Chinas Aufstieg – nüchtern betrachtet

Viele Mythen ranken sich um den Aufstieg des – offiziell sozialistischen – Chinas und seine Investitionspolitik in Afrika. Am 4. Februar bot die Rechtsfakultät der Uni Gelegenheit, sich eine nüchterne Einsicht in diese Fragen zu verschaffen – denn was gäbe es nüchterneres als den wirtschaftsjuristischen Blickpunkt? Peter Malanczuk, Professor an der Pekinger Schule für transnationales Recht, erläuterte unter anderem die Finessen der jüngsten, von China abgeschlossenen bilateralen Investitionsabkommen. Diese Rechtsordnung ist seit dem Scheitern des Multilateralen Abkommens über Investitionen (MAI) 1998 in Vergessenheit geraten, doch sie verfügt über eine mächtige – kapitalfreundliche – Schiedsinstanz, der sich China interessanterweise unterwirft. Weniger juristisch, dafür aber umso interessanter waren die Ausführungen von Malanczuk zur Rolle der neuen Großmacht in Afrika: Es gehe nicht nur um Zugang zu den Rohstoffen, sondern auch zu den Märkten. mehr lesen / lire plus

Dans leurs petites bulles

Tous des martyrs. Ou presque. C’est bien connu, les hommes et femmes politiques de haut rang n’ont qu’une obsession en tête : l’intérêt commun. La vanité ou le pouvoir leur sont étrangers. C’est l’impression qu’ils donnent en tout cas dans le dernier numéro du mensuel « forum » qui consacre deux articles intéressants sur les conflits d’intérêt au Luxembourg entre les milieux d’affaires et la politique. Ainsi, nos collègues ont interrogé Lucien Lux, le président du groupe socialiste à la Chambre, sur ses accointances avec l’homme d’affaires Flavio Becca et sa présence au sein du conseil d’administration de Leopard Trek, l’équipe cycliste financée par ce dernier. mehr lesen / lire plus

DIKTATOREN-GELDER: „Ich kenne ihn nicht.“

Es musste zu einem Regimewechsel kommen, bevor die Rechtmäßigkeit des Vermögens von Ben Ali und Konsorten hinterfragt wurde. Und über ihre Konten in Luxemburg diskutiert wurde.

Der Regierung sei nichts über Guthaben des Ex-Präsidenten Ben Ali und seiner Entourage in Luxemburg bekannt, so die lapidare Antwort der Minister Luc Frieden und François Biltgen auf eine parlamentarische Anfrage. Die beiden christlich-sozialen Politiker sind bestimmt mit der Geschichte von Petrus vertraut: Der Apostel leugnete, Jesus zu kennen, nachdem dieser vom umjubelten Propheten zum politischen Outlaw geworden war … Später bereute
Petrus seinen Verrat, bekannte sich zum Christentum und ging als Märtyrer in die Geschichte ein. mehr lesen / lire plus

STAATSDIENST: Déjà vu?

Die CSV und die CGFP auf Konfliktkurs. Das gab es schon einmal, und es kam den Staat teuer zu stehen.

Als die CSV sich in den 90er Jahren daranmachte, mit der Abschaffung der 5/6 Rente im Staatsdienst eine Forderung ihrer rechten politischen Konkurrenz umzusetzen, gab es mehrere Kollateralschäden. Als erstes kam ihr bei den 1999er Wahlen der sozialistische Koalitionspartner abhanden. Ausgerechnet die Liberalen zogen Profit aus einem Streit, bei dem die LSAP als Verräterin der öffentlich Bediensteten abgestraft wurde.

Später holte sich die Staatsbeamtengewerkschaft über die Gehälterreform ein Mehrfaches von dem zurück, was der Staat sich bei der Pensionsreform gesichert hatte. mehr lesen / lire plus

MIGRATIONS: Le grand saut vers l’inconnu

« Salto » – saut – c’est le mot par lequel les immigrant-e-s du Portugal désignaient le passage de leur pays à travers l’Espagne vers la France et d’autres pays européens, pour la plupart avec un « passeport de lapin », c.-à-d. clandestinement. Un saut qui catapultait des jeunes gens avides de liberté et en quête de travail, d’une dictature salazarienne, au-dessus de l’Espagne franquiste vers l’Hexagone, en manque d’ouvriers et d’ouvrières et au droit de séjour large. Un saut également qui épargnait aux jeunes hommes le service militaire obligatoire de quatre ans voire la guerre coloniale. Au début, bon nombre faisaient les étapes entre les frontières en camion, en traversant les Pyrénées à pied, à l’aide d’un « passador ». mehr lesen / lire plus

ALEJANDRO GONZALEZ INARRITU: Über das Leben

In „Biutiful“ zeichnet Alejandro González Iñárritu nicht nur ein intensives Charakterporträt, sondern bündelt das Leid der heutigen Gesellschaft wie eine Lupe Sonnenstrahlen.

Schwermut ist sein Los: Javier Bardem in „Biutiful“.

„Manchmal ist das Schicksal wie ein Sandsturm, der unablässig die Richtung ändert. Du änderst deine Richtung aber der Sandsturm verfolgt dich … Der Sturm kommt nicht von irgendwo her, als hätte er nichts mit dir zu tun … Du selbst bist der Sturm“, heißt es im Trailer zu „Biutiful“. Atemlos folgt der mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu in linearer Erzählform nicht nur seinem Hauptcharakter, dem geschiedenen, zweifachen Familienvater Uxbal (Javier Bardem), sondern reflektiert in schneller Folge das vielschichtige, schwierige Umfeld, in dem er sich bewegt. mehr lesen / lire plus

KLASSIK: Feinarbeit

Die Philharmonie lässt im Rahmen des Streichquartettzyklus große Kammermusik im vollen Glanz erstrahlen. Das Zehetmair Quartett wird sowohl Ludwig van Beethovens Streichquartett N° 14 als auch Dmitri Schostakowitschs Streichquartett
N° 15 aufführen.

Seit Jahren begeistert das Zehetmair Quartett mit seinem Repertoire.

Beethovens Streichquartette gelten ohne Zweifel als Krone ihrer Gattung und spiegeln eine bewegende künstlerische Reise durch sein Leben wieder. Trotz einer frühen, mittleren und späten Schaffungsphase, tritt Beethoven in seinen Werken das Erbe Haydns und Mozarts an, sie zeugen vor allem von der ungeheuren Modernität des Komponisten. Insgesamt 17 Streichquartette stammen aus seiner Feder und gehören bis heute zum Kernrepertoire jedes Streichquartett-Ensembles. mehr lesen / lire plus

POLITIQUE COMMUNALE: Poker menteur

Depuis une bonne semaine, la bataille autour de l’ancien abattoir de Hollerich fait rage. Tandis que le chef de l’Atelier était sûr et certain d’avoir remporté la mise, le collège échevinal doit faire marche arrière face à la fronde et aux élections d’octobre.

Portes ouvertes
pour l’« A-battoir » ?
Rien n’est moins sûr…

Le rêve de Laurent Loschetter, le patron de l’Atelier, est tout à fait compréhensible : « Ce sera une salle dans l’esprit de l’Ancienne Belgique à Bruxelles », dit-il à la caméra de « lesoir.be », sur le site duquel la vidéo reste toujours visible. Avec son air d’écolier un peu gêné par tant d’attention, les yeux souvent rivés vers le sol et en arrière-fond une scène de concert avec amplis et broussailles de câbles, Loschetter donne l’impression de quelqu’un de modeste qui essaie d’atteindre son rêve qui est sur le point de se réaliser. mehr lesen / lire plus

PRÄVENTION: Raum für Kommunikation

Warnsignale wahrnehmen und Hilfen anbieten – diese Themen standen im Mittelpunkt eines Rundtischgespräches mit dem Schwerpunkt Suizidprävention bei Kindern und Jugendlichen.

Zuhören, stellt eine erste Hilfe in Krisensituationen dar.

„Prävention ist nicht nur eine Angelegenheit von Professionellen. Prävention kann jeder leisten und sei es, durch aufmerksames Zuhören“, heißt es in der Broschüre zur 5. nationalen Tagung der Suizid-Prävention. Pro Jahr werden in Luxemburg rund 700 Suizidversuche unternommen, überwiegend von Männern. Kinder und Jugendliche bilden jedoch ebenfalls eine Risikogruppe. Im Zeitraum von 2000 bis 2008 wurden fünfzehn Suizide von Jugendlichen unter 19 Jahren registriert. Die Suizidprävention bei Kindern und Jugendlichen war denn auch der Schwerpunkt der diesjährigen Tagung, während die vier vorangegangenen Treffen jeweils unter den Themen Kommunikation, Depression, Psychotherapie und Sucht standen. mehr lesen / lire plus

SPIEL MIT REALITÄTEN: Los des Verschwindens

In seinem Roman „Unsichtbar“ spielt Paul Auster auf bewährter Klaviatur: Ohne sich neu zu erfinden, komponiert der Amerikaner immer wieder aufs Neue den Identitätsverlust seiner Protagonisten.

Liebt es, seine Leser an der Nase herumzuführen: Der Schriftsteller Paul Auster.

