WHO: Entpathologisierung von trans Menschen

Die Überarbeitung des ICD-Katalogs der Weltgesundheitsorganisation klassifiziert trans Menschen nun nicht mehr als psychisch gestört.

(Foto: cc-by-sa Ted Eytan)

Die ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, auf Deutsch: Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) ist das wichtigste Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen und wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegeben. Nun wurde die neuste Version, ICD-11, veröffentlicht, ab 2020 soll sie in Kraft treten.

Darin werden trans Menschen nun nicht mehr als psychisch gestört definiert, alle trans-bezogenen Kategorien wurden aus dem Kapitel über psychische und Verhaltensauffälligkeiten gestrichen. Zwei neue Diagnosen wurden im Kapitel über sexuelle Gesundheit eingeführt: Geschlechtsinkongruenz bei Erwachsenen und Jugendlichen sowie Geschlechtsinkongruenz bei Kindern. mehr lesen / lire plus

Transphobie
: „Es ist entmenschlichend“

Auch im Jahr 2018 ist die gleichwertige Behandlung von Transpersonen keine Selbstverständlichkeit. Im Rahmen des Internationalen Tages gegen Homo- und Transphobie haben wir mit der Aktivistin Lia Hanten De Oliveira über Transfeindlichkeit in Luxemburg gesprochen.

Seit einem Jahr befindet sich Lia Hanten De Oliveira in Transition. (Bildquelle: woxx)

woxx: Wie ist es in Luxemburg um die Rechte von Transpersonen bestellt?


Lia Hanten De Oliveira: Furchtbar. Es ist heute immer noch so, dass bei der Transperson von einem Psychiater eine Geschlechtsdysphorie [dabei wird eine Störung der Geschlechts-
identität unterstellt; Anm. d. Red.] diagnostiziert werden muss, bevor ein Endokrinologe [Facharzt für den Hormonhaushalt im Stoffwechsel des Menschen; Anm. mehr lesen / lire plus

Baustelle Gendergerechtigkeit

Auch in diesem Jahr stellt die Plattform JIF zum Weltfrauentag am 8. März einige Forderungen. Im Zentrum stehen diesmal prekäre Arbeitsverhältnisse von Frauen in Luxemburg.

© Journée Internationale des Femmes 2018

Zum siebten Mal startet die Plattform Journée International des Femmes (JIF) zum Weltfrauentag am 8. März eine Sensibilisierungskampagne. Im Fokus der diesjährigen politischen Forderungen steht der Arbeitsmarkt, da die Situation auf diesem einer der Hauptgründe ist, weshalb sich Frauen gesellschaftlich in einer fragileren Lage befinden als Männer. Handlungsbedarf gibt es in diesem Kontext unter anderem beim Gehalt, der Kinderbetreuung sowie alleinerziehenden Eltern.

Teil der Kampagne ist zudem eine symbolische Aktion auf der Place d’Armes am Donnerstag zwischen 12 und 14 Uhr. mehr lesen / lire plus

Chancengleichheit: Pixiebücher reichen nicht

Gerade als man dachte, die enttäuschendste Kampagne zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit hinter sich zu haben, stellt das Mega eine Strategie zur Bekämpfung schädlicher Genderklischees mit dem Titel „Changez de perspective“ vor.

Als das Ministerium für Chancengleichheit (Mega) letztes Jahr seine Kampagne zur Förderung der Beteiligung weiblicher Kandidatinnen bei den Gemeindewahlen vorstellte, hagelte es Kritik. Besonders an dem eigens für die Kampagne angefertigtem Videoclip wurde bemängelt, dass er schädliche Klischees reproduziere. Nun scheint das Ministerium aus seinen Fehlern gelernt zu haben, wurde doch letzte Woche eine Strategie zur Bekämpfung stereotyper Geschlechterrollen vorgestellt. Die negativen Auswirkungen von Genderklischees dürften nicht unterschätzt werden, würden sie doch junge Menschen im schlimmsten Falle davon abhalten, ihren realen Interessen nachzugehen, erklärte Ministerin Lydia Mutsch bei dieser Gelegenheit der Presse. mehr lesen / lire plus

#MeToo
: Nicht nur Monster im Visier

Spätestens seit den Vorwürfen gegen den US-Schauspieler Aziz Ansari, der sich selbst als Feminist begreift, werden Stimmen laut, dass die #Metoo-Bewegung nun zu weit gehe. Dabei ging es von Anfang an um die Hinterfragung einer Kultur, in der sexuelle Belästigung toleriert wird.

Das Ausmaß der #Metoo-Bewegung geht manchen mittlerweile zu weit. (Foto: Wikimedia Commons
)

„Jemanden auf den Hintern klopfen ist nicht dasselbe wie eine Vergewaltigung. Beide Verhaltensweisen gilt es zu beseitigen, aber sie dürfen nicht gleichgestellt werden.“ Als Matt Damon im Dezember letzten Jahres in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sender ABC erklärte, dass es bezüglich sexueller Übergriffe ein „Spektrum an Verhaltensweisen“ gäbe, hagelte es so viel Kritik, dass der Schauspieler sich kurze Zeit später für seine Aussagen entschuldigte. mehr lesen / lire plus

Und wenn der Frosch eine Prinzessin ist?

Ein Diskussionsabend setzt sich mit Geschlechterstereotypen in Märchen auseinander.

Kindern werden schon sehr früh Rollenbilder darüber vermittelt, wie sich Jungen oder Mädchen benehmen sollen. Märchen sind dabei nach wie vor wichtig – egal, ob als mündliche Erzählung oder im Disney-Zeichentrickfilm. Beispiele, in denen die traditionellen Rollen gebrochen werden – Prinzessinnen etwa, die eine aktive, selbstbestimmte Rolle einnehmen, sind rar. Am Donnerstagabend wird in den Rotunden im Rahmen der Diskussionsreihe „Kunst sucht Schule“ über dieses Phänomen diskutiert. Die Lehrerin Laure Schreiner, die Zirkusartistin Marie Jolet und die Geschlechterforscherin Christel Baltes-Löhr wollen dabei aber nicht nur die problematischen Geschlechterbilder der Märchenwelt analysieren, sondern auch Alternativen entwickeln. mehr lesen / lire plus

Geschlechtergerechte Sprache:
 Heute schon gegendert?


Die wenigsten würden wohl von sich behaupten, beim Schreiben von Texten bewusst auf eine sexistische Sprache zurückzugreifen. Dabei ist, sich gendergerecht auszudrücken, keineswegs nur eine Frage des guten Willens.

(Bildquelle: Pixabay)

Einmal den Entschluss gefasst, bei seinem Sprachgebrauch künftig niemanden, schon gar nicht marginalisierte Geschlechtergruppen, auszugrenzen, gilt es sich erst einmal einen Überblick über entsprechende Möglichkeiten zu verschaffen. Doch schon bald kann sich ein Gefühl der Überforderung einstellen. „StudentInnen“, „Student_innen“, „Student*innen“ „Studierende“. Was ist da der Unterschied? Wofür sollte man sich am besten entscheiden? Wer hier nicht über gewisse Grundkenntnisse verfügt, mag verleitet sein, sogleich das Handtuch zu werfen.

Auf die Intention kommt es an

Unabhängig davon, welchen Ansatz man wählt – „geschlechterneutrale“, „gendergerechte“ oder „nicht-
sexistische Sprache“ – Umsetzungsmöglichkeiten gibt es zahlreiche. mehr lesen / lire plus

Weinstein-Skandal
: Nicht nur in Hollywood!

In der Diskussion rund um die Anschuldigungen gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf: Wo fängt sexuelle Belästigung an? Wieviel kann ein Social-Media-Aufschrei bewirken? Was kann jede_r einzelne tun?

Neben #metoo werden mittlerweile auch Hashtags wie #itwasme, #Ihave und #guilty verwendet. (© Pixabay)

Harvey Weinstein – diese zwei Wörter scheinen in den letzten Wochen zum Inbegriff sexueller Belästigung geworden zu sein. Harvey Weinstein hat von Frauen verlangt, dass sie ihm beim Baden zuschauen. Er hat vor einer Reporterin in eine Topfpflanze masturbiert und er hat Frauen vergewaltigt. Innerhalb weniger Tage ist dieser Mann zur Verkörperung alles Abgründigen an Hollywood geworden: des Machtmissbrauchs, des Sexismus, der schieren Tyrannei. mehr lesen / lire plus

Chancengleichheit
: Kleider machen Politikerinnen

Das Ministerium für Chancen
gleichheit will mehr Frauen in die Gemeinderäte bringen. Bisher hat die Kampagne „votez égalité“ aber vor allem Verständnislosigkeit und Empörung ausgelöst.

In den sozialen Netzwerken tümmeln sich kritische Reaktionen auf die Kampagne „votez égalité“. (Quelle: www.facebook.com/weltraumkommunismus)

Sie sind eine weiße, normschöne, stilbewusste Frau? Dann ist Kommunalpolitik genau das Richtige für Sie! – So jedenfalls scheint es ein für die Kampagne „votez égalité“ gedrehter Clip nahezulegen.

Das Video beginnt mit einer Nah-Einstellung auf ein Paar nackter Beine. Sie sind nur bis zu den Knien zu sehen, an den Füßen trägt die Person schwarze Stöckelschuhe. Eine Frau also. mehr lesen / lire plus

Geschlechterbewusste Pädagogik: Wenn Stereotype schaden


Das Bedürfnis, eine Identität als „richtiger Junge“ oder „richtiges Mädchen“ zu erlangen, ist bei Kindern stark ausgeprägt. Lehrkräfte sollten sie dabei selbstreflexiv begleiten.

Vergeschlechtlichte Symbole finden sich überall – und beeinflussen die Identitätsbildung von Kindern. (Bildquelle: Pixabay)

Jungen und Mädchen sind verschieden: Sie kleiden sich verschieden, verhalten sich verschieden und haben unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten. Nicht zuletzt im Schulalltag wird dies deutlich. Gibt man die Wörter „Geschlecht und Schule“ in eine Internet-Suchmaschine ein, ist in den angezeigten Artikeln vor allem von Jungen als den großen Bildungsverlierern die Rede: Sie haben eine schlechtere Lesekompetenz, schaffen vergleichsweise niedrige Bildungsabschlüsse und brechen häufiger die Schule ab als ihre weiblichen Altersgenossen. mehr lesen / lire plus

Trans* und Intersex: Mehr Recht auf Selbstbestimmung

Ein Gesetzesentwurf sieht für künftige Änderungen des Namens- oder Geschlechtseintrags im Personenstandsregister eine simple administrative Prodezur vor. Damit soll der Pathologisierung von Trans*- und Intersex-Personen entgegengewirkt werden.

(Bildquelle: Wikimedia Commons)

Hatte die Regierung in ihrem Programm von 2013 nur vage angekündigt, sich mit Fragen bezüglich Trans* und Intergeschlechtlichkeit befassen zu wollen, so sieht ein neuer Gesetzesentwurf nun grundlegende Maßnahmen vor. Zurzeit sind AntragstellerInnen verpflichtet, einen medizinischen Nachweis über ihre vom Eintrag im Personenstandregister abweichende Geschlechtszugehörigkeit vorzulegen. Das soll sich nun ändern. „Eine Depathologisierung der Prozedur ist nötig. Trans*- und Intersex-Personen sind nicht krank, sondern eine Variante der Natur“, erklärte der Grünen-Abgeordnete Felix Braz auf einer Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch. mehr lesen / lire plus

Förderung geschlechterbewusster Pädagogik

Mädchen sind sensibel, fleißig und ruhig – Jungen energiegeladen und technikbegeistert. Geschlechterklischees wie diese halten sich hartnäckig. Werden solche Vorurteile – bewusst oder unbewusst – an Kinder herangetragen, wirkt sich dies unvermeidlich auf die Entwicklung der individuellen Fähigkeiten und Interessen aus. Nicht zuletzt in der Schule darf deshalb die Notwendigkeit eines geschlechterbewussten Umgangs nicht unterschätzt werden. Neuere Förderkonzepte folgen einerseits dem Prinzip der Gleichbehandlung und andererseits dem der Frauenförderung. So stehen nicht-diskriminierende Praktiken neben solchen, die das Ziel haben, bestehenden Benachteiligungen von Mädchen entgegenzuwirken. Unter der Prämisse eines pädagogischen Ansatzes dieser Art lädt das Cid-Fraen an Gender am 18. Mai zu zwei Veranstaltungen ein. mehr lesen / lire plus

Homo- und Trans*phobie: Die Grenzen der Akzeptanz

2002 wurde das Cigale von Rosa Lëtzebuerg asbl ins Leben gerufen. Das Zentrum richtet sich an Personen, die bezüglich Geschlecht und sexueller Orientierung Fragen haben oder Hilfestellung benötigen. Im Gespräch mit der woxx erzählt die Soziologin Enrica Pianaro von ihrer Arbeit beim Cigale.

Seit Januar 2016 leistet Enrica Pianaro Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit beim Cigale. (Fotos: Privat)

Ist Homophobie in Luxemburg noch ein Problem?


Das hängt davon ab, von welcher Art von Homophobie die Rede ist. Im Vergleich zu anderen Ländern existiert in Luxemburg auf gesetzlicher Ebene keine Homophobie mehr. Hierzulande wird ja zum Beispiel niemand wegen seiner sexuellen Orientierung verfolgt. Wenn es aber um latente Homophobie geht, ist die Antwort ganz klar: ja. mehr lesen / lire plus

Geschlechtergerechtigkeit
: Business-Feminismus

Geschlechtervielfalt in Aufsichtsräten gilt als wichtiger Schritt in Richtung der Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Zu Recht?

Beim „Business-Feminismus“ liegt der Fokus auf dem Wirtschaftswachstum. (Bildquelle: Pixabay)

Nur 12,9 Prozent weibliche Führungskräfte, ein „gender pay gap“ von 5 Prozent, größtenteils von Frauen geleistete unbezahlte und prekäre Arbeit – wer die Zahlen und Fakten kennt, weiß, dass es in puncto Geschlechtergerechtigkeit auf dem luxemburgischen Arbeitsmarkt noch einiges zu tun gibt. Wer aber denkt, dass diesbezügliche Proteste, Kampagnen und Richtlinien stets feministisch motiviert sind, irrt. „Um in Sachen Chancengleichheit Fortschritte zu erzielen, sind ökonomische Argumente manchmal hilfreicher als feministische.“ In ihrer Einführungsrede zu der vor wenigen Wochen veranstalteten Table-Ronde „Les femmes dans la prise de décision économique“ scheute sich Viviane Reding nicht, die Dinge beim Namen zu nennen. mehr lesen / lire plus

Intersex
: Das tabuisierte Geschlecht


Bei der Geburt werden Menschen in Mädchen und Jungen unterteilt. Notfalls wird zu diesem Zweck die Geschlechtsanatomie operativ zur einen oder anderen Seite hin gerichtet – zum Leidwesen vieler Betroffener.

Nicht nur eine Frage der Gene: Körperliche Besonderheiten der Geschlechtsentwicklung können auch auf hormoneller oder anatomischer Ebene auftreten.Foto: Pixabay (Quelle: zwischengeschlecht.org)

„Mit sieben Jahren haben die Ärzte mein Genital verstümmelt und dadurch mein Leben zerstört.“ Es waren Aussagen wie diese, die den BesucherInnen der Intersex-Tagung, die Anfang dieser Woche in der Abtei Neumünster stattfand, das von vielen intergeschlechtlichen Menschen erfahrene Leid in aller Deutlichkeit vor Augen führten. In diesem Falle stammte der Erfahrungsbericht von der Schweizer Intersex-Aktivistin Daniela Truffer. mehr lesen / lire plus

Tribune libre: Convention d’Istanbul en attente de ratification depuis 11 mois et 25 jours

Quand le Luxembourg va-t-il enfin ratifier la Convention d’Istanbul en vue de protéger les femmes contre toutes les formes de violence et de prévenir, poursuivre et éliminer la violence à l’égard des femmes et la violence domestique ?

A l’occasion du 25 novembre, Journée internationale contre la violence faite aux femmes, nous, les femmes et les organisations membres de la plateforme d’action JIF (Journée internationale des femmes), constatent que le Luxembourg n’a toujours pas ratifié cette convention. Par conséquent, les femmes victimes de violence sont privées de protection. Pourtant, le gouvernement avait promis la ratification une fois la présidence de l’UE terminé. mehr lesen / lire plus

Parlements : de vieux hommes entre eux

Le parlement, un endroit pour hommes âgés ? Une étude publiée par l’Union interparlementaire (UIP), organisation mondiale des parlements des États souverains, révèle une large sous-représentation des moins de 30 ans. Avec 3,3 pour cent de parlementaires âgés de moins de 30 ans, le Luxembourg arrive à la 26e place du classement mondial, derrière la Suède et l’Italie, mais aussi Cuba et la Somalie. Au niveau mondial, seuls 1,9 pour cent des parlementaires ont moins de 30 ans, et ce alors que la moyenne d’âge de la population ne cesse de diminuer. En prenant en compte les résultats d’une autre étude de l’UIP, sur la représentation des femmes dans les parlements – au Luxembourg, 28,3 pour cent des député-e-s sont des femmes seulement -, l’hypothèse se confirme : l’immense majorité des élus sont de sexe masculin et d’âge avancé. mehr lesen / lire plus

Planning familial
 : Tant qu’il y aura de l’amour et du sexe


Créé le 1er juin 1965, le Planning familial fête ses 50 ans cette année. Le woxx s’est entretenu avec la présidente de son conseil d’administration, Ainhoa Achutegui.

(Photo : woxx)

(Photo : woxx)

woxx : Le Planning familial, dont vous présidez le conseil d’administration, fêtera ses 50 ans la semaine prochaine. A-t-il changé depuis 1965 et depuis l’ouverture de son premier centre en 1967 ? 


Ainhoa Achutegui : Le travail du Planning familial a complètement changé. Même si, au début déjà, c’était un endroit pour les couples, pour l’éducation sexuelle et affective, tout comme maintenant, la société autour a évolué. Le Planning a évolué avec elle. mehr lesen / lire plus