NOISEROCK: Schwanensee für Noise-Rocker

Die amerikanische Post-Rock Band Swans hat den Ruf, ihrem Publikum im wahrsten Sinne des Wortes die Ohren wegzublasen. Trotzdem sollte man ihr Konzert keinesfalls verpassen.

31 Jahre Noiserock gehen an niemandem spurlos vorbei.

Als Michael Gira 1982 die Band ins Leben rief, war deren Weg klar: Man wollte zum animalischen Kern der Rockmusik durchstoßen und allen unnötigen Elementen entsagen. Daraus ergaben sich Songs, die oft auf nur einem Riff basierten, das immer wieder geloopt wurde. Die Musik war experimentell, aber vor allem dröhnend laut. Ein Musikkritiker charaktersierte das Debütalbum „Filth“ als den idealen Soundtrack für Massenselbstmorde oder nukleare Holocausts. Auf einer gemeinsamen Tour mit Sonic Youth, so Michael Gira kürzlich in einem Interview, weigerten sich diese, nach Swans aufzutreten – weil das Publikum schon längst geflüchtet war. mehr lesen / lire plus

JAZZ: Mal anders

Randi Tytingvåg platzierte sich mit einigen Alben auf Anhieb in der europäischen Jazz-Crossover-Szene im oberen Drittel. Gerade weil ihre Musik nicht wirklich in eine Schublade passt.

Ein Lachen, rote Lippen, blondes Haar. Das verschmitzte Gesicht von Randi Tytingvåg erinnert an die lebendigen Geschichten aus dem „Büllerbu“ der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. Und ihr Vorname „Randi“, ein alter Wikingername, der so viel wie „Die Entschlossene“ bedeutet, passt offenbar zu ihr: Entschlossenheit bewies die junge Jazzmusikerin Randi Tytingvåg aus Norwegen die ganzen letzten zehn Jahre über, in denen sie nicht weniger als vier Alben veröffentlichte. Von „Heavenly Attack“ über „Let Go“, „Red“ hin zum neuen Werk „Grounding“ verstand jedes Album auf seine Art, die Zuhörer zu begeistern. mehr lesen / lire plus

JAZZ: Nouveau mélange

Si le nom de Brad Mehldau n’est plus à présenter auprès des férus de jazz, Mark Giuliana reste un peu moins connu. Une chose qui devrait changer avec « Mehliana », le projet live et libre de ce duo incongru.

Deux grands esprits se rencontrent dans l’improvisation : Brad Mehldau et Mark Giuiliana sont « Mehliana ».

Brad Mehldau est un de ces « jeunes » musiciens de jazz qui a été un des premier à faire le pont entre le jazz classique et la musique pop moderne. Né en 1970 dans l’Etat américain du Connecticut, il commence le piano dès son plus jeune âge. mehr lesen / lire plus

JAZZ: Frauenpower

Ausschließlich Frauen stehen an diesem Wochenende im Düdelinger Kulturzentrum Opderschmelz auf der Bühne. Gerade im Jazz und der modernen Gegenwartsmusik sind sie dünn gesät.

oreline de Cat interpretiert Philip Glass.

Junge Interpreten, die schon auf moderne Gegenwartsmusik und Jazz spezialisiert sind, sind eher die Ausnahme. Und unter diesen stellen Frauen noch eine weitere Besonderheit dar. „We Love Girls!“ nennt sich darum programmatisch die Veranstaltung im Kulturzentrum Opderschmelz in Düdelingen an diesem 9. März, einen Tag nach dem internationalen Frauentag. Auch wenn sich die Situation von Musikerinnen in den letzten zehn bis zwanzig Jahren deutlich geändert hat, sind „starke“ Frauen außerhalb des Mainstream immer noch selten. mehr lesen / lire plus

THEATER: Verwundbare Existenz

Mit einer schrillen, geistreichen Inszenierung von Will Enos „Oh the Humanity and Other Good Intentions“ lädt das Kasemattentheater in seine frisch renovierten Räumlichkeiten.

Zorniges „Enfant terrible“ der Theaterszene: Will Eno.