„Seine Bücher sind gespickt mit intellektuellen Fallen, Anspielungen und Geheimsystemen – und sie sind wunderbar unterhaltend“, schrieb Paul Auster einmal über Georges Perec. Gleiches trifft auf ihn selbst zu. Der mittlerweile 63-jährige US-Schriftsteller zieht die Leser in seinen Romanen mit voller Sogkraft in ein reflexives Spiegelkabinett, in dem die Protagonisten ein ums andere Mal den Boden unter den Füßen verlieren. Austers Sprache bleibt dabei klar und ohne jeden Schnörkel. mehr lesen / lire plus

GRENG STEFTUNG: Großregion

Kann die Großregion lediglich eine „Schönwetterpolitik“ betreiben, die sich an die wahren Konfliktthemen nicht herantraut? Die Gréng Stëftung greift in Rundtischgesprächen potenzielle Kontroversen auf, zuletzt in der vergangenen Woche unter dem Titel „2030 arbeiten wir alle in Metz?!“.

Paul Emering, Andrea Hartz, Moderator Mike Mathias, Blanche Weber und Nico Clement (v.l.n.r.) analysierten die Defizite in der aktuellen Diskussion um die Großregion.

Die Großregion existiert, solange sich alle einig sind. Berührt sie aber kritische Punkte, will sie keiner mehr kennen. Man blicke Konflikten kaum ins Auge, so die Raumplanungsspezialistin Andrea Hartz während des Rundtischgesprächs, das die Gréng Stëftung in der vergangenen Woche zum Thema Raumplanung organisierte. mehr lesen / lire plus

GRUNDEINKOMMEN: Mythos Vollbeschäftigung

Die „Initiativ Bedingungslost Grondakommes Lëtzebuerg“ setzt sich für eine Alternative zum gegenwärtigen Wirtschaftsmodell ein.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Trotzdem meinen nicht wenige, soziale Gerechtigkeit sei erreichbar – die Politik müsse sie nur wollen. Der Weg dorthin: ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Die Idee scheint simpel: Jeder Bürger soll einen Rechtsanspruch auf ein garantiertes Mindesteinkommen haben. „Bedingungslos“ meint hier ein Einkommen, das jeder Mensch erhält, unabhängig davon, ob er oder sie reich ist oder arm, jung oder alt, krank oder gesund usw. – jeder erhält es ohne Bedürftigkeitsprüfung und ohne Arbeitszwang. Wie das gehen soll, erläuert der Film „Une impulsion culturelle. mehr lesen / lire plus

PLACE FINANCIÈRE: L’image d’abord

Président auto-proclamé du « Haut Comité de la Place Financière », Luc Frieden veille à l’expansion de cette même place.

Le secret bancaire, c’était hier. Demain, le Luxembourg sera encore plus intégré dans la mondialisation des flux financiers internationaux. Alors que la crise financière a certes frôlé, mais pas vraiment ébranlé, le bastion luxembourgeois, notre ministre des finances veut redéfinir le cadre dans lequel va opérer à l’avenir la place financière. Il la voit encore plus internationale, plus concurrentielle, plus innovatrice et plus diversifiée. Pour y arriver, il a créé en 2010 le « Haut Comité de la Place Financière » qui remplace le Codeplafi, le Comité de développement de la place financière. mehr lesen / lire plus

TUNESIEN: Auf dem Weg in die Freiheit

Nach dem Ende des Regimes von Ben Ali beginnt in Tunesien die Diskussion über die Form der künftigen Gesellschaft. Eine Reportage mit Eindrücken von den Debatten in den Straßen von Tunis.

„Wenn Tunesien erwacht, dann bebt die arabische Welt“: Eine Demonstration in der vergangenen Woche in Tunis.

Nach einer Revolution gibt es keinen Grund für falsche Bescheidenheit. „Der 14. Januar stellt den 14. Juli in den Schatten“, schreibt Ghazi Ben Jaballah in der linken tunesischen Zeitung Attariq Aljadid. Denn nur Paris habe den 14. Juli, die Erstürmung der Bastille erlebt, aber die ganze tunesische Republik den Sturz Ben Alis am 14. mehr lesen / lire plus

POLITIQUE CULTURELLE: « La culture dépasse le côté matériel des choses »

Depuis fin 2010, le ministère de la culture a un nouveau visage : Bob Krieps qui remplace l’ancien conseiller Guy Dockendorf. Le choix de Krieps, qui n’est ni conservateur, ni fonctionnaire a beaucoup fait jaser dans les milieux culturels.

