Buch über den deutschen Arbeitsbegriff: Zum Wohl der Gemeinschaft

Die deutsche Auffassung davon, was Arbeit gesellschaftlich bedeutet, ist eng mit dem Antisemitismus und dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Der Sozialphilosoph Nikolas Lelle hat nun eine Studie zur Wirkungsgeschichte des Begriffs vorgelegt, die bis in die Gegenwart reicht.

Arbeit als Dienst an der Volksgemeinschaft: Die Ideologisierung der Arbeit umfasste auch die Inszenierung und Zuweisung der Geschlechterrollen, wie hier auf dem Titelblatt der nationalsozialistischen Zeitschrift „NS-Frauenwarte“. (Bild: Internet)

Die Vorstellung, dass Deutsche besonders gut, hart, effizient, präzise, tüchtig und fleißig arbeiten – ihre Beziehung zur Arbeit gilt als einzigartig – hat eine lange Tradition und hält sich bis heute. Besonders wirkmächtig war dieser Topos zur Zeit des Nationalsozialismus. mehr lesen / lire plus

Druck auf Zivilgesellschaft in Mexiko: Abwesende Regierung

In Mexiko wurden am 15. Januar der Menschenrechtsanwalt Ricardo Lagunes und der Gemeindeaktivist Antonio Díaz gewaltsam verschleppt. Ein Fall, der viel über die Lage im Land aussagt. und zum internationalen Stahlkonzern Ternium mit Sitz in Luxemburg führt.

Ana Lucía Lagunes, Ricardos Schwester. (Fotos: Rotmi Enciso)

An einem tropischen Januarabend machten sich der Menschenrechtsanwalt Ricardo Lagunes (41) und der indigene Gemeindeaktivist Antonio Díaz (71) aus Aquila an der Küste von Michoacán auf ins benachbarte Colima. Um 18.50 Uhr schrieb Lagunes die letzte Textnachricht an seine Frau, die zuhause auf ihn wartete. Um 19.25 Uhr wurde sein verlassener und von Schüssen durchsiebter Geländewagen am Rand der Landstraße bei der Polizei gemeldet. mehr lesen / lire plus

Klimabilanz: Das Kleingedruckte

Das Reduktionsziel für die Treibhaus
gasemissionen wurde 2021 erfüllt. Während sich die Regierung darüber freut, sieht der Mouvement écologique genauer hin und ist kritisch.

Der Sektor Industrie hat sein Klimaziel 2021 nicht erreicht, sondern hat rund ein Drittel mehr CO2 ausgestoßen als vorgesehen. (Foto: CC BY-SA 3.0 Wikimedia/VT98Fan)

Luxemburg hat 2021 seine Klimaziele erreicht. Das ist die Botschaft, die das Umweltministerium am 15. März verbreitete als sie, einige Tage bevor der Weltklimarat IPCC seinen Synthesebericht veröffentlichte und darlegte, wie dramatisch ernst die Lage ist (siehe Seite 3), die endgültigen Zahlen zu Luxemburgs Klimabilanz des Jahres 2021 veröffentlichte: Die von Luxemburg ausgestoßenen Treibhaus-
gasemissionen entsprachen 8.073.234 Tonnen CO2-Equivalenten und lagen damit sogar 1,3 Prozent unter dem „Soll-Ziel“, das sich die Regierung für 2021 gegeben hatte. mehr lesen / lire plus

Nouveau rapport climatique : Lis et oublie !

Le monde change, et pas seulement en termes de température moyenne. Mais face aux errements de la politique, science et société civile semblent désemparées.

Quoi de neuf, huit ans après l’accord de Paris, supposé être le coup d’envoi d’une action mondiale conséquente pour contrecarrer le réchauffement climatique ? « Ce rapport de synthèse fait ressortir que des mesures plus ambitieuses s’imposent de toute urgence et que, si nous agissons maintenant, nous pouvons encore garantir un avenir durable et vivable à toute la planète », a dit Hoesung Lee, président du Groupe d’experts intergouvernemental sur l’évolution du climat (GIEC ou IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change), lors de la présentation du « Sixth Assessment Report » (AR6), compilation de six rapports élaborés entre 2018 et 2022. mehr lesen / lire plus

Negativ-Wahlrecht: Ankreuzen, wen man nicht mag

Eine Chamber-Petition ruft dazu auf, auch Nein-Stimmen bei den Wahlen zuzulassen, um so Extreme zu verhindern. Auch wenn der erhoffte Effekt fragwürdig ist, eine Diskussion dazu könnte sich lohnen.

Illustration: Pixabay

Unterschiedliche Wahlsysteme gibt es fast so viele wie es (echte) Demokratien gibt: Vom angelsächsischen „the winner takes it all“ bis hin zur fast perfekten proportionalen Verteilung der Wähler*innenstimmen wie etwa in Deutschland entsprechend der (absurderweise so genannten) „Zweitstimme“. Welches System sich in welchem Land durchsetzen konnte, hat auch oft mit nationalen oder regionalen Erfahrungen zu tun. Alle Spielarten die von einer perfekten proportionalen Verteilung der Sitze in einem Parlament abweichen, werden dabei mehr oder weniger pragmatisch begründet, wie etwa mit dem Ziel stabile Mehrheiten zustande zu bringen. mehr lesen / lire plus

Syndicalisme : L’Aleba veut jouer dans la cour des grands

L’Aleba abandonne sa vocation historique de syndicat des salarié-es de la banque et des assurances pour s’ouvrir à l’ensemble des secteurs professionnels. Deux ans après avoir perdu sa représentativité sectorielle, le syndicat entend ainsi rebondir dans sa confrontation avec le LCGB et l’OGBL. Un changement qui peut aussi s’avérer indispensable à sa propre survie.

L’équipe de direction du syndicat, telle qu’elle apparaît dans le dossier de présentation de l’Aleba nouvelle version. (Illustration : Aleba)

Envoyer un coup de pied dans la fourmilière syndicale ? C’était l’intention affichée par l’Aleba ce mardi 21 mars. Face à la presse, la direction du syndicat historique de la banque et de l’assurance a signifié qu’il devient « un syndicat pour tous », c’est-à-dire ouvert aux salarié-es de tous les secteurs. mehr lesen / lire plus

Kritik an Nachhaltiger Finanz-Kampagne

Sechs zivilgesellschaftliche Organisationen kritisieren eine Kampagne zu nachhaltigen Finanzen, die von der Finanzaufsicht CSSF, der Vereinigung der Fondsindustrie Alfi, der „Fondation ABBL pour l’éducation financière“ und dem Verbraucherschutzministerium gestartet wurde. Die Kampagne legt nahe, mit nachhaltigen Investitionen könne man den Planeten schützen, sich für Menschenrechte einsetzen und Inklusion fördern. Das sei jedoch viel zu unkritisch, so ASTM, Cercle de coopération des ONGD, Etika, Greenpeace, Justice et Paix und SOS Faim in einer gemeinsamen Stellungnahme. Statt die Bevölkerung über die Fallstricke und Grenzen der sogenannten nachhaltigen Finanz zu informieren, würden leere Versprechungen gemacht. Besonders die Involvierung der Alfi stößt den Kritiker*innen sauer auf: Die Luxemburger Fondsindustrie hat in den letzten Monaten sehr stark dafür lobbyiert, dass Investmentfonds nicht unter die europäische Direktive über die Sorgfaltspflicht der Unternehmen in Sachen Umwelt und Menschenrechte fallen. mehr lesen / lire plus

Méco: Wählt Transition!

Gemeinde- oder Nationalwahlen, was ist wichtiger? Vom Mouvement écologique werden beide gleich behandelt: Nachdem im Februar eine 156-seitige Broschüre Vorschläge für erstere versammelte, wurde vergangene Woche eine Roadmap für die Nationalwahlen vorgestellt – mit exakt gleicher Seitenzahl. Am Anfang des Dokuments steht eine Art Zusammenfassung: acht Forderungen, von „Eindeutig Stellung zu gesellschaftlichen Prioritäten beziehen“ bis „Notwendige staatliche Regulierung und Kohärenz des Regierungshandelns“, für die die NGO insgesamt 40 „konkrete Instrumente“ aufzählt. Bei der sozial-ökologischen Transition, um die es geht, bekennt sich der Méco eindeutig zur sozialen Gerechtigkeit, greift aber für seine Kritik am Bestehenden auf diskutable Konzepte wie Überbevölkerung oder Schneeballsystem (für die Rentenversicherung) zurück. mehr lesen / lire plus

