EU-Migrationspolitik: Auf dem Rücken der Kurden

Wenig Begeisterung zeigten die EU-Innenminister*innen in Luxemburg für eine freiwillige Aufnahme von aus Seenot geretteten Flüchtlingen. Darüber hinaus setzt man migrationspolitisch weiter auf die Türkei – die in Nordsyrien einmal mehr Fakten schafft.

Einmal mehr von einstigen Verbündeten ans Messer geliefert: Die kurdische Miliz YPG in Nordsyrien. (Foto: Wikimedia Commons)

Ohne konkrete Ergebnisse in migrationspolitischen Fragen ist das Treffen der EU-Innenminister*innen Anfang dieser Woche in Luxemburg verlaufen. Deutschland und Frankreich hatten dort ihren Plan für einen vorübergehenden und freiwilligen Verteilungsmechanismus für aus dem Mittelmeer gerettete Migrant*innen präsentiert.

Beide Länder hatten in Aussicht gestellt, jeweils ein Viertel der Betroffenen bei sich aufzunehmen, um dem gemeinsam mit Italien und Malta ausgearbeiteten Vorhaben Kontur zu verleihen. mehr lesen / lire plus

EU-Migrationspolitik: Gegen die Wand

Für im Mittelmeer gerettete Migrant*innen scheint sich eine Perspektive anzubahnen, die kommende Woche in Luxemburg vereinbart werden soll. Doch angesichts der migrationspolitischen Herausforderungen für die EU ist der Plan kaum mehr als ein Feigenblatt.

Auf sich allein gestellt: Migranten versuchen einen in Brand geratenen Wohncontainer im völlig überfüllten Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos 
zu löschen. Bei dem am vergangenen Sonntagnachmittag ausgebrochenen Feuer kamen zwei Menschen ums Leben. (Foto: EPA-EFE/Stratis Balaskas)

Das Gezerre um im Mittelmeer aus Seenot gerettete Migrant*innen scheint vorerst ein Ende zu haben. In Luxemburg soll Anfang kommender Woche bei einem Treffen der EU-Innenminister*innen ein temporärer Mechanismus festgeklopft werden, wie die Geretteten unter kooperationsbereiten Mitgliedsstaaten zu verteilen sind. mehr lesen / lire plus

Migrationspolitik: Tödliche Untätigkeit

Ein Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos deutet einmal mehr auf eine völlig desaströse EU-Migrationspolitik hin.

Ein Bewohner des Flüchtlingscamps Moria auf Lesbos steht vor einem der acht Wohncontainer, die bei einem Feuer am gestrigen Sonntag ausgebrannt sind. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben. (Foto: EPA-EFE)

Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist am gestrigen Sonntagnachmittag ein Feuer ausgebrochen, bei dem nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks eine Frau und ihr Kind ums Leben gekommen sind. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Das Feuer entzündete sich laut Medienangaben in einem angrenzenden Olivenhain und war dann rasch auf das Camp übergegriffen. mehr lesen / lire plus

Auf der Route der Befreiung

Wer sich auf die Spuren der Befreier von der Nazi-Herrschaft begeben will, kann das zum 75. Jubiläum mithilfe eines neuen Reiseführers tun. Berücksichtigt werden nicht nur die Routen der westlichen Alliierten, sondern auch jene der Roten Armee.

Nicht nur dank Fotos in Erinnerung: Manche der Kinder von einst erzählen noch heute begeistert von der Ankunft der „Amerikaner“. (Bilder und Bildrechte: Tony Krier/Photothèque Ville de Luxembourg)

Für die Befreier konnte die Situation auf ihrem Vorstoß in Richtung Deutschland manchmal ganz schön verwirrend und unübersichtlich sein. So wussten auch manche US-Truppen bei der Befreiung Luxemburgs zunächst gar nicht, wie ihnen hier geschah.

„Wir erreichten die Stadt Luxemburg im frühen Herbst, als das Großherzogtum erst teilweise befreit war. mehr lesen / lire plus

Nationalsozialismus: Das Reich der Gegenmenschen

Die Festung Breendonk war einer der zentralen Schreckensorte des nationalsozialistischen Besatzungsregimes in Belgien. 75 Jahre später ist die heutige Gedenkstätte im Ausland nahezu unbekannt.

Auf halbem Weg  zwischen Brüssel und Antwerpen gelegen: die Festung Breendonk. (Alle Fotos: Patrick Galbats)

Sanft spiegelt sich an diesem Sommertag die Nachmittagssonne auf der Oberfläche des Wassers, das den Graben füllt, von dem die Festungsanlage umschlossen wird. Gänse watscheln über eine vorgelagerte Zugbrücke, grasen auf der fett bewachsenen Böschung. Grillen zirpen in den umliegenden sommerlichen Wiesen. Ansonsten ist es still.

Beinahe friedlich wirkt das daher alles. Wäre da nicht der Wachtturm, der sich im Hintergrund drohend über die Kulisse erhebt. mehr lesen / lire plus

Antisemitismus: Vorfälle oft nicht gemeldet

Junge jüdische Europäerinnen und Europäer sind stärker antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt als ältere Generationen: Nahezu jede und jeder zweite von ihnen musste entsprechende Erfahrungen machen. Das geht aus einer Studie der Agentur der EU für Grundrechte hervor.

Laut einer aktuellen Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte wird gegen Antisemitismus in den Mitgliedsstaaten nicht genug getan. (Foto: Pixelmädchen6 / Flickr)

Der Antisemitismus in Europa nimmt stark zu. Das gilt insbesondere auch für Frankreich, Großbritannien und Deutschland, wo die meisten der insgesamt 1,35 Millionen Jüdinnen und Juden in Europa leben. So wurden in Frankreich im vergangenen Jahr 541 antisemitische Vorfälle gemeldet, was gegenüber 311 Fällen im Jahr 2017 einer Zunahme von 74 Prozent entspricht. mehr lesen / lire plus

Regierungsbildung: Belgische Blockaden

Auf föderaler Ebene wird sich in Belgien wohl kaum bald eine Regierungskoalition finden. In Flandern spielt die rechte N-VA auf Zeit und hofft, dadurch separatistische Tendenzen zu fördern. In Wallonien läuft für Grüne und Sozialisten ebenfalls nicht alles rund.

Koalition verzweifelt gesucht: Der frankophone Liberale Didier Reynders ist einer von zwei „informateurs“, die Belgiens neue Regierung finden sollen. (Foto: Vlad Vanderkelen/Wikimedia)

Auf den ersten Blick scheint vor allem die Situation des Parti Socialiste (PS) recht komfortabel: Obwohl die Partei ihr schlechtestes Wahlergebnis aller Zeiten eingefahren hat, ist eine Föderalregierung ohne ihre Beteiligung quasi undenkbar. Der Haken ist, dass Letzteres auch für die rechten Separatisten von der N-VA (Nieuw-Vlaamse Alliantie) gilt, mit denen man beim PS nicht gemeinsam regieren will. mehr lesen / lire plus

EU-Flüchtlingspolitik: Abwrackung des Asylrechts

Während das Flüchtlingssterben im Mittelmeer weitergeht, wird die Möglichkeit, in Europa um Asyl zu bitten, durch die aktuelle EU-Politik immer weiter eingeschränkt.

Private Seenotrettung wird in Italien zunehmend kriminalisiert: Die „Sea-Watch 3″ läuft am 31. Januar in den Hafen von Catania in Sizilien ein. (Foto: EPA-EFE/Orietta Scardino)

Als sich im Sommer 2015 zehntausende Bürgerkriegsflüchtlinge von Syrien und Irak in Richtung Europa bewegten, war hierfür das Wort „Krise“ rasch gefunden. Als die Massenbewegungen nach der Schließung der Grenzen versiegten, trat „Normalität“ ein. Zu dieser „Norm“ gehört, dass sich heutzutage etwa 300.000 Menschen entlang der türkisch-syrischen Grenze drängeln, um Krieg und Elend zu entrinnen. mehr lesen / lire plus

Antisemitismus: Mangelnde Wahrnehmung

Die Antisemitismus-Definition der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken bedroht nicht die freie Meinungsäußerung. Vielleicht kann sie jedoch eine längst überfällige Debatte über israelbezogenen Antisemitismus provozieren.

Protestaktion in Edinburgh gegen eine von den „Scottish Friends of Israel“ organisierte Ausstellung: Schon im Kampf gegen die Judenemanzipation war es eine zentrale antisemitische Strategie, den gesellschaftlichen Beitrag des Judentums zu diskreditieren. (Foto: Wikimedia Commons)

Der Kampf gegen Antisemitismus wird durch ein zweifaches Dilemma erschwert: erstens bezüglich der Frage, wann Antisemitismus strafbar wird, und zweitens hinsichtlich dessen, was in unserer Gesellschaft überhaupt als antisemitisch gilt.

Dieses Dilemma lässt sich an einem Beispiel illustrieren. Zu den Wahlplakaten, die in Deutschland vor den Europawahlen im vergangenen Monat einiges Aufsehen erregten, gehörte auch eines der Partei „Die Rechte“. mehr lesen / lire plus

Wahlen in Belgien: Die Kluft wird größer

Die Wahlergebnisse in Belgien machen eine Regierungsbildung im belgischen und flämischen Parlament kompliziert: Linken Erfolgen in Wallonien und Brüssel steht der Durchmarsch der extremen Rechten in Flandern gegenüber. Die Traditionsparteien sind wie andernorts auch im freien Fall.

Gegen den Vlaams Belang und die erstarkende Rechte in Europa: An einer Demonstration am vergangenen Dienstagabend in Brüssel nahmen rund 7.000 Personen teil. (Foto: Arnaud Brian)

Drastische Ereignisse lassen sich oft recht knapp resümieren. „Deux Belgique“ titelte „Le Soir“ am Tag nach den Wahlen; „La Libre“ kam sogar mit noch weniger Buchstaben aus: „La fracture“.

In Belgien sind am Sonntag neben den Europawahlen auch die Sitze fürs Föderal- sowie die drei Regionalparlamente neu vergeben worden. mehr lesen / lire plus

Die Zukunft der EU: Das Zentrum steht rechts

Mit dem Erstarken der extremen Rechten sehen viele das proeuropäische Zentrum im Europäischen Parlament in Gefahr. Doch gerade aus dessen Reihen wurde tatkräftig am Zerfall der EU mitgewirkt.

Inszenieren sich als Vorkämpfer der europäischen Rechten: Die Parteispitzen der geplanten Fraktion „Europäische Allianz der Völker und Nationen“ für das am Sonntag zu wählende Europaparlament. (Foto: EPA-EFE/Matteo Bazzi)

„Nach der Wahl wird jeder Tag in Brüssel Stalingrad sein.“ So hat der ehemalige Trump-Chefstratege Steve Bannon die künftige Situation im Europäischen Parlament jüngst gegenüber der Schweizer „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) prognostiziert. Eine rechte Allianz wird dort fortan ihre Gegner also förmlich belagern, wenn man den Worten Bannons glauben will. mehr lesen / lire plus

Belgien: Klima und Klassenkampf

Die Grünen und der linke PTB werden aller Voraussicht nach große Gewinner der belgischen Föderalwahlen. Frankophone Sozialisten und regierende Liberale könnten abstürzen, die rechtsliberale N-VA muss wohl ebenfalls Federn lassen.

Ins Bild gerückt: welcher Kandidat, welche Kandidatin, für welches Parlament? In Belgien wird am 26. Mai gleich dreimal gewählt. (Foto: woxx)

In Belgien wird am übernächsten Sonntag gleich dreimal gewählt: Neben den Europawahlen finden im Nachbarland auch die Wahlen zur belgischen Abgeordnetenkammer sowie zu den vier Regionalparlamenten (in Flandern, Wallonien, Brüssel-Hauptstadt und der Deutschsprachigen Gemeinschaft) statt. Ein Teil der Sitze im Senat wird ebenfalls neu gewählt.

Die Grünen werden an diesem Superwahltag wohl an ihren Erfolg bei den Kommunalwahlen im vergangenen Oktober anknüpfen können. mehr lesen / lire plus

EU-Wahl: Sag mir, was die Themen sind

Einwanderung, Wachstum, Klimaschutz, Sicherheit und Jugendarbeitslosigkeit brennen den Wähler*innen unter den Nägeln, wenn man aktuellen Umfragen glauben darf – das enorm hohe Armutsrisiko in der EU hingegen nicht.

Die Stimmung vor der Stimmabgabe: Laut Umfrageergebnissen finden 61 Prozent aller EU-Bürger*innen die EU eine „gute Sache“. (Bildausschnitt: Cover Eurobarometer Survey 91.1 of the European Parliament)

Die Einwanderung aus dem außereuropäischen Ausland (35 Prozent), das Klima (29 Prozent) sowie Frieden und Innere Sicherheit (23 Prozent) – das sind einer aktuellen Umfrage in acht EU-Mitgliedstaaten zufolge die Themen, die die Wählerinnen und Wähler vor den Europawahlen als größte Herausforderungen der Union und damit auch des künftigen Europaparlamentes betrachten. mehr lesen / lire plus

„Drei Tage lang gefoltert“

Über ein Jahr saß der Journalist und frühere woxx-Autor Deniz Yücel in einem türkischen Gefängnis, nachdem er im Februar 2017 verhaftet worden war. Am Freitag gab er bekannt, dass er während seiner Haft auch systematisch geschlagen, bedroht und entwürdigt worden ist.

„Wir haben dich nicht geschlagen“ – „Wir haben dich gestreichelt. Du weißt nicht, was Gewalt ist. Aber wenn du willst, zeige ich es dir“: Der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel hat vergangenen Freitag öffentlich gemacht, dass er während seiner Haftzeit in der Türkei systematisch gedemütigt und geschlagen worden ist. (Foto: Harald Krichel – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0/wikipedia)

Der Türkei-Korrespondent Deniz Yücel ist während seiner Haftzeit gefoltert worden. mehr lesen / lire plus

Kommunalwahlen in Belgien: Grüne Welle, tiefrote Wogen

Gleich zwei große Gewinner gab es bei den Wahlen zu den belgischen Gemeindeparlamenten: deutlicher Zuwachs an Stimmen und Sitzen für Ecolo/Groen und den linken PTB.

Foto: flickr

„Une vague verte sur Bruxelles“ hatte die frankophone Tageszeitung „Le Soir“ am Tag nach den Kommunalwahlen getitelt. Doch das Resultat von „Ecolo/Groen“ konnte sich nicht nur in der Region Brüssel-Hauptstadt sehen lassen, wo man nun zweitstärkste Partei hinter dem „Parti Socialiste“ (PS) ist und drei Bürgermeister stellt. Auch in Wallonien werden künftig sechs Kommunen von Grünen geleitet, viele weitere mitregiert.

Der Wahlerfolg des links vom PS stehenden „Parti du Travail de Belgique“ (PTB) jedoch ist ähnlich bemerkenswert. mehr lesen / lire plus

Wahlprogramme: Auf Herz und Nieren

Eine Wahlempfehlung gibt die Patientevertriedung nicht. Dennoch hat man die gesundheitspolitischen Vorstellungen der Parteien abgeklopft.

Die Gesundheitsversorgung im Land betrifft jede und jeden. Die gesundheitspolitischen Vorstellungen der verschiedenen Parteien könnten daher wichtig für eine Wahlentscheidung sein. Die Patientevertriedung sah sich deshalb in der Pflicht, die gesundheitspolitischen Eckpunkte in den verschiedenen Wahlprogrammen unter die Lupe zu nehmen.

„Wir hatten schon Gespräche mit den Parteien geführt als sie noch im Begriff waren, ihre Programme auszuarbeiten und unsere Forderungen schriftlich vorgelegt“, erläutert René Pizzaferri, Präsident der Patientevertriedung, gegenüber der woxx das Vorgehen. Nun habe man analysiert, was davon die einzelnen Parteien übernommen haben.

Pizzaferris Resümee: „Vieles was nun angekündigt wird, ist ungenau formuliert und daher interpretationsfähig. mehr lesen / lire plus

Musées royaux des beaux-arts de Belgique
: Offener Bruch

Wem gehört die Moderne? 
Die Brüsseler Ausstellung 
„Berlin 1912-1932“ ermöglicht – 
und erzwingt – einen ungeschützten Blick auf das, was heute als Scharnierepoche erscheint.

Bis zum 27. Januar 2019 in den Musées royaux des beaux-arts de Belgique in Brüssel zu sehen: 
die Ausstellung “Berlin 1912-1932”. (Collage © Collectie Stedelijk Museum Amsterdam © VG Bild-Kunst, Foto © Mathias Schormann, Berlin)

Die Beschäftigung mit der Zeit vor 1933 und damit auch vor der Herrschaft der Nationalsozialisten kommt selten ohne die Aufforderung aus, mögliche Bezüge zur Gegenwart nicht zu übersehen. Wann und wie begann die Vorgeschichte all dessen, und welche Schlüsse lassen sich daraus eventuell für gegenwärtige Entwicklungen ziehen? mehr lesen / lire plus

Kommunalwahlen in Belgien
: Schaffen fürs Schöffenamt

Im Windschatten der hiesigen Chamberwahlen werden in Belgien am 14. Oktober neue Kommunalregierungen gewählt. Auch Luxemburger*innen sind am Kampf um die meisten Stimmen beteiligt.

Nicht nur Plakatwände, auch Fenster von Kneipen und Geschäften werden zugekleistert: Wahlkampf in der Brüsseler Gemeinde Saint-Josse. (Foto: Elke Weber)

Autofreier Sonntag in Brüssel. Die Terrasse des „Barboteur“, einer alternativ angehauchten Craft-Beer-Bar in der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek, ist gut besucht. Viele, die zuvor per Rad oder zu Fuß die Stille und Entschleunigung in der ansonsten vom Verkehrslärm geplagten belgischen Kapitale genossen haben, sitzen nun in der Sonne und trinken Bier. Gerade gesellt sich, sein Fahrrad schiebend, auch Bernard Clerfayt hinzu. mehr lesen / lire plus

Migrationspolitik
: Im Herbst der Souveränität


In seiner Rede zur Lage der Europäischen Union stellte Jean-Claude Juncker die Stärkung des EU-Grenzschutzes in Aussicht. Eine migrationspolitische Vision, die über solche Maßnahmen hinausreicht, präsentierte der Kommissionspräsident nicht.

Wenig Hoffnung in Sicht: Jean-Claude Juncker plädierte am Mittwoch bei seiner Grundsatzrede in Straßburg einmal mehr für ein „starkes und geeintes Europa“. (Foto: © European Union, 2018 / Source: EC – Audiovisual Service / Photo: Mauro Bottaro)

Unaufgeräumt und unausgeschlafen – so haben Journalisten im Live-Blog des Nachrichtenportals „politico“ Jean-Claude Juncker während seiner letzten Rede zur Lage der Union beschrieben, die er als Kommissionspräsident der EU am vergangenen Mittwoch im Europaparlament in Straßburg gehalten hatte; anders als die geschliffenen Vorträge vergangener Jahre erlebten sie die Rede auch inhaltlich unverbunden, „disjointed“. mehr lesen / lire plus

Orbán gibt sich unbeugsam

Morgen wird im EU-Parlament über mögliche Strafmaßnahmen gegen sein Land abgestimmt; heute hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán sich noch einmal an die Abgeordneten gewandt. Doch seine Worte waren kaum fürs Plenum gedacht.

„Ehre der Ungarn verletzt“: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán reagiert im EU-Parlament auf Kritik an seiner Politik. (Foto: © European Union)

Wie zu erwarten, hat sich Ungarns Regierungschef Viktor Orbán im EU-Parlament am heutigen Dienstagnachmittag wenig beeindruckt davon gezeigt, dass dort morgen möglicherweise zum ersten Mal in der Geschichte der Institution dafür gestimmt wird, gegen einen Mitgliedsstaat ein Rechtsverfahren nach Artikel 7 der EU-Verträge einzuleiten. Sollte das Parlament mit Zweidrittelmehrheit hierfür optieren, würde der Rat der EU-Mitgliedsländer aufgefordert, „die eindeutige Gefahr einer schwerwiegenden Verletzung“ der EU-Grundwerte in Ungarn festzustellen. mehr lesen / lire plus