Zumindest die Sehnsucht ist echt. In jedem Moment scheint sie die drei Luxemburger Schauspieler Marc Limpach, Leila Anaïs Schaus und Jules Werner – ein jeder von ihnen gefangen in seiner schizophrenen Persönlichkeit – anzutreiben. In Anne Simons Bühnenadaptation von Will Enos „Oh, the Humanity and Other Good Intentions“ geht es in fünf kleinen Episoden um die ewigen Themen des Theaters und die Dilemmata des modernen Menschen: Liebe, Sehnsucht und Einsamkeit. Mit ihrer schrillen, unkonventionellen Inszenierung wählt die junge Luxemburger Regisseurin, die zuletzt „De Rénert“ mit Steve Karier im Kapuzinertheater auf die Bühne brachte, ein modernes gesellschaftskritisches Stück in englischer Sprache. mehr lesen / lire plus

MUSIQUE: La dame aux oiseaux

Saxophoniste et professeure au Conservatoire depuis peu, la jeune musicienne Anaïs Lorentz va présenter son premier disque « Run, Sing and Fly » jeudi prochain. Rencontre avec une passionnée de la musique et des oiseaux.

L’ornithologie musicale en personne : Anaïs Lorentz.

Le rendez-vous a lieu dans un petit bistrot charmant de Luxembourg-Ville au cours d’un de ces rares après-midi ensoleillés auxquels on a eu droit cette semaine. Anaïs Lorentz, une jeune femme pétillante, parle certes vite et beaucoup, mais tout de même sans qu’on puisse lui prêter des airs de fausse modestie, si communs à certains artistes. Et cela même si elle enchaîne les rencontres avec la presse ces derniers temps, pour promouvoir son premier album « Run, Sing and Fly » qu’elle vient d’enregistrer avec la pianiste Kae Shiraki. mehr lesen / lire plus

NOUVELLE CHANSON: Eine Schublade voller guter Songs

Man kann Françoiz Breut zwar vorwerfen dem Genre der Nouvelle Chanson verhaftet zu sein – trotzdem hat sich die Sängerin zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt.

Seit Mitte der 1990er Jahre für das Nouvelle Chanson unterwegs: Françoiz Breut.

Französin in den besten Jahren singt und verfasst melancholische Popsongs. So könnte eine Partneranzeige für viele Sängerinnen lauten, die man dem Genre Nouvelle Chanson zuordnet. Françoiz Breut ist keine Ausnahme. Aber sie bestätigt auch den Grundsatz, dass wenn die Schublade, in die man gesteckt wird, zwar nicht unwichtig ist, es aber doch in erster Linie auf die Qualität des Inhalts ankommt.

Die Schublade, in der Françoiz Breut steckt, hat sich auf natürliche Art und Weise geöffnet: In den frühen Neunzigern war Breut durch ihren damaligen Verlobten, den Singer-Songwriter Dominique A, als Background-Sängerin zur Musik gekommen. mehr lesen / lire plus

SINGER-SONGWRITER: Entspannter Erfolg

Der australische Singer-Songwriter Angus Stone, bisher vor allem bekannt als die eine Hälfte des Geschwisterduos Angus & Julia Stone, hat mit seinem zweiten Soloalbum die Herzen der Kritiker und Folk-Liebhaber gewonnen. Und das, obwohl ehrgeizige Anstrengungen gar nicht seine Sache sind.

Hat nicht nur den Blues, sondern auch den Folk im Blut: Angus Stone.

Wenn Angus Stone spricht, kann man Stecknadeln fallen hören – weil er bedächtig, um nicht zu sagen: extrem langsam, redet. Diese Gelassenheit sagt viel über seinen momentanen Lebensstil aus. Die Welt jenseits des fünften Kontinents kennt er seit langem, besonders Europa und die Vereinigten Staaten, durch die er mehrmals getourt ist. mehr lesen / lire plus

POÉSIE: « Nous sommes un orage sous le crâne d’un sourd? »

La Kulturfabrik rend ce vendredi hommage à un des plus curieux poètes du 20e siècle : Blaise Cendrars. Le poème « La prose du Transsibérien et de la petite Jehanne de France » sera lu en musique.

Heidi Brouzeng donnera vie aux paroles de Blaise Cendrars.

Rencontrer Blaise Cendrars dans l’actualité culturelle du moment est une chose assez rare. D’aucuns se souviendront peut-être d’avoir été obligé de lire « L’or » – son classique sur la chute de l’aventurier suisse Suter en Amérique – au lycée, mais une grande partie du public ignore qui a été cet auteur prolifique et mystérieux. Né Frédéric Sauser en 1887 à Chaux-de-Fonds en Suisse, le jeune poète est un enfant perturbé, du moins selon ses dires. mehr lesen / lire plus

CHANSON: Die Tigerin

Abgesehen von einer Testphase in der Theaterwelt hat Emily Loizeau den klassischen Werdegang einer seriösen Populärmusikerin durchlaufen. Ihr aktuelles Album ist ihr Reifezeugnis und Beweis dafür, dass man keine Lady Gaga sein muss, um die Zielgerade zu erreichen.

Hat – bis jetzt zumindest – eine Bilderbuchkarriere hingelegt: Emily Loizeau.

Schritt eins in der Karriere einer seriösen Populärmusikerin: künstlerische Wurzeln und Lehrjahre. 1975 als Tochter einer englischen Künstlerin und eines französischen Vaters in Frankreich geboren, fing Emily Loizeau mit fünf Jahren an, klassisches Klavier zu lernen. Nach ihrem Studium in klassischer Musik, Philosophie und Theater in London arbeitete sie, in den Fußstapfen ihrer Großmutter, der Schauspielerin Peggy Ashcroft, als Regieassistentin im Musiktheater. mehr lesen / lire plus

THEATER: Alle habt ihr Dreck am Stecken!

Mit dem „Revisor“ hatte Gogol eine Satire auf das russische Provinzbeamtentum im Sinn. In seinem Stück zeichnet er das Bild einer korrupten Kleinstadt, beherrscht von der Furcht vor der Staatsmacht. Frank Hoffmann bringt das Stück nun im TNL auf die Bühne.

Provinzposse oder unsterbliches Meisterwerk?
„Der Revisor“ spielt mit den menschlischen Abgründen.

Korruption als zeitloses Sujet. Denn bestechlich sind sie alle! Im Russland von heute ebenso wie in Luxemburg ? gerade in Zeiten, in denen Staatsaffären, die längst begraben schienen, wieder an die Oberfläche kommen, ein jeder die Schuld von sich weist, sich hinter Dritten versteckt, und wo niemand es gewesen sein will. mehr lesen / lire plus

JAZZ / POP: Sympathischer Verlierer

Ungebrochen vom nur mäßigen Erfolg als Solokünstler und Band-Sänger und von persönlichen Schicksalsschlägen hat Mark Eitzel im vergangenen Jahr ein Album herausgebracht, das einen Musiker zeigt, der Frieden mit sich selbst geschlossen hat.

Mark Eitzel, der Mann mit der Gitarre.

Eitzel, als Sohn eines amerikanischen Soldaten in den U.S.A., Japan und England aufgewachsen, verbrachte seine Sturm-und-Drang-Zeit Ende der 70er Jahre als Sänger verschiedener Punkbands, bis er nach San Francisco zog und die Rockband American Music Club (AMC) gründete. Trotz positiver Kritiken und einer treuen Fangemeinde schaffte die Band nie einen wirklichen Durchbruch und löste sich erstmals 1994 auf. Die Wiederbelebung ein Jahrzehnt später erbrachte zwei Alben, bis AMC in einen scheinbar endgültigen Schlaf fiel. mehr lesen / lire plus

Pandaman-Style

Der deutsche HipHop-Newcomer „Cro“ macht Karriere, bedient sich dabei der üblichen Macho-Klischees mit einem fetten Lächeln – und bleibt an der Oberfläche hängen.

RAP/POP

„Baby, bitte mach dir nie mehr Sorgen um Geld, gib mir nur deine Hand ich kauf dir Morgen die Welt. (…) Nur noch Kaviar Champagner oder Champus, Baby ich erfüll` dir wirklich jeden Wunsch mit Handkuss. Frühstück in Paris und danach joggen auf Hawai und um das ganze noch zu toppen gehen wir shoppen in LA“ – heißt es in Cros chilligem Sommerhit „Einmal um die Welt“, der in den vergangenen Monaten im Minutentakt auf allen Radiostationen lief. mehr lesen / lire plus

POP/ROCK: Fin de danse

Quand il s’agissait de citer un groupe luxembourgeois à succès, les Eternal Tango étaient longtemps le numéro un. Pourtant, les aléas de la vie ont eu raison de leurs rêves de rock stars. Tentative d’hommage et d’analyse.

Une salle de répétition vide, c’est tout ce qui restera d’Eternal Tango… à part de bons souvenirs.

L’histoire d’Eternal Tango a commencé sous une bonne étoile. Quand ils publient en 2004 leur premier split-EP avec le groupe Spyglass – défunt depuis bien des années – ils sont directement remarqués par la critique allemande et le magazine « Visions » – qui est tout de même un leader d’opinion en matière de nouvelles tendances – les nomme « Demo des Monats ». mehr lesen / lire plus

METAL: Düsteres neues Jahr

Die schwedische Kultband „Cult of Luna“ ist nach vielen Jahren wieder aus der Versenkung aufgetaucht und bietet Erstaunliches.

Kennen den Mann im Mond wohl persönlich: „Cult of Luna“.

Vier Jahre ist es her, da brachte die schwedische Formation „Cult of Luna“ nach intensiver Arbeit das Album „Eternal Kingdom“ auf den Markt. Seither ist fast eine halbe Ewigkeit vergangen, und so mancher Fan dürfte sich gefragt haben, wie lange es denn noch dauern wird, bis das sechste Album „Vertikal“ zu hören ist. Nun, das Großherzogtum und seine nahe Umgebung können sich auf Januar 2013 freuen, denn da kommt das Oktett mit den neuen Sounds in der Kufa in Esch vorbei. mehr lesen / lire plus

ROCK: Très humble

Sans se fatiguer, ils sillonnent les scènes du monde entier depuis 1969. Même sans toucher à des superlatifs, Uriah Heep est un phénomène assez rare.

Certes, ils n’ont pas l’air vraiment à la mode, mais pour un groupe qui a traversé les âges, ça passe…

C’est un de ces groupes dont même le nom peut étonner. C’est qui, « Uriah Heep » ? En fait, ce qui est plus étonnant encore, c’est qu’il s’agit d’un personnage de roman. En effet, un Uriah Heep apparaît dans « David Copperfield » de Charles Dickens – et ce n’est pas vraiment un personnage sympathique. Tout au contraire, il se définit par ses ambitions malhonnêtes qu’il cache derrière une hypocrisie mielleuse. mehr lesen / lire plus

ELEKTRO: Maßgeschneidert

Eine eigene, multimediale Welt zu erschaffen, das ist der Traum vieler Künstler. Der aus Frankreich stammende Wax Taylor hat ihn verwirklicht, wie sein langer Aufstieg beweist.

Das tapfere
kleine Schneiderlein der Elektromusik:
Wax Taylor.

Märchen sind seit jeher Anreger und Förderer der Fantasie. Kindern liefern sie Denkanstöße und erschaffen Welten, die sie sonst nur aus Träumen kennen. Erwachsenen kann eine Fabel aber genauso als Inspiration dienen, das Alter spielt gar keine Rolle, Fantasiegeschichten sind also für jedermann. Hörspiele, Musicals und Filme zu diesem Thema gibt es bereits viele; doch wie steht es mit der Musik?

Jean-Christophe Le Saoût, bekannt unter seinem Künstlernamen Wax Tailor, hat sich diese Frage gestellt. mehr lesen / lire plus

INDIE: Eine Band gegen Dosenwaren

Die Musik der englischen Band Beak ist ungeschliffen und vermittelt ein Gefühl von Weite und Freiheit. Das Paradoxe daran ist, dass hinter der Musik ein streng eingehaltenes Konzept steht: das der Freiheit und Natürlichkeit.

Produzieren Musik die über den Tellerrand schwappt: Beak.

Als sich Portishead-Gründer Geoff Barrow und seine Beak-Kollegen Bill Fuller und Matt Williams Ende 2009 trafen, um ein Album zusammen aufzunehmen, barst die englische Musikszene vor sogenannten Indie-Bands, die ihre durchproduzierten Alben nach den Richtlinien der Label-Giganten herausbrachten. Kein Ton oder Soundeffekt war dort, wo er nicht hingehörte, keine Platte war weniger als tausendfach gemischt und glattpoliert. Das war die Inspiration für Beak, es genau andersherum anzugehen. mehr lesen / lire plus

INDIE: Machine de guerre

Souvent comparés à des égéries comme Björk ou Kate Bush, cela fait plus de cinq ans que Florence and the Machine sont dans les parages. Pour le plus grand plaisir des fans d’indépendant dansable.

Triomphe par la télé : Florence and the Machine.

Apparemment, Florence Welch, la chanteuse et tête pensante de Florence and the Machine, doit beaucoup de son inspiration première à son père, un créatif de la publicité lui-même fan de musique et rock star ratée. Il lui aurait imposé des influences comme les Ramones dès le plus jeune âge – alors que sa mère, une professeure d’art, lui aurait légué un peu de son amour pour les beaux-arts. mehr lesen / lire plus

FESTIVAL: Messe noire

Ce weekend et pour la quatrième fois d’affilée, ce sera au centre Roudemer de Steinfort d’être le centre musical du grand-duché, avec le festival « Mess for Masses ».

Sont de retour – et à quatre – sur les scènes locales : Hal Flavin.

Que serait le Luxembourg sans tous les clubs de jeunes, ses harmonies et ses petits orchestres ? Un pays à coup sûr plus pauvre en musique et en événements. Car ce sont souvent ces structures qui mettent sur pied des festivals durables, comme ceux d’Echternach, le « e-Lake » ou le « Food for your Senses » de Tuntange – qui commence à concurrencer sérieusement le « Rock-a-Field » qui est exploité par l’Atelier. mehr lesen / lire plus