Indien: Vier Stunden bis zum Lockdown

In Indien haben Millionen Tagelöhner und Wanderarbeiter durch die Ausgangssperre ihre Existenzgrundlage verloren. Hindu-Nationalisten nutzen die Pandemie, um gegen Muslime und Marginalisierte zu hetzen.

Die wegen des Coronavirus verhängte Ausgangssperre wird in Indien wie hier in der Stadt Jammu rigoros umgesetzt: 
Wer dagegen verstößt, dem drohen 
hohe Geldstrafen oder gar eine Haftstrafe bis zu zwei Jahren. (Foto: EPA-EFE/Jaipal Singh)

Am 30. Januar wurde im südindischen Bundesstaat Kerala der erste Fall einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gemeldet. Das Virus erreichte den Subkontinent über zurückgekehrte Studierende aus dem chinesischen Wuhan; ironischerweise nur wenige Tage nachdem Corona-Leugner Jair Bolsonaro die Hauptstadt Delhi verlassen hatte. mehr lesen / lire plus

Der letzte linke Kleingärtner, Teil 20: Die Tage mit L.

Was haben Virologen und Fußballexperten gemeinsam? Laut unserem letzten linken Kleingärtner so manchen rhetorischen Taschenspielertrick – und manchmal auch den Vornamen.

Inter-10, nicht Covid-19: Das Trikot von Lothar Matthäus bei Inter Mailand. (Foto: Wikimedia Commons/CC 4.0)

Dass ich das noch erleben durfte: Lothar Matthäus hat sich verwandelt. Jahrelang erklärte uns Lothar (eigentlich „Loddar“) den Fußball und die Welt und bereitete uns viel Freude mit seinen Spielereien auf dem Platz und darüber hinaus. Legendär sind seine Auftritte als Englisch- und als Nahostexperte („Ich bin eine Art Israel-Fachmann“).

Loddar verzieh man auch noch den letzten Schmarren, weil man sich, getragen von großer Güte, an sein wohlgefälliges Fußballspiel erinnerte. mehr lesen / lire plus

Dürre: Luxemburgischer Dustbowl

Die Trockenheit der letzten Wochen 
bringt große Probleme für Landwirtschaft und Wald. Ein Ausblick auf die künftige Normalität?

Langanhaltende Trockenheit schwächt nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch den Wald. Dadurch wird er anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. (Foto: piqsels)

Der letzte Monat war außergewöhnlich. Nicht nur, weil die Covid-19-Pandemie den Planeten fest im Griff hatte, sondern auch aus meteorologischen Gründen. Es war ungewöhnlich trocken. So trocken, dass die Landwirtschaft bereits um ihre Ernte zittert und mit Problemen in den Wäldern zu rechnen ist. Weltweit sind Warnungen vor nahenden Hungersnöten zu hören. Der Verdacht, dass die Trockenheit mit der Klimakrise in Verbindung steht, liegt nahe. mehr lesen / lire plus

Mésanges bleues : Ne se cachent pas pour mourir

Le « corona des mésanges » fait des ravages : des milliers d’oiseaux sont morts de pneumonie en Allemagne et au Luxembourg. L’ONG « natur & ëmwelt » donne des explications et des conseils.

Distance de sécurité respectée ? « natur & ëmwelt » estime qu’il vaut mieux arrêter de nourrir les oiseaux. (Flickr ; Kathy Büscher ; CC BY 2.0)

« Qu’avons-nous fait à la Terre-Mère pour qu’elle nous punisse ainsi ? » C’est la question que pourraient se poser les mésanges bleues. Elle ferait écho à l’affirmation avancée – comme métaphore par les un-e-s, comme rationalisation douteuse par les autres – selon laquelle l’épidémie de Covid-19 serait la vengeance de la nature face aux dégâts que nous lui avons causés. mehr lesen / lire plus

Task forces : Et la lumière fut !

La publication des organigrammes des task forces Covid-19 a été arrachée après une âpre bataille – prouvant que même pendant l’état de crise, la non-transparence est reine au grand-duché.

© SIP/Jean-Christophe Verhaegen

Les questions des journalistes, les revendications du Conseil de presse et de l’ALJP n’ont pas ému le gouvernement. Mais quand l’opposition tout entière monte au créneau pour tirer une salve de questions parlementaires demandant toutes la publication des organigrammes des task forces, le gouvernement craque. Il est vrai qu’il s’était fourré lui-même dans une impasse, suite à la réponse impertinente de Xavier Bettel à une collègue du Wort, où le premier ministre s’était caché derrière la protection des données personnelles pour ne pas donner d’informations sur qui conseille son gouvernement dans la crise. mehr lesen / lire plus

Recht in der Coronakrise: „Nicht mit Menschenleben feilschen“

In der Coronakrise werden auch die bestehenden Eigentumsverhältnisse gegen Menschenleben aufgewogen, sagt der Rechtsphilosoph Johan van der Walt von der Uni Luxemburg. Über Grundrechte, Ausnahmezustand und neoliberale Irrwege in der Gesellschaftstheorie.

Vom Bürger auf den Patienten reduziert? In Berlin wird ein Teilnehmer einer unangemeldeten Demonstration gegen die Einschränkung der Freiheitsrechte im Zuge der Coronakrise von Polizeikräften abgeführt. Der wöchentlich stattfindende Protest wird in der deutschen Hauptstadt mittlerweile stark von Rechten dominiert. (Foto: EPA-EFE/Omer​ Messinger)

woxx: Während die politische Rechte in Deutschland, den USA und andernorts in den vergangenen Wochen gegen die im Zuge der Coronakrise getroffenen staatlichen Ausnahmeregelungen demonstriert hat, scheint die Linke vergleichsweise duldsam zu sein. mehr lesen / lire plus

Arbeiten in der Krise: Feministischer Rückschlag

Die Corona-Pandemie trifft Menschen je nach Geschlecht in unterschiedlicher Weise. Krisenmanagement sollte deshalb unbedingt auch feministisch sein.

Haus- und Erziehungsarbeit fällt in der Krise verstärkt auf Frauen zurück. (Quelle: CC0 Public Domain)

„Lasst uns mal Klartext sprechen. Wenn die Zeiten hart sind, sind es immer die Männer, die den Betrieb am Laufen halten.“ Kommentare wie diese sind in den sozialen Netzwerken zurzeit viele zu lesen. Der Eindruck, dass es Männer sind, die in der aktuellen sanitären Krise über die wichtigsten Kompetenzen verfügen, kommt nicht von ungefähr: In der luxemburgischen Presse wurden in den vergangenen Wochen auffällig wenige Frauen nach ihrer medizinischen oder wissenschaftlichen Expertise gefragt. mehr lesen / lire plus

Medienpolitik: De Vlaamse Wort

Das Bistum kappt die Seile seines einst wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch wichtigsten Schlachtschiffs. Und zieht damit einen Schlussstrich unter eine mehr als 170-jährige Geschichte.

Foto: Saint-Paul

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Das Luxemburger Bistum verkauft das Verlags- und Druckereiunternehmen Saint-Paul an Mediahuis, einen vor allem in Flandern und den Niederlanden aktiven Konzern.

Auf den ersten Blick werden so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Das Bistum kann eine nicht genannte Menge Geld für das angeschlagene Unternehmen „Katholische Kirche in Luxemburg“ bereithalten und das seit Beginn des Millenniums arg ins Taumeln geratene Medienbetrieb Saint-Paul stellt sich, mit einem starken Partner im Rücken, neuen Herausforderungen. mehr lesen / lire plus

Wie ansteckend sind Kinder?

Am kommenden Montag steht die bisher größte Lockerungsmaßnahme an. Dann nämlich fängt für Schüler*innen der Abschlussklassen wieder der Präsenzunterricht an. Die jüngeren Alterskohorten folgen in den anschließenden Wochen. In Anbetracht dessen ist hierzulande mittlerweile eine hitzige Debatte entbrannt. Sowohl Lehrer*innen- und Schüler*innengewerkschaften als auch die Elternvertretung sehen die anvisierte Vorgehensweise skeptisch und weisen auf die unzähligen ungeklärten Fragen hin. In Petitionen wird gar gefordert, mit der Öffnung bis September zu warten. Worin sich alle Kritiker*innen einig zu sein scheinen, ist, dass mit dem Präsenzunterricht für Schüler*innen des Cycle 1 noch gewartet werden muss. Es wird als unrealistisch eingeschätzt, dort Schutzvorkehrungen einhalten zu können. mehr lesen / lire plus

Youth for Climate: Drinnen zum 1. Mai!

Unter dem Motto „Fight Every Crisis!“ organisieren die jugendlichen Klimaaktivist*innen von Youth for Climate Luxembourg am Freitag, dem 1. Mai um 15 Uhr ein Treffen. Das findet selbstverständlich online statt, denn die Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen verbieten immer noch jedes Treffen. Laut den Organisator*innen müsse die sanitäre und ökonomische Krise so schnell wie möglich bekämpft werden. Allerdings dürften die Maßnahmen nicht zulasten der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit gehen. Eine der Hauptforderungen: Firmen sollen nur dann staatliche Beihilfen erhalten, wenn diese an strikte Umweltauflagen gebunden seien. Am 1. Mai wollen die Aktivist*innen sich auf der Videokonferenzplattform Zoom treffen, um sich zu vernetzen und eine Online-Demonstration für Klimaschutz und einen ökologischen Ausstieg aus der Covid-19-Krise zu organisieren. mehr lesen / lire plus

Littérature live en ligne : Ça chauffe dans les chaumières !

Dans la grande famille des divertissements pendant le confinement, on appelle les lectures en ligne – après les ebooks, voici comment s’amuser en apprenant, même sans feuilleter soi-même.

François Bon officie pour la littérature sur le web depuis 1997. (© Philippe Matsas)

Quand le monde culturel reprendra son droit à la proximité avec le public, il se pourrait que les lectures soient parmi les premiers événements à être autorisés de nouveau. De par leur nature de toute façon légèrement confidentielle bien sûr, mais aussi parce que respecter les distances de sécurité et les fameux gestes barrières est plus simple dans une salle où tout le monde est assis dans le calme qu’à un concert qui donne envie de bouger. mehr lesen / lire plus

Podcast-Empfehlungen: Immer noch Zeit zum Hören

Für das verlängerte Lockdown-Wochenende präsentiert die woxx ein weiteres Mal einige Lieblingspodcasts der Redaktion.

Ein langes Wochenende bedeutet für Wochenzeitungsjournalist*innen meist einfach nur, dass die gleiche Menge Arbeit in eine kürzere Woche gepresst werden muss. Wir recyceln deswegen einige der Podcast-Empfehlungen, die wir bereits einmal abgedruckt haben – allerdings gibt es auch ein paar neue Perlen zu entdecken.

The Heart 


Dieser Podcast ist ein Audiokunstprojekt, das sich mit Intimität, Gefühlen, Feminismus und Menschlichkeit auseinandersetzt. Unter dem Namen „Audio Smut“ gründeten einige Queers die Sendung 2008 auf einem Campusradio in Montreal. Später wurde daraus „The Heart“, die lediglich als Podcast gesendet wird. mehr lesen / lire plus

Immer hinterher

Eine Wochenzeitung zu produzieren, muss etwas unheimlich Gemütliches sein. Das sagen uns oft Tageszeitungs-, Fernseh- oder Radiokolleg*innen, die jeden Tag liefern müssen. Doch so gemütlich und stressfrei ist der Wochenrhythmus dann doch nicht. Die Angst, dass die Story, für die gerade recherchiert wird, bei Erscheinen der Zeitung schon überholt ist, begleitet einen statt eines Tages eine ganze Woche lang. Der Scoop vom Montag kann am Freitag eine „olle Kamelle“ sein, wenn die tagesaktuell arbeitende Konkurrenz ebenfalls davon Wind bekommt. Oder es ist einfach das Wetter, das seine Kapriolen schlägt: Eine lang diskutierte und vorbereitete Analyse zur anhaltenden Trockenheit wird ausgerechnet dann druckreif, wenn die ersten Regentropfen seit Wochen an den Redaktions- und Homeofficefenstern abperlen. mehr lesen / lire plus

New Museum Online: Penisse, Porno und Frauenklischees

Die Onlineausstellung „IT IS, I, 
ANN HIRSCH: horny lil feminist“ 
thematisiert die Selbstinszenierung von Frauen sowie Frauendarstellungen 
in der Popkultur und in den sozialen Medien. Dafür tischt die Künstlerin Ann Hirsch unter anderem harte Pornos und Ginger Rogers auf.

Die Künstlerin Ann Hirsch taucht in ihren Videos selbst auf. In „Butter Face“ legt sie einen Striptease hin, bei dem ihr Gesicht verdeckt bleibt. (Copyright: Ann Hirsch, ButterFace from “horny lil feminist”, 2014­15 (still). Video, sound, color; 2:21 min. Courtesy the artist)

„Please be advised: This exhibition contains videos with explicit sexual content“, warnt das New Museum auf der Startseite zu Ann Hirschs Onlineausstellung „IT IS, I, ANN HIRSCH: horny lil feminist“. mehr lesen / lire plus

Auf Sky Go: Run

Wie wäre es wohl, ohne Vorwarnung sein aktuelles Leben – Job, Familie, Hobbys, Freund*innen –, für eine Woche komplett hinter sich zu lassen und diese Zeit mit einer Person zu verbringen, mit der man vor 17 Jahren zusammen war? Wer findet, dass das nicht besonders prickelnd klingt, dürfte Gefallen an der neuen Serie „Run” finden.

Billy und Ruby hatten seit 17 Jahren keinen Kontakt miteinander. (Quelle: HBO)

Zunächst scheint es sich bei „Run” um einen Thriller zu handeln. Ruby (Merritt Wever) sitzt in ihrem Auto auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums, als sie plötzlich eine SMS erhält: „RUN“. Sie packt das Handy erschrocken in ihre Handtasche und bleibt wie versteinert in ihrem Auto sitzen. mehr lesen / lire plus

Sur Netflix : The Irishman

Oui, c’est long, mais ça en vaut chaque instant. L’épique fresque sur les liens entre mafia, politique et monde syndical de Scorsese ne profite pas uniquement d’un casting de rêve, mais d’un amour pour le détail et la tragédie humaine qui en font déjà un classique. Pour un confinement sous la pluie, il n’y a pas mieux !

L’évaluation du woxx : XXX mehr lesen / lire plus