JULIE BERTUCELLI: Suppenküchen-Psychologie

Ziemlich kitschig, trotz schöner Bilder und Starbesetzung: „The Tree“ bringt es nicht fertig über Stereotypen hinwegzusehen und ergeht sich in „schöner“ Trauer.

Mein Freund der Baum …

Süßlich-seicht kommt der Ab-schlussfilm der 63. Filmfestspiele in Cannes, die australische Produktion „The Three“, daher. Das mag sicher ein Stück weit an der esoterisch anmutenden Romanvorlage von Judie Pascoe liegen – irgendetwas zwischen Gioconda Bellis Roman „Die bewohnte Frau“ und der US-amerikanischen Filmproduktion „Der Pferdeflüsterer“.

Im Mittelpunkt steht ein gigantischer Baum in der australischen Einöde, aus dem der verstorbene Vater nach Meinung seiner jüngsten Tochter zu ihr spricht. Aus heiterem Himmel wird die mittels Natur-Szenerie vorgetäuschte Familienidylle durch seinen Tod zerstört. mehr lesen / lire plus

PRIMÄRBEDÜRFNISSE: Das letzte träge Tier

In ihrem dritten Roman „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ schildert die in Ungarn geborene Schriftstellerin Terézia Mora den Aufstieg und Absturz eines gewöhnlichen Mannes in einer globalisierten und digitalisierten Welt.

Gehört zu den aufstrebenden Autorinnen deutschsprachiger Literatur: Terézia Mora.

Darius Kopp, die Hauptfigur in dem neuen Roman der Autorin Terézia Mora, die in Deutschland zu den vielversprechenden Nachwuchsstimmen der Gegenwartsliteratur gezählt wird, ist eine naive Natur. Weder Sunnyboy noch Intellektueller, sondern ein ganz und gar durchschnittlicher 40-jähriger selbstzufriedener Geschäftsmann – eine Figur, die wie gemacht für eine moderne Welt wirkt. Als einziger Vertreter einer US-amerikanischen Firma für drahtlose Netzwerke, Standort: Mittel- und Osteuropa, ist er „ein kleines Rädchen im Business der virtuellen Geschäfte“ und funktioniert als solches, bis die New-Economy-Blase platzt. mehr lesen / lire plus

AUSSTELLUNG: Erlebte (T-)Raumerfahrung

Leitmotiv der Wechselausstellung „Sketches of Space“ im Mudam ist die Wahrnehmung von Räumen. Acht KünstlerInnen wurden einge-laden, mit verschiedenen Projekten die gesamten Flächen des Museums zu bespielen. Mit jeweils eigener Herangehensweise ist es ihnen gelungen, die gewohnten Innen-räume spannend zu gestalten.

Erlebnispark. Zilvinas Kempinas’ „Ballroom“ (2010).

Im Alltag nimmt man Räume nur als Hintergrund wahr, man bewohnt sie, durchläuft sie oder erlebt sie als leer oder gefüllt. Niemals betrachtet man sie so wie die Wohnung eines noch wenig bekannten Menschen, die man mit den Augen und manchmal auch der Nase nach einer Ordnung oder nach Hinweisen durchsucht, die etwas vom Zusammenhang dieses Menschen mit seiner Welt verraten. mehr lesen / lire plus

INSTALLATION: Eine Sprache

Spätestens nachdem sie auf der 50. Kunstbiennale (2003) für ihren Beitrag den Goldenen Löwen gewann, ist Su-Mei Tse über Luxemburg hinaus bekannt. Aber auch der Schweizer Künstler Yves Netzhammer hat sich im internationalen Kunstbetrieb längst einen Namen gemacht. Seine Teilnahme an der 52. Kunstbiennale (2007), auf der er die Schweiz vertrat und die Konzeption der Begleitausstellung zur documenta 12 (2007) markierten nur noch das I-Tüpfelchen seines Erfolges. Mit Su-Mei Tse und Yves Netzhammer begegnen sich also zwei Kunstschaffende auf Augenhöhe. Dennoch, dass die Installationen zweier Künstler, die zwar die Werke voneinander kannten, doch jeder für sich einen eigenen Weg souverän bestritten, sich ergänzen, ist keine Selbstverständlichkeit. mehr lesen / lire plus

TRANSGENDER: Alles hetero oder was?

Das Gay Mat-Festival in Esch war in der öffentlichen Wahrnehmung vor allen Dingen ein Schwulenfest, bei dem für die Homo-Ehe gestritten wurde. Doch dank Transgender Luxemburg wurde auch intensiv über Geschlechterrollen diskutiert. Wie viel Vielfalt akzeptiert das Großherzogtum?

(K)ein Raum für alternative Identitätskonzepte? Abweichende Identitäten zu pathologisieren, ist eine verbreitete Form der Diskriminierung.

Ganz im Zeichen der geplanten Gesetzesreform zur gleichgeschlechtlichen Ehe stand das diesjährige „Gay Mat op Esch“-Festival, an dem homosexuelle, transsexuelle und transidente Menschen teilnahmen und für ihre Rechte und gegen Diskriminierung eintraten. Natürlich ging es auch um Selbstdarstellung und Partyspaß, aber wer schon einmal einen CSD etwa in Köln erlebt hat, der war positiv überrascht, wie sehr in Esch auch Inhalte und (Selbst-)Reflektion ihren Platz hatten. mehr lesen / lire plus

FOTOGRAFIE: Die Wahrheit von Porträts

August Sander porträtierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts Menschen aller Zünfte. Es sind sprechende Landschaften, die den Zeitgeist der Weimarer Republik einfangen.
Das CNA zeigt derzeit eine Auswahl seines Werks.

Menschen in gekünstelten Posen vor arrangierten Landschaftsgemälden gehörten zum Standartrepertoire eines jeden Fotografen, als der deutsche August Sander zu fotografieren begann. Schon bald kehrte er jedoch der klassischen Porträtfotografie des beginnenden 20. Jahrhunderts den Rücken zu. Sein Anspruch mutete im Kontext der Zeit geradezu revolutionär an, ging es ihm doch um das Erfassen der charakteristischen Züge der Personen. Das Wesen seiner Zeit beschreiben, Zeugnis ablegen und der Nachwelt die Wahrheit überliefern: „Die Dinge so zu sehen, wie sie sind und nicht so, wie sie sein sollten“, lautete fortan sein Credo. mehr lesen / lire plus

ADEM-REFORM: Neuer Anstrich

Arbeitsminister Schmit stellte vergangene Woche die Umstrukturierung des Arbeitsamtes in vier Bereichen vor. Der Zweck ist klar: Das Image der Adem soll aufpoliert werden.

„Adem“ ist der Name eines kauzigen Bonner Kneipenwirts und auch die Abkürzung für die Anhänger elektronischer Musik oder der Name einer entzündlich-demyelinisierenden Erkrankung des zentralen Nervensystems. In Luxemburg ist es als Kurzwort für die Behörde zur Verwaltung Arbeitssuchender bekannt: das Arbeitsamt. Gerade dieser Behörde obliegt die Verwaltung einer zentralen Störung der gesellschaftlichen Ordnung ? zumindest wenn man sich den Diskurs des kapitalistischen Systems zu eigen macht, nach dem ein jeder zu funktionieren habe wie ein Rädchen im Getriebe. mehr lesen / lire plus

TRANSGENDER: „Ist die Erde eine Scheibe?“

In einem wissenschaftlichen Kolloquium über Zweigeschlechtlichkeit wird über Geschlechterdiversität und Gender diskutiert. Erik Schneider von „Transgender Luxemburg“ (TGL) stellt normative Vorstellungen in Frage und erklärt, wieso TGL seine Berechtigung hat.

Mann oder Frau – kulturelle Vorstellungen und klassische Zuschreibungen sind fest in den Köpfen verankert.

woxx: Was meint ?Transidentität‘, bzw. können Sie die Lebenssituation erläutern, die mit diesem Begriff beschrieben werden soll?

Erik Schneider: Wir verstehen unter transidenten Personen Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht und der Geschlechterrolle identifizieren, die ihnen bei der Geburt qua Anatomie zugewiesen worden sind. In dem Moment, wo Uneindeutigkeit vorliegt, wird dies als „Katastrophe“ erlebt, also muss zwanghaft Eindeutigkeit hergestellt werden, was meistens die Folge hat, dass die Leute mindestens Hormone einnehmen, möglicherweise operiert werden, was einige dann im Erwachsenenalter als Genitalverstümmelung bezeichnen. mehr lesen / lire plus

EVENT: Antiker Sommernachtstraum

Das Stück „Narzissus und Echo“ bildet den Auftakt des diesjährigen Summer Dreams-Festivals zum 15-jährigen Bestehen der Theatertruppe Independent Little Lies (ILL). Gewoben werden Träume an zauberhaften Orten.

Echo kann Narziss seine Liebe nicht gestehen, denn eine Göttin hat ihr die Stimme gestohlen. Doch eines Tages, als Narziss im Wald auf Hirschjagd ist, folgt ihm Echo und versucht es trotzdem. Doch nichts als ein Echo schallt zurück. Wenngleich die Stimme hallend zu ihm dringt, verschmäht Narziss ihr Werben. Echo fühlt sich so gedemütigt, dass sie sich verletzt zurückzieht, sich in einer Höhle versteckt, keine Nahrung mehr zu sich nimmt und schließlich verkümmert, bis sie nur noch eine Stimme ist. mehr lesen / lire plus

INTEGRATION: „Aufenthaltsmöglichkeit nach 30 Monaten.“

Seit 30 Jahren setzt sich die Asti für die Rechte von in Luxemburg lebenden ZuwanderInnen ein. Vor zwei Wochen verabschiedete die Organisation eine Reihe politischer Forderungen und zog Bilanz. Gespräch mit der Präsidentin, Laura Zuccoli.

Acht Jahre bis zur Regularisierung eines „sans papiers“ ist zu lang, findet Laura Zuccoli, die bereits seit 26 Jahren bei der Asti engagiert und seit 2009 deren Präsidentin ist.

woxx: Wie akzeptiert sind Zuwanderer heute ? was hat sich in den letzten 30 Jahren verändert?

Laura Zuccoli: In den letzten dreißig Jahren hat sich verändert, dass die Portugiesen EU-Bürger geworden sind, wodurch sich ihre Akzeptanz deutlich verbessert hat. mehr lesen / lire plus

AUSSTELLUNG: Die wilden Jahre sind vorbei

Wie lassen sich 60 Jahre Jugendbewegung und Jugendkultur in einer einzelnen Ausstellung unterbringen? Ein Vorhaben mit Anspruch, dem die Schau „Born to Be Wild?“ im Musée d’histoire de la Ville de Luxembourg auf phantasievolle Art teilweise gerecht wird.


Gegensätzliche Welten?
Dr. Sommer vs. Politische Revolte – eine Gratwanderung durch 60 Jahre Jugendkultur.

Büstenhalter und Lockenwickler, Anzug und Krawatte haben ausgedient, kultiviert wird eine Haltung der Auflehnung und Abkehr. „Born to Be Wild“, der erste Hit der US-amerikanischen Blues-Rock-Band Steppenwolf, erfasste das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Spätestens als Soundtrack des Road Movies „Easy Rider“ wurde der Song weltberühmt, heute steht er für die Generation der 68er, für Hippiebewegung, Revolte und Befreiung. mehr lesen / lire plus

GEFÄNGNIS: Resozialisierung auf dem Lande

Der halboffene Strafvollzug in Givenich setzt auf gesellschaftliche Wiedereingliederung und ist ein Puzzleteil der von Justizminister Biltgen geplanten Strafvollzugsreform.

Vorzeigeknast? Luxemburgs Justizminister und der französische Staats-sekretär beim Pressebesuch des halboffenen Strafvollzugs in Givenich.

Ein alter Gutshof mit Scheunen, charmanten Bauernhäusern, Gartenanlagen, einer Kapelle, einem Teich, Gewächshäusern nebst landwirtschaftlichen Nutzflächen ? Ferien auf dem Bauernhof, das ist der erste Eindruck, den Luxemburgs neu gestaltetes Gefängnis in Givenich vermittelt. Idyllisch liegt es mitten im Grünen, abseits des Alltagsgeschehens, getrennt vom Leben der restlichen Gesellschaft. Von der nächsten Ortschaft, dem an der östlichen Grenze Luxemburgs gelegenen Wasserbillig, zur Haftanstalt zu gelangen, ist nicht ganz einfach, denn Givenich liegt auf einem Hügel. mehr lesen / lire plus

TANZ: Ringen um Selbstbestimmung

„The Job“ bringt professionelle TänzerInnen Seite an Seite mit in Luxemburg lebenden Arbeitsuchenden zusammen. Ziel ist es, ihnen neue Perspektiven zu eröffnen und ihre gesellschaftliche Wahrnehmung zu verändern.

Den alltäglichen Demütigungen tanzend begegnen: Arbeitssuche mal anders.

Arbeitslosigkeit ist ein demütigender Zustand. Neben den stetigen Gängen zum Arbeitsamt, bei denen man seine missliche Situation einem Sachbearbeiter schildern und regelmäßig Nachweise über seine Anstrengungen erbringen muss, gilt es die Monotonie des Alltags, das Zweifeln an seinen Fähigkeiten und das Verzweifeln an einer ausweglos erscheinenden Situation zu bewältigen. Wo man fortwährend gegen verschlossene Türen stößt, kommt jede Absage einem Hieb gleich, nach dem es wieder aufzustehen und neuen Mut zu fassen gilt. mehr lesen / lire plus

SOUVERAINETÉ ALIMENTAIRE: « La faim n’est pas un phénomène naturel »

Le juriste belge Olivier De Schutter est Rapporteur spécial des Nations Unies pour le droit à l’alimentation. Lors d’un seminaire organisé par l’ONG « Sos Faim », il a parlé du droit à l’alimentation à Luxembourg.

Olivier De Schutter a donné une conférence jeudi soir à l’ancien Centre-Convict sur invitation de SOS-Faim.
Notre photo montre l’actuel Rapporteur spécial
des Nations Unies pour le droit à l’alimentation lors du
« World Summit on Food Crisis » qui s’est tenu en novembre 2009 à Rome. La conférence publique à Luxembourg était précédée d’un séminaire sur «le rôle de la société civile pour soutenir le droit à l‘alimentation et la souveraineté alimentaire à travers le monde».

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STERBEHILFE: Der letzte Wille

Der soeben angelaufene kanadisch-luxemburgische Kinofilm „La dernière fugue“ greift ein umstrittenes Thema auf: die (freie) Entscheidung zum Tod. In Luxemburg soll er die Debatte um die Sterbehilfe anregen.

Auch beim gemeinsamen Festmahl hat der Kranke das letzte Wort.

Die Wogen schlugen hoch, als der Großherzog sich im vergangenen Jahr bei einer Amtshandlung unerwartet querstellte und aus ethischen Gründen seine Unterschrift unter das „Euthanasiegesetz“ verweigerte. Nur dank einer Verfassungsänderung konnte das Gesetz schließlich in Kraft treten. Auch in Kanada ist die Diskussion um eine rechtliche Neuregelung der Sterbehilfe hochaktuell. Im Februar lehnte das kanadische Parlament nach längerer Debatte die Zulassung der aktiven Sterbehilfe mit großer Mehrheit ab. mehr lesen / lire plus

Milleniumsziele: Zweckoptimismus als Strategie

Im September dieses Jahres wird wieder Bilanz gezogen. Dann überprüfen Staats- und Regierungschefs am Sitz der UN, wie nahe man den für 2015 anvisierten „Millenium-Entwicklungszielen“ schon gekommen ist.

Ist ein Ende der Armut bis 2015 in Sicht?

Die Uhr tickt. Noch fünf Jahre bleiben, um die Milleniumsziele, die so genannten „Millenium Development Goals“ (MDGs), zu erreichen. Bei diesen handelt es sich um einen Katalog von Forderungen und hehren Zielen, die Regierungsvertreter der 189 UN-Mitgliedsstaaten im September des Jahres 2000 im Rahmen ihrer „Milleniumserklärung“1 mit dem dezidierten Willen aufgestellt haben, die Lebenssituation des ärmsten Teils der Weltbevölkerung zu verbessern.

UN-Generalsekretär Ban: „Mit angemessenen Mitteln, der richtigen Politik und unserem Engagement bleiben die Millenniums-Entwicklungsziele erreichbar.“ mehr lesen / lire plus

BUCHVORSTELLUNG: „Melusina Rediscovered“

Das CID-femmes geht mit dem Sammelband „Melusina Rediscovered  – Not the Girl You’re Looking For“ der Frage nach, in welcher Form Weiblichkeit und Feminismus die zeitgenössische Kultur geprägt haben. Als Leitmotiv dient der Mythos Melusinas, der „geheimnisvollen Mitbegründerin der Stadt Luxemburg“. Die woxx sprach mit Danielle Roster, der konzeptionellen Betreuerin des Bandes.

woxx: Wie sind Ideen und Konzept dieses Bandes entstanden?