Entretien : Luc Caregari et Renée Wagener

Doit réinstaurer la confiance entre le ministère et les milieux culturels : Bob Krieps.

woxx : En 2010, le ministère de la culture était la cible de critiques très dures dans la sphère publique. Est-ce que votre nomination – tout de même surprenante – était un geste d’apaisement envers la scène culturelle ?

Bob Krieps : Je ne pense pas. mehr lesen / lire plus

TUNESIEN: Auf dem Weg in die Freiheit

Nach dem Ende des Regimes von Ben Ali beginnt in Tunesien die Diskussion über die Form der künftigen Gesellschaft. Eine Reportage mit Eindrücken von den Debatten in den Straßen von Tunis.

„Wenn Tunesien erwacht, dann bebt die arabische Welt“: Eine Demonstration in der vergangenen Woche in Tunis.

Nach einer Revolution gibt es keinen Grund für falsche Bescheidenheit. „Der 14. Januar stellt den 14. Juli in den Schatten“, schreibt Ghazi Ben Jaballah in der linken tunesischen Zeitung Attariq Aljadid. Denn nur Paris habe den 14. Juli, die Erstürmung der Bastille erlebt, aber die ganze tunesische Republik den Sturz Ben Alis am 14. mehr lesen / lire plus

KRIEG & NATIONALISMUS: Bittere Erinnerung

Anfang der Neunzigerjahre berichtete Miljenko Jergovi´c aus dem belagerten Sarajewo. Nun hat der 44-Jährige einen fantastischen Roman über den Zustand der postjugoslawischen Gesellschaft geschrieben.

Der 66-jährige Karlo Adum ist Gymnasiallehrer für Geschichte und lebt vereinsamt in einer Hochhaussiedlung in Zagreb. Seit seiner Pensionierung und dem plötzlichen Tod seiner Frau hat für ihn das Leben jeden Reiz verloren. Eigentlich wartet er nur noch auf den Tod, bis ihn ein Telegramm aus seiner Lethargie reißt. Er soll nach Sarajewo zur Testamentseröffnung seines Onkels kommen. Sarajewo, das ist der Ort seiner Kindheit, den er vor über fünfzig Jahren mit seiner Mutter verließ, um nie mehr zurückzukehren. mehr lesen / lire plus

Remplir les questionnaires

Le questionnaire du Recensement général de la population – critiqué par la Chambre des salariés et par la Ligue des droits de l’Homme, qui considèrent qu’un certain nombre de points du questionnaire de recensement constituent une atteinte indéniable à la vie privée – a été déposé fin janvier dans tous les ménages. Ce recensement obligatoire est effectué par le Statec en collaboration avec les communes et il est à remplir pour le 15 février 2010 au plus tard. Pour ceux qui auraient des difficultés à remplir le questionnaire, ce n’est pas seulement le Statec qui a instauré une Helpline, mais l’Asti qui propose aussi de consulter son Internetstuff. mehr lesen / lire plus

Drei Liter? Dreihundert Kilo!

Gerne werden Elektroautos als Fahrzeuge der Zukunft bezeichnet. Dabei denkt man an einen modernen Wagen, Airbag, Klimaanlage und „Autobahn-taugliche“ Höchstgeschwindigkeit inbegriffen – nur eben mit Batterie und Elektromotor. Bei den Recherchen zum Autofestival-Artikel von vergangener Woche stellte sich heraus, dass das einzige in Luxemburg verfügbare Elektroauto, der Tazzari Zero, derzeit nicht in den Genuss der Öko-Förderprämie kommt: Das Fahrzeug fällt gar nicht in die Kategorie Personenwagen, unter anderem weil es mit 390 Kilo zu leicht ist. Oder, anders gesagt, es ist kein „richtiges“ Auto. Stellt das Tazzari-Konzept also einen toten Ast im Stammbaum der Mobilitätsentwicklung dar und ist gar nicht förderwürdig? mehr lesen / lire plus

Inertie générale de la police

Ces derniers temps, le grand public a pu assister à un certain bouillonnement dans les rangs de sa police. L’affaire Schmit qui oppose l’honnêteté d’un ministre à celle des agents qui ont arrêté son fiston a aussi révélé que le racisme dans les rangs des forces de l’ordre est toujours au quotidien et que cela ne semble pas gêner grand monde. On a préféré se concentrer sur l’éthique du ministre socialiste que de se faire des soucis sur les injures racistes qui sont tombées  lors de l’intercalation entre Schmit fils et la police en décembre dernier. Pourtant, ce n’est pas un phénomène nouveau, déjà en 2010 un courriel à caractère raciste provenant d’un policier avait défrayé la chronique. mehr lesen / lire plus