Der letzte linke Kleingärtner, Teil 28: Dicke Bohnen machen

Unser Kleingärtner ein ziemlicher Bescheidwisser, das haben unsere unsere Leser*innen sicher bereits gemerkt. Und so weiß er auch über allerlei Bescheidwisser Bescheid.

Die Bedeutung des Kleingärtners wächst stündlich. Hierzulande allemal. Denn Deutschland ist so etwas wie der Mittelpunkt der Welt, so bekommt es unsereins von Generation zu Generation beigebracht. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf meine Relevanz aus. Sie erreicht nie gekannte Höhenmeter. Alleine wäre ich nie so hoch hinausgekommen. Ohne Deutschland hätte ich das nicht geschafft.

Jetzt endlich folgt man dort auch meinem Rat von vor einem Jahr. Kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte ich in Teil 21 meiner Kolumne nachdrücklich empfohlen, statt unentwegt nur die medial omnipräsenten professoralen Bescheidwisser das Virus erklären und öffentlichkeitswirksam therapieren zu lassen, auch das einfache medizinische Fußvolk – die Hausärzte – einzubeziehen. mehr lesen / lire plus

Bidens Mittelamerika-Politik: Panik unter den Eliten

Jahrelang hatten die korrupten Machtzirkel Zentralamerikas aus Washington kaum etwas zu befürchten. Mit der Regierung von Joe Biden könnte sich das nun zu ändern. Geplant ist unter anderem eine Antikorruptionskommission für die gesamte Region. Auch migrationspolitisch werden neue Akzente gesetzt.

Zählt zu den treibenden Kräften bei der Schaffung einer zentralamerikanischen Antikorruptionskommission: 
die demokratische Abgeordnete Norma Torres (links) auf einer Pressekonferenz 2019 in Guatemala-Stadt. Rechts neben ihr im Bild ist Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten. (Foto: EPA-EFE/Esteban Biba)

Minderjährig, allein und nur ein Ziel, das sind die drei Charakteristika, die US-Grenzbeamte derzeit häufig nennen. Die Rede ist dann von minderjährigen Flüchtlingen, die versuchen, über die Grenze in die USA zu gelangen. mehr lesen / lire plus

Abstammungsrecht: Abgeflaute Debatte

Mit einem Gutachten hofft die Menschenrechtskommission, einem Gesetzesentwurf, der seit 2013 vorliegt, neues Leben einzuhauchen. Die Themenbereiche, die der Text regulieren soll, sind so vielfältig wie brisant.

Mit der Reform des Abstammungsrechts sollen alle Kinder anerkannt werden – unabhängig davon wie sie gezeugt wurden. (Copyright: kristine/pixabay.com)

„Nicht alles, was medizinisch möglich ist, sollte auch umgesetzt werden“, so eine Einschätzung des Präsidenten der Menschenrechtskommission (CCDH), Gilbert Pregno, anlässlich einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag. Es ist genau dieser Grundsatz der zu endlosen Debatten führen kann, sobald das Feld der Bioethik angeschnitten wird. Was abstrakt klingt, ist doch fest im Alltag vieler Menschen verankert: Organspenden, Euthanasie, Gentests – das alles sind bioethisch relevante Themenbereiche. mehr lesen / lire plus

Schule: Wie den Lehrberuf attraktiver machen?

Ein neuer Bericht des Bildungs- informationsnetzwerks Eurydice liefert Zahlen und Analysen rund um den Lehrberuf in Europa. Der Text soll als Grundlage dienen für eine Bildungspolitik, die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht wird.

Der Lehrberuf wird als zunehmend unattraktiv empfunden, es mangelt stark an Personal – was für Luxemburg gilt, trifft auf europäische Länder insgesamt zu, wie ein Bericht des Europäischen Bildungsinformationsnetzwerks Eurydice zeigt. Die Gründe für diese Entwicklung liegen bei den angestiegenen Anforderungen und Zuständigkeiten, die mit konstanten sozialen, demographischen, ökonomischen, wissenschaftlichen und technologischen Veränderungen einhergehen. Das schmälert nicht nur die Motivation zum Lehramtstudium; auch immer mehr Lehrkräfte steigen im Laufe ihrer Karriere aus. mehr lesen / lire plus

Appel à la haine : Klëppelkrich

La plainte de l’Asti et la réponse aussi cynique qu’hypocrite de l’ADR démontrent une fois de plus que le Luxembourg n’a rien à envier à ses voisins en matière de populisme de droite.

© CHD_flickr

« C’est vrai que l’Asti accomplit un travail précieux sur ce terrain », confiait Fred Keup au woxx en octobre 2015, confronté au fait que c’est bien l’Asti qui a défini le luxembourgeois comme langue d’intégration et qui a été une des pionnières des cours de langue pour les non-autochtones. Bizarrement, cet article, qui évoquait les nouveaux fronts ouverts après ceux du référendum par la réforme de la loi sur la nationalité, n’a jamais été repris sur la page de Nee2015/Wee2050. mehr lesen / lire plus

Reform der Pressehilfe: Papierlose Zukunft?

Luxemburg steht kurz vor einer Pressehilfereform, die insbesondere der Journalist*innengewerkschaft starke Bauchschmerzen verursacht. Nicht einmal für ein Hearing mit den Betroffenen nahm sich die Chambermedienkommission Zeit.

Fotos: Piqsels.com

Sieht man von der provisorischen Hilfe für Online-Medien ab, liegt die letzte Reform der Luxemburger Pressehilfe 23 Jahre zurück. Damals wurde ein seit 1976 geltendes Prinzip aufgehoben: die nach dem Umfang der redaktionellen Seiten berechnete Bezuschussung wurde nicht mehr auf ein Maximum gedeckelt.

Bis dahin hatten die größten Zeitungen in der Regel dreieinhalb bis maximal viermal höhere staatliche Zuschüsse erhalten als die kleinsten Blätter. Ab Mitte der 1980er- bis Ende der 1990er-Jahre erhielten die beiden großen Tageszeitungen die exakt gleiche Summe aus dem staatlichen Topf. mehr lesen / lire plus

Die One-Woman-Band Marthe: Antifaschistisch, feministisch, misanthropisch

„Italiens jüngste Black/Doom-Sensation“, so die US-amerikanische Metal-Zeitschrift „Decibel“ über das erste Demo von „Marthe“. Einer der Gründe für die Begeisterung: Die episch-brachialen Songs wurden von einer einzigen Musikerin eingespielt. Die woxx hat mit Marzia gesprochen, die in diesem Projekt ihr Faible für Metal auslebt.

„Ich versuche mich auch selbst nie allzu ernst zu nehmen“: Als Drummerin agiert Marzia meist im Hintergrund, in ihrem Soloprojekt „Marthe“ spielt sie mit der Selbstinszenierung. (Foto: Lorenzo Estremo Pecunia)

woxx: Wie bist du auf die Idee gekommen, die vier Songs deines Demos ganz allein einzuspielen?


Marzia: Es war ein Experiment. In meinen anderen Bands haben immer alle Witze darüber gemacht, wie schlecht ich mich mit den technischen Aspekten des Musikmachens auskenne. mehr lesen / lire plus

Über sexuelle Begegnungen: Reine Liebe

Mit seinem Debütroman „What Belongs to You” gelang dem amerikanischen Autor Garth Greenwell vor fünf Jahren ein Überraschungserfolg. Seine Kurzgeschichten-Sammlung „Cleanness” erfüllt die hohen Erwartungen.

Es gehört Mut dazu, wenn ein Autor in seinem lang erwarteten zweiten Werk keine neue Geschichte erzählt, sondern Texte vorstellt, die auf den ersten Blick wie Nachträge seines Debüts wirken. Wer Garth Greenwells 2016 erschienenes Buch „What Belongs to You“ (dt. Was zu dir gehört; Hanser Verlag) gelesen hat, dem werden die Schauplätze und Protagonisten von „Cleanness” bekannt vorkommen. In beiden Fällen ist der Ich-Erzähler ein homosexueller Amerikaner, der in der bulgarischen Hauptstadt Sofia an einem Gymnasium lehrt. mehr lesen / lire plus

Toutes et tous uni.e.s dans un même cri – 4/12

so in etwa

als wär Züngeln klar gewesen und kein Wortverdreher hinterm Paradies
als hätt’s den Raub nicht gegeben, weder Stock, Scham und Schuld
als wär der Schlag nicht, der Schnitt nicht, der Tritt
von Kinderköpfen, Mädchenbeinen an

als hätt’s den Schrei nie gegeben und nicht das Verstummen
als wär Verschwinden verschwunden und alle Schleier aufgehoben

als ob kein Gesicht je verzerrt und gar nichts verloren
als ob genug Luft da und „Friedhof ermordeter Töchter“ längst ein Zitat

als würd Nacht Nacht sein, nichts andres
und Nacktheit bloß nack

t

als flatterten Flügel, als schwinge
mein Becken auf deinem
Himmel samt Erde mit
und trüge
uns hoch, raus
aus jedem, jedweder Menschenzeit.
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Aus für europäische Klimaklage

Mal gewonnen, mal zerronnen, so sieht die Erfolgsbilanz von Klimaklagen aus. Anfang Februar hatte die Initiative „L’affaire du siècle“ vor dem Pariser Verwaltungsgericht teilweise recht bekommen beim Versuch, die Regierung für deren Klimapolitik zur Verantwortung zu ziehen (online-woxx: Ein Sieg für das Klima). Dagegen entschied an diesem Donnerstag die EU-Justiz in letzter Instanz, den „People’s Climate Case“ als unzulässig abzulehnen. In diesem Fall kommen die Kläger*innen aus mehreren EU-Ländern sowie Kenia und Fidschi und sehen ihre persönlichen Existenzen durch die unzureichenden Klimaziele der EU gefährdet. Doch wie bereits das dem Europäischen Gerichtshof nachgeordnete Gericht der Europäischen Union befand auch jener nun, die Kläger*innen erfüllten die Bedingungen nicht, um gegen die beschlossenen Klimaziele vorgehen zu können. mehr lesen / lire plus

Subventionen für Elektroautos verlängert

Am Mittwoch, dem 24. März, stellte Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) das überarbeitete Prämiensystem für Elektroautos und -fahrräder vor. Es wird unter dem Label „Clever fueren“ vermarktet. Käufer*innen von vollelektrischen Autos können zwar nach wie vor eine Prämie von 8.000 Euro erhalten, das jedoch nur, wenn der PKW nicht mehr als 18 kWh pro 100 Kilometer verbraucht. Wer sich ein Elektro-SUV oder einen entsprechenden Sportwagen kauft, kann sich diesen Luxus mit 3.000 Euro vergolden lassen. Immerhin wurde auch an kinderreiche Familien gedacht: Haushalte von mindestens fünf Personen können für ein Auto mit sieben Sitzen die vollen 8.000 Euro erhalten. E-Lieferwagen und Wasserstoff-Autos werden ebenfalls mit dem Höchstbetrag subventioniert – und das, obwohl Wasserstoff-PKWs wesentlich ineffizienter sind als Elektroautos. mehr lesen / lire plus

Vidéo : Lueurs d’espoir

Petite vidéo, grande impression. Les portraits de « Femmes » accompagnées par le Samusocial bruxellois sont glaçants dans leur sobriété, mais aussi porteurs de nouveaux départs positifs.

Photo : Neimënster

Deux fauteuils, un écran et une vidéo d’une dizaine de minutes, c’est tout ce dont « Femmes » a besoin pour d’abord faire pester contre le genre humain puis amorcer déjà une réconciliation. Pas de mouvement non plus : aux quatre témoignages successifs qu’on peut découvrir correspondent quatre clichés de Gaël Turine, sur fond neutre, avec un éclairage presque clinique qui ne cherche pas à dissimuler les imperfections. En voix off, les textes d’Anne-Cécile Huwart privilégient les phrases simples et les descriptions factuelles pour évoquer les quatre histoires, distillant cependant au passage des citations chocs. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Blackbird

Das Thema Sterbehilfe steht im Zentrum des Dramas „Blackbird”. Leider bietet der Film, statt einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem selbstbestimmten Lebensende, vor allem seinem hochkarätigen Schauspieler*innen-Ensemble die Möglichkeit, alle Register zu ziehen.

Gemeinsam mit ihrem Mann Paul (Sam Neill) hat Lily (Susan Sarandon) die Entscheidung getroffen, ihr Leben selbstbestimmt zu beenden, bevor ihre Krankheit sie daran hindert. (Foto: rogerebert.com)

Die Architektin Lily (Susan Sarandon) leidet an einer nicht näher definierten, degenerativen Krankheit und hat zusammen mit ihrem Mann (Sam Neill) den Entschluss gefasst, dass sie ihrem Leben ein Ende setzen möchte. Deshalb hat sie ihre Familie und ihre beste Freundin für ein letztes Wochenende eingeladen, um Abschied zu nehmen. mehr lesen / lire plus

Auf Apple TV: Allen v. Farrow

Eine kürzlich erschienene Miniserie thematisiert die Missbrauchsvorwürfe gegen Filmemacher Woody Allen und lässt Familienmitglieder und Expert*innen zu Wort kommen. Die Einseitigkeit des Werks hinterlässt einen faden Beigeschmack.

Wie harmonisch oder unharmonisch das Familienleben von Woody Allen und Mia Farrow war, darüber gehen die Meinungen stark auseinander. (Foto: Mediapunch/Shutterstock/HBO)

Seit am 16. Februar der Trailer zur Doku „Allen v. Farrow“ veröffentlicht wurde, dürften alle an sozialer Gerechtigkeit interessierten dem Werk des Filmemacher-Ehepaares Kirby Dick und Amy Ziering gespannt entgegengesehen haben. Die vierteilige von HBO produzierte Serie versprach nicht nur qualitativ hochwertig zu sein, sondern auch eine neue Perspektive auf die Missbrauchsvorwürfe gegen Filmemacher Woody Allen zu liefern. mehr lesen / lire plus

Ciné-concert : Murnau hanté par le jazz

Un vampire rôdera ce weekend dans le nord du Luxembourg, et il ne sera pas seul : le Cube521 présentera un ciné-concert d’exception avec l’ensemble Michel Bisceglia et DJ Buscemi, qui s’en prendront à « Nosferatu » de Friedrich Wilhelm Murnau.

Ils vont affronter le démon expressionniste en musique : Michel Bisceglia et DJ Buscemi. (© Bisceglia)

Sorti en 1922, « Nosferatu » est un de ces films qui feront pour toujours partie de l’imaginaire collectif. Basé sur une adaptation non autorisée du « Dracula » de Bram Stoker, ce chef-d’œuvre expressionniste mêle signes occultes, premiers effets spéciaux, érotisme et dépression – le tout incarné dans la figure inoubliable du comte Orlok, joué à l’écran par Max Schreck. mehr lesen / lire plus

Auf arte.tv: Fast Fashion

„Fast Fashion. Die dunkle Seite der Billigmode“ ist keine Mode- sondern eine Horrorshow: Die Doku führt hinter die Kulissen der Textilindustrie und offenbart unter anderem moderne Sklaverei in Europa. Was selbst vermeintlich ökofreundliche Mode mit der Umwelt und der Gesundheit ganzer Bundesstaaten in Indien anrichtet, macht sprachlos. Eine schockierende, sehenswerte Doku!

Bis zum 6. Juni in der Arte-Mediathek

Bewertung der woxx: XXX mehr lesen / lire plus