Danielle Roster: Wir wollten schon länger ein Projekt zu Wasserfrauen machen und haben 2007 an einem ersten Konzept gearbeitet. Der damalige Ausgangspunktpunkt ist eigentlich der gleiche wie heute: Die Melusinen, die Wasserfrauen, die Sirenen, die Undinen beflügeln die Phantasie der Geisteswissenschaftler, Künstler und Komponisten schon seit Jahrhunderten, aber der Blick ist ein ausgesprochen männlicher. mehr lesen / lire plus

Malerei: Auf der Couch

Frauen sind das zentrale Motiv der Porträts der Schweizer Malerin Nina Mambourg. Die Galerie Clairefontaine zeigt in der Ausstellung „Auf der Couch“ aktuell eine Auswahl ihrer surrealen Ölgemälde.

woxx: Wie entstehen Ihre Bilder?

Nina Mambourg: Manchmal inspiriere ich mich an Bildern aus Magazinen, die ich sehe, aus Büchern, die ich lese – schlussendlich ist es eine Collage. Es kommen mehrere Sachen zusammen. Manchmal habe ich eine Bildidee oder eine Vorstellung von Farbe von Situationen, die ich malen möchte, vor Augen. Dann kommt alles zusammen und ich fange an. Meistens beginne ich mit dem Gesicht und oft ändert sich beim Malen noch etwas. mehr lesen / lire plus

TANZFESTIVAL: Grenzüberschreitende Tanzwelten

Kreativ, abstrakt, ausdrucksstark. Das Festival Transfrontalier in Luxemburg, Nancy und Trier ist das Resultat einer grenzüberschreitenden transkulturellen Zusammenarbeit.

Von hinten wie von vorne auf Tanz eingestellt: Denis Plassard.

Wie grenzüberschreitende Kooperation funktioniert und sukzessive institutionalisiert wird, ist zweifellos am Tanzfestival Le Transfrontalier zu sehen. Nachdem Luxemburg 2007 Europäische Kulturhauptstadt war, erwuchs rasch die Idee einer strukturellen Zusammenarbeit. Die ehemalige Arbeitsgruppe „Kultur“ der Regionalkommission entwickelte sich zum Verein „Kulturraum Großregion“ weiter, getragen von den Kulturministerien aller Teilregionen. Damit wurde die Mobilität zwischen den Städten erleichtert. Auf zahlreichen Bühnen wurden nach und nach grenzüberschreitende Programme angeboten.

Überdies erarbeiteten die drei Kulturinstitutionen Theater Trier, das CCN – Ballet de Lorraine in Nancy und das Danz Festival Letzebuerg im Verbund mit dem Centre de Création Chorégraphique Luxemburgeois – Trois CL seit 2007 gemeinsame Strategien zur Unterstützung und Bewerbung der Künstler aus der choreografischen Szene der Großregion. mehr lesen / lire plus

SCHWANGERSCHAFTSABBRUCH: „Die Frau sollte selbst bestimmen“

Nadine Geisler ist Sprecherin des Kollektivs „Si je veux – Für das Selbstbestimmungsrecht der Frau“, das sich als Reaktion auf das von der CSV-LSAP-Regierung erarbeitete Reformvorhaben zum Abtreibungsgesetz auf Initiative des CID-Femmes gebildet hat. Das Kollektiv hat eine Petition gegen das Reformvorhaben verfasst, die noch immer im Umlauf ist.

Die Sprecherin des Kollektivs „Si je veux“ Nadine Geisler findet, ein restriktives Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch bringt nichts.

woxx: Wie ist die Kampagne entstanden?

Nadine Geisler: Das Kollektiv hat sich Mitte Februar dieses Jahres gegründet. Es war als Reaktion auf das „Projet de loi 6103“ gedacht. Als diese geplante Reform des Abtreibungsgesetzes bekannt wurde, gab es erst mal keinerlei Reaktionen von Frauenorganisationen. mehr lesen / lire plus