Diskriminierung in Luxemburg: Unzureichende Fortschritte

In puncto Fremdenfeindlichkeit, Integration und LGBTIQA+-Rechte besteht in Luxemburg großer Handlungsbedarf. Zu diesem Urteilt kommt ein Bericht der zuständigen Europäischen Kommission.

Wikimedia Commons

Ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (Ecri) kommt zur Schlussfolgerung: Trotz vieler Bemühungen besteht in Luxemburg bezüglich Diskriminierungsbekämpfung noch viel Handlungsbedarf.

Die Ecri wurde vom Europarat ins Leben gerufen, um den Umgang der Mitgliedstaaten mit Rassismus, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und anderen Arten der Intoleranz zu überwachen. Die Berichte, die die Ecri im Fünf-Jahres-Rhythmus anhand von Dokumentenanalysen sowie Gesprächen mit staatlichen und nicht-staatlichen Institutionen erstellt, geben einen Überblick, welche Verbesserungen in dem jeweiligen Land erforderlich sind und wo Fortschritte erzielt wurden. mehr lesen / lire plus

Rechte von intersex Kindern: Definieren Sie Priorität …

Im aktuellen Koalitionsvertrag ist ein Verbot von Genitalverstümmlungen bei intersex Kindern vorgesehen. Was vor Kurzem noch als Priorität galt, wird jetzt neu verhandelt.

Gruppenfoto von der Intersex Awareness Konferenz von Ilga aus dem Jahr 2018: Der Aufruf, intersex Kinder zu schützen, scheint hierzulande nur bedingt anzukommen. (Sparrow, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

2022 nannte Corinne Cahen (DP) das Verbot von Genitalverstümmlungen bei intersex Kindern gegenüber der woxx eine Priorität. Damals war sie noch Familienministerin und Koordinatorin der Politik zur Förderung der Rechte von LGBTI Personen. Auf die Frage, ob noch bis zum nahenden Ende der Legislaturperiode mit einem Gesetz zu rechnen sei, entgegnete sie: „Die Regierung arbeitet noch auf Hochtouren.“ mehr lesen / lire plus

LGBTIQA+: „Aufruf zum Handeln“

In den vergangenen fünf Jahren gab es in Luxemburg kaum Fortschritte in puncto LGBTIQA+-Rechte. An Gesetzentwürfen und Ankündigungen mangelt es indes nicht.

In der Ilga-Rangliste landet Luxemburg diesmal zusammen mit Norwegen und Schweden auf Platz sieben. (Quelle: Ilga, CC BY 2.0 by Robert Couse-Baker)

„Heute lässt sich eine enttäuschende Bilanz für die Regierung in Bezug auf LGBTIQA+-Rechte ziehen“, verkündete Rosa Lëtzebuerg vergangene Woche in einer Pressemitteilung. „Die Ergebnisse des Rainbow Europe Index 2023 sind ein Aufruf zum Handeln“, heißt es weiter. Besagter Index wird jährlich von der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association Europe (Ilga) herausgegeben. Anhand einer Rangliste werden einerseits 54 europäische und zen-
tralasiatische Länder miteinander verglichen. mehr lesen / lire plus

Intersex: Schluss mit Genitalverstümmlungen

Am Dienstag rief der queere Verbund Ilga-Europe dazu auf, Genitalverstümmlungen an intersex Personen europaweit zu kriminalisieren. Ilga appellierte an das Europaparlament und den Europarat, die Eingriffe in die geplante EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt einzuarbeiten. Der Vorschlag zu dieser Richtlinie wurde 2022 angenommen und hat unter anderem zum Ziel, Standards zum Opferschutz und zur Präventionsarbeit im EU-Recht zu verankern. Ilga betont in seinem Aufruf, dass Genitalverstümmlungen, die meist an minderjährigen, urteilsunfähigen intersex Personen vollzogen werden, gegen Menschenrechte und den Anspruch auf Selbstbestimmung verstoßen. Die Organisation hebt besonders intersex Menschen hervor, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde: Oft würden die Eingriffe an ihnen durchgeführt, um Penetration beim Sex zu ermöglichen, lange bevor Klarheit über ihre sexuelle Orientierung oder ihre Geschlechtsidentität herrsche. mehr lesen / lire plus

LGBTIQA+: Drahtseilakt im Spannungsfeld

Der Jahresbericht von ILGA-Europe macht klar: Europa ist gespalten, was die Haltung gegenüber LGBTIQA+ -Menschen angeht, und Musterschüler Luxemburg rutscht vom Siegertreppchen. Kein Grund zur Panik, finden die EU-Abgeordneten Tilly Metz und Marc Angel sowie Mylène Porta vom Centre LGBTIQ+ Cigale.

Aus dem Jahresbericht von ILGA-Europe geht hervor, dass die Solidarität mit LGBTIQA+ -Menschen in Regionen steigt, in denen die Lokalpolitik eine zunehmend diskriminierende Politik verfolgt. (Copyright: CC BY mathiaswasik SA 2.0)

Die International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association Europe (ILGA-Europe) hat Mitte Februar ihren Jahresbericht veröffentlicht. Die Organisation analysiert darin unter anderem die Rechtslage von LGBTIQA+ -Menschen und erstellt eine entsprechende Rangliste. mehr lesen / lire plus

Veranstaltungsreihe: Intersex zwischen Kultur und Debatten

„Intersex? Variationen der Geschlechtsmerkmale? Eine Woche zum Lernen und Lehren“ ist eine Veranstaltungsreihe, die Ende Oktober mit Rundtischgesprächen, auf Bühnen und in einem Trickfilm das Thema Intersex in den Vordergrund rückt.

Bei der Reihe „Intersex? Variationen der Geschlechtsmerkmale? Eine Woche zum Lernen und Lehren“ tritt unter anderem das Kollektiv Frl. Wunder AG auf: Die Performer*innen präsentieren eine szenische Lesung zum Thema. (Copyright: Frl. Wunder AG/Yoshiko Kusano)

„Wie würde dein Leben aussehen, wenn du zwischen den Geschlechtern geboren worden wärst?”, fragt das Kollektiv Frl. Wunder AG im Einladungstext zu seiner szenischen Lesung „INTER – Leben zwischen den Geschlechtern“. Eine Frage, der sich die Reihe „Intersex? mehr lesen / lire plus

Rechte von nicht-binären und intersex Menschen nicht prioritär

Nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen werden in Luxemburg nach wie vor benachteiligt. Wann treten die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen in Kraft?

Die Intersex-Flagge wurde von der „Organisation Intersex International Australia“ entworfen. Die Farben Gelb und Lila wurden gewählt, um die „gegenderten“ Farben rosa und blau zu vermeiden. Der Kreis symbolisiert Ganzheit.

Laut Koalitionsvertrag sollen nicht-lebensnotwendige Genitaloperationen an intergeschlechtlichen Minderjährigen per Gesetz verboten werden. Auch über die Einführung eines dritten Geschlechtseintrages im Personenregister solle nachgedacht werden, heißt es.

Weder das Verbot noch der dritte Geschlechtseintrag sind bisher Realität geworden, was Nathalie Oberweis von déi Lénk zu einer entsprechenden Nachfrage veranlasste. In einer gemeinsamen Antwort verweisen Justizministerin Sam Tanson (déi Gréng), Familienministerin Corinne Cahen (DP) und Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf ein Avant-Projet de loi hin, der besagte Operationen verbieten und noch in diesem Jahr vorliegen soll. mehr lesen / lire plus

Farbe des Carnet de santé: Eine Lappalie für die Ministerinnen?

Der Abgeordnete François Benoy (déi Gréng) stößt sich an den „Carnet de santé“ in rosa und blau: Für ihn zementiert das Farbschema Geschlechterstereotypen. Die darauf angesprochenen Ministerinnen Paulette Lenert und Taina Bofferding treten mit ihren Antworten auf Benoys parlamentarische Anfrage zum Thema von einem Fettnäpfchen ins nächste.

In den 1990er-Jahren erstrahlte auch das Carnet médical scolaire für die „filles“ in rosa. COPYRIGHT: Isabel Spigarelli/woxx

Eine der längsten Schlachten im Kampf um die neutrale Darstellung von Geschlecht und Gender wird im Farbtopf ausgetragen: Die Welt von Mädchen wird oft in rosa, die von Jungen in blaue Töne getaucht – und das beginnt laut dem Abgeordneten François Benoy schon auf der Geburtenstation im Krankenhaus. mehr lesen / lire plus

Genderbinarität im Sport: Fair für wen?

Bei den diesjährigen Olympischen Spielen wird erstmals eine offen lebende trans Frau antreten. Angesichts der anhaltenden Diskriminierung, die trans und intergeschlechtliche Elitesportler*innen erfahren, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Caster Semenya darf zwar 
noch gegen Frauen antreten, 
aber nicht mehr in 400m-, 
800m-, und 1500m-Rennen – 
ihren Spezialgebieten. (Mara Xingjin/Wikimedia Commons)

Sadie Lipton, eine professionelle Schwimmerin befindet sich vor Gericht. Der Grund: Weil ihr bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeordnet wurde, wird ihr abgesprochen, gegen Frauen antreten zu dürfen. Auch wenn ihre Testosteronwerte seit über einem Jahr ausreichend niedrig seien, um gegen Frauen antreten zu dürfen, so das Argument, so habe sie doch die „männliche Pubertät“ durchlaufen. mehr lesen / lire plus

Gegen den Hass auf queere Menschen

Heute ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. Die queeraktivistische Organisation Rosa Lëtzebuerg nutzt die Gelegenheit, um einen Blick auf die Situation von LGBTIQA+ Menschen in Luxemburg zu werfen.

CC BY Denise Coronel
SA 2.0

Es herrscht Stillstand in Luxemburg, wenn es um die Rechte queerer Menschen geht. Das schreibt Rosa Lëtzebuerg in einer Pressemitteilung zum heutigen Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (Idahobit). Die luxemburgische Organisation benennt dort gleich mehrere Baustellen, die das Großherzogtum angehen muss: die automatische Anerkennung der Elternschaft in gleichgeschlechtlichten Beziehungen, das Verbot von Konversionstherapien und die Ergänzung des Diskriminierungsschutzes um Hassverbrechen gegen intersex Personen. mehr lesen / lire plus

Sensibilisierungswoche zu Intersex: Unsichtbarkeit, Vorurteilen und Menschenrechtsbeschneidungen den Kampf ansagen

Diese Woche dreht sich im Rahmen einer Veranstaltungsreihe alles ums Thema Intergeschlechtlichkeit – aus pädagogischer, juristischer, medizinischer und Betroffenenperspektive.

Die Intersex-Flagge wurde von der Organisation „Intersex International Australia“ entworfen. Die Farben Gelb und Lila wurden gewählt, um die „gegenderten“ Farben rosa und blau zu vermeiden. Der Kreis symbolisiert Ganzheit.

Sensibilisierung, Weiterbildung, Austausch – diese drei Ziele stehen bei der heute beginnenden Informationswoche rund ums Thema Intergeschlechtlichkeit im Vordergrund. Konkret geht es um Menschen, die Variationen der Geschlechtsmerkmale aufweisen: Mit welchen Problematiken sind sie konfrontiert? Welche Begrifflichkeiten sind zu empfehlen beziehungsweise zu vermeiden? Welches sind die häufigsten Intersex-Variationen? Und wie kann im Schulunterricht über Intergeschlechtlichkeit aufgeklärt werden? mehr lesen / lire plus

Weder noch: Die Niederlande streichen Geschlechtsangabe vom Ausweis

Niederländische Personalausweise enthalten in Zukunft voraussichtlich keine Geschlechtsangabe mehr. Luxemburg lässt hingegen eine Chance nach der anderen liegen, wenn es um inklusive öffentliche Sprache und Dokumente geht.

Copyright: Gemeinfrei

„Dies sind großartige Neuigkeiten für Menschen, die Tag für Tag Probleme mit der Geschlechtskategorie auf ihrem Ausweis haben – und es ist eine gute Nachricht für alle die finden, dass es den Staat und öffentliche Instanzen nichts angeht, was in ihrer Unterhose steckt“, kommentieren die LGBTI-Verbände COC, NNID (Netherlands Organization for Sex Diversity) und das Transgender Network Nederland (TNN) das Vorhaben der niederländischen Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsministerin Ingrid van Engelshoven, die Geschlechtsangabe auf Personalausweisen zu streichen. mehr lesen / lire plus

Angriff auf die Rechte von trans und intersex Menschen in Ungarn

In Ungarn wurde gestern ein Gesetz angenommen, das eine Personenstandänderung verbietet. Die Organisation Transvanilla Transgender Association ruft zur Unterzeichnung einer Petition auf.

(Foto: CC-BY Tony Webster)

Das ungarische Parlament hat gestern, dem 19. Mai 2020, einen Gesetz verabschiedet, der Personenstandänderungen künftig untersagt. Trans und intersex Menschen können somit ihren Geschlechtseintrag nicht mehr ändern. Das Gesetz wurde vor wenigen Wochen im Zuge des Corona-Notstandpakets der Regierung vorgestellt, das die Bahn für den LGBTI-feindlichen Präsidenten Viktor Orbàn frei machte. Die woxx berichtete. Die LGBTI-Intergroup des Europarlaments wandte sich damals in einem offenen Brief an den ungarischen Ministerpräsidenten und Kanzlerminister, Gergely Gulyás, und an die Justizministerin Judit Varga: 63 Europaabgeordnete forderten sie dazu auf, gegen das Gesetz vorzugehen. mehr lesen / lire plus

LGBTIQA: Das Schweigen brechen

Im Rahmen des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai erinnern zahlreiche Organisationen an die erschwerte Situation, in der sich geschlechtliche und sexuelle Minderheiten angesichts der Covid-19-Pandemie befinden. Das Centre d’information gay et lesbien, Cigale, appelliert an die gesellschaftliche Verantwortung, sich im Namen derjenigen für LGBTIQA-Rechte einzusetzen, die zurzeit nicht in der Lage seien, ihr Schweigen zu brechen. Denn manche Betroffene könnten wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht auf ihre üblichen Vertrauenspersonen und Rückzugsorte zurückgreifen. „Breaking the silence“ ist denn auch das Motto des diesjährigen IDAHOBIT. Vor allem Regierungen und NGOs werden dazu aufgerufen, bei Datenerhebungen sowie der Ausarbeitung von Maßnahmen und Aktionsplänen LGBTIQA-Menschen mit zu bedenken. mehr lesen / lire plus

Ausgrenzung queerer Menschen? Don´t blame it on Covid-19

Wie wirkt sich die Pandemie auf das Leben queerer Menschen aus? Das Centre d‘information gay et lesbien (Cigale) fasst ihre Situation in einem öffentlichen Schreiben zusammen und betont: Covid-19 ist nicht alleine Schuld an den Missständen.

Bildquelle: Cigale

„Déjà en temps hors-crise, la plupart des personnes LGBTIQ+ subissent et font l’expérience de violences, d’invisibilisations et de mal-être à cause de leur identité de genre, leur sexualité, leur expression de genre et leurs caractéristiques sexuées“, sagt das Cigale in einem öffentlichen Schreiben, das das Zentrum am Donnerstag veröffentlichte. Die sanitäre Krise bringe für marginalisierte Personengruppen weitere Risiken mit sich und verstärke Probleme, denen sie im Alltag normalerweise durch den Besuch von Rückzugsorten oder Vertrauenspersonen aus dem Weg gehen könnten. mehr lesen / lire plus

Harvey Weinsteins vermeintliche Intergeschlechtlichkeit legt diskriminierende Vorurteile offen

Die öffentlichen Beschreibungen von Harvey Weinsteins Genitalien haben zum Teil problematische Reaktionen in Presse und sozialen Netzwerken hervorgerufen.

Am vergangenen Freitag sagte die ehemalige Schauspielerin Jessica Mann vor dem New Yorker Gericht gegen Harvey Weinstein aus. Sie wirft ihm vor, sie im Jahr 2013 mehrmals vergewaltigt und missbraucht zu haben. Während der Vernehmung gab sie detaillierte Beschreibungen von Weinsteins Körper. Sie beschrieb seine Genitalien als „deformiert“: Er habe keine Hoden und verfüge scheinbar über eine Vagina.

Es ist nicht das erste Mal, dass im Laufe eines Gerichtsprozesses die Genitalien des Beschuldigten auf detaillierte Weise beschrieben werden. Dies kann sich vor allem dann als nützlich erweisen, wenn es darum geht, die Beschuldigung zu untermauern: Kann das Opfer die Genitalien treffend beschreiben, deutet dies darauf hin, dass es diese auch gesehen hat. mehr lesen / lire plus

LGBTIQA und Mode: Toleranz als Verkaufsstrategie

Immer wieder greifen große Modehäuser auf queere Ikonografie zurück. Meist versteckt sich dahinter nichts weiter als sogenanntes „Pinkwashing“ auf dem Rücken der LGBTIQA-Bevölkerung.

Foto: Alexas_Fotos/Pixabay

Im Rahmen des Tags gegen Homo-, Bi- und Transphobie am 17. Mai sowie zahlreichen national begangenen Prides präsentieren große Modeunternehmen alljährlich ihre LGBTIQA-Kollektion. Regenbogenfarben, Aufschriften wie „Love is love“, „Equality“ oder „Proud“ zieren dann Kleidungsstücke und Accessoires.

Bei der Bewertung dieses Trends ist es wichtig, zwischen diversen Ausprägungen zu unterscheiden. Manche Firmen, wie beispielsweise H&M mit ihrer diesjährigen „Love for All“-Kollektion, spenden einen Teil des mit der Kollektion eingenommene Geldes einer Organisation, die sich für LGBTIQA-Belange einsetzt. mehr lesen / lire plus

Amnesty und Cigale gegen LGBTIQA-Feindlichkeit

Am 17. Mai wird der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, und Transfeindlichkeit begangen. Amnesty International Luxemburg und Cigale informieren am Freitag mit einem Stand auf der Place dʼArmes.

Der Aktionstag existiert seit 2005, das Datum erinnert an den 17. Mai 1990. An diesem Tag beschloss die Weltgesundheitsorganisation WHO, Homosexualität nicht weiter als Krankheit zu klassifizieren. Trotz dieser Depathologisierung werden immer noch Menschen der LGBTIQA-Gemeinschaft diskriminiert, kriminalisiert und verfolgt. Auf diesen Umstand soll am 17. Mai hingewiesen werden.

In Luxemburg sind morgen zwischen 12 und 14 Uhr das schwullesbische Informationszentrum Cigale und Amnesty International mit einem Stand auf der Place dʼArmes vertreten, um über die Diskriminierung queerer Menschen aufzuklären. mehr lesen / lire plus

LGBTIQA-Rechte: Wird in der EU der Rückwärtsgang eingelegt?

Der Aufmarsch der politischen und gesellschaftlichen Anti-Gender-Fraktion sowie die Entwicklung homophober Bewegungen sind ein europäisches Sorgenkind. Auch Luxemburg bleibt von der Mobilisierung gegen die Rechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten nicht verschont.

Europaweit ist eine politische und gesellschaftliche Mobilisierung gegen LGBTIQA-Rechte zu beobachten. So gingen 2013 in Frankreich bei der „Manif pour tous“ Menschen auf die Straße, um unter anderem gegen die Ehe für Homosexuelle, die gleichgeschlechtliche Elternschaft und die Thematisierung nicht-binärer Geschlechtsidentitäten im Unterricht zu protestieren. 
(Foto: CC BY-Philippe Agnifili-ND 2.0)

Niemand hat erwartet, dass sich die ADR und Déi Konservativ vor der EU-Wahl eine Regenbogenfahne umhängen und für die Rechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten eintreten. mehr lesen / lire plus

Intergeschlechtlichkeit: Europäischer Meilenstein

Das EU-Parlament hat gestern den ersten Beschluss zu den Rechten intergeschlechtlicher Menschen verabschiedet.

Die Intergeschlechtlichkeits-Flagge wurde von der „Organisation Intersex International Australia“ entworfen. Die Farben Gelb und Lila wurden gewählt, um die „gegenderten“ Farben rosa und blau zu vermeiden. Der Kreis symbolisiert Ganzheit.

Das EU-Parlament spricht sich damit entschieden gegen die Medikalisierung und Pathologisierung intergeschlechtlicher Menschen aus. Seit den 1950er-Jahren ist es üblich sowohl innere als auch äußere Geschlechtsmerkmale intersexueller Kinder operativ-kosmetisch zu verändern. Dazu werden zum Beispiel die Klitoris verkürzt, die Hoden entfernt, die Harnöffnung operativ zur Penisspitze hin verlegt oder eine Neo-Vagina angelegt. Ziel ist es, die Geschlechtsmerkmale intergeschlechtlicher Menschen den Standardnormen „männlich“ und „weiblich“ anzugleichen. mehr lesen / lire plus