Auf Arte.tv: Petite Fille

Noch bis zum 10. Januar kann in der Arte-Mediathek „Petite Fille“ gestreamt werden, eine preisgekrönte Doku über ein achtjähriges trans Mädchen und ihre Familie. Trotz kleiner Schwächen lohnt es sich hineinzuschauen.

Foto: Agat Film et Cie

Ein kleines Mädchen steht vor dem Spiegel, es probiert Kleider an, bindet sich Haarschleifen um. Sasha ist die Protagonistin der 82-minütigen Doku „Petite Fille“, das Besondere an ihr: Bei der Geburt wurde ihr das männliche Geschlecht zugewiesen, sie selbst empfindet sich aber als Mädchen. In einer der ersten Szenen spricht ihre Mutter erstmals mit einer spezialisierten Psychologin darüber. Sie macht sich Vorwürfe, ist unsicher, ob es richtig war, Sasha ihre Geschlechtsidentität so ausleben zu lassen wie sie will. mehr lesen / lire plus

Schon gestreamt? 1985

In leisen Tönen erzählt Regisseur und Drehbuchautor Yen Tan mit seinem Film „1985“ von einer Familie inmitten der Aids-Krise der 1980er-Jahre. Bis Donnerstag kann der 2018 erschienene Film gratis gestreamt werden.

Foto: Wolfe Releasing

Weihnachten 1985: Nachdem er drei Jahren lang auf Distanz geblieben war, stattet Adrian (Corey Michael Smith) seiner Familie – Vater Dale (Michael Chiklis), Mutter Eileen (Virginia Madsen) und Bruder Andrew (Aidan Langford) – für ein paar Tage einen Besuch ab. Was Adrians fundamentalistisch-christlichen Eltern nicht wissen: Ihr Sohn ist schwul und der Grund für seinen Besuch geht auf weit mehr als ein wenig Heimweh zurück.

Trotz seiner Thematik kommt in „1985“ nicht viel explizite Queerness vor. mehr lesen / lire plus

Hypersexualisierung: Zwischen Sorge und Beschämung

Ist von Hypersexualisierung die Rede, sind Bevormundung und Frauenfeindlichkeit meist nicht weit. Über Widersprüche und Auslassungen innerhalb eines Diskurses, der für Empathie und Selbstermächtigung zu wenig Raum lässt.

Im Diskurs um Hypersexualisierung wird oft vergessen, dass es Mädchen und Frauen eigentlich freistehen sollte, wie sie sich anziehen und bewegen. (Foto: Wikimedia Commons)

„Hypersexualisierung“. Immer dann, wenn es um Sexualerziehung, die Werbebranche oder das neuste Musikvideo von Nicki Minaj geht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Wort fällt.

In der Broschüre „Réseau d’acteurs“ des Referenzzentrums für die Förderung affektiver und sexueller Gesundheit, kurz Cesas, gibt es mittlerweile sogar eine eigene Rubrik dafür. mehr lesen / lire plus

Weihnachtsbrief aus dem Pflegesektor

Zum Jahresende hin ist die Liste an Forderungen der Association nationale des infirmier(e)s luxembourgeois(es) (Anil) lang. Wie sie in einem augenzwinkernd als „Brief ans Christkind“ bezeichneten Schreiben mitteilt, fehlt es zurzeit im Pflegesektor an so einigem. Dazu gehören Aspekte, die Präsidentin Anne-Marie Hanff bereits im November im Interview mit der woxx nannte, wie etwa die Personalverstärkung bei der nächtlichen Versorgung in Pflegeheimen. Generell mangele es an Personal, um die aufwändige Versorgung von Covid-19-Patient*innen gewährleisten und Schnelltests über die Nase durchführen zu können. Die weiteren Forderungen decken viele Bereiche ab, von Prozeduren über Logistik bis hin zur Qualifikation. So benötige man Hilfe bei der Ausarbeitung von Checklisten für Covid-19-Einheiten und von Notfallplänen für den Fall erhöhter krankheitsbedingter Personalausfälle. mehr lesen / lire plus

Serien-Empfehlung: #heuldoch – Therapie wie noch nie

Sexualisierte Gewalt, aber lustig und nicht moralisierend, aber doch irgendwie mit dem nötigen Ernst – die Macherinnen von „#heuldoch“ haben sich ein eigenartiges Ziel gesteckt. Das Resultat ist eine Satireserie, die außer leichter Unterhaltung nichts zur MeToo-Debatte beizutragen hat.

Lin und Glorias Cover als Therapeutinnen droht jeden Moment aufzufliegen. (Foto: obs/ZDF/Robert Schittko)

„Die politisch unkorrekte Antwort auf #MeToo“, so die Tagline der deutschen Miniserie „#heuldoch“. Die Regisseurinnen Isabell Šuba und Lilli Tautfest scheinen hier ein Manko ausgemacht zu haben: Ihnen fehlt es offenbar an witzigen Serien über sexualisierte Gewalt, die Täter nicht allzu negativ darstellen. Quasi MeToo zum Wohlfühlen. Fast bekommt man den Eindruck, man hätte hier Männern mal eine kleine Pause von dieser lästigen Aufforderung zur Selbsthinterfragung bieten wollen. mehr lesen / lire plus

Happiest Season: Bittersüße Weihnachten

In „Happiest Season“ stellt Clea DuVall die Angst vor einem lesbischen Coming-out ins Zentrum einer Weihnachtskomödie. Das Problem: Strukturelle Diskriminierung und Rom-Com-Konventionen gehen nur bedingt zusammen.

Harper (r.) verwandelt sich beim Familienbesuch zu einem Menschen, den ihre Partnerin Abby (l.) nicht wiedererkennt. (Fotos: Hulu)

Wer sich Rezensionen zu „Happiest Season“ durchliest, bekommt den Eindruck, dass hier von unterschiedlichen Filmen die Rede ist. Während die einen den Streifen als herzerwärmende queere Komödie loben, bezeichnen andere ihn als erdrückenden Horrorfilm.

In einem Punkt sind sich alle eins: Mit „Happiest Season“ steht zum ersten Mal ein lesbisches Paar im Mittelpunkt eines Weihnachtsfilms aus Hollywood. mehr lesen / lire plus

Anhaltende Kritik am Bildungsministerium

Auch neun Monate nach Beginn der Pandemie hat das Bildungsministerium keine mittel- oder langfristige Strategie vorzuweisen. Zeit, um mit kontroversen Reformen vorzupreschen, gab es aber allemal. Anhaltende Kritik, eine Petition und eine angekündigte Demonstration sind die Folge.

© gouvernement.lu

 

Mangelnde Kommunikation, unwissenschaftliche Daten, schleichende Privatisierung, falsche Angaben zu Infektionszahlen in den Kompetenzzentren – zurzeit vergeht keine Woche, in der das Bildungsministerium nicht in Kritik gerät.

Die Vorfälle hängen zusammen und sind größtenteils auf das Selbstverständnis des Bildungsministeriums zurückzuführen. Laut der Antwort auf eine parlamentarische Frage zu einem Wort-Artikel von Michèle Gantenbein, lässt dieses sich etwa so paraphrasieren: Die Hinterfragung von Zahlen des Bildungsministeriums kommt Verschwörungstheorien gleich, kritische Presseartikel sind das Ergebnis einer „intransparenten Vorgehensweise“ und ein unnötiges Störelement im Vertrauensverhältnis zwischen Ministerium und Eltern. mehr lesen / lire plus

Was heißt hier „Familie“?

Bei der politischen Kommunikation rund um Kontaktbeschränkungen an Weihnachten wird deutlich, welche Lebensformen die Regierenden als Norm wahrnehmen – und für wen sie letztendlich Politik machen.

© pixy.org

„Es ist nicht die Zeit für Besuch. Gefeiert werden soll dieses Jahr nur in der Familie.“ Hinter dieser unscheinbaren Aussage, die Paulette Lenert am vergangenen Mittwoch der Presse gegenüber machte, verbirgt sich mehr als man zunächst annehmen könnte: eine ganz spezifische Vorstellung von Familie.

Eins gleich vorweg: Dieser Artikel will keinesfalls die Vorgabe kritisieren, nach welcher über die Weihnachtstage hinweg alle nicht notwendigen Kontakte zu vermeiden sind. Hier soll es einzig darum gehen zu zeigen, wie durch den Sprachgebrauch manche Formen des Zusammenlebens sichtbar gemacht und normalisiert werden, andere wiederum ausgeblendet und schlimmstenfalls sogar stigmatisiert werden. mehr lesen / lire plus

Menschenrechte: CCDH zieht Bilanz

Angesichts der Pandemie stellt die CCDH eine Schwächung in puncto Menschenrechte fest. Obwohl es ihrer Ansicht nach viel zu tun gibt, zeigte sie sich am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz optimistisch.

© ccdh.lu

Am Donnerstag zog die konsultative Menschenrechtskommission (CCDH) der Presse gegenüber Bilanz über die nationale Lage in puncto Menschenrechte. „In den letzten Jahren wird verstärkt über Menschenrechte gesprochen. Ich denke, das liegt dran, dass es ein größeres Bewusstsein dafür gibt“ Das stimme ihn optimistisch, so der Präsident der Menschenrechtskommission, Gilbert Pregno.

Dennoch bleibt noch viel zu tun. Bei ihrem Jahresrückblick erwähnte die CCDH ihre im Januar geäußerte Kritik an einem großhergzoglichen Reