Tier im Auto bei Hitze: Wird genug sensibilisiert?

Foto: pxfuel

Laut luxemburgischem Gesetz ist es verboten, ein Tier in einem Transportmittel zurückzulassen, wenn dadurch dessen Wohlbefinden bedroht ist. Dennoch muss die Polizei deswegen immer wieder intervenieren: 2019 fünfmal und seither noch ein weiteres Mal. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Gusty Graas (DP) hervor. Wie der befragte Agrarminister, Romain Schneider (LSAP), erklärte, umfasst das entsprechende Gesetz von 2018 zwei Aspekte: Strafbar ist demnach nicht nur das Einsperren eines Tieres in einem Transportmittel, sondern auch die unterlassene Hilfeleistung durch Dritte. Wer ein Tier in Gefahr sieht, so heißt es im Gesetz, muss diesem im Rahmen des Möglichen helfen. mehr lesen / lire plus

Keine zusätzlichen Züge für Esch 2022 geplant

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Kulturinteressierte, die nächstes Jahr die europäische Kulturhauptstadt Esch-Alzette besuchen wollen, müssen sich mit dem bestehenden Angebot des öffentlichen Transportes zufriedengeben. Das geht aus einer Antwort von Transportminister François Bausch (Déi Gréng) auf eine parlamentarische Anfrage von Dan Biancalana (LSAP) hervor. Da die Zugstrecke zwischen Esch und Luxemburg-Stadt bereits total ausgelastet sei, sei es nicht vorgesehen, die Transportkapazitäten zu erweitern. Höchstens zu den Randzeiten könne punktuell aufgestockt werden, wenn die Organisator*innen von Esch 2022 dies mit den CFL aushandelten. Auch beim Busverkehr geht Bausch davon aus, dass mit dem bestehenden Angebot der Großteil der Nachfrage abgedeckt sein wird. Um Spezial- oder Nachtbusse müssten sich die betreffenden Gemeinden kümmern, bisher sei jedoch nichts vorgesehen. mehr lesen / lire plus

Czech Music Crossroads 2021: In der Mitte spielt die Musik!

Die Konferenz Czech Music Crossroads fand im Juli 2021 zum siebten Mal statt. Ein Nachbericht über musikalische Entdeckungen aus Osteuropa.

Anna Kołodziej vom Orkiestra sw. Mikołaja, den Urgesteinen des polnischen Rootsrevivals. (Foto: Willi Klopottek)

Die Eigenbezeichnung ist Mittel- oder Zentraleuropa. Im Westen wird diese Region oft weiterhin als Osteuropa bezeichnet. Letzteres beweist, dass die geopolitischen Denkstrukturen vieler den Zeiten des Kalten Krieges immer noch verhaftet sind, obwohl die Teilung Europas in „freien Westen“ und „Ostblock“ seit über 30 Jahren nicht mehr existiert. Diese Zählebigkeit alten Klischeedenkens zeigt sich auch darin, dass in touristischer Hinsicht kaum mehr als Prag, Budapest und der Balaton relevant sind. mehr lesen / lire plus

Richesse grand-ducale : Sommet nuageux

Plusieurs études récentes parlent de la richesse de par le monde. Le Luxembourg y figure en bonne place – ou pas du tout. Notre gouvernement feint l’ignorance.

(Thomas Geiger/CC BY-SA 4.0)

Parfois même les députés de la majorité n’arrivent pas à tirer la moindre information des ministres d’un gouvernement qui porte leurs propres couleurs. Mars Di Bartolomeo (LSAP) avait bien tenté sa chance à l’occasion de la sortie fin juin du plus récent rapport sur le nombre de personnes à travers le monde à classer parmi les particuliers fortunés (HNWI, high net worth individuals), à savoir les personnes qui possèdent au moins 1 million de dollars d’actifs investissables, hors résidence principale, objets de collection et biens de consommation durable. mehr lesen / lire plus

Belarus
: Das Regime kämpft mit aller Macht

Ein Jahr nach den gefälschten Wahlen vom August 2020 hält sich Alexander Lukaschenko weiter an der Macht. Die Repression gegen die Opposition wird immer härter.

Frauen haben bei den Protesten gegen Lukaschenko eine wichtige Rolle gespielt.
 (Foto: EPA-EFE/STR)

Swetlana Tichanowskaja wirkt erschöpft. Seit Monaten bereist sie Europa, Ende Juni nahm sie am EU-Außenministertreffen in Luxemburg teil, Ende Juli war sie in den USA, wo sie sich mit Abgeordneten und Präsident Joe Biden traf und um Unterstützung bat. Vor einem Jahr, am 9. August 2020, wurde Tichanowskaja zur Präsidentin von Belarus gewählt, davon ist die belarussische Opposition überzeugt.

Das genaue Ergebnis der Wahl wird sich wohl nie feststellen lassen, doch unabhängige Hochrechnungen geben Hinweise. mehr lesen / lire plus

Ernährungssouveränität
: Zweckentfremdeter Rat

Ein demokratisches Gremium, das über Ernährungsfragen berät und Brücken zwischen zerstrittenen Lagern im Agrarsektor baut – das ist die Idee eines Ernährungsrates. Doch im Landwirtschaftsministerium hat man andere Pläne, was für Zwist in der Regierung sorgt.

Mit Großherzog im Schlepptau klappt der Dialog – 
eine wahrhaft demokratische Form des Ernährungs-
rates will Landwirtschaftsminister Romain Schneider jedoch lieber nicht umsetzen. (Foto: SIP/Jean-Christophe Verhaegen)

Wie die Luxemburger Landwirtschaft in Zukunft aussehen soll, ist eins der umstrittensten Themen. Während Umweltschützer*innen mehr Maßnahmen für Naturschutz und Biolandwirtschaft fordern, wünschen sich konventionelle Landwirt*innen mehr Freiheit und ein Auskommen, ohne viel an ihren tradierten Bewirtschaftungsformen ändern zu müssen. mehr lesen / lire plus

Vandalismus: LGBTIQ+ Freedom Zone für die Katz

Ein Banner mit der Aufschrift „LGBTIQ+ Freedom Zone“ ist seit mehreren Tagen mit Kritik besprüht. Über eine absurde Nachbarschaft, Spekulationen und No-Gos.

(Foto: Privat)

Der Kreisverkehr in Raemerich und die Umgebung könnten nicht hässlicher sein? Falsch: Mindestens seit vergangenem Samstag versinkt das Verkehrskarussell nicht nur in Autoabgasen, sondern es wütet dort auch der Hass gegen LGBTIQ+ Menschen und deren Unterstützer*innen. Es ist ein Banner, festgemacht an einem Metallzaun, das Fahrer*innen und Passant*innen am Straßenrand darauf aufmerksam macht, dass Esch seit Ende Juni eine LGBTIQ+ Freedom Zone ist. So schlicht das Banner auch sein mag, irgendwem missfällt Eschs Bekenntnis zur Community: Unbekannte haben es mit dem Satz „No freedom of thought“ übersprüht. mehr lesen / lire plus

Debatte
: Stirbt das Kino?


Die Art, wie und wann Filme geschaut werden können, befindet sich im steten Wandel. Dass diese Entwicklung besonders das Kino existenziell bedroht, lässt sich zurzeit jedoch nicht bestätigen.

48 Jahre nach dem Drehstart wurde Orson Welles’ letzter Film vor ein paar Jahren fertiggestellt – und ging dann auf Netflix unter. (Copyright: Netflix)

Als im Frühjahr 2020 in vielen Teilen der Welt die Kinos ihre Türen schließen mussten, befürchteten viele Kulturpessimist*innen schon das Schlimmste: Die Pandemie gebe der ohnehin schwächelnden Kinoindustrie den Gnadenstoß. Knapp anderthalb Jahre später steht fest, dass dem nicht so ist. Die Zuschauer*innen wagen sich zurück in die Säle, die Zahlen der Neuabos bei Streamingportalen stagnieren. mehr lesen / lire plus

Fit for 55 und Luftverkehr: Kaum gestutzte Flügel

Die EU-Kommission will den Flugverkehr klimaverträglicher gestalten. Doch ihre Vorschläge werden als unzureichend kritisiert.

Seit Beginn des Industriezeitalters steigt der CO2-Gehalt der Atmosphäre. Der Flugverkehr hat daran einen immer größeren Anteil. (Pixabay; cocoparisienne)

„Um nicht stur Kurs auf die Klimakatastrophe zu halten, müssen wir den Flugverkehr sofort und umfassend besteuern“, heißt es im Pressekommuniqué, mit dem „Stay Grounded“ auf das „Fit for 55“-Programm der EU-Kommission reagiert hat. Das NGO-Netzwerk, dessen Name in etwa „Bleibt am Boden!“ bedeutet, begrüßt grundsätzlich die Idee einer Kerosinbesteuerung, kritisiert aber den verwässerten Kommissionsvorschlag. Die Kerosinbesteuerung ist nur ein Nebenaspekt des „Fit for 55“-Programms, mit dem die EU ihr neues CO2-Reduktionsziel für 2030, nämlich 55 Prozent weniger Emissionen als 1990, erreichen will (woxx 1641: Les 55 % dans leur contexte). mehr lesen / lire plus

Kunst im öffentlichen Raum: Störend sind nicht 
die Wahrheiten

„Störende Wahrheiten“ ist ein Kunstprojekt der Gemeinde Lorentzweiler, das sich entlang der Route de Luxembourg (N 7) erstreckt. Der Grundgedanke ist gut, die Umsetzung nicht. Über Irrwege und Leuchtreklamen.

Um Werke wie
„Rise of the Machine“ von Gilles Pegel zu verstehen, braucht es leicht zugängliche Zusatzinformationen –
doch die fehlen bei der
Open Air Ausstellung „Störende Wahrheiten“. (COPYRIGHT: Privat)

„Es geht zum einen um die kommunale Selbstdarstellung. Zum anderen soll ‚Störende Wahrheiten‘ als Reflexionsplattform für wichtige aktuelle gesellschaftliche Debatten dienen und diese einer breiten Öffentlichkeit näherbringen“, steht im Begleitflyer zur Ausstellung „Störende Wahrheiten“, die es noch bis zum 3. Oktober an der N7 in der Gemeinde Lorentzweiler zu entdecken gibt. mehr lesen / lire plus

Olivia Wilde: Booksmart

Mit ihrem Überraschungserfolg „Booksmart“ brachte Filmemacherin Olivia Wilde 2019 eine feministische und queere Variante des Partyfilms heraus – dank cleverer Dialoge, Schauspieler*innen in Höchstform und einem mitreißenden Soundtrack einer der besten Coming-of-Age Filme der letzten Jahre. Ins reguläre Kinoprogramm schaffte er es nie, dafür kann er jetzt auch in Luxemburg gestreamt werden.

Bewertung der woxx: XXX

Auf Amazon Prime Video mehr lesen / lire plus

Im Kino: Sweat

Mit „Sweat“ zeichnet der schwedische Filmemacher Magnus von Horn das intime Porträt einer einsamen Influencerin. Vor allem die Hauptdarstellerin weiß zu überzeugen.

Die meiste Zeit kommuniziert Sylwia via Social Media mit ihren Fans. Nur bei Workout-Sessions ist sie zum Greifen nah. (Quelle: Lava Films Publicity)

Sylwias (Magdalena Kolesnik) Alltag ist von morgens bis abends durchgetaktet: Workout-Sessions, kalorienarme Mahlzeiten, Fitnessstudio, Termin im Nagelstudio, Sponsorengeschenke auspacken, Fananfragen beantworten. Das meiste davon dokumentiert sie mithilfe ihres Smartphones – muss sie auch, denn Sylwia ist eine sogenannte Fitness-Influencerin.

Es geht dabei um wesentlich mehr als Kraft- und Ausdauertraining. Für ihre Fans ist Sylwia eine Art Lebenscoach. mehr lesen / lire plus

Im Stream: Katla

Die isländische Nordic-Noir-Serie „Katla“ bringt zwar einiges an Themen zusammen und ist auch atmosphärisch bewegend, die Idee dahinter ist jedoch alles andere als neu.

Schatten aus dem Gletscher, die menschlich erscheinen mögen, es aber wohl
nicht sind … (©FR_tmbd)

In Vik i Myrdal, dem südlichsten Ort Islands, ist seit einem Jahr nichts mehr, wie es war. Die „Bucht am sumpfigen Tal“ leidet unter einem Jahrhundertausbruch des Gletschervulkans Katla, der einfach nicht aufhören will. So bleiben in der Kleinstadt nur noch Forscher*innen, der Dorfpolizist samt Familie, eine Bauernfamilie, die nicht aufgeben will, eine Hotelverwalterin und ein Mechaniker. Das Leben im ständigen Ascheregen fordert nicht nur gesundheitliche Tribute, das Abgeschnittensein schlägt auch aufs Gemüt – um nach Vik zu kommen, ist ein offizielles Dokument nötig. mehr lesen / lire plus