Niger und Westafrika: Spaltung nach dem Putsch

Das Militär hat den gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt. Die westlichen Staaten fordern seine Wiedereinsetzung, doch einige Länder der Region unterstützen das neue Regime im Niger. Es droht ein internationaler Konflikt.

Demo in Niamey: für den Putsch und gegen Frankreich. (Foto: EPA-EFE/Issifou Djibo)

Die Situation war tagelang verworren und unklar. In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag voriger Woche begann der Militärputsch in Niamey, der Hauptstadt Nigers. Doch der im Februar 2021 gewählte Präsident Mohamed Bazoum residierte Mitte der Woche nach wie vor im Präsidentenpalast und trat nicht zurück. Die Residenz des Staatsoberhaupts wird von der Garde présidentielle, einer Elitetruppe, bewacht und liegt inmitten von deren Kasernen. mehr lesen / lire plus

Bilanz von vier Parteien: Dreimal Regen

Zu vier Begegnungen mit fortschrittlichen Parteien am Ende der Legislatur hat es die woxx geschafft. Eindrücke und Vergleiche jenseits des Wahlkampfalltags.

Best of Food. Von oben links im Uhrzeigersinn: Déi Lénk, Piratepartei, LSAP, Déi Gréng. (Fotos: lm)

Fangen wir an mit der Kaffeesatzleserei. Bei keinem der an die Bilanzpressekonferenzen der Fraktionen anschließenden Essen wurde der Kaffee in der Tasse aufgegossen, sodass leider keine zuverlässigen Wahlprognosen erstellt werden konnten. Dafür waren die Zeichen der Wettergött*innen recht eindeutig: scheußlich für Déi Gréng, Déi Lénk und ADR, grau für LSAP und CSV, strahlender Sonnenschein für Piratepartei und DP. Der woxx-Reporter, der sich für vier Termine von eher fortschrittlichen Parteien angemeldet hatte, kam in den Genuss einer einzigen Terrasse, im Innenhof des edlen „Le Plëss“, wo die Piratepartei sich am 17.  mehr lesen / lire plus

Grün ist die Hoffnung

Ich seh‘ nur noch verschwommen … Wo ist denn hier der Notausgang? (Foto: lm)

Wie dem Greenbashing begegnen? Déi Gréng haben sich entschieden, sich nicht in erster Linie als Opfer zu stilisieren oder zu versuchen, jeden einzelnen Angriff abzuwehren – zu groß ist die Gefahr, lächerlich zu wirken oder sich in Widersprüche zu verwickeln. Stattdessen präsentieren sie stolz ihre Bilanz, was es ihnen erlaubt, die Themen zu setzen. Beim Pressebriefing am 27. Juli standen Zahlen zum Ausbau der Schieneninfrastruktur und zur Rekrutierung von Polizist*innen im Vordergrund, Fahrradverkehr und Sozialarbeit waren nur Nebenthemen. Wobei Fraktionsvize François Benoy demonstrierte, wie schnell man in schlechte Argumentationen hineinrutscht: In Sachen Fahrrad verwies er auf die – verschleppten – Prämien und auf die gerade mal 73 zusätzlichen Radkilometer – die laut Benoy immerhin fast die Distanz von der Süd- bis zur Nordgrenze Luxemburgs darstellen. mehr lesen / lire plus

Politique luxembourgeoise : Trois leçons satellitaires

En 2020, la Chambre était révoltée par l’affaire du dépassement budgétaire du satellite. Or, après trois ans de travail, la commission de contrôle accouche d’une souris. Quelles leçons en tirer ?

Un rapport inoffensif – angélisme ou complaisance ? (Façade de la Chambre ; Wikipedia Luxembourg ; Jwh ; CC BY-SA 3.0)

Tout est bien qui finit bien. Le rapport de la commission du Contrôle de l’exécution budgétaire sur le projet de satellite d’observation LUXEOSys a été adopté à l’unanimité par celle-ci la semaine dernière. En 2020, la Chambre avait voté en plénière la rallonge budgétaire pour ce satellite et, en juin dernier, la participation à un système satellitaire dédié à la communication « sécurisée » a également été approuvée. mehr lesen / lire plus

Homosexuelle Eltern: Protest gegen Meloni

Die queerfeindliche Politik in Italien sorgt auch in Luxemburg für Aufregung. Mit einer Demonstration vor der italienischen Botschaft wurde ein Zeichen der Solidarität gesetzt.

Regenbogenfamilien protestierten letzten Freitag vor der italienischen Botschaft in Luxemburg-Stadt. (Foto: L-Mums/Cigale)

Am vergangenen Freitag demonstrierten einige Mitglieder der „L-Mums“ vor der italienischen Botschaft in Luxemburg-Stadt. Sie hielten Regenbogenflaggen und ein Schild mit der Aufschrift „We stand by Italian Mums“ hoch. Das so, dass ihre Gesichter auf dem Foto, das sie in den sozialen Medien posten, nicht erkennbar sind. Das macht deutlich, dass es hier nicht um eine lockere Pride-Veranstaltung geht, sondern um Solidarität mit den Regenbogenfamilien in Italien und Widerstand gegen die homofeindliche Politik, die vor allem durch die Regierung Meloni vorangetrieben wird. mehr lesen / lire plus

Nucléaire militaire : La France veut des banques au garde-à-vous

Le nucléaire militaire a besoin de capitaux privés pour se développer. En France, l’État demande aux banques de contribuer au financement de l’arsenal atomique. Il fait pression sur les établissements qui rechignent à investir dans ces armes de destruction massive, perçues par les dirigeants du pays comme les garantes de l’indépendance du pays.

« Le Vigilant », basé à l’île Longue, en Bretagne, port d’attache des 6 sous-marins nucléaires lanceurs d’engins (SNLE) français. (Photo : Marine nationale/Wiki Commons)

C’était une première en France, mais ça n’a pas duré. En décembre 2022, le Crédit mutuel Océan (CMO) se référait au traité d’interdiction des armes nucléaires (TIAN) pour justifier l’exclusion du nucléaire militaire de sa politique d’investissement. mehr lesen / lire plus

Globale Ressourcen nach 8 Monaten aufgebraucht

Knapp ein halbes Jahr nach Luxemburg, überschritt die Welt am 2. August die diesjährige Ressourcenkapazität des Planeten. Fortan werde die Weltbevölkerung laut dem Global Footprint Network auf Pump leben und so bis Jahresende rechnerisch die nachwachsenden Ressourcen von 1,7 Erden verbrauchen. Luxemburg hatte die für dieses Jahr verfügbaren Ressourcen schon am 14. Februar aufgebraucht. Damit thront das Land weltweit auf dem 2. Platz. Nur Katar schnitt dieses Jahr schlechter ab. In Luxemburg spiegele der große ökologische Fußabdruck „die Größe der Wirtschaftssektoren, des Lebensstandards und der Kaufkraft‟ ‒ sowohl die der Bevölkerung als auch die der Grenzgänger ‒ wider, so der hiesige Nachhaltigkeitsrat (CSDD). mehr lesen / lire plus

Immobilier : la Fédération des artisans sort les crocs

Deux semaines après la publication par l’Autorité de la concurrence d’une enquête incendiaire sur le marché immobilier, la Fédération des artisans sort les crocs pour défendre « les intérêts des 4.000 entreprises de l’artisanat » (woxx 1745). Dans une lettre ouverte diffusée ce 2 août, elle exige du ministre socialiste de l’Économie qu’il se désolidarise des conclusions de l’enquête. Lors de la publication de celle-ci le 19 juillet, Franz Fayot, qui a la concurrence sous sa tutelle, avait jugé sur Twitter que « les promoteurs et les agences immobilières ont largement contribué à la flambée des prix du logement » par la spéculation foncière, des marges exagérées et des salaires maintenus volontairement bas dans la construction pour entretenir le manque de main-d’œuvre et limiter les nouvelles mises en chantier. mehr lesen / lire plus

Trubel um den Tice

Die Zukunft des interkommunalen Transportverbands der Südgemeinden (Tice), sorgt weiter für Diskussionen. Die Verlängerung der Tram von Luxemburg-Stadt nach Esch-Belval könnte schließlich heißen, dass Busverbindungen aufgekündigt werden. Außerdem gibt es Sorgen, bisherige Tice-Linien könnten an private Busunternehmen vergeben werden oder der Beamt*innenstatus der Fahrer*innen aufgekündigt werden. Nach dem Piratepartei-Abgeordneten Marc Goergen wandte sich auch Marc Spautz (CSV) besorgt mit einer parlamentarischen Anfrage an den Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng). Der beschwichtige in seinen Antworten: Am 19. Juli habe er Vertreter*innen der Personaldelegation getroffen und dabei unterstrichen, dass das Syndikat weiterhin eine wichtige Rolle bei der Reorganisation des öffentlichen Transports im Süden Luxemburgs spielen müsse. mehr lesen / lire plus

Backcover: Wir haben Post!

Was wäre ein Sommerurlaub ohne Postkarten aus der Ferne? Öde, finden Joël Adami und Isabel Spigarelli von der woxx. Damit die Tradition weiterlebt, sammeln sie im August Urlaubsgrüße aus der Utopie, nachzulesen auf der Rückseite der Zeitung.

Zu welcher Postkarte dieses Urlaubsfoto beigelegt war, erfahren die Leser*innen in den kommenden Wochen auf der Rückseite der woxx. (Copyright: Isabel Spigarelli)

Ein Sommertag an der Adriaküste, Ende der 1990er-Jahre: Die Autorin dieser Zeilen steht mit Eis am Stiel vor dem Drehgestell am Kiosk, das beim Kreisen quietscht. Die Wangen rot vor Scham, als sie das Motiv barbusiger Frauen am Strand entdeckt. Später schreibt sie mit klebrigen Fingern und krakeliger Schrift an ihre besten Freund*innen, deren Adressen sie aus einem Heftchen abschreibt, bevor sie eine Briefmarke ableckt und an die obere Kante klebt. mehr lesen / lire plus

The Bear: Jeder Augenblick ein Genuss

Den Macher*innen von „The Bear“ gelingt, worin viele scheitern: Auch die zweite Staffel der Serie weiß in allen Hinsichten zu überzeugen.

Carmen kann sich auf Sydney verlassen. Aber, ist es umgekehrt ebenso der Fall? (Quelle: Hulu/FX)

In einer frühen Szene der zweiten Staffel von „The Bear“ spricht Carmen (Jeremy Allen White) seine Souschefin Sydney (Ayo Edebiri) auf deren Traum von einem Michelin-Stern an. „Do you really want one of these bullshit stars?“ Carmen, der bis vor Kurzem selbst noch Sternekoch war, sagt das offensichtlich mit einem Augenzwinkern. Dennoch gehört er wohl zu den letzten Menschen, die die Edelgastronomie idealisieren würden. „You have to care about everything more than anything“, so der Rat, den er seiner Kollegin mit auf den Weg gibt. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Oppenheimer

Sur fond d’invention de la bombe atomique, l’adaptation biographique de l’été entrelace trois périodes clés dans la vie du physicien tourmenté Robert Oppenheimer. Le rythme est soutenu, les interprétations convaincantes, bien que les relations entre les personnages soient peu approfondies. Malgré l’ampleur existentielle du sujet, Nolan semble trop occupé à absoudre Oppenheimer pour pousser plus loin son exploration, retenant le regard sur le protagoniste. Il n’empêche qu’on reste captivé par le point fort du cinéaste : une mise en scène spectaculaire pour les yeux et les oreilles.

L’évaluation du woxx : X
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Mehr als Worte. 150 Jahre Postkartengrüße

Passend zu unserer Backcover-Serie im August, empfiehlt sich ein Besuch der Onlinedarbietung der Ausstellung „Mehr als Worte. 150 Jahre Postkartengrüße“ vom Museum für Kommunikation Berlin: Die virtuellen Museumsgänger*innen erhalten hier Einblicke in die abwechslungsreiche Geschichte der Postkarte. Diese entwickelte sich von der Correspondenz- und Feldpostkarte hin zur Ansichts- und Bildpostkarte und letztlich zum digitalen Feriengruß. Auch spielte sie in tragischen Momenten, wie dem Untergang der Titanic oder den Weltkriegen, eine wichtige Rolle. Zwar liegt der Fokus der Schau auf Deutschland und historischen Fakten, doch hält sie auch humorvolle Kuriositäten bereit: Die langsamste Postkarte der Welt erreichte den anvisierten Briefkasten erst 83 Jahre nach ihrem Versand; das beliebteste Postkartenmotiv der Deutschen ist eine Robbe. mehr lesen / lire plus