Willis Tipps: April 2025

Avantgarde Cumbia

Aus Kolumbien kennt man vor allem die Cumbia mit ihrem markanten Rhythmus. Sie hinterließ in ganz Südamerika Spuren, zum Beispiel im gitarrenlastigen Chicha-Stil Perus. Das Trio Los Pirañas, das sich schon aus gemeinsamen Schultagen in Bogotà kennt, experimentiert mit verschiedenen Varianten der Cumbia und macht daraus ein ganz spezielles Format. Am Schlagzeug sitzt Pedro Ojeda, den Bass spielt Mario Galeano, die Gitarre und den Synthesizer bedient Eblis Alvarez. Alle drei sind ebenfalls in anderen renommierten Gruppen aktiv, wie Meridian Brothers und Ondatrópica. Nur zwei der fünf Alben des Trios sind in Europa erhältlich, darunter das ganz neue Una oportunidad más de triunfar en la vida. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: März 2025

Spitzen-Joik

Ulla Pirttijärvi ist die bedeutendste Meisterin des Joik in Finnland, des virtuosen vokalen Ausdruckstils der Sámi-Urbevölkerung. Ihre erste Schallplattenaufnahme machte sie bereits 1992 mit dem Sámi-Frauentrio Angelin Tytöt, bevor sie dann eine Solokarriere begann, in der sie teilweise auch eine rockige Begleitung wählte. 2019 tat sie sich mit zwei Norwegern zusammen, mit Olaf Torget, der die Gitarre und auch andere – mitunter afrikanische – Saiteninstrumente beherrscht, sowie dem Perkussionisten Harald Skullerud. Mit ihnen veröffentlichte sie unter dem Bandnamen Áššu (Glut) ein preisgekröntes, gleichnamiges Album. Vor drei Jahren starb Skullerud. Nun, sechs Jahre nach der ersten, ist eine zweite Platte von Áššu mit dem Titel Luohteniegut erhältlich. mehr lesen / lire plus

Februar 2025: Willis Tipps

Amparo Sánchez ist zurück

Als die im südspanischen Jaén geborene Amparo Sánchez anfing, Musik zu machen, war der wilde Mestizo-Stil erst im Kommen. Dieser Stil verbindet Spanisches mit Latinsounds/-rhythmen und fügt meist Rock, Ska und Reggae hinzu. Die Mestizo-Band, die Sánchez gründete, nennt sich Amparanoia und brachte 1997 ihre erste Platte heraus, trennte sich um 2008 und formte sich rund zehn Jahre später neu. In der Zwischenzeit ging und jetzt wieder ganz aktuell geht Sánchez ihre eigenen Wege und nimmt mit kleineren Ensembles auf, die meist weniger rockig und eher intimer spielen – wie zum Beispiel Calexico aus den USA. So ist es auch beim ganz neuen Album Ritual Sonoro. mehr lesen / lire plus

Kulturtipp: Leben als Zumutung

Frankreich, in einer nahen Zukunft, die doch eigentlich schon Gegenwart ist. Es regiert eine Präsidentin, die man getrost als Amalgam aus Emmanuel Macron und Marine Le Pen betrachten kann. Formal herrscht Demokratie, doch keiner außerhalb der intellektuellen und ökonomischen Eliten findet sich darin mit seinen Sorgen und Nöten politisch wieder. Ökonomisch gilt das neoliberale Diktat der Alternativlosigkeit. Virtuos bedient sich die Präsidentin des Jargons von Inklusion und Diversität. Und nutzt ihn als Waffe gegen alle, die noch gesellschaftliche Interessengegensätze zu formulieren versuchen. Wo einem Großteil der Bevölkerung nur die Mittel für das Allernötigste bleiben, zerfällt die Gesellschaft. Der Alltag wird zur permanenten Demütigung, das ganze Leben zu einem trost- und hoffnungslosen Wartesaal. mehr lesen / lire plus

Januar 2025: Willis Tipps

Von Bogota nach Toulouse

   Pulcinella ist ein Quartett aus Toulouse, das vor Jahren unter anderem schon durch seine Zusammenarbeit mit der süditalienischen Vokalartistin Maria Mazzotta beeindruckte. Jetzt haben sie die Kooperation mit dem weiblichen Instrumental- und Vokaltrio La Perla aus Bogota, Kolumbien, gesucht, das sich 2014 gründete und – zumindest in Europa – anfangs leider nicht einmal als Insider*innentipp eine Rolle spielte. Die Zusammenarbeit der beiden Ensembles unter dem Namen PulciPerla auf dem gemeinsamen Album Tatekieto müsste eigentlich für La Perla zur verdienten Aufmerksamkeit führen. Die Platte, die als CD, auf Vinyl und digital erhältlich ist, enthält zehn Stücke, die deutlich kolumbianisch geprägt sind – teils handelt es sich um druckvollen Latin/Cumbia-Rock, teils um etwas dezenteren mit indigenen Elementen aus der Andenregion. mehr lesen / lire plus

Tipps: Roboter, Androiden und nicht-menschliche Intelligenz

Ob in Büchern, Videospielen oder Filmserien: Immer wieder tauchen menschenähnliche Wesen auf, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind. Wer sich für sie interessiert, wird bei den folgenden Kulturtipps fündig.

Wie ähnlich sind wir uns?

(© Clarkesworld)

KURZGESCHICHTE (mes) – Ein KI-Programm namens „HUN“ wacht in einem menschlichen Körper auf. Auf seine Bitte hin hat die Besatzung des Raumschiffes, auf dem es sich befindet, seine Daten in ein menschliches Gehirn übertragen – HUN kann sich jedoch weder daran erinnern, warum es dies wollte, noch versteht es, warum der Rest der Crew ihm gegenüber wachsam ist. Während das Schiff wegen eines Notfalls auf Jupiters Mond Titan seinen Kurs verlässt, sind die Passagiere auf die Erinnerung der KI angewiesen, um ihre Mission zu erfüllen. mehr lesen / lire plus

Kulturtipp: Kein Gott, kein Himmelsgift

Es ist auch 2024 nicht einfach, die Metal-Platte des Jahres zu küren, schließlich gab es einige sehr starke Veröffentlichungen, darunter die neue LP von Inter Arma („Trost in der Trostlosigkeit“ in woxx 1780). Dennoch fällt die Wahl letztlich eindeutig auf das neue, zweite Album von Black Curse. Die Band um Gitarrist und Sänger Eli Wendler zeigt auf ebenso brachiale wie virtuose Weise, wie man auch heute noch ein musikalisches Statement abgegeben kann, das die Bezeichnung „Extreme Metal“ verdient. Über fünf Songs hinweg, drei davon jeweils um die elf Minuten, vollführt das Quartett aus Denver einen Schall-Frontalangriff. Der entzieht sich jeglicher Konvention, wie ein „Lied“ üblicherweise strukturiert sein sollte. mehr lesen / lire plus

Dezember 2024: Willis Tipps

Originaler Afrobeat

Seun Kuti ist der jüngste Sohn des bekannten nigerianischen Musikers Fela Kuti. Letzterer kreierte in den 1970er-Jahren zusammen mit der Schlagzeug-Ikone Tony Allen den Afrobeat, indem er nigerianische Musikstile mit Elementen aus Jazz und Funk zu einer enorm druckvollen, neuen Form mixte. Nach dem Tod seines Vaters 1997 übernahm der damals blutjunge Seun die Band seines Vaters Egypt 80. Er hat sich jetzt sechs Jahre Zeit gelassen hat, um eine reguläre neue Scheibe zu veröffentlichen. Heavier Yet hat all das, was man von einem richtig guten Afrobeat-Album erwartet: scharfe Bläsersätze, knackige Gitarrenriffs, einen umwerfenden Polyrhythmus vom Schlagzeuger und prägende Call-and-Response-Gesänge vom Bandleader und einem Frauenduo. mehr lesen / lire plus

Spiel: Dregde

(© Black Salt Games/Team 17 Digital)

Ob „Animal Crossing“, „Minecraft“, „Stardew Valley“ oder „Hades“: Minispiele, bei denen man fischen kann, sind ein essenzieller Teil der Videospielkultur. Doch in kaum einem Spiel nimmt die Aktivität die Hauptrolle ein. Anders ist es bei „Dredge“. Als Spieler*in schlüpft man in die Rolle des*der Kapitän*in eines kleinen Fischerbootes. Das Spielprinzip ist einfach: Man sticht in See, sucht eine Stelle mit hohem Fischvorkommen, wirft die Netze aus und verkauft den Fisch später auf einer der vielen Inseln. Doch sobald die Nacht einbricht, merkt man schnell, dass auf dieser Inselgruppe etwas nicht stimmt. Felsen, die auf einmal im Meer auftauchen, sind das noch das Harmloseste, denn in tieferen Gewässern lauern gigantische Fischmonster. mehr lesen / lire plus

Theatertipp : Téhéran-Luxembourg

(© Bohumil Kostohryz)

Iran, fin des années 1970. La révolution, l’arrivée au pouvoir des mollahs et leurs décisions patriarcales, la guerre avec l’Irak. Éprise de liberté, refusant de porter le hijab, apeurée par les bombes qui pleuvent, la jeune Shadi décide de quitter son beau pays et sa famille pour rejoindre le Luxembourg. Elle y obtient le statut de réfugiée et met un point d’honneur à réaliser tous ses rêves. Mais la peur et les souvenirs ne se sont jamais vraiment effacés, la culpabilité d’avoir laissé ses sœurs iraniennes, qui se battent plus que jamais au cri de « Femme, vie, liberté », non plus. mehr lesen / lire plus

Theatertipp: Apoplexie

(©ill)

Anna B. möchte nach dem Tod ihres von ihr entfremdeten Vaters alle Brücken hinter sich abbrechen. Während einer stürmischen Nacht steigt sie in ihr Auto und fährt los – das Ziel: ein sechs Stunden entferntes Motel. Dabei nimmt ihre Flucht immer albtraumhaftere Züge an … Das Live-Hörspiel „Apoplexie“ (Text und Regie von Claire Thill) weiß durchaus eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, für die passende Untermalung der an Stephen King erinnernden Erzählung, vorgelesen von Rahel Jankowski, sorgen die live erzeugten Sounds (Ken Nnganyadi). Dennoch hätte der Geschichte ein strengeres Lektorat gutgetan, nicht nur wegen der vereinzelten Fehler, die ihren Weg in die Endfassung gefunden haben, sondern auch wegen der manchmal allzu verschnörkelten Bildersprache. mehr lesen / lire plus

Oktober 2024: Willis Tipps

Skandinavien-Fusion

Die Gruppe Víík hat sich 2019 gegründet und gerade ihr Debütalbum herausgebracht. Das Quintett wird angeführt von der norwegischen Sängerin Elisabeth Vik und umfasst zudem Musiker*innen aus Dänemark und Schweden, die mit Geigen, Mandola, Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug ein pan-skandinavisches Programm gestalten. Dabei werden sie auf ihrer Platte Sagt außerdem von Gastmusikern unter anderem mit Akkordeon verstärkt. Elisabeth Vik hat die letzten beide Jahrzehnte die ganze Welt bereist und ganz unterschiedliche Musikformen unter anderem in Amerika, Asien und Australien aufgesogen. Das hat sicherlich mit dazu beigetragen, ihre beeindruckend souveräne Stimmführung zu entwickeln, die mal elfenhaft, mal sehr kraftvoll klingt. Was die Gruppe instrumentell bietet, ist perfekter nordischer Klang, in dem die Geige und die Zupfinstrumente einfühlsam von Bass und Drums unterstützt werden. mehr lesen / lire plus

Eventtipp : De La Soul à la Rockhal

Groupe légendaire du rap, De La Soul se produit à la Rockhal, à Esch, le mercredi 9 octobre. Il s’agit de l’une des rares dates que la formation new-yorkaise consacre en 2024 à sa tournée mondiale pour célébrer les 35 ans de la sortie de « 3 Feet High and Rising », son premier opus. Cet album est considéré comme l’un des albums les plus influents et innovants de l’histoire du genre, notamment par son recours pionnier aux samples, puisant dans le jazz, le rock psyché ou la pop. La singularité et la créativité de De La Soul tiennent aussi à son sens de l’humour, son ton positif et optimiste, tranchant avec la noirceur et l’agressivité souvent de mise dans le hip-hop. mehr lesen / lire plus

Podcast-Tipp: Master: The Allegations against Neil Gaiman

Il est difficle d’enquêter sur les allégations d’abus sexuels, surtout lorsqu’elles concernent une célébrité du monde littéraire anglo-saxon comme Neil Gaiman, auteur de dizaine d’œuvres fantastiques et d’une multitude d’adaptations audiovisuelles. Or, plutôt que de centrer leur podcast sur l’accusé, les journalistes du média indépendant Tortoise mettent au premier plan les victimes : des fans et des employées, des décennies plus jeunes que l’écrivain et supposément dans des relations consenties avec lui. Tout en respectant les témoignages contradictoires des survivantes et de l’accusé, les journalistes éclaircissent les difficultés légales et psychologiques auxquelles sont confrontées les victimes d’abus. Surtout, le podcast pointe avec clarté les nuances du consentement ‒ un sujet encore peu couvert par les médias ‒ et de l’abus du pouvoir au sein du couple. mehr lesen / lire plus

Literatur: Lyrische Lektüretipps, Teil 1

Auf dem Lyrikmarkt gibt es immer Neues zu entdecken. Der erste Teil unserer Reihe „Lyrische Lektüretipps“ enthält drei konkrete Empfehlungen, die von „Nature Writing“ bis hin zur Holocaustliteratur reichen.

„Heimliches Gebet. Vom Trockenrasen (und nahebei)“ von Bernd Marcel Gonner

Es ist die prunkvolle Farbpalette dieses Biotops, die dem Auge schmeichelt: Auf dem Trockenrasen, auch Magerwiese genannt, blühen büschelweise seltene Blumen- und Pflanzenarten wie zum Beispiel der Acker-Gelbstern oder das Weiße Waldvöglein, Bienen und Schmetterlinge bummeln von Blüte zu Blüte, Käfer krabbeln durch die hohen Gräser. Dieser kostbare und im Verschwinden begriffene Lebensraum entsteht auf nährstoffarmen Böden, wenn über längere Zeiträume nicht gemäht oder gedüngt wird und auch kaum Beweidung stattfindet. mehr lesen / lire plus

Konzert-Tipp: Krach in Kopstal

Es ist ein kleines Jubiläum: Bereits zum 15. Mal findet am kommenden Samstag das Metal Festival Kopstal statt. Wie im vergangenen Jahr hat das von Luxemburger Bands dominierte Event wieder die hymnisch groovenden Death Metaller von „Desdemonia“ sowie die Thrasher von „Sublind“ auf dem Programm. Letztere treten an diesem Abend mit ihrem neuen Bassisten Mehdi Addi an und werden womöglich schon das eine oder andere Stück aus ihrer fürs kommende Jahr angekündigten neuen EP präsentieren. Atmosphärisch-melodischen Black Metal liefern „Asathor“ sowie „Aeonik“, die vor kurzem auf dem Wacken Festival abgeliefert haben. Fans von symphonischem Metal werden von „Arduinna’s Dawn“ bedient. Komplettiert wird das Line-up durch „Urban Spine“, „Der Däiwel“ und die Iron Maiden Tribute-Band „Ed Hunters“. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: September 2024

Gnawa feminin

Asmaa Hamzaoui wurde in Casa- blanca geboren und ist als Frau eine Ausnahmeerscheinung in der Gnawa-Musik Marokkos, die von Männern dominiert wird. Sie ist nämlich nicht nur Sängerin, sondern spielt – sehr virtuos – die dreisaitige Gimbri-Laute mit ihrem dunklen, perkussiven Klang. Die Gnawa sind eine ganz besondere Bevölkerungsgruppe in Marokko, da ihre Vorfahren als Sklav*innen aus dem südlichen Afrika in den Norden verschleppt wurden. Auch ihre Musik ist singulär, da sie, begleitet von der Gimbri und den Metall-Kastagnetten Qaraqib, einen Gesangstil entwickelt haben, in der die Führungsstimme von einer Gruppe von Sänger*innen kommentiert wird. So ist es auch hier bei der zweiten Platte von Hamzaoui, L’Bnat, auf der sie wieder von dem Frauenduo Bnat Timbouktou (Töchter Timbuktus) gesanglich und mit Perkussion begleitet wird. mehr lesen / lire plus

Spieletipp: Hidden Folks

Das Prinzip von „Hidden Folks“ ist einfach: Es handelt sich um ein digitales und interaktives Wimmelbuch, in dem man mehr oder weniger gut versteckte Strichmännchen oder Objekte finden muss. Die detaillierten Landschaften und Szenen, die von Reihenhaus-Nachbarschaften, Badestränden und Skigebieten bis hin zu einem Festivalgelände reichen, sind in Schwarz-Weiß gehalten. Eine kurze Beschreibung gibt einen mehr oder weniger kryptischen Hinweis, wo sich das gesuchte Objekt oder die gesuchte Person aufhalten könnte. Erblickt man diese doch nicht, so hilft nur noch, in der Landschaft herumzuklicken. Dabei offenbart sich dann eine weitere, äußerst charmante Eigenschaft von „Hidden Folks“: Sämtliche Geräusche sind „mundgemacht“. Viele Level sind recht kniffelig – zum Glück, denn so kann man viel Zeit in den liebevoll gestalteten Landschaften verbringen und sich darin verlieren. mehr lesen / lire plus

Podcasttipp: Lakonisch Elegant

Unerschrocken durchstreifen die Moderator*innen des Kulturpodcasts „Lakonisch Elegant“ die Niederungen der Populärkultur oder erklimmen die schwindelnden Höhen des Elfenbeinturms, in dem die sogenannte „ernste Literatur“ in aller Abgeschiedenheit dahinschlummert. Folge für Folge zoomen die Expert*innen von Deutschlandfunk Kultur an Feuilletondebatten aus der glitzernden Intellektuellenblase heran, besprechen aktuelle gesellschaftliche Themen und wenden sich einmal pro Monat gemeinsam mit der Plattform „54books“ der Welt des geschriebenen Wortes zu. Mal diskutieren sie über das Trash-Genre, mal über Polemik und Politik in der Popkultur – mit erstaunlich viel Witz und Scharfsinn wenden sie den Gegenstand des Interesses in ihren Händen, bis neue, noch unentdeckte Facetten aufscheinen und man eine andere Perspektive auf das Sujet gewinnt. mehr lesen / lire plus

Juli 2024: Willis Tipps

Eine Perle kurdischer Musik

Seit vielen Jahren ist Aynur die ganz große kurdische Sängerin. 2004 führte ihr Album „Keçe Kurdan“ zu heftigen Reaktionen bei türkischen Nationalist*innen, die ihr unterstellten, zum bewaffneten Kampf aufzurufen. Weitere Anfeindungen zwangen die Sängerin, die sich stets für die kurdischen Interessen eingesetzt hat, die Türkei in Richtung Westeuropa zu verlassen. Jetzt ist ihr insgesamt achtes Album mit dem Titel Rabe (kurdisch für „Steh auf“) erschienen, das unter anderem Eigenkompositionen, traditionelle Weisen wie auch ein Stück des bedeutenden alevitischen Barden Pir Sultan Abdal enthält. Die Größe der Sängerin zeigt schon das erste Stück des Albums mit ihrer ergreifenden Deklamation eines Gedichtes des legendären, 1913 verstorbenen kurdischen Dichters Evdalê Zeynikê. mehr lesen / lire plus