Weltwirtschaft: Crash auf Speed

Die Geschwindigkeit, mit der die Coronakrise wirtschaftliche Verheerungen anrichtet, ist beispiellos. Die Auswirkungen betreffen eine Weltgesellschaft, deren soziale Gegensätze in den vergangenen Jahrzehnten exorbitant gewachsen sind.

Soziale Distanz zur Armut schaffen: Hunderte Obdachlose sind im südafrikanischen Kapstadt während des Corona-Lockdowns in einer sogenannten „temporären Unterkunft“ zusammengepfercht. Offiziell berechtigt, das Lager zu verlassen, könnten sie dann aufgrund der Ausgangsbeschränkungen festgenommen werden. (Foto: EPA-EFE/Nic Bothma)

Jede große Krise bringt Bilder hervor, die im kollektiven Gedächtnis haften bleiben. Während der Weltwirtschaftskrise in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts waren es Aufnahmen von halbverhungerten Gestalten, die vor Suppenküchen auf eine Mahlzeit warteten. Heute könnte es das Motiv der schier endlosen Autoschlangen sein, die sich in vielen US-Gemeinden vor der Ausgabe von Lebensmittelpaketen bilden. mehr lesen / lire plus

Psychische Gesundheit während und nach Corona

Die Kontaktbeschränkungen treffen psychisch Erkrankte besonders hart. In einem Leserinnenbrief wirft Julia Maria Zimmermann die Frage auf, welche Lehren wir daraus ziehen können.

Bildquelle: www.pikist.com

Im Dezember 2019 schockierte die Nachricht, dass Luxemburg die höchste Rate an Depressionen in Europa verzeichnet. 10 Prozent der Befragten gaben an, an depressiver Symptomatik zu leiden, Frauen etwas mehr als Männer. Vier Monate später stecken wir in einer Pandemie, müssen physischen Abstand zu unseren Mitmenschen halten, am besten unsere Wohnung nicht verlassen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Noch können wir nicht absehen, in welcher Weise die Corona-Pandemie unser Leben in Zukunft verändern wird. Man muss nicht psychisch beeinträchtigt sein, um diese Situation belastend zu finden. mehr lesen / lire plus

Öffnung der Schulen: Die Suche nach dem kleineren Übel

Meinungen dazu, wie und wann die Schulen wieder öffnen sollen, gibt es viele. Eine eindeutig bessere Vorgehensweise gibt es allerdings nicht.

Screenshot change.org

Abstand halten, Mundschutz tragen. Alle zwei Stunden Hände waschen, Bänke und Spielzeug desinfizieren. Den Unterricht im Freien abhalten, wann immer es möglich ist. – So sieht momentan der Schulalltag in Dänemark aus und hierzulande dürfte es ab Mai recht ähnlich laufen, auch wenn noch manches Detail geklärt werden muss.

Die von der Regierung angekündigte graduelle Öffnung der Schulen wurde in den vergangenen Tagen kontrovers diskutiert. Kritisiert wird zum Beispiel das Vorhaben, die Klassen in zwei Gruppen einzuteilen, die abwechselnd die Schulbank drücken oder zuhause üben sollen. mehr lesen / lire plus

Earth Day: Menschenrecht auf intakte Umwelt

Zum 75. Jahrestag der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte soll ein neues Menschenrecht eingeführt werden – das fordern Umwelt-NGOs.

Foto: Birdlife International

Seit 1970 wird am 22. April der Earth Day begangen, und eigentlich hätte dieses Jahr der 50. Jahrestag mit vielen Aktionen rund um das Motto „Climate Action“ groß gefeiert werden sollen. Durch die Covid-19-Pandemie mussten viele Aktionen digital stattfinden. Auch wenn ge- wisse Verschmutzungsquellen durch das Herunterfahren der Industrie kurzfristig versiegt sind, pausieren die Klima- und Biodiversitätskrisen nicht einfach. Zum Earth Day 2020 hat die Naturschutzpartnerschaft Birdlife International mit einem Aufruf und einer Petition an die Vereinten Nationen „einen mutigen und beispiellosen Schritt“ gefordert: Es soll ein Menschenrecht werden, in einer gesunden natürlichen Umwelt zu leben. mehr lesen / lire plus

Contact Tracing: Mit einer App aus der Krise

Weltweit wird über Contact-Tracing-Apps nachgedacht, mit denen die Covid-19-Pandemie eingedämmt werden könnte. Doch es gibt starke Datenschutzbedenken.

In China war die Benutzung einer App Voraussetzung für die Benutzung des öffentlichen Transports. In vielen Städten, wie hier in Shenzen, funktioniert die Bezahlung ohnehin schon via QR-Code mit WeChat. (Foto: CC-BY-SA wikimedia/Shwangtianyuan)

Eine Polizeidrohne schwebt über dem Parc du Cinquantenaire 
in Brüssel und ermahnt die Parkbesucher*innen, die Social-Distancing-Regeln einzuhalten und zu Hause zu bleiben. Das ist keine Szene aus einem dystopischen Film, sondern Ende März so passiert. Die Drohnen werden auch deswegen eingesetzt, weil sich Menschengruppen mit ihnen leicht ausmachen lassen. Seit die Covid-19-Pandemie ausgebrochen ist, ist das Schreckgespenst des Überwachungsstaates ein Stück mehr zur Realität geworden. mehr lesen / lire plus

Demenzkranke und Senior*innen: Inklusive Kulturangebote auch im Lockdown

Viele Kulturinstitutionen sind auf einem Auge blind: Ihre Programme sind selten für Demenzkranke oder Senior*innen ausgelegt. Die Organisation „Momenter Intensiv Liewen“ schaffte vor der Pandemie Alternativen. Über Kultur, Alter und Covid-19.

Kulturangebote, die sich für Demenzkranke und Senior*innen eignen, waren schon vor der Pandemie rar. Für die Zeit während des Lockdowns versuchen Initiativen vereinzelt Abhilfe zu schaffen. (CC BY Anders Lejczak SA 2.0)

Als Dani Jung, die Präsidentin des 2019 gegründeten Vereins „Momenter Intensiv Liewen“ (MIL), ihren Text über das kulturelle Angebot für Demenzkranke und Senior*innen in Luxemburg für den diesjährigen Sozialalmanach der Caritas einreichte, sah die Welt noch anders aus. mehr lesen / lire plus

Caritas-Sozialalmanach: Vor Corona, nach Corona

Soziale Herausforderungen gab es schon vor der Coronakrise. Der Caritas-Almanach bietet eine breite Übersicht – und eine kleine Aktualisierung für die Zeit nach der Epidemie.

Armut: ein „altes“ Thema, das auch mit der Coronakrise nicht verschwindet, im Gegenteil.
 (Gustave Doré, 1882/83)

Möchte man in Zeiten der Erderwärmung ein Buch lesen, das, vor 50 Jahren verfasst, die planetaren Herausforderungen im Licht einer heranbrechenden Eiszeit beschreibt? Nein? Oder den diesjährigen Sozialalmanach der Caritas, noch vor dem Ausbruch der Corona-Epidemie zusammengestellt? Vielleicht doch. Die Probleme bleiben zum Teil die gleichen – Erderwärmung hin, Massenerkrankung her. Wenn die Gegenwart uns einen Tunnelblick aufzwingt, kann eine Bestandsaufnahme aus der Vergangenheit helfen, die Sicht für entscheidende Veränderungen zu schärfen, aber auch Kontinuitäten zu erkennen. mehr lesen / lire plus

Corona et paternalisme : Le miracle de la crise sanitaire

Le peuple luxembourgeois a-t-il besoin d’être pris en main par sa classe politique ? Une réflexion sur le retour du paternalisme pendant l’état de crise et comment il présage l’après-crise de la Covid-19.

L’état de crise, c’est aussi gouverner sans devoir prendre l’opposition au sérieux – photo prise le 20 mars. (© flickr_chd.lu)

« Ou bien l’injustice de priver quelqu’un de sa liberté n’est-elle pas plutôt quelque chose de si contraire au devoir de droit que de compter sur la bienfaisance du pouvoir, dans cette condition, et de s’y adonner constitue le plus grand rejet de l’humanité pour celui qui s’y prêterait volontairement, et que la plus grande prévoyance du pouvoir pour ce dernier ne serait pas du tout la bienfaisance ?  mehr lesen / lire plus

Politique culturelle : Redécouvertes

La pandémie a chamboulé totalement la scène, voire l’industrie culturelle : tandis que les conséquences des saisons annulées ne sont pas encore estimables, les actrices et acteurs du secteur découvrent les lacunes du système, rendues limpides par la crise.

Comme le Koll an Aktioun – qui s’est réinventé en festival radiophonique sur la 100,7 –, beaucoup de festivals n’auront pas lieu cette année. Le secteur culturel aura du mal à surmonter ces pertes difficiles à chiffrer. (© Giordano Léa)

Les festivals d’été et d’automne 2020 tombent comme des mouches en ce moment, et le Luxembourg n’y échappe pas : festival de Wiltz remis à 2021, Koll an Aktioun remis sur les ondes radio publiques, Monodrama Festival reporté et on en passe. mehr lesen / lire plus

Transport routier : Dérogations contestées

Le syndicat Transport sur route/Acal, affilié à l’OGBL, critique les dispositions du règlement ministériel qui vise à permettre des dérogations en matière de temps de conduite pour les chauffeurs-euses routièr-e-s pendant la crise de la Covid-19. La durée de conduite journalière maximale de 9 heures peut dorénavant être dépassée par une durée de 11 heures trois fois au cours d’une semaine au lieu de deux fois. La durée de conduite bihebdomadaire maximale de 90 heures est portée à 96. Le repos hebdomadaire obligatoire est reporté de six à sept jours. Une possibilité pour les chauffeurs-euses de prendre ce repos à bord du véhicule « à l’arrêt et équipé d’une place de couchage convenable » est introduite. mehr lesen / lire plus

Youtube: Video-Häppchen für die Pandemie

Youtube ist längst viel mehr als ein Reservoir für Katzenvideos. Die woxx stellt ein paar Kanäle vor, die für Kurzweil und Erstaunen sorgen.

Es können nicht immer nur Serien mit 14 Staffeln, Filme mit Überlänge oder nicht enden wollende Podcasts sein: Viele Youtuber*innen produzieren Videos im Häppchenformat, die selten länger als eine Viertelstunde dauern. Oft gibt es ein großes Archiv, sodass dem Binge-Watching bei Bedarf trotzdem nichts im Weg steht.

maiLab


Die Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim, die dem TV-Publikum durch „Quarks“ bekannt ist, hat auch einen Youtube-Kanal, auf dem sie jede zweite Woche ein Video publiziert. Aktuell steht Covid-19 im Zentrum der Videos. mehr lesen / lire plus

Musique/comédie virale : Look What the Cat Dragged In

Une nouvelle virée en ligne absolument subjective, avec de la musique ou des humoristes qu’on peut écouter, découvrir ou voir pendant les longues heures et jours de confinement.

Un confinement simple ne lui suffit pas : pour écrire et enregistrer son nouvel album, Daniel Balthasar s’est carrément mis en boîte. (© Véronique Kolber)

Habituellement, les mails enthousiastes de musicien-ne-s ou de groupes qui commencent avec « Un nouvel album ! » ne sont pas de taille à relever l’humeur de la rédaction culturelle, qui sait que ce qui l’attend est bien souvent un dossier de presse mal ficelé, des photos en résolution minuscule et des MP3 de mauvaise qualité – avec en prime la mauvaise conscience envers les artistes qui sûrement pensaient bien faire. mehr lesen / lire plus

LiteraTour umgedacht

Am Sonntag schon was vor? Wie wäre es mit ein wenig Literaturkritik und Stimmen aus der luxemburgischen Literaturwelt in den eigenen vier Wänden? Die Gemeinde Bettemburg hat da was vorbereitet: Das Festival „LiteraTour“ geht online, nachdem Covid-19 auch diesen Veranstalter*innen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Der Literaturkritiker Denis Scheck stellt online seine Buch-Highlights der Saison vor. Der Direktor des Merscher „Centre national de la littérature“, Claude D. Conter, spricht mit „bekannten“, aber noch nicht genannten Autor*innen über die aktuelle Situation. Und es gibt noch mehr Prominenz auf dem Bildschirm: Der Riese aus dem Bettemburger Märchenpark geht auf Reisen und erzählt am Sonntag, warum er dabei Hilfe von Außen braucht. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: April 2020

Aynur – die kurdische Diva

Das Schicksal der Kurd*innen schlägt sich eindringlich im neuen Album von Aynur nieder. Die kurdische Sängerin wurde hier zuerst durch Fatih Akins Istanbul-Film „Crossing the Bridge“ bekannt und musste die Türkei verlassen, nachdem man ihr vorgeworfen hatte, mit dem Lied „Keçe Kurdan“ den bewaffneten Kampf zu unterstützen. Das neue Album trägt den Titel Hedûr (Trost) und fordert zur Selbstbesinnung auf, um den Klang des eigenen Menschseins zu entdecken. Die berührenden kurdischen Lieder mit türkischer und englischer Übersetzung im Booklet werden unter anderem mit Piano und Streichquartett eindrucksvoll in Szene gesetzt. Die Interpretation der Kompositionen geht über pure traditionelle Formen hinaus und schließt auch freie, jazzige Akzente mit ein. mehr lesen / lire plus

Literarisches Colloquium Berlin: Literaturgeschichte que(e)r gelesen

Die Online-Sammlung „Queeres Lesen hören“ gibt in Text- und Audiobeiträgen Einblicke in queere Weltliteratur. Eine literarische Entdeckungsreise für alle, die über den eigenen Buchrand hinweg schauen wollen.

Kristof Magnusson (links) und Lann Hornscheidt (rechts) führen in einem verspielten, audiovisuellen Parcours durch queere Literaturgeschichte. Am Tresen diskutieren sie gemeinsam über ausgewählte Werke. (© Screenshot, Literarisches Colloquium Berlin/dichterlesen.net)

„Warum sollte es überhaupt so was wie queere Literatur geben? Wozu ist das wichtig, notwendig? Was kann es mir geben, egal, wie ich positioniert bin? Was ist die Rolle von Literatur in der Gesellschaft?“ Lann Hornscheidt, tätig in der Sprachwissenschaft und in den Gender Studies, sowie Kristof Magnusson, Autor und Übersetzer, geben gleich mehrere Antworten auf diese Fragen. mehr lesen / lire plus

Sur arte.tv : Transferts

Arte rediffuse en ce moment « Transferts », une série d’anticipation initialement programmée en 2017. Malgré un budget serré, elle parvient à faire mouche en évoquant des sujets de société parfaitement actuels. Six épisodes à voir en ligne encore jusqu’en mai.

Florian ou Sylvain ? Pas facile d’insérer un esprit dans le corps d’un autre. (Photo : Laurent Thurin-Nal)

Un avenir proche, tout proche pourrait-on dire. Car on n’y trouve pas d’engins volants qui encombrent l’espace entre des tours transparentes gigantesques ni de robots humanoïdes indécelables. À part quelques gadgets un peu plus perfectionnés que ceux que nous connaissons aujourd’hui, la principale différence est médicale : on a trouvé le moyen de transférer l’esprit d’une personne dans le corps d’une autre. mehr lesen / lire plus

Sur lecinemaclub.com : I Signed the Petition

Bref et percutant : une conversation téléphonique entre deux Palestiniens − le réalisateur au Danemark et son ami à Londres − sur l’utilité d’une pétition demandant l’annulation d’un concert de Radiohead en Israël. Dix petites minutes où sont résumées les impasses d’un conflit qui dure, sur des images Super 8 floues comme il se doit.

L’évaluation du woxx : XX

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