Journalismus in Mexiko: Wahrheit oder Leben

Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Presseschaffende. In einem unerklärten Krieg sind Entführungen, Morde und Verschwindenlassen alltäglich. Die Täter werden nur selten strafrechtlich verfolgt.

Journalistinnen und Journalisten protestieren Anfang Mai dieses Jahres vor der Kathedrale von Culiacan im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa gegen die Ermordung ihres Kollegen Luis Enrique Ramirez, dessen Leiche am 5. Mai 2022 gefunden wurde. Javier Valdez hatte fünf Jahre zuvor dasselbe Schicksal erlitten. (Foto: EPA-EFE/Juan Carlos Cruz)

Armando Linares wusste genau, was ihm drohte. Im Januar hatte der Mitarbeiter des Nachrichtenportals „Monitor Michoacán“ in einer Videobotschaft eine traurige Mitteilung gemacht: „Das Aufzeigen der Korruption von Regierung, Beamten und Politikern hat heute zum Tod eines unserer compañeros geführt“, sagte er. mehr lesen / lire plus

Unterdrücktes Buch über Rassismus: Aus dem Untergrund

Ein politischer Roman mit surrealistischen Zügen: Die Geschichte eines schwarzen Arbeiters, der fälschlicherweise des Mordes beschuldigt wird. Das Thema ist hochaktuell, und doch hat Richard Wright das Buch bereits vor mehr als achtzig Jahren geschrieben. Seinem Verlag war es damals zu brisant. Erst voriges Jahr wurde es in den USA veröffentlicht und galt sofort als Meisterwerk. Nun liegt es auch in deutscher Sprache vor.

Emigrierte von den USA nach Frankreich, wo er im Alter von nur 52 Jahren starb: 
der US-amerikanische Schriftsteller Richard Wright. (Foto: Library of Congress)

Die Geschichte beginnt ohne Umschweife: Gut gelaunt verlässt Fred Daniels seinen Arbeitsplatz und zählt seinen wohlverdienten Lohn. mehr lesen / lire plus

Bildungspolitik: „Wir sind Pädagogen, keine Redner“

Wir haben mit Joëlle Damé, Grundschullehrerin und neue Präsidentin der Lehrer*innengewerkschaft SEW-OGBL über Qualitätsmessung, Digitalisierung und die Lehrer*innen-ausbildung gesprochen.

„Glauben Sie, man könne das Einmaleins auf TikTok lernen?“ – Für die Präsidentin des SEW-OGBL steht Social Media als Wissensquelle nicht mit der Schule in Konkurrenz. (CC BY 3.0)

woxx: Die Épreuves standardisées, die jedes Jahr unter anderem in der Grundschule durchgeführt werden, legen immer wieder flagrante Bildungsunterschiede zwischen den Schüler*innen offen. Ist dieser Test in Ihren Augen aussagekräftig und wird adäquat auf die Befunde reagiert?

Joëlle Damé: Die Épreuves standardisées zeigen jedes Jahr, dass die Schüler im Zyklus 2.1. über die notwendigen Kompetenzen verfügen, um alphabetisiert werden zu können. mehr lesen / lire plus

Backcover: Gilles Kayser

Dem Gilles Kayser seng Fotoen hu schonn den een oder aneren Artikel vun der woxx illustréiert, am Juni geet hien e Stéck méi wäit: De Fotograf weist op der Récksäit vun der woxx eng exklusiv Serie. Wat fir e Motiv hien ausgesicht huet a wéi hie Fotografie am Zäitalter vu Selfien an Handykamerae gesäit, verréit hien am Interview zum Optakt vu senger Serie.

De Gilles Kayser huet sech d’Fotografie selwer bäibruecht. Ugefaangen huet hie mat Street Photography, antëscht interesséiert hie sech a senger Aarbecht awer och fir Dokumentatioun, sozial a politesch Froen. Als Fotojournalist ass hie fir verschidde lëtzebuergesch Medien aktiv.

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EU-Klimafinanzen: Weniger ausgegeben

In der Europäischen Union wurde weniger Geld für den Klimaschutz ausgegeben, als man sich vorgenommen hatte. Das berichtete der Europäische Rechnungshof.

Budget gequetscht? Die EU hat weniger Geld als geplant für Klimamaßnahmen ausgegeben. (Foto: CC-BY Images Money/flickr)

Am Montag, dem 30. Mai, präsentierte der Europäische Rechnungshof seinen Bericht über die Klimafinanzen der Europäischen Union. Eigentlich wollte die EU im Zeitraum 2014-2020 mindestens 20 Prozent des Budgets für den Klimaschutz ausgeben. Das ist jedoch nicht passiert, wie der Rechnungshof in seinem Bericht festgehalten hat. Um mindestens 72 Milliarden Euro wurde das Klimabudget der EU künstlich aufgeblasen, ohne dass dieses Geld für den Klimaschutz ausgegeben wurde. mehr lesen / lire plus

Fahrrad: Tag des Abstands

Am Samstag ist es wieder so weit: Die jährliche große Fahrraddemo in Luxemburg-Stadt soll die Belange der pedalierenden Verkehrsteilnehmer*innen in Erinnerung rufen.

In der Avenue Pasteur auf Limpertsberg wird ein Doppelfahrradstreifen auf Kosten der Fußgänger*innen, der Restaurant-Terrassen und der Straßenbäume realisiert, nur damit die Autos weiter durchfahren können. Eine „sichere Infrastruktur“ auf die ProVelo.lu gerne verzichtet hätte. Die Forderung diesen Straßenteil als verkehrsberuhigte Zone mixte zu gestalten und nur für Anrainer*innen-Autos zugänglich zu machen, wurde von der Stadtverwaltung abgelehnt. (Foto: woxx)

In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Piraten Sven Clement wusste Polizeiminister Henri Kox Folgendes zu berichten: „An de leschte 6 Méint huet d’Police allerdéngs kee Verstouss géint den Artikel 125.08 vum Code de la Route (Mindestofstand vun 1,5 Meter beim Iwwerhuele vu Vëlosfuerer net agehalen) festgestallt.“ mehr lesen / lire plus

LGBTIQA-Feindlichkeit: Politisches Pinkwashing

Auf rechtlicher Ebene stagniert der Kampf um mehr LGBTIQA-Inklusion schon seit Jahren. Alltagsdiskriminierungen scheinen zudem nur Betroffene auf dem Schirm zu haben.

CC0 1.0 Ivan Radic/wikimedia commons

„Queere Menschen werden hierzulande doch gar nicht mehr anders behandelt als heterosexuelle.“ Wer diesen Satz schon einmal gesagt hat, ist mit ziemlich großer Sicherheit nicht queer. Wer queer ist, weiß nämlich, dass die Realität eine andere ist.

Beispiele für subtile LGBTIQA-Feindlichkeit gibt es unzählige: Wenn lesbische Mütter danach gefragt werden, wer denn die „richtige Mutter“ sei, wenn getan wird, als würden ausschließlich Frauen menstruieren, wenn man vergebens nach Unisex-Toiletten sucht, wenn man als Frau beim Coming-out weitaus expliziter sein muss als nur von „meiner Freundin“ zu reden. mehr lesen / lire plus

La gauche avant les législatives : Les déchirures de l’union

Alors que les sondages promettent un succès considérable aux candidatures de gauche, la multiplication des objectifs politiques de la Nupes complique la formulation d’une stratégie claire.

En 2016, le mouvement « Nuit debout » préfigurait déjà la « convergence des luttes »… et ses difficultés. (Flickr ; Julien B. ; CC0 1.0)

Début mai s’est formée la « Nouvelle union populaire écologique et sociale » (Nupes), en vue des législatives françaises les 12 et 19 juin, une alliance rassemblant un large éventail de partis de gauche, depuis le PS jusqu’au PC, en passant par « La France insoumise » (LFI) et « Europe Écologie Les Verts » (EELV). mehr lesen / lire plus

50 Jahre UN-Umweltpolitik

Am 5. Juni jährt sich die erste Weltumweltkonferenz der Vereinten Nationen zum 50. Mal. Vom 5. bis 16. Juni 1972 trafen sich 1.200 Vertreter*innen aus 113 Staaten in Stockholm. Dies gilt als Beginn der internationalen Umweltpolitik. So wurde in Folge das UN-Umweltprogramm gegründet und etliche Abkommen zum Schutz der Umwelt und des Klimas unterzeichnet. Fünf Jahrzehnte später ist die Lage des Planeten jedoch immer noch dramatisch: Menschenrechtsexpert*innen der UN mahnen in einem Spezialbericht, dass größere Anstrengungen vonnöten sind. Ansonsten würde die Erde zu einer „Zone der Menschenopfer“. Seit Oktober 2021 gilt das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt als ein Menschenrecht. mehr lesen / lire plus

Katar-WM: schlechte Noten

Flickr; Palácio do Planalto; Alan Santos/PR; CC BY 2.0

In weniger als sechs Monaten beginnt in Katar die Fußball-Weltmeisterschaft. Das Land ist mittlerweile bei westlichen Regierungen wieder sehr beliebt, soll es doch mittels Gaslieferungen helfen, den Konflikt mit Russland durchzustehen. Doch die Zivilgesellschaft hält an einer kritischen Sichtweise fest, wie zwei kürzlich veröffentlichte Berichte belegen. Mindestens 440 Millionen Dollar müssten für ein Entschädigungsprogramm zugunsten der Arbeitsmigrant*innen aufgebracht werden, so Amnesty International in einem offenen Brief an die Fifa. Sowohl der Weltfußballverband als auch der Golfstaat sind verpflichtet, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und gegebenenfalls zu entschädigen. Die Fifa habe bei der Vergabe der WM die Augen geschlossen und auch die von Katar akzeptierten Verbesserungen der Arbeitsgesetzgebung seien nur mangelhaft umgesetzt worden, so die NGO, die daran erinnert, dass die Fifa rund sechs Milliarden Dollar bei dem Turnier einnehmen wird. mehr lesen / lire plus

Socfin : les profits explosent, la répression continue

Illustration : SOS Faim

Nous avons régulièrement fait état des assemblées générales de Socfin (dont le capital est détenu à 40 % par le groupe français Bolloré), qui a son siège à Luxembourg. Cette année, les assemblées de ses deux entités se sont tenues en ligne, ce qui n’empêche pas la société civile de rappeler leurs activités à travers le monde. « De la Sierra Leone au Nigeria, en passant par le Cameroun, la Guinée et la Côte d’Ivoire, les communautés vivant à proximité des plantations industrielles d’huile de palme et de caoutchouc de Socfin se battent pour leurs droits et contre la répression », nous dit un communiqué d’une douzaine d’ONG internationales. mehr lesen / lire plus

Zum Pride Month: Queere Tipps

Im Juni wird an vielen Orten an die Stonewall-Aufstände erinnert und der Kampf um die Rechte von LGBTIQA+ Menschen in den Mittelpunkt gerückt. Ein Monat, in dem die woxx in jeder Ausgabe Tipps zu queeren Inhalten gibt – diese Woche von Autostraddle bis Shuggie Bain.

© Georgie Devlin

Autostraddle

ONLINE-MAGAZIN (tj) – Gibt es neue Filme über nicht-heterosexuelle Frauen? Welche lesbischen Komikerinnen of color sind gerade angesagt? Und wie queer ist eigentlich das neue Buch von Kristen Arnett? Wer sich regelmäßig solche oder ähnliche Fragen stellt – wie etwa auch die woxx-Redaktion bei der Suche nach neuem Rezensionsstoff – landet zwangsläufig irgendwann auf autostraddle.com mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Pan de limón con semillas de amapola

Un film qui coche toutes les cases du mélo tire-larmes et qui pourtant parvient à susciter une franche émotion : c’est le programme surprenant de cette coproduction luxembourgo-espagnole.

Une histoire de femmes unies par-delà les générations… (Photos : Filmax/Deal Productions)

Ce n’est pas par hasard que Marina a choisi la carrière de médecin humanitaire : envoyée à l’étranger à l’adolescence, elle traîne derrière elle toute une histoire familiale troublée qui l’a amenée à couper les ponts avec sa sœur Anna. Loin de son île natale de Majorque, elle exerce sa profession en Afrique tout en menant une véritable valse-hésitation dans sa relation amoureuse avec Mathias, un collègue luxembourgeois. mehr lesen / lire plus

ZDF-Mediathek: Becoming Charlie

Die Miniserie „Becoming Charlie“ ist eine der ersten deutschen Fernsehproduktionen über nicht-binäre Menschen. Trotz Klischees und Klassismus eine gelungene Premiere.

Charlie (Lea Drinda) fühlt sich weder als Mann noch als Frau und ist noch dazu von Geldsorgen geplagt. (© ZDF und Tatiana Vdovenko)

Charlie (Lea Drinda) muss gleich mehrere Brände löschen: Mutter Rowena (Bärbel Schwarz) versinkt im Kaufrausch und in Schulden; eine unglückliche Liebe sorgt für Konflikte im Freund*innenkreis und Charlie hadert mit der eigenen Identität. In der Miniserie „Becoming Charlie“, die seit Mai in der ZDF-Mediathek läuft, sucht die gleichnamige Hauptfigur zwischen Plattenbau und Studi-WG nach Stabilität und Antworten.

Zunächst tut es gut, dass die Serie von Lion H. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Frans Masereel

Das Escher Musée de la résistance et des droits humains feiert seine Wiedereröffnung nach Umbauarbeiten mit einem Friedenskämpfer: Das Museum stellt derzeit Zeichnungen, Aquarelle, animierte Graphiken, Filme und Publikationen des belgischen Expressionisten Frans Masereel aus. Masereel, der zwei Weltkriege überlebte, war bekennender Pazifist. In seinen Werken thematisiert er die Auswirkungen von Krieg, Mord, Zerstörung und Unterdrückung. Motive, die angesichts aktueller und anhaltender Konflikte auch heute den Alltag in verschiedenen Regionen bestimmen. Die Schau „Idée de paix“ in Esch entstand in Zusammenarbeit mit dem K8 Institut für strategische Ästhetik und der Frans Masereel Stiftung.

Musée national de la résistance et des droits humains.
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Dans les salles : Downton Abbey: A New Era

Une fois intériorisé et accepté le fait que le film présente une noblesse oisive et une domesticité heureuse sans critique décelable, on peut se prendre au jeu. Cette production léchée sait entretenir le rythme entre vieille Angleterre et Côte d’Azur, avec une distribution efficace et beaucoup de maîtrise dans l’écriture.

L’évaluation du woxx : XX
Tous les horaires sur le site.

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