Haftanstalten in Ecuador: Drehscheiben der Gewalt

Binnen sieben Jahren ist Ecuador zu einem der unsichersten Länder Lateinamerikas mutiert, obwohl es lange Zeit als Insel des Friedens galt. Grund dafür ist unter anderem, dass die organisierten Drogenbanden die Strafanstalten des Landes kontrollieren – wie früher auch in Kolumbien der Fall.

Vom Kriegsschauplatz zum Knast mit Modellcharakter: In der einst berüchtigten Haftanstalt „La Modelo“ in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá gibt es mittlerweile fünf Resozialisierungsprogramme. Unser Bild zeigt Häftlinge beim Fußballspiel. (Foto: Knut Henkel)

Der Malecón von Guayaquil ist verwaist. Es ist Mittagszeit und nur ein paar Angestellte aus den umliegenden Büros sind zum Mittagessen oder auf einen schnellen Kaffee an der Promenade von Ecuadors größter Stadt unterwegs. mehr lesen / lire plus

Der letzte linke Kleingärtner, Teil 56
: Schnecken, kaschiert serviert


Lang blieb er säumig, galt als im Garten verschollen oder gar kompostiert, doch nun liefert der letzte linke Kleingärtner wieder eine Kolumne ab. Es geht um verpennte Gelegenheiten, peinliche Salatpannen und um ein seltenes Bekenntnis zum Kulturrelativismus.

Unser letzter linker Kleingärtner surft in seiner eigenen Anlage wie andere im englischen Garten. (Foto: Zxb/CC BY-SA 3.0)

Who the fuck ist er nur? Wer? Der letzte linke Kleingärtner. Normalerweise rückt man als Schreibender „seiner“ Redaktion auf die Pelle, nölt herum, warum die filigran gedrechselten Texte nicht umgehend erscheinen und fragt, welche Verschwörung hinter einer verzögerten Publikation stecken mag.

Doch im Kosmos des letzten linken Kleingärtners ist mal wieder alles anders. mehr lesen / lire plus

Klimapolitik: Du bist schuld!

Das Verbraucher*innenschutzministerium präsentierte diese Woche ein neues Tool zum Klimaschutz: Auf myimpact.lu können Luxemburger*innen sich jetzt ausrechnen lassen, wie groß ihr schlechtes Gewissen sein soll. Das fördert jedoch nur die Individualisierung des Problems.

Der CO2-Fußabdruck-Rechner der Regierung funktioniert wie ein digitaler Beichtstuhl. Doch gerade jene, die die größten Klimasünden begehen, profitieren von solch einer individualisierten Betrachtungsweise. (Foto: pixabay)

„Beispiellose Herausforderungen“ stehen unserem Planeten bevor, heißt es auf der Website myimpact.lu, die das Verbraucher*innenschutzministerium am Montag vorgestellt hat. Mit dem CO2-Fußabdruck-Rechner kann sich nun jede*r selbst ausrechnen, wie groß der eigene Anteil an der Klimakrise ist. Das sei der erste Schritt, um herauszufinden, was man für das Klima tun könne. mehr lesen / lire plus

MNRDH: Museumseröffnung vertagt

Die Wiedereröffnung des Musée national de la résistance et des droits humains in Esch war für 2023 geplant, doch kurz vor Jahresende ist es nach wie vor geschlossen. Was passiert hinter den Kulissen?

So sah das Musée de la résistance et des droits humains im Jahr 2008 aus, also lange vor den langwierigen Renovierungsarbeiten. (COPYRIGHT: Cayambe, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

2018 schloss das Musée national de la résistance et des droits humains (MNRDH) in Esch seine Türen: Damals begannen die Renovierungsarbeiten im Museum, das 1956 eingeweiht worden war. Während des Kulturjahres „Esch2022“ war der Altbau des Museums temporär zugänglich: Gezeigt wurden die Sonderausstellungen „Idee des Friedens – Frans Masereel“ und „Ecce Homo – Bruce Clarke und Tebby Ramasike“. mehr lesen / lire plus

Globale Notwendigkeiten, nationale Möglichkeiten
: Koalition und Klima

Von Tornados und Überschwemmungen verschont, wird in Luxemburg über ein Koalitionsabkommen verhandelt. Weltweit stehen die Zeichen aber auf Sturm.

Extreme Hitze lähmt das Denkvermögen, macht aber vielleicht auch einsichtig. (Wikimedia; WahsawSD; CC BY-SA 4.0)

Ist Luc Frieden ein Klimafreund? Immerhin hat der Premierminister in spe entschieden, eine konsequent gegen den Klimawandel engagierte NGO wie den Mouvement écologique zu einem Vorbereitungstreffen im Rahmen der Koalitionsverhandlungen einzuladen. Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung sei es „positiv, dass ein erster Austausch mit den Koalitionsparteien stattfinden konnte“, schreibt der Méco, warnt aber: „Daraus weitergehende Schlüsse zu ziehen, wäre jedoch verfrüht.“ Liest man die ganze Pressemitteilung der NGO, so wird klar, dass sie von einer CSV-DP-Regierung keine „Grüne Revolution“ erwartet. mehr lesen / lire plus

Économie et développement durable
 : Une responsabilité au-delà de ses frontières


Trois collectifs représentant une centaine d’associations et d’ONG demandent au futur gouvernement de joindre le geste à la parole en mettant en œuvre une politique économique qui ne soit pas en contradiction avec ses engagements sur le développement durable, les droits humains, l’aide au développement et la lutte contre le changement climatique.

Le 16 octobre, l’Initiative pour un devoir de vigilance manifestait place d’Armes, à Luxembourg, pour exiger une loi contraignant les entreprises au respect des droits humains et environnementaux, combat symbolisé par Lady Justice, une statue gonflable personnifiant le combat à l’échelle européenne. (Photo : Fabien Grasser)

« La main gauche ne doit pas faire le contraire de ce que fait la main droite » : l’image est claire et résume la problématique présentée, vendredi 3 novembre, par une centaine d’associations regroupées au sein de trois collectifs : le Cercle de coopération des ONGD, le groupe de travail « Finance durable » et l’Initiative pour un devoir de vigilance. mehr lesen / lire plus

Science-fiction
 : Par-delà la distance


Les nouveautés médiatiques de la rentrée littéraire éclipsent parfois des sorties moins en vue dans l’Hexagone, mais souvent plus originales ou stimulantes. Au nombre de celles-ci, cette traduction d’un roman américain qui propose l’histoire d’un amour intense mais contrarié, sur fond de communication avec Mars.

(Couverture : Albin Michel imaginaire)

En 1896, « la plaine rouge de Mars servait d’arrière-plan à un dessin intentionnel d’une netteté absolue – quatre traits parfaitement parallèles ». Voilà le point de divergence uchronique de ce récit, dans lequel la Terre et Mars commencent à communiquer par géoglyphes interposés. Mais les échanges s’arrêtent dans les années 1930, lorsque la planète rouge propose la résolution d’un problème de relativité qui met Einstein lui-même en difficulté. mehr lesen / lire plus

Steuerreform: Halb leeres Idea-Glas

(Foto: Fondation Idea; Julien Mpia Massa)

Am laufenden Band werden im Rahmen der Koalitionsverhandlungen Vorschläge von NGOs und Institutionen vorgelegt. Dass die Fondation Idea ein Dokument zu einem der wichtigsten anstehenden Projekte, der Steuerreform, vorlegt, erregt trotzdem Interesse. Die Denkfabrik steht zwar der Chambre de commerce nahe, hat sich aber mit Analysen einen Namen gemacht, die oft mit dem Mainstream der Wirtschaftslobbys brechen. Überraschen kann Idea auch diesmal. Zuerst eine klare Absage an Friedens „Steuern senken für alle“-Bluff: Angesichts der Lage der Staatsfinanzen könne eine pauschale Senkung der Steuerquote kein prioritäres Ziel der Reform sein. Der Autor Michel-Edouard Ruben empfiehlt, sich auf pragmatische Optimierungen des Steuersystems zu beschränken – und witzelt, für große Reformen gebe es genügend Herausforderungen in anderen Bereichen. mehr lesen / lire plus

Gouvernement : fumée blanche en décembre ?

Luc Frieden lors du début des négociations. (COPYRIGHT: SIP/Jean-Christophe Verhaegen)

Le point presse de Luc Frieden, ce lundi 6 novembre, avait été annoncé plusieurs jours à l’avance, mais ni le lieu ni l’heure n’en n‘en avaient été précisés. Après un suspens savamment entretenu, le formateur s’est finalement exprimé en milieu d’après-midi depuis le château de Senningen. Et qu’a-t-il dit ? A vrai dire, rien de bouleversant. Les discussions entre CSV et DP pour l’élaboration d’un accord de coalition suivent leur cours de manière « constructive », a-t-il répété, comme il le fait depuis l’ouverture des négociations, le 11 octobre. Les 12 groupes de travail thématiques composés de délégations des deux partis ont rendu leurs copies qui serviront de base à l’accord. mehr lesen / lire plus

Forum 434: Schwarzarbeit

(forum.lu)

In ihrer neuesten Ausgabe bringt Forum etwas Licht ins Dunkle und nimmt sich dem Thema „Schwarzarbeit“ an. Ein Bereich, dem Luxemburg mit der üblichen Methode „wenn wir nur lang genug wegsehen, regelt sich das Problem von allein“ begegnet, heißt es im neusten Forum Story-Dossier. Die Journalistin Franziska Peschel sieht hin, auch wenn es besonders schwer gewesen ist, zu der Schattenwirtschaft Luxemburgs zu ermitteln. Zum zweiten Mal arbeitet die Zeitschrift Forum nun mit einer Journalistin, die sich speziell einem Thema widmet und ein ausgiebig recherchiertes Dossier darüber präsentiert. Die Autorin spürt konkrete Zahlen auf und gibt auch Betroffenen, die hierzulande notgedrungen unangemeldet arbeiten müssen, das Wort. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: November 2023

Die Stimme Tibets

Zwischen 1995 und 2006 hat Yungchen Lhamo drei erfolgreiche Alben auf dem britischen Real World Label veröffentlicht und damit – von ganz wenigen Field-Recordings mit tibetischen Mönchsgesängen abgesehen – im Alleingang tibetische Musik außerhalb ihrer Heimat zugänglich gemacht. Lhamo wurde in einem Arbeitslager in der Nähe von Lhasa geboren und floh 1989 zu Fuß über den Himalaya aus ihrer von der VR China annektierten Heimat. Nach ihren großen, weltweiten Erfolgen zog sie sich zurück und betreute viele Jahre lang Menschen mit mentalen Problemen. Im letzten Jahr erschien dann wieder eine Platte, aber nun ist One Drop of Kindness auf dem Markt, mit Stücken, die der Produzent John Alevizakis modern, aber einfühlsam instrumentiert hat. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Tina Gillen – Fyling Mercury

(konschthal.lu)

Letzte Chance: Die Ausstellung „Flying Mercury“ von Tina Gillen in der Escher Konschthal geht an diesem Wochenende zu Ende. Noch bis diesen Sonntag, den 12. November, können die Besucher*innen ihre beeindruckenden großformatigen Malereien mit Bezug zur Klimakrise und ihre Holzinstallationen entdecken. Gillen vertrat Luxemburg 2022 bei der Kunstbiennale in Venedig und versteht ihre Schau in Esch als Ergänzung des dortigen Projekts „Faraway So Close“. Zum Abschluss von „Flying Mercury“ hält die Escher Konschthal jedoch mehr bereit, als nur Gillens Werke: Die Konschthal lädt am Sonntag, um 14 und um 16:30 Uhr, zur halbstündigen Lesung „Depuis le fortin“ mit der Schauspielerin Elsa Rauchs ein. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Second tour

Albert Dupontel continue son entreprise de trublion en s’emparant cette fois de l’élection présidentielle française. Mélange d’idéologies moquées et de théorie du complot burlesque, le film entretient une certaine confusion politique en tirant dans tous les sens. C’est peut-être son défaut, mais la complicité comique entre Cécile de France, Nicolas Marié et le cinéaste-acteur compense largement les faiblesses de ce conte joyeux et décalé.

L’évaluation du woxx : XX
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus