Ulrike Bail: „wie viele faden tief“

Im Gedichtband „wie viele faden tief“ offenbart die Lyrikerin Ulrike Bail die Poesie der Nähkunst. Ein kleines Buch, in dem Großes steckt.

Bildquelle: Conte Verlag

Leben und schreiben – das geht irgendwie automatisch“, sagte die Lyrikerin Ulrike Bail letztes Jahr in einer Reportage des Saarländischen Rundfunks (SR) zu ihrer Neuerscheinung „wie viele faden tief“. Ihr Satz ließe sich ergänzen: Leben und schreiben und nähen – das geht irgendwie automatisch. Vielleicht nicht in der Praxis, dafür aber zwischen Buchdeckeln: Im Gedichtband „wie viele faden tief“, 2020 im Conte Verlag erschienen, legt Bail die Poesie der Nähkunst offen.

In der SR-Reportage verrät die Autorin: „Was mich fasziniert an der Sprache des Nähens ist, dass sie unglaublich poetisch ist.“ mehr lesen / lire plus

Joseph Funck: Unterwelt

„Jim Steller war ein Trinker”, so beginnt Joseph Funcks Erzählung „Kleines Schicksal” aus dem Jahre 1934. Der Luxemburger Schauspieler Steve Karier hat die Geschichte um den Hundekotsammler Steller und seine Vertreibung aus der Unterstadt als Hörbuch neu eingelesen.

Joseph Funck wurde 1934 vom Literaturkritiker Joseph-Emile Muller für sein Debüt „Kleines Schicksal“ gelobt. (Bildquelle: CNL)

Als „Kleines Schicksal” von Joseph Funck 1934 zum ersten Mal erschien, wurde es sofort zu einem großen Erfolg, sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik. „Hier schreibt einer, der schreiben kann; einer, der etwas zu sagen hat”, so urteilte der Kunst- und Literaturkritiker Joseph-Emile Muller über das Debüt des damals 32-jährigen Autors. mehr lesen / lire plus

Tom Hillenbrand: Montecrypto

Nach Luxemburger Kochkrimis und Science-Fiction-Romanen versucht sich Bestseller-Autor Tom Hillenbrand nun an einem Gegenwartsthriller rund um den Bitcoin. Herausgekommen ist ein vorhersehbarer Page Turner der Wissenschaftsjournalismus mit seichter Unterhaltung mischt.

Als der Millionär Greg Hollister, der sein Vermögen mit Kryptowährungen und dem Aufbau einer Zahlungsapp gemacht hat, mit seinem Privatflugzeug über dem Pazifik abstürzt, stellt sich vor allem die Frage nach seinem Vermögen – und damit sind weder Immobilien noch Aktien oder Diamanten gemeint, sondern virtuelles Geld, das der libertäre Anarcho-Kapitalist und Ayn-Rand-Groupie irgendwo gehortet haben muss. Der Privatdetektiv Ed Dante soll den Schatz im Auftrag von Hollisters Schwester aufspüren. Doch dem ehemaligen Wall Street Broker, der die vorherige Finanzkrise mit zu verantworten hat, kommt ausgerechnet der tote Hollister in die Quere: Vor seinem Ableben hat dieser kryptische Videos gedreht, die zeitversetzt ins Netz gestellt werden, und veranstaltet nun posthum eine planetare Schnitzeljagd nach seinem Vermögen.

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Auf in Literaturwelten, Kinder!

Kleine und große Leseratten können sich am Wochenende bei den Kannerbicherdeeg und bei der Ausstellung „AB/Augmented Books 2.0“ satt fressen. Promis gibt es auch: Maus Kätti ist zu Gast.

Färt-Uasch, Babett und Jo, Lobo und der Geescht Gubi, Charel und Jim – das sind einige der Held*innen der luxemburgischen Kinderliteratur, die am 6. und am 7. Februar bei den Online-Kannerbicherdeeg zu Gast sind. In der Liste darf eine natürlich nicht fehlen: Maus Kätti.

Neben der Maus tummeln sich auf den Buchseiten Monster, Geister und Aliens. Autor*innen erzählen am kommenden Wochenende auf Luxemburgisch, was hinter den einzelnen Geschichten steckt. Die Lesungen werden auf der Website und dem Facebook-Account des Düdelinger Kulturzentrums opderschmelz übertragen. mehr lesen / lire plus

Krankheit konfrontieren: „In Würde sterben ist Bullshit”

Nach neun Jahren Beziehung erkrankte Syd Atlas’ Mann und Vater ihres Sohnes an der Nervenkrankheit ALS. Gerade als sie dachte, dieses Schicksal meistern zu können, kam es richtig schlimm. Atlas erzählt diese Geschichte in „Das Jahr ohne Worte”.

Erzählt in schonungsloser Offenheit: Die in Berlin lebende Autorin Syd Atlas. (Foto: Daniel Steinmetz)

Am Anfang scheint alles fast zu schön, um wahr zu sein: Gerade von ihrem ersten Mann geschieden, begegnet die Schauspielerin Syd Atlas in Berlin dem Filmemacher Theo. Er ist das genaue Gegenteil des Mannes, den sie soeben verlassen hat, ist selbstsicher und leidenschaftlich, und er versteht sich ausgezeichnet mit Atlas’ Sohn Henry. mehr lesen / lire plus

320 Seiten Hundeliebe

Der Journalist und Autor Simon Garfield erzählt in seinem Sachbuch „Dogs best friend. A brief history of an unbreakable bond“ von der innigen Beziehung zwischen Mensch und Hund, oder wie aus dem Wolf ein Yorkshire mit Schleifchen wurde.

Copyright: Weidenfeld and Nicoloson

For all the dogs we love“, steht als Widmung auf einer der ersten Seiten von Simon Garfields Buch „Dogs best friend. A brief history of an unbreakable bond“. Die Liste der Hunde ist lang. Der britische Journalist und Autor erzählt mit Humor und Wissen von einer der wohl längsten Liebesgeschichten seit es Menschen gibt: die zwischen Hunden und Zweibeiner*innen. mehr lesen / lire plus

Das Nachleben des Nationalsozialismus: Die Lebenden und die Toten

Im Frühjahr 1945 fand in dem Ort Demmin in Mecklenburg-Vorpommern der vermutlich größte kollektive Selbstmord im Zuge der deutschen Kriegsniederlage statt. Fast 1.000 Menschen nahmen sich damals das Leben. Diese historische Gegebenheit verwebt Verena Keßler in ihrem Debüt-Roman „Die Gespenster von Demmin” mit einer Coming-of-Age-Geschichte.

Verena Keßler: Die Gespenster von Demmin. Verlag Hanser Berlin, 238 Seiten.

Larissa, genannt Larry, hängt kopfüber im Apfelbaum. Sie möchte Kriegsreporterin werden und probt schon mal den Ernstfall. Die Nachbarin, Frau Dohlberg, schaut ihr dabei zu. Die alte Frau, die kurz vor dem Umzug ins Altersheim steht, hat den Zweiten Weltkrieg selbst miterlebt und der Anblick der turnenden Halbwüchsigen lässt vor ihrem inneren Auge ganz andere Bilder auftauchen. mehr lesen / lire plus

Britischer Literaturpreis: Roman ohne Trost

Das Aufwachsen in einer traditionellen religiösen Gemeinschaft in der niederländischen Provinz und ein tragisches Unglück stehen im Zentrum von Marieke Lucas Rijnevelds Roman „The Discomfort of Evening”. Das Erstlingswerk ist mit dem diesjährigen International Booker Prize ausgezeichnet worden.

Marieke Lucas Rijneveld (hier auf einem Foto aus dem Jahre 2016) machte zuerst mit Gedichten auf sich aufmerksam, bevor mit „The Discomfort of Evening” der erste Roman folgte. (Foto: Wikimedia/CC-BY-SA-4.0)

Als Jas zehn Jahre alt ist, stirbt ihr großer Bruder Matthies kurz vor Weihnachten bei einem tragischen Unfall. Die Familie, die einer strenggläubigen calvinistischen Gemeinde angehört, zerbricht an diesem Verlust, besonders da es niemandem gelingt, das Geschehene in Worte zu fassen. mehr lesen / lire plus

Syrer, Asylbewerber, schwul

Der Autor Khaled Alesmael erzählt in seinem Debütroman „Selamlik“* die Geschichte eines schwulen Syrers, der in Schweden Asyl sucht. Ein wichtiges Buch, trotz sprachlicher Schwächen und frauenfeindlichen Patzern.

Bildquelle: Albino Verlag

Schwules Leben in Syrien ist kein Thema, zu dem sich auf den Büchertischen Werke stapeln. Umso spannender ist es, was der Autor Khaled Alesmael in seinem Debütroman „Selamlik“ beschreibt: Badehäuser in Damaskus, in denen sich heterosexuelle und schwule Männer im Wasserdampf lieben; heruntergekommene Kinos, die Schwulen als Treffpunkt dienen oder Stadtparks, in denen sich potentielle Sexpartner unauffällig begegnen.

Der Roman beginnt mit dem Tod des Diktators Hafiz al-Assad im Jahr 2000. mehr lesen / lire plus

Die Geschichte von Joy Division: Lost in „Madchester“

Der englische Musikjournalist Jon Savage, Chronist der frühen Punk- und Post-Punk-Ära, porträtiert in seinem neuesten Buch vielstimmig die Geschichte der legendären Band Joy Division.

Mitte der 1980er-Jahre in einem dunklen Kellerloch tief in der Nacht in meiner Heimatstadt am Rande des Nordschwarzwalds. Aus den Lautsprecherboxen dröhnt „She’s Lost Control“. Wer nicht schwarz gekleidet ist, seine Haare toupiert und mit Spray bearbeitet hat oder nicht mindestens den Nacken und die Seiten ausrasiert hat, fällt auf. Und wer keine Pikes trägt, wie die nach vorn extrem spitz zulaufenden Schuhe genannt werden, der schreitet zumindest breitbeinig und mit großen Schritten in Springerstiefeln durch das „Skandal“, die Underground-Disco in der alten badischen Industriestadt, die schon einmal bessere Tage gesehen hat. mehr lesen / lire plus

Letzter Tag, Hamster

Was für Rainer Maria Rilke 1902 der Herbstbeginn war, sind für Mitglieder des Kollektivs Literaturliwwerer und den Literaturkritiker Jérôme Jaminet die verbleibenden Tage bis zum nächsten Lockdown. Sie widmen ihnen ein Gedicht.

Copyright: Juris Freidenfelds/Pexels

Der Dichter Rainer Maria Rilke beschreibt in „Herbsttag“ den nahenden Saisonwechsel. Ein Gedicht, das Menschen ohne Haus und Gesellschaft einsame Monate voraussagt: „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben.“

Ähnlich besorgt schauen sechs Mitglieder des Kollektivs Literaturliwwerer und der Literaturkritiker Jérôme Jaminet auf den bevorstehenden Lockdown, der voraussichtlich nach dem 26. Dezember ausgerufen wird. Das Kollektiv entstand während der ersten Ausgangssperre im Frühling auf Initiative von Jérôme Jaminet: Auf YouTube präsentierten Nachwuchsautor*innen in den letzten Monaten ihre Werke. mehr lesen / lire plus

Breasts and Eggs: „Does blood coming out of your body make you a woman?“

„Breasts and Eggs“ ist der erste Roman der japanischen Autorin Mieko Kawakami, der ins Englische übersetzt wurde. Das Dasein als Frau sowie das Kinderkriegen sind die Hauptthemen. Ein Buch, das Literaturgrößen aufhorchen lässt und Gouverneure ins Schwitzen bringt.

In „Breasts and Eggs“ bricht die Autorin Mieko Kawakami mit einer romantisierten Vorstellung von Mutterschaft und Kinderkriegen. (Picador)

Der japanische Bestsellerautor Haruki Murakami nennt „Breasts and Eggs“ von Mieko Kawakami ein atemberaubendes Buch. Geht man davon aus, dass er das Werk an seinem eigenen Schreibstil misst, erwartet man von Kawakami Surrealismus, Sexismus und ein narratives Schichtdessert. Doch man wird vom Gegenteil überrascht. Die Autorin soll sich laut einem Artikel zur Romanveröffentlichung in der britischen Tageszeitung The Guardian über das Lob der Literaturgröße gefreut haben. mehr lesen / lire plus

Literaturempfehlungen: Im Licht der Leselampe

Die woxx füttert Bücherwürmer mit Lesestoff. Unter anderem auf dem Menü: ein Schneemann, Frauenhasser und Lyrik.

Aubrey Gordon: What We Don’t Talk about When We Talk about Fat

(Penguin Random House)

(tj) – „Wherever I go, the message is clear: my body is too much for this world to bear.“ Aubrey Gordon ist queer und weiblich. Die mit Abstand meiste Diskriminierung erfährt sie jedoch aufgrund ihres Gewichts. Nun hat die Autorin, die unter dem Namen Your Fat Friend bloggt und twittert, ein Buch über diesen Missstand geschrieben. Sie dekonstruiert dabei nicht nur die sogenannte „Übergewichtspandemie“ und Diätindustrie, sondern entlarvt zudem die „Sorge um die Gesundheit“ als getarnte Dickenfeindlichkeit. mehr lesen / lire plus

Über Susan Sontag: Die ungemütliche Ikone

Als 25-Jährige trifft Sigrid Nunez auf die amerikanische Essayistin und Autorin Susan Sontag. Mit „Sempre Susan“ hat sie ein Erinnerungsbuch über diese Zeit geschrieben.

Präzise Beobachterin mit analytischem Blick für gesellschaftliche Zusammenhänge: die Schriftstellerin und Sontag-Chronistin Sigrid Nunez. (Foto: Ralph Small/Library of Congress/CC0 1.0)

Es war das Jahr 1976. Susan Sontag hatte gerade eine schwere Krebserkrankung überstanden und brauchte jemanden, der ihr bei ihrer Korrespondenz behilflich sein konnte. Mit 43 Jahren war die Schriftstellerin damals bereits ein fester Bestandteil des intellektuellen Lebens in den Vereinigten Staaten und entsprechend gefragt. Sie hatte mehrere Romane und Essays veröffentlicht und sich auch als Filmemacherin etabliert. mehr lesen / lire plus

Deutscher Buchpreis: Heldin mit Widersprüchen

Für ihr Buch „Annette, ein Heldinnenepos“ hat die Schriftstellerin Anne Weber den Preis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres 2020 erhalten. Über das Porträt einer Kommunistin, die mit all ihren inneren und politischen Konflikten zur Identifikationsfigur taugt.

Zieht ihre Leserschaft mit sprachlicher Leichtigkeit in den Bann: die Autorin Anne Weber bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises am 12. Oktober in Frankfurt am Main. 8Foto: EPA-EFE/Arne Dedert/Pool)

Bedeutungsschwer wirkt der schwarze Titel auf dem roten Einband. „Annette, ein Heldinnenepos“ von Anne Weber, erschienen beim Berliner Verlag Matthes & Seitz, hat vor wenigen Wochen den Deutschen Buchpreis gewonnen. Ungewöhnlich ist diese Wahl nicht nur, weil das Buch gänzlich in Versform geschrieben ist; noch außergewöhnlicher ist, dass sich hinter dem pathosgeladenen Titel ein politisches Buch verbirgt, fast ein Manifest: Mit der Erzählung über das Leben der Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir findet die Stimme einer überzeugten Internationalistin und Kommunistin Gehör, die ihr Leben „der gerechten Sache“ gewidmet hat. mehr lesen / lire plus

Bühne frei für Texter

Francis Kirps, Christian Happ und Luc Caregari machen morgen aus der Escher Kulturfabrik ihre Lesebühne. Special Guests gibt es obendrauf.

Bildquelle: Die Lesebühne in Luxemburg

Kein Kabarett, keine Lesung und auch kein Poetry Slam, sondern von allem etwas: Bei den Lesebühnen versammelt sich ein festes Autor*innen-Ensemble regelmäßig, um selbstgeschriebene Kurztexte möglichst unterhaltsam vorzutragen. Anders als beim Poetry Slam gibt es dabei außer dem Applaus des Publikums nichts zu gewinnen – und den wollen morgen Abend Francis Kirps, Christian Happ und Luc Caregari für ihre Beiträge in der Escher Kulturfabrik ernten.

Die Autoren sind bekannte Gesichter aus der luxemburgischen Literatur- und Künstler*innenszene. mehr lesen / lire plus

Digitales Bookfest: Feministische und politische Höhepunkte

Was haben Margaret Atwood, Francis Kirps, Edward Snowden und internationale Aktivist*innen gemeinsam? Sie alle kommen am Wochenende zu Literaturbegeisterten nach Hause und feiern mit ihnen das digitale „Bookfest“.

Copyrigth: Frankfurter Buchmesse

Es ist für gewöhnlich schwer, der Literatur-Prominenz bei der Frankfurter Buchmesse ungestört zu lauschen oder mehrere Veranstaltungen unter einen Hut zu bringen. Das Messegelände ist überfüllt und vor den Lesebühnen formen sich schnell Menschentrauben. Dieses Jahr fällt dieser Stress wegen Corona flach. Die Veranstalter*innen haben das „Bookfest“ zum Großteil ins Internet verlegt. Am Samstag, dem 17. Oktober 2020, werden Lesungen, Diskussionsrunden und Performances per Livestream auf YouTube und auf buchmesse.de mehr lesen / lire plus

Désoeuvrés: Musik und Text in den Rotondes

Einblicke in Schreibprozesse: Die Literaturveranstaltung Désoeuvrés bringt am 8. Oktober Autor*innen wie Nora Wagener und Tullio Forgiarini mit Musik von Gregario und den Stiff Peaks zusammen.

Copyright: CC BY Tekke ND 2.0

Nora Wagener, Laura Märker, Tullio Forgiarini und Jean-Marc Ceci sind völlig neben der Spur. Das ist keine Beleidigung, das ist das Thema der nächsten Ausgabe der Literaturveranstaltung Désoeuvrés in den Rotondes. Auf französisch heißt das Motto « à côté de la plaque ». Eine Anspielung auf das, was die Veranstalter*innen Isabelle Junck, Jeff Schinker und Tom Haas in ihrer Pressemitteilung zwischen den Zeilen als Professionalisierung der Eventreihe bezeichnen: das bewusste Zusammenwirken von Musik und Literatur. mehr lesen / lire plus

Afroamerikanischer Romanklassiker: Von Hoffnung beseelt

Mit „The Street“ von Ann Petry 
ist ein Meisterwerk der afro-
amerikanischen Literatur in neuer Übersetzung auf Deutsch erschienen. Die Milieustudie aus dem Jahr 1946 ist schonungslos, aber nicht deprimierend.

Verlag Nagel & Kimche

„Lutie hatte die Zeitung lange in Händen gehalten und zu verstehen versucht, wie für den Reporter aus dem abgerissenen Hungerhaken ein ‚kräftiger Neger‘ hatte werden können.“ Die junge Afroamerikanerin Lutie Johnson kann es zunächst nicht fassen, wie in der Zeitung über einen erstochenen Schwarzen berichtet wird. Doch im Grunde weiß sie, was die Wahrnehmung des Journalisten bestimmt: „Wer das ganze aus der Warte eines satten Wochenlohnes betrachtete und Farbige für von Natur aus kriminell hielt, der sah den einzelnen Schwarzen ja gar nicht. mehr lesen / lire plus

Autor*innen mobilisieren gegen Trump

Die Stifte sind auf den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump gerichtet: Autor*innen der Bewegung „Writers Against Trump“ wollen seine Wiederwahl im November mit Statements, Unterschriften und Sensibilisierungsarbeit verhindern.

Bildquelle: Writers Against Trump

Die Autorin Siri Hustvedt und der Schriftsteller Paul Auster sagen Donald Trump den Kampf an: Das Ehepaar initiierte vor wenigen Tagen die Bewegung „Writers Against Trump“. Zahlreiche amerikanische Autor*innen sind ihrem Ruf gefolgt und treten aktiv gegen eine mögliche Wiederwahl Trumps am 3. November 2020 ein. Auch internationale Autor*innen zeigen sich trotz fehlendem Wahlrecht solidarisch mit den Trump-Gegner*innen, wie etwa Margaret Atwood und zahlreiche europäische Schriftsteller*innen.

Die Autor*innen verstehen sich als Verteidiger*innen der Demokratie und einer hassfreien Gesellschaft. mehr lesen / lire plus