Fairphone 5: Besser ist fairer ist besser


Die Herstellung elektronischer 
Geräte ist ökologisch und sozial problematisch; kurze Nutzungs-
zyklen verschlechtern die Bilanz 
weiter. In all diesen Punkten versucht die Firma Fairphone, es anders zu machen – und schafft das mittlerweile richtig gut.

fairphone.com (Flickr; Fairphone; CC BY-SA 2.0)

„Warum schon wieder ein neues Fairphone?“, hatten wir gefragt, als Ende 2021 das Modell Nummer 4 auf den Markt kam. Denn „fair“ will das Produkt nicht nur bei der Herstellung sein, sondern auch – bezogen auf kommende Generationen – bei der Nutzung. Im Sinne der Nachhaltigkeit soll das aufwendig hergestellte Gerät also lange genutzt werden – statt dass, wie bei anderen Markenherstellern, der jährliche Modellwechsel zum Neukauf verleitet. mehr lesen / lire plus

Being Black in the EU: Rassismus in Luxemburg

Die zweite Studie „Being Black in the EU“ offenbart: In Luxemburg grassiert der Rassismus und es mangelt an kompetenten öffentlichen Anlaufstellen.

Die luxemburgische Politik hat es in den letzten sieben Jahren versäumt, konkret gegen Rassismus vorzugehen. (COPYRIGHT: Kelly/Pexels)

Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte stellt Europa erneut ein schlechtes Zeugnis aus: Am Mittwoch veröffentlichte sie die Neuauflage ihrer Studie „Being Black in the EU“, laut welcher rassistische Diskriminierung seit 2016 europaweit zugenommen hat (2016: 24 Prozent, 2022: 34 Prozent). Befragt wurden dieses Mal 6.800 Menschen afrikanischer Abstammung in 13 EU-Staaten, darunter auch Luxemburg. Ähnlich wie 2016, schneidet das Großherzogtum 2022 wieder schwach ab. mehr lesen / lire plus

EU: Umweltausschuss für Glyphosat

(Foto: flickr/
Tim Reckmann)

Glyphosat soll in der Europäischen Union für mindestens weitere zehn Jahre zugelassen bleiben, wenn es nach dem Umweltausschuss des EU-Parlaments geht. Das Gremium hat am vergangenen Dienstag eine nicht-bindende Resolution verworfen, in der ein entsprechender Verlängerungsvorschlag der EU-Kommission abgelehnt werden sollte. 40 Abgeordnete sprachen sich gegen die Resolution aus, bei 38 Stimmen dafür und 6 Enthaltungen. Der Umweltausschuss werde „seinem Namen nicht gerecht“, kritisierte die deutsche EU-Abgeordnete der Grünen, Jutta Paulus, die Entscheidung. Auch die Luxemburger EU-Abgeordnete Tilly Metz (Déi Gréng) äußerte sich in einer Pressemitteilung: „Die Hartnäckigkeit, mit der sich einige nachdrücklich weigern, auf unabhängige wissenschaftliche Studien zu hören“, in denen die Gefährlichkeit des Totalherbizids und anderer Gifte nachgewiesen worden ist, sei schockierend. mehr lesen / lire plus

Überraschung: Banken immer noch nicht nachhaltig

Am vergangenen Mittwoch präsentierte die Umwelt-NGO Greenpeace die Resultate eines neuen „Mystery Shoppings“ bei fünf Luxemburger Banken. Dieses Jahr war der Fokus auf sogenannten „Impact“-Produkten, mit denen Anleger*innen ihr Geld für eine positiv-nachhaltige Wirkung anlegen können. 15 Mystery Shopper*innen schickte Greenpeace zu insgesamt 22 Beratungsgesprächen, die Auswertung der Gespräche und angebotenen Finanzprodukte erfolgte durch Nextra Consulting. Obwohl Bankberater*innen durch die europäische Mifid II-Richtlinie gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Kund*innen über ihre Präferenzen in Sachen nachhaltige Investitionen zu befragen, passierte dies nur in 41 Prozent der Fälle. Bei der Terminvereinbarung war dies sogar nur bei einem Drittel der Fall, was zur Folge hatte, dass die Folgegespräche von uninformierten Bankberater*innen durchgeführt wurden. mehr lesen / lire plus

Flüchtlingsaufnahme: Kritik an Scheinlösung

Am vergangenen Mittwoch schlug die NGO Passerell in einem Presseschreiben Alarm: „Depuis lundi nous recevons de jeunes demandeurs d’asile qui n’ont nulle part où aller“, schreibt die auf juristische Beratung von Flüchtlingen spezialisierte Organisation. Die Ursache für diese rezente Entwicklung liegt für Passerell auf der Hand, und zwar gehe sie auf die Ankündigung zurück, die Außenminister Jean Asselborn (LSAP) am Freitag der Presse gegenüber machte: Ab sofort wird alleinstehenden Männern, für die die Dublin-Prozedur gilt, hierzulande das Recht versagt, automatisch in einer Flüchtlingsstruktur unterzukommen. Das mit dem Ziel, die Strukturen angesichts einer gestiegenen Anzahl an Asylsuchenden zu entlasten. Stattdessen, so der Wortlaut des Ministers, kämen sie „auf eine Warteliste“. mehr lesen / lire plus

Geschlechtergerechtigkeit. Luxemburg nähert sich der Gleichheit

Das European Institute for Gender Equality registriert erstmalige Erfolge, auch in Luxemburg gibt es Besserungen. In vielen Bereichen liegen jedoch sowohl auf EU-Ebene als auch hierzulande fortdauernde Ungleichheiten vor.

Demonstration am internationalen Frauentag für Gleichstellung und Gerechtigkeit. Daten zu körperliche und sexuelle Gewalt in der EU wurden im Index nicht mit einbegriffen. (Copyright: Mike González/Pexels)

Dieses Jahr hat das European Institute for Gender Equality (EIGE) nicht nur einen Grund zum Feiern. Neben einem zehnjährigen Jubiläum hat das Institut für 2022 einen erstmaligen EU-Schnitt von über 70 Prozent auf ihrem Gender Equality Index erfasst. Ein Resultat von 100 Prozent ist nötig, damit eine vollständige Geschlechtergleichheit vorliegt. mehr lesen / lire plus

Deutsche Flüchtlingspolitik: Verordnete Krise


Lange hatte die deutsche Bundesregierung eine EU-weit schärfere Asylpolitik gebremst – auch aufgrund menschenrechtlicher Bedenken der Grünen. Nun jedoch erfolgte eine als „Kompromiss“ verkaufte Kehrtwende. Damit rückt auch die Umsetzung eines ganzen Maßnahmenpakets näher, das die EU-Kommission noch vor den Wahlen zum Europaparlament im kommenden Jahr durchdrücken will.

Beim Thema Asylrecht gibt es für deutsche Politiker nur noch eine Richtung: hin zu mehr Verschärfungen. Den jüngsten diesbezüglichen Gesetzesentwurf hat die Bundesregierung Mitte Oktober vorgelegt. Unter anderem sollen Ausweisungen wegen des bloßen Verdachts, Mitglied einer kriminellen Vereinigung zu sein, ermöglicht werden. Bisher war eine Verurteilung nötig. Abgelehnte Asylsuchende sollen schneller in Abschiebehaft genommen werden können – zum Beispiel, wenn ihnen „Verletzung von Mitwirkungspflichten“ in ihrem Asylverfahren vorgeworfen wird. mehr lesen / lire plus

Rückblick auf den Wahlkampf
: Mit Youtube zum Wahlsieg


Im Wahlkampf fließen immer höhere Summen an Social-Media-Konzerne. Eine exklusive woxx-Recherche zeigt, welche Parteien am meisten Geld ausgaben.

Die gesamten Ausgaben der Parteien für Social-Media-Wahlkampf in der Periode zwischen 22. Juli und 20. Oktober. Die hellen Streifen zeigen die Minimalsumme, die dunklen die Maximalsumme (siehe Kasten). (Grafik: woxx)

Am Dienstag konstituierte sich das Luxemburger Parlament neu. Das war ein wichtiger Schritt nach den Parlamentswahlen vom 8. Oktober, sodass die neuen und die wiedergewählten Abgeordneten Platz in der Chamber nehmen konnten. Ein guter Moment, um noch einmal auf den Wahlkampf zurückzublicken. Der wurde, wie auch schon bei vorigen Wahlen, online geführt. Die Summen, die die Parteien in den sozialen Netzwerken ausgeben, werden immer größer, wie die woxx-Recherche zeigt. mehr lesen / lire plus

Modernismus in der Ukraine
: Eine überfällige Korrektur


Über Jahrzehnte hinweg wurden künstlerische Bewegungen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im russischen Zarenreich und danach in der Sowjetunion eine radikal neue ästhetische Formsprache entwickeln wollten, umstandslos unter eine „russische Avantgarde“ subsumiert. Eine Ausstellung in Brüssel versucht das nun zu korrigieren – nicht nur, weil der russische Angriffskrieg mit dem Ziel der kulturellen Auslöschung der Ukraine verbunden ist.

Anatol Petrytskyi, Am Tisch (1926), Nationales Kunstmuseum 
der Ukraine. (Foto: Pressemappe Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique)

Eine der beeindruckendsten Ausstellungen, die der Brüsseler „Palais des Beaux-Arts“ (Bozar) seit der Jahrtausendwende präsentiert hat, war die zum Jahreswechsel 2005/2006 sehr gefeierte Schau „La Russie à l’avant-garde“. mehr lesen / lire plus

Auf Netflix: Everything Now


In der Netflix-Serie „Everything Now“ kämpft die Teenagerin Mia mit Essstörungen, durchlebt Jugend
dramen und queere Liebe. Wie passt das zusammen?

Der erste Kuss, der erste Rausch, der erste Sex: Für die sechzehnjährige Mia (Sophie Wilde, unter anderem „Talk to Me“) rücken diese Meilensteine in den Hintergrund, als sie aufgrund ihrer Anorexie und Bulimie für sieben Monate in eine geschlossene Klinik eingewiesen wird. Die Netflix-Serie „Everything Now“, seit Anfang Oktober auf der Streamingplattform verfügbar, beginnt mit Mias Entlassung. Während sie sich auf ihre Heilung konzentriert, hat sich das Leben ihrer Freund*innen und ihrer Familie verändert. Mia versucht in acht Folgen alles, um ihren vermeintlichen Rückstand aufzuholen und ihren Essstörungen weiter zu trotzen. mehr lesen / lire plus

Im Kino
: Killers of the Flower Moon


In seinem neusten Film rückt Martin Scorsese eine Mordserie an indigenen Nordamerikaner*innen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Vordergrund. Obwohl der Film handwerklich überzeugt, ist die Entscheidung, aus der Perspektive eines weißen Mannes zu erzählen, nicht nachvollziehbar.

Robert De Niro und Leonardo DiCaprio können sich freuen: Obwohl Martin Scorseses neuster Film von einer Mordserie an indigenen Menschen handelt, ergatterten sie die Hauptrollen. (Quelle: Apple)

Die Darstellung indigener Nord-
amerikaner*innen im Hollywoodfilm ist seit jeher problembehaftet. Besonders in den ersten Jahrzehnten nach der Erfindung der Filmkunst war ihre Repräsentation wenig nuanciert: Bei indigenen Figuren handelte es sich entweder um Bösewichte oder aber um „edle Wilde“. mehr lesen / lire plus

To Be Seen: Queer Lives 1900 – 1950

(Screenshot: www.stories.nsdoku.de/tobeseen)

Sie ist ein Muss für Alle, die sich für LGBTIQA+-Geschichte interessieren: die Online-Ausstellung „To Be Seen“ vom NS-Dokumentationszentrum München. Es ist die digitale Aufarbeitung einer Schau, die bis zum Mai in München zu sehen war. Der Fokus liegt auf Deutschland: Wie erging es nicht-heterosexuellen, trans, inter und nicht-binären Menschen dort zwischen 1900 und 1950? Es gibt Wissenshäppchen zu homosexuellem und trans Aktivismus im deutschen Kaiserreich und in den Folgejahren; zu queerfreundlichen Sexualwissenschaftler*innen; queerer Kultur und der Zerstörung jeglicher Subkulturen durch die Nationalsozialist*innen. Die Textbeiträge sind kurz und informativ; unterhaltsam sind Originalaufnahmen wie die von Claire Waldoffs „Raus mit den Männern aus dem Reichstag“ (1928) oder Ausschnitte aus Magnus Hirschfelds Stummfilm „Anders als die Andern“ (1919). mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Marie-Line et son juge

Parfois, l’opinion qu’on se fait d’un film dépend des circonstances dans lesquelles il sort. Et force est de constater, actualité oblige, que l’époque n’est pas à la douceur ni à l’optimisme. Alors, même si l’histoire de Marie-Line, jeune femme pauvre pas gâtée par la vie, et de son juge, bougon et alcoolique, est tout sauf imprévisible, on peut aimer cette gentille comédie d’automne portée par un duo Louane Emera-Michel Blanc très attachant.

L’évaluation du woxx : X
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