Unies contre l’autoroute

Avant de se rendre à l’Assemblée nationale à Paris afin de voter la motion de censure contre le gouvernement Borne, les députées LFI de Moselle Charlotte Leduc et de Meurthe-et-Moselle Martine Étienne ont embarqué dans le train de 7 heures, reliant Metz à Luxembourg, ce lundi 20 mars. L’occasion pour les deux élues de partager la galère des quelque 10.000 frontaliers et frontalières qui empruntent chaque jour le chemin de fer, ballotté-es entre des trains archibondés, retardés ou annulés. Au bout du voyage, une rencontre avec leurs homologues de Déi Lénk Myriam Cecchetti et Nathalie Oberweis et la constitution d’une « Alliance franco-luxembourgeoise pour les alternatives à l’autoroute ». mehr lesen / lire plus

Auf Netflix: La legge di Lidia Poët

Die Krimiserie „La legge di Lidia Poët“ basiert auf der Geschichte von Italiens erster Strafverteidigerin, Lidia Poët. Wird die Serie deren Verdiensten gerecht?

Lidia Poët setzte sich für Frauenrechte ein, ihr fiktionales Ebenbild hat lieber leidenschaftlichen Sex. (Copyright: Netflix)

Barbusig, vor Genuss stöhnend, den Kopf ihres Liebhabers zwischen den Schenkeln vergraben: Das ist der erste Auftritt von Lidia Poët (Matilda De Angelis) in der Krimiserie „La legge di Lidia Poët“, die im Februar auf Netflix erschien. Gegen Ende der expliziten Sexszene, in der Lidia den Ton angibt, fängt die Kamera Justizbücher ein, erst verschwommen, dann stechend scharf. Nur sie geben Aufschluss darüber, worum es in den kommenden sechs Folgen gehen soll – um die Geschichte der ersten Anwältin Italiens. mehr lesen / lire plus

Interview: „Hip-Hop muss erst mal gar nichts“

Am kommenden Freitag stellen Luxemburgs Rap-Pioniere De Läb ihre neue EP „Ween ass am Haus (Gemaach?!)“ in der Escher Kulturfabrik vor. Im Vorfeld sprechen David Fluit und Corbi mit der woxx über den „Minett“, Migration und Klimakrise im Hip-Hop.

Die Band um David Fluit, den Mann mit Hut: De Läb schlägt in ihrer neuen EP erneut gesellschaftskritische Töne an. (Copyright: Danny Eppstein)

woxx: De Läb gelten als die „fäin Drecksäck aus dem Minett“. Was bedeutet die Region Ihnen, vor allem nachdem sie 2022 als Kulturhauptstadt im Mittelpunkt stand?


David Fluit und Corbi: Die Minette-Region war für uns immer schon kultureller, kulinarischer oder auch sportlicher Mittelpunkt. mehr lesen / lire plus

Musique : Johny Fritz. Luxemburger Komponist, Musiker und Sammler

La Bibliothèque nationale vient de prolonger son exposition sur Johny Fritz jusqu’en avril. Une excellente raison de se rendre au Kirchberg pour découvrir les multiples facettes du musicien luxembourgeois.

Vue de la partie biographique. (Photos : woxx)

Interprète de musique ancienne avec son ensemble Tempus est iocundum, engagé au sein de la Lëtzebuerger Gesellschaft fir Nei Musek (LGNM) dès les débuts de celle-ci, professeur de clarinette et de flûte à bec au conservatoire de Luxembourg, compositeur, collectionneur… Johny Fritz, né en 1944, a consacré sa vie à la musique avec beaucoup d’appétit et d’enthousiasme. Comment dès lors présenter cette carrière bouillonnante ? mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Saules aveugles, femme endormie

S’inspirant de nouvelles de Haruki Murakami, Pierre Földes compose un premier long métrage où la fantaisie de l’écrivain japonais et ses glissades dans l’irrationnel se reflètent à l’écran par des graphismes oscillant entre réalisme et onirisme. Cette coproduction luxembourgeoise, dont l’auteur signe aussi la musique, constitue un fascinant voyage dans les pensées de ses personnages. Du cinéma d’animation de très haut niveau.

L’évaluation du woxx : XXX
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus