnen: Es gibt schon eine Entwicklung in Luxemburg! Als wir vor zehn Jahren mit fünf Hektar Reben anfingen, gab es nur die Stiftung „Hëllef fir d’Natur“ mit einer sehr kleinen Fläche. mehr lesen / lire plus

EVENT: Kulturlandschaft-Mosaik

Mit „Dramkulturlandschaft-lëtzebuerg“ beendet das Kollektiv Independent Little Lies (ILL) sein diesjähriges Summer Dreams-Festival und begibt sich gemeinsam mit kuturellen Akteuren auf Identitätssuche …

Resistenz kann viele Formen haben … auch die einer Kulturdebatte.

Kulturlandschaft Luxemburg – Traum oder Albtraum? Blühende Landschaft oder maroder Kulturbetrieb? Bekommen Kunstschaffende im Kulturbetrieb ausreichende finanzielle Förderung? Fehlt es den KünstlerInnen hierzulande schlicht an Wertschätzung durch die Luxemburger? Oder gehört es hierzulande mittlerweile zum guten Ton, an den großen Kultureinrichtungen und ihren Programmen herumzumäkeln?

Sicher ist es kein Zufall, dass das letzte Highlight des Theaterkollektivs „ILL“, eine kritische, doch konstruktiv gedachte Veranstaltung rund um den Luxemburger Kulturbetrieb, ausgerechnet in den Räumlichkeiten des Resistenzmuseums stattfindet. mehr lesen / lire plus

ARCHITEKTUR: Begegnung mit Baukunst

Die 12. Architekturbiennale steht unter dem Motto „Leute treffen Architektur“ – so breit und weltläufig, wie dieses Leitmotiv angelegt ist, so vielfältig sind die architektonischen Interpretationen.

Unprätentiös. Der russische Pavillon zeigt eine Videoinstallation in alten Gemäuern.

Während am Canal Grande und rund um den Markusplatz die Luft förmlich steht, weht durch die Werfthallen der Arsenale und durch die weitläufigen Giardini in diesem Jahr ein frischer Wind. Die 12. Architekturbiennale hat ihre Tore geöffnet und präsentiert sich weltoffen. „Leute treffen sich in Architektur“ lautet das Motto, das die Direktorin der größten Architekturausstellung, Kazuyo Sejima, ausgegeben hat. Ein zugängliches Leitmotiv, das den Akzent der diesjährigen Biennale auf Begegnung setzt. mehr lesen / lire plus

FOTOGRAFIE: Massenverträgliche Subkultur

Starke Kerle auf heißen Eisen, Zirkusbilder, Prostitution und Armut in den Straßen von San Francisco und New Orleans – Petra Arnolds Fotomotive wirken so, als hätte man sie alle schon einmal gesehen.

Rund 170 Fotografien aus den Jahren 1996-2010 und damit eine stattliche Anzahl Aufnahmen der gebürtigen Heidelbergerin Petra Arnold zeigt die Luxemburger Galerie für zeitgenössische Kunst Am Tunnel derzeit unter dem Titel „Turn on the Bright Lights“.

Die Stationen ihres fotografischen Schaffens: San Francisco, New Orleans, Mannheim und Berlin sowie die Bühnen großer Blues- und Jazz-Stars. Ihr Interesse gilt erklärtermaßen den Porträts von Subkulturen und gesellschaftlichen Randgruppen. Damit bezweckt sie das Zusammengehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe und die Identifikation mit ihr herauszustellen und hat den Anspruch sie aus dem Leben gegriffen festzuhalten. mehr lesen / lire plus