Kampf um Bergkarabach: Mehrere Niederlagen

Mit der Kapitulation der armenischen Region Bergkarabach nach einem Angriff Aserbaidschans könnte auch Russlands Rolle als Schutzmacht Armeniens und regionaler Hegemon im Kaukasus zu Ende gehen.

Zehntausende versuchen das armenische Siedlungsgebiet Bergkarabach zu verlassen: Ein LKW mit Flüchtlingen passiert einen Schützenpanzer der russischen Armee, die in der Region als „Friedenstruppe“ fungieren soll, in Richtung Armenien. (Foto: EPA-EFE/Roman Ismayilov)

Aserbaidschans Propaganda nahm sich wohl Russland zum Vorbild. Am 19. September überfiel die weit überlegene aserbaidschanische Armee ein weiteres Mal die überwiegend von Armeniern bewohnte Region Bergkarabach. Wenige Tage zuvor war in den Medien und Netzwerken des südkaukasischen Landes ein umgekehrtes „A“ aufgetaucht, das die endgültige Eroberung der armenischen Siedlungsgebiete signalisieren sollte, ähnlich wie Russland den Buchstaben „Z“ verwendet, der den Angriffskrieg gegen die Ukraine symbolisiert. mehr lesen / lire plus

Russlands Wirtschaft: Putins Wette auf den Krieg

Die Inflationsrate ist hoch, der Rubel im Keller – doch die russische Wirtschaft erlebt eine mit staatlichen Investitionen angefachte Konjunktur. Der Kater auf den künstlichen Boom lässt womöglich noch lange auf sich warten.

Der Kurs des Rubel ist in den vergangenen Monaten gegenüber Euro und US-Dollar stark gefallen, doch sagt dies nur bedingt etwas über die russische Wirtschaft aus: Kurstaffel an einer Wechselstube in Podolsk, außerhalb von Moskau. (Foto: EPA-EFE/Maxim Shipenkov)

Elvira Nabiullina scheint recht behalten zu haben. „Wir gehen davon aus, dass sich die Wirtschaft in diesem Jahr weiter erholen wird“, hatte die Präsidentin der Russischen Zentralbank Ende April prognostiziert und ergänzt, die Erholung werde möglicherweise „mit einem Anstieg des Inflationsdrucks einhergehen, wobei dies in hohem Maße von nachfrageseitigen Faktoren abhängen wird“. mehr lesen / lire plus

ECO2050-Abschlusskonferenz: Chancen-Cha-Cha-Cha

Wie kann sich die luxemburgische Wirtschaft im Kontext der Bekämpfung des Klimawandels entwickeln? An den Antworten darauf wird weitergearbeitet, doch andere Fragen sind nicht minder wichtig.

Von grünem Wachstum zu schwärmen ist out, jetzt beginnt das Zeitalter des Öko-Merkantilismus. In Frankreich hat Emmanuel Macron bei seiner Erklärung zur ökologischen Transition am 25. September die „écologie compétitive“ in den Vordergrund gestellt. Tags drauf sollten bei der Abschlusskonferenz des ECO2050-Projekts die „business opportunities“ und Standortvorteile für Luxemburg im Kontext der ökologischen und sozialen Transition herausgearbeitet werden. Der konsequenteste Diskussionsbeitrag in diesem Sinne kam allerdings von der Leiterin des Projekts Pascale Junker persönlich; unterm Strich fügten die zahlreichen anderen Referate und Panels dem kaum etwas Entscheidendes hinzu. mehr lesen / lire plus

Luxemburger Strafvollzugspolitik: „C’est honteux“

In Luxemburg wird in puncto Kriminalität noch immer zu viel auf Repression und zu wenig auf Prävention gesetzt. Dieser Ansicht ist zumindest die Organisation „Eran, eraus … an elo?“.

Die Tabelle verhilft zu einem Überblick, die einzelnen Wahlprogramme sollten die Wähler*innen dennoch genau unter die Lupe nehmen. (Quelle: Eran, eraus … an elo?)

„Si on suit les débats, on se demande si les politiciens savent de quoi ils parlent. La lenteur et le laxisme qui existent ici sur des sujets de droits fondamentaux sont éclatants. C’est honteux.“ Diese Aussage fiel am Dienstag auf einer Pressekonferenz von „Eran, eraus … an elo?“. mehr lesen / lire plus

Sept têtes de liste passées à la question : Entreprises et droits humains : qui veut vraiment avancer ?

Des entreprises respectueuses des droits humains et de l’environnement : sur le principe, les têtes de liste aux élections législatives sont pour une loi contraignante. Dans le détail et sur la façon d’y parvenir, les réponses sont plus nuancées d’un parti à l’autre.

(Infographie : Initiative pour un devoir de vigilance)

Quelle serait la meilleure coalition possible pour imposer aux entreprises le respect des droits humains et environnementaux ? La réponse est Marc Baum (Déi Lénk), Sven Clement (pirates), Paulette Lenert (LSAP) et Sam Tanson (Déi Gréng), selon la coalition d’ONG Initiative pour un devoir de vigilance.

Ce scénario résulte d’un questionnaire adressé il y a plusieurs semaines par ce collectif d’ONG aux sept têtes de liste des partis représentés à la Chambre. mehr lesen / lire plus

Smartwielen.lu: Flagrante Schwächen

Das Tool smartwielen.lu erfreut sich großer Beliebtheit. Ein paar Nachbesserungen könnten seine Nützlichkeit aber um ein Vielfaches erhöhen.

smartwielen.lu

„Bereits 190.372 Matchings“ war am Donnerstag groß auf der Startseite von smartwielen.lu zu lesen. Die Anspielung auf die Dating-App Tinder lässt darauf schließen, dass die anvisierte Zielgruppe sowohl jung als auch netzaffin ist. Mit Dating hat smartwielen.lu, einer sogenannten „Voting Advice Application“, die vom Zentrum fir politesch Bildung (ZpB) in Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg entwickelt wurde, allerdings herzlich wenig zu tun.

In einer ersten Phase wurde der spezifisch auf die kommenden Nationalwahlen zugeschnittene Fragenkatalog zusammengestellt. Zu diesem Zweck konnten sowohl Zivilbevölkerung als auch politische Parteien Fragen einreichen, mit „starkem Bezug zur politischen Aktualität in Luxemburg“. mehr lesen / lire plus

Kulturpolitik: Kommt nach dem Wahlsieg der Kulturkrieg?

Welche kulturpolitischen Grabenkämpfe kündigen sich in den Wahlprogrammen an? Worüber herrscht Konsens? Und was thematisieren die Parteien nicht? Ein Überblick.

Noch steht Sam Tanson (déi Gréng) dem Kulturministerium vor, doch wie könnte sich ein Regierungswechsel auf die Kulturszene auswirken? (Copyright: GilPe, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Ende Juni zog die amtierende Kulturministerin Sam Tanson (Déi Gréng) eine erste Zwischenbilanz des Kulturentwicklungsplans (Kep), den die Regierung 2018 unter dem damaligen Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten, Guy Arendt (DP), verabschiedet hatte. Bis dato wurde der Plan zu 60 Prozent umgesetzt; in fünf Jahren läuft er aus. Auf Nachfrage der woxx gab sich das Kulturministerium vor Monaten zuversichtlich: Ein möglicher Regierungswechsel nach den Parlamentswahlen am 8. mehr lesen / lire plus

Conférence de Stella Assange : « Quand ils attaquent la presse, c’est vous qu’ils attaquent »

Stella Assange, épouse et avocate du fondateur de Wikileaks, a donné une conférence à Luxembourg, le 25 septembre. Elle a témoigné du quotidien de sa famille, entre visites en prison et procédures judiciaires. Elle a alerté sur la menace pour la liberté de la presse que représente la détention de Julian Assange, prisonnier politique, menacé d’extradition aux États-Unis, où il encourt 175 ans de prison.

Pour Stella Assange, la détention de son mari « crée un précédent, car c’est la première fois qu’un éditeur est poursuivi pour espionnage ». (Photo : dr)

« L’influence gouvernementale sur les reportages et le manque d’indépendance des médias, lorsqu’il s’agit de révéler la vérité au public, sont une grande source d’inquiétude » : Ken Day, l’homme qui parle ainsi, n’est pas complotiste. mehr lesen / lire plus

Umweltschutz in den Wahlprogrammen: Von Fledermäusen und Bürokratiemonstern

So gut wie jede Partei will eine „nachhaltige“ Politik machen. Dennoch sind die Herangehensweisen an die Umweltpolitik sehr unterschiedlich.

Doch, die Natur braucht den Menschen! Wenn die ehemaligen Tagebaugebiete im Minettebecken nicht regelmäßig beweidet werden, verlieren wir die Lebensräume, die wir als schützenswert betrachten. (Foto: woxx/ja)

Der Zustand der natürlichen Umwelt in Luxemburg ist schlecht. Fast ist es schon eine jährliche Tradition, dass die Wald- und Naturverwaltung meldet, wie schlecht es den Luxemburger Wäldern geht. So geschah dies auch am vergangenen Mittwoch: Wieder wurde eine Verschlechterung des Zustands festgestellt, lediglich 14,5 Prozent der untersuchten Bäume waren in einem guten Zustand. Unter ihnen keine einzige Buche, immerhin die häufigste Baumart in Luxemburg (2022 waren noch 3,7 Prozent der Buchen in einem guten Zustand). mehr lesen / lire plus

Regierung will Antisemitismus bekämpfen

© ME

Als „Neujahrsvorsatz“ bezeichnete Katharina von Schnurbein letzten Dienstag den neuen „Plan d‘action national de lutte contre l‘antisémitisme“ (PANAS). Einen Tag nach dem jüdischen Versöhnungsfest Yom Kippur ‒ und ein Jahr nach der Frist, die die EU für Ende 2022 festlegte ‒ stellte die Antisemitismusbeauftragte der EU-Kommission zusammen mit Premierminister Xavier Bettel sieben Maßnahmen zur hiesigen Bekämpfung des Antisemitismus vor. Neben bereits erfolgten Schritten wie der Strafverschärfung für Hassverbrechen und der Unterstützung von jüdischen Kultstätten legt der Plan einige neue Initiativen vor. Beispielsweise soll Opfern von antisemitischen Vorfällen eine spezielle Betreuung angeboten werden, die sie bei der Stellung einer Strafanzeige begleitet. mehr lesen / lire plus

Neue Trasse für Umgehungsstraße

Für die geplante und umstrittene Umgehungsstraße zwischen Bascharage und Sanem präsentierte Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) am 18. September schon wieder eine neue Streckenführung. Erst im März hatte Bausch gemeinsam mit Umweltministerin Joëlle Welfring (Déi Gréng) verkündet, auf eine Tunnelvariante setzen zu wollen. Nun soll die Straße doch oberirdisch entlang der Zugstrecke geführt und von einem Fahrradweg begleitet werden. Dadurch soll der Bobësch nicht wie in der bisherigen Planung durchschnitten werden. Die Umweltschützer*innen, die sich für den Erhalt des Bobësch eingesetzt hatten, sind dennoch alles andere als zufrieden: In einer gemeinsamen Pressemitteilung bedauerten die Biergerinitativ Gemeng Suessem, Natur an Ëmwelt Suessem und die Régionale Sud des Mouvement écologique, nicht in die Diskussionen eingebunden gewesen zu sein. mehr lesen / lire plus

Rundtischgespräch zu queerer Politik

Foto: Cecilie Johnsen/Unsplash

Zum Endspurt LGBTIQA+-Politik: Rosa Lëtzebuerg lädt am Dienstag, dem 3. Oktober ab 19:00 Uhr, zum Rundtischgespräch „LGBTIQ+: Stagnation oder Fortschritt? Wie queer ist der Chamberwahlkampf 2023?“ in die Rotondes in Luxemburg-Stadt ein. Die aktuellen Regierungsparteien, die Opposition und die Newcomer-Partei Fokus sind vertreten. Konkret diskutieren Barbara Agostino (DP), Christian Weis (CSV), David Gawlik (ADR), Jerry Weyer (Piratepartei), Line Wies (Déi Lénk), Jessie Thill (Déi Gréng), Maxime Miltgen (LSAP) und Yannick Civera (Fokus) mit der Moderatorin Isabel Spigarelli von der woxx und dem Publikum über die Ambitionen ihrer Parteien: Was versprechen sie vor der Wahl? Und was kommt danach? mehr lesen / lire plus

Cube 521: „Politisch betrachtet, sind wir Häuser der Demokratie“

Christine Keipes übernahm letztes Jahr die Leitung des Kulturzentrums Cube 521, jetzt zieht sie im Gespräch mit der woxx ein Fazit und spricht über ihr Konzept für die neue Saison.

Seit 2022 leitet sie das Kulturzentrum Cube 521: Christine Keipes. (Fotos: Cube 521)

woxx: Christine Keipes, wie lief Ihre erste Saison als Leiterin des Cube 521, eine Stelle, die Sie seit 2022 besetzen?


Christine Keipes: Es war eine spannende Saison, wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten und konnten neue Konzepte ausprobieren. So haben wir beispielsweise eine Koproduktion mit ukrainischen und luxemburgischen Tänzer*innen auf die Bühne gebracht: Sie interpretierten den Klassiker „Carmen“ neu. mehr lesen / lire plus

Photographie : En fer et en os

En ce début d’automne, la galerie Schlassgoart présente « Steel Life ». Ayant comme toile de fond la ville d’Esch-sur-Alzette et le bassin minier des années 1950 et 1960, l’expo constitue un hommage posthume à l’artiste luxembourgeois Romain Urhausen.

Photo : Nuno Lucas da Costa

Artiste aux multiples talents et avec un véritable sens de l’esthétique, Romain Urhausen (1930-2021) a été architecte, réalisateur, a enseigné la photographie, a publié des livres, notamment sur les anciennes Halles de Paris (démolies en 1973) avec Jacques Prévert, a fabriqué des chaises et des meubles – dont l’iconique chaise longue à bascule du début des années 1970, en acier chromé et à la peau de taureau – que l’on croirait tout juste sortis du Bauhaus. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Plastic World, 3D-Parcours

Die Frankfurter Schirn versinkt zur Zeit im Plastik: In der Themenausstellung „Plastic World“ dreht sich noch bis zum 1. Oktober alles um die Geschichte des Kunststoffs und seiner Anwendung in der Gegenwartskunst. Wer es nicht nach Frankfurt schafft, darf sich über ein digitales Angebot zur Ausstellung freuen. Statt einfallslos den Ausstellungsrundgang zu digitalisieren, ermöglicht die Schirn mittels einer 3D-Anwendung ein immersives Erlebnis. Computeranimationen, eine Moderation, kurze Infotexte und subtile Hintergrundmusik vermitteln die Schwerpunkte der Ausstellung bündig: Plastik in der Popkultur, im „Space Age“, in der Gegenwart. Auch die ökologischen Folgen des Plastikkonsums werden erwähnt. Die Ästhetik erinnert an Videospiele. Lästig ist, dass die Besucher*innen sich nur auf einem vorgegebenen Pfad bewegen dürfen und die Anwendung bei zu schnellem Scrollen öfters hängen bleibt. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Kommunioun

Nul doute qu’il existe des amateurs et amatrices de cinéma de genre avec une touche de Luxemburgensia. Les autres pourront se dispenser de la séance : si on ressent une véritable volonté de bien faire tout au long de l’heure et demie de projection (notamment des acteurs et actrices), l’éparpillement des thèmes (la différence, la tradition toxique, le catholicisme mâtiné de lycanthropie, la migration…), les dialogues et les personnages souvent archétypaux ainsi que la réalisation trop sage font que le film semble ne pas avoir les moyens de ses ambitions.

L’évaluation du woxx : X
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus