Wirtschaftliche Entwicklung im Krieg: Geier über der Ukraine

Die russische Invasion in der ­Ukraine hat große Teile der dortigen Wirtschaft zum Erliegen gebracht. Der Staat kann seine Aufgaben nur finanzieren, indem er Schulden am internationalen Kapitalmarkt macht. Die Gläubiger zwingen dem Land einen neoliberalen Umbau auf. Nun fordert eine internationale Solidaritätskampagne die Streichung der ukrainischen Auslandsschulden.

Die „ökonomische Bombe“ des IWF wird auch über der Ukraine gezündet. Auf dem hier abgebildeten Wandgemälde in Buenos Aires heißt es außerdem: „Die Schulden sind für das Volk“. (Foto: Comité pour l‘abolition des dettes illégitimes)

Der Krieg hat die Ukraine in eine tiefe Rezession gestürzt. Innerhalb eines Jahres sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des von Russland überfallenen Landes um 30 Prozent. mehr lesen / lire plus

Repression in Frankreich: Plattmachen?

Die französische Regierung versucht, mit juristischen Prozeduren und polizeilicher Brutalität der Zivilgesellschaft zu Leibe zu rücken. Was das für die fortschrittlichen Kräfte im Nachbarland bedeutet – und in Luxemburg.

Demo vom 11. Juni gegen den Sandabbau.
(Twitter ; @lessoulevements)

Brutale Niederschlagung von Demos, Einschüchterung von Journa- list*innen, Auflösung von NGOs, Massenverhaftungen – nein, wir reden nicht von Belarus, der Türkei oder Tunesien. Im „Heimatland der Menschenrechte“, als das sich Frankreich gerne selber darstellt, ist die Regierung dabei, die Prinzipien liberaler Politik über Bord zu werfen. Die jüngsten Ereignisse werden die Lage weiter verschärfen: Am 21. Juni wurde das Kollektiv „Les soulèvements de la terre“ („Die Erhebungen der Erde“) vom französischen Innenminister aufgelöst, am Morgen des 27. mehr lesen / lire plus

Russland: Prigoschins letztes Gefecht

Nachdem Söldnerführer ­Jewgenij Prigoschin in Rostow am Don erfolgreich den Aufstand gegen die russische Militärführung geprobt hatte, blies er seinen Vormarsch auf Moskau überraschend wieder ab. Alle Welt rätselt, was ihn dazu bewogen haben mag und wie es nun weitergeht.

Wird wohl ein Symbolbild das abgeblasenen Wagner-Aufstands werden: Ein von Jewgenij Prigoschins Söldnern gefahrener Panzer steckt in der Torausfahrt des lokalen Staatszirkus in Rostow am Don fest. (Foto: EPA-EFE/Stringer)

„Wir retten Russland“ – mit dieser hochtrabenden Kampfansage begründete Jewgenij Prigoschin, warum er nicht mehr gewillt sei, sich den Anordnungen der russischen Militärführung unterzuordnen. Auf einem am Samstagmorgen in Rostow am Don im Süden Russlands aufgenommenen Video ist zu sehen, wie der Gründer der Söldnergruppe Wagner zwischen dem stellvertretenden Verteidigungsminister Junus-Bek Jewkurow und dem stellvertretenden Leiter des Generalstabs Wladimir Aleksejew sitzt und in knappen Worten sein weiteres Vorgehen erklärt: Er verlange nach Sergej Schojgu und Walerij Gerassimow, dem Verteidigungsminister und dem Generalstabschef, bis dahin würden seine Leute Rostow blockieren und sich auf den Weg nach Moskau machen. mehr lesen / lire plus

Landwirtschaft: Gentechnik gegen Klimakrise

Neue gentechnische Methoden könnten helfen, Pflanzen zu züchten, die besser mit den Auswirkungen der Klimakrise zurechtkommen. Diese Hoffnung des landwirtschaftlichen Sektors entfacht die Diskussion um Gentechnik auf dem Teller neu.

Sojabohnen kommen zwar besser mit Hitze zurecht, doch bei starker Trockenheit leiden auch sie. Sind GMO-Pflanzen die einzige Hoffnung, mit der Klimakrise zurechtzukommen? (Foto: CC-BY Bob Nichols/U.S: Department of Agriculture)

Die Ablehnung von grüner Gentechnik ist in Luxemburg politischer Konsens. Dieses Gefühl hatte man – trotz vereinzelter Wortmeldungen wie etwa vom ehemaligen Minister und Europaabgeordneten Robert Goebbels (LSAP) – lange Zeit. Doch ausgerechnet die Klimakrise könnte dafür sorgen, dass sich die Meinungen ändern. mehr lesen / lire plus

Eurovision Song Contest: Kulturpolitik: zero points!

Luxemburg will sich 2024 nach 31 Jahren wieder am Eurovision Song Contest beteiligen. Nachhaltige Kulturförderung ist das nicht, dafür aber die Instrumentalisierung des Kreativsektors.

Copyright: Michael Doherty, CC BY-SA 4.0

Die Kolleg*innen vom Tageblatt grübelten diese Woche darüber, wer Luxemburg wohl 2024 beim Eurovision Song Contest (ESC) vertreten könnte; der Abgeordnete Mars Di Bartolomeo (LSAP) hingegen sorgte sich in einer parlamentarischen Anfrage an das Medien- und das Kulturministerium um die Planungssicherheit der Regierung im Hinblick auf einen möglichen Sieg bei dem Gesangswettbewerb: Gibt es einen konkreten Plan, falls Luxemburg nach 31 Jahren Abstinenz gleich den Sieg einheimst und die nächste Ausgabe traditionsgemäß im eigenen Land ausgetragen werden muss? mehr lesen / lire plus

Criminalité environnementale organisée : Carottes et anguilles : la tambouille toxique

La criminalité environnementale est devenue la troisième source de revenu du crime organisé. Elle progresse de façon exponentielle en raison du peu de risque encouru par ses auteurs. Cette criminalité a fait l’objet, le 15 juin, à Strasbourg, du colloque annuel du CEIFAC, un organisme spécialisé dans la formation à l’analyse financière criminelle. Policiers et juristes européen-nes y ont décrit l’ampleur du phénomène.

L’agriculture bio est un des secteurs investis par le crime organisé. Elle permet de toucher des subventions en vendant des produits qui n’ont de bio que le nom. (Photo : Mor Shani/Unspassh)

« On ne court pas vraiment après les grands éléphants d’Afrique, ce sont souvent de petits animaux qui sont en danger et leur trafic rapporte beaucoup d’argent aux criminels », relate le colonel Ludovic Ehrhart, numéro deux de l’Oclaesp, l’Office central de lutte contre les atteintes à l’environnement et à la santé publique. mehr lesen / lire plus

Méco: Kühler Kopf gegen heiße Nadel

Die Temperaturen erreichen 30 Grad und prompt wartet das Gesundheitsministerium mit einem Hitzeschutzplan auf. Möglich auch, dass ein solcher Plan vergessen wurde und die Hitzewelle Mitte Juni als Weckruf gewirkt hat. Doch selbst wenn er mit heißer Nadel gestrickt ist und etwas spät kommt, es gibt einen Plan. Zufrieden? „Es reicht nicht aus, die steigenden Temperaturen ‚medizinisch‘ zu verwalten“, tadelt der Mouvement écologique in einer Reaktion auf den Plan. Diesmal legt die Umwelt-NGO den Akzent nicht, wie man vielleicht erwartet hätte, auf die Bekämpfung des Klimawandels an seiner Wurzel, also beim Ausstoß von Treibhausgasen. Die vom Méco geforderte präventive Herangehensweise heißt eben auch, dass „Maßnahmen zur Klimaanpassung aus gesundheitlicher Sicht geboten [sind]“. mehr lesen / lire plus

EU-Renaturierungsgesetz auf der Kippe

Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat das EU-Renaturierungsgesetz in einer Abstimmung am vergangenen Dienstag abgelehnt. Mit 44 zu 44 Stimmen ging das Votum denkbar knapp aus, doch die Stimmgleichheit bedeutet in diesem Fall eine Ablehnung des Textes. Doch das Schicksal des Renaturierungsgesetzes ist dadurch noch nicht besiegelt: Im Juli wird das Plenum des Parlaments noch einmal über einen Ablehnungsantrag abstimmen. Die Luxemburger Europaabgeordnete Tilly Metz (Déi Gréng) bedauerte in einer Pressemitteilung das Votum. Sie gab sich besorgt über die Zukunft des „Green Deals“: Die Entscheidung sei eine Absage an Klima- und Naturschutz, widerspreche den Interessen der Wirtschaft und gefährde die langfristige Ernährungssicherheit. mehr lesen / lire plus

Rundtischgespräch: Wie queer ist Luxemburg?

In Luxemburg sind Gesetze zum Schutz und der Gleichstellung von LGBTIQA+-Menschen in Kraft; zum Pride-Monat hissen viele öffentliche Institutionen und Ratshäuser die Regenbogenfahne und solidarisieren sich mit queeren Personen. Ist das Großherzogtum also ein Eldorado für LGBTIQA+-Menschen? Ein Blick auf die „Rainbow Map“ der NGO Ilga-Europe und auf politische Dossiers in der Schwebe beweisen das Gegenteil, denn immer noch erfahren nicht-binäre, intersex und trans Menschen in Luxemburg strukturelle Gewalt, genauso wie gleichgeschlechtliche Eltern. Das Rainbow Center, ein kürzlich gegründetes queeres Kulturzentrum in Luxemburg-Stadt, lädt deshalb zum Rundtischgespräch „Lëtzebuerg, en Eldorado fir LGBTIQA+Mënschen?“ in seine Räumlichkeiten (19, rue du St Esprit) ein. mehr lesen / lire plus

Dans les bacs : Tele-Port : Please Disperse

Avec « Please Disperse », le collectif luxembourgeois Tele-Port propose un album free jazz diversifié et roboratif. Compte rendu d’écoute.

Le groupe Tele-Port est composé de Jeff Herr, Zhenya Strigalev, Pol Belardi et Jérôme Klein. (Photo : Mike Zenari)

« Reconnect », la première plage de l’album « Please Disperse », commence par un groove bien balancé qui laisse rapidement une place prépondérante au saxophone. On se croirait revenu, un instant, à la fin du siècle dernier, lorsque cet instrument faisait les beaux jours tant des slows langoureux que des musiques de film énergiques. Mais un instant seulement : très vite, Zhenya Strigalev, saxophoniste londonien qui s’associe dans le groupe à trois Luxembourgeois (l’initiateur du projet Jeff Herr à la batterie, Pol Belardi à la basse et Jérôme Klein au clavier), se libère des contraintes et verse dans un free jazz d’abord mesuré, puis de plus en plus désordonné au fur et à mesure que ses camarades entrent dans la danse. mehr lesen / lire plus

Pride Week: Ein Fest queerer Kunst

Zur diesjährigen Pride Week präsentieren gleich mehrere Kulturinstitutionen ein Spezialprogramm. Die Höhepunkte im Überblick.

Zur Pride Week in Luxemburg zeigen diverse Kulturinstitutionen Produktionen zu LGBTIQA+-Themen. (Qelle: Luxembourg Pride/Rosa Lëtzebuerg)

Die Pride entstand in den 1960er-Jahren als Protest gegen strukturelle Diskriminierung und Gewalt gegen queere Menschen, entwickelte sich später jedoch an vielen Orten vornehmlich zum Straßen- und Kulturfest. So ähnlich auch in Luxemburg, wo die Organisation Rosa Lëtzebuerg die ersten Julitage seit Jahren zur Pride Week macht. Neben dem Hauptprogramm zum Pride-Wochenende, das auf der Website von Rosa Lëtzebuerg einzusehen ist, organisieren kommende Woche unter anderem die Kulturzentren Trois C-L und das Cercle Cité in Luxemburg-Stadt sowie die Kulturfabrik (Kufa) in Esch vielversprechende Sonderveranstaltungen. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Täuschend echt! Wilde Orchideen in Luxemburg

Rotes Waldvöglein, kriechendes Netzblatt, Müllers Stendelwurz: Hierbei handelt es sich weder um Federvieh oder Reptilien noch um eine Gaststätte in einer deutschen Kleinstadt – diese Namen bezeichnen Orchideen. Denen widmet sich derzeit eine Sonderausstellung des Museums für Naturgeschichte in Luxemburg-Stadt: „Täuschend echt! Wilde Orchideen in Luxemburg“ klärt anhand von Sebastian Brandt handgefertigter botanischer Modelle über die Besonderheiten 45 heimischer Arten auf. So erfahren Besucher*innen zum Beispiel, dass Orchideen Insekten auf verschiedene Weisen täuschen, damit diese ihre Pollen weitertragen. Auf der Website orchid.mnhn.lu gibt es ebenfalls Einblicke in die spannenden Inhalte der Schau sowie einen informativen und kostenfreien Ausstellungskatalog zum Herunterladen. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : No Hard Feelings

Mine de rien, cette petite comédie « romantique » d’été aborde les sujets très contemporains de l’accaparement de l’immobilier d’une charmante station balnéaire par les riches, des parents hélicoptères ou de la rencontre de l’amour dans une société compartimentée. Certes, pas au point de les approfondir et avec une mise en scène parfaitement lisse, mais le duo de protagonistes se révèle très sympathique. Un divertissement assumé de bonne facture.

L’évaluation du woxx : X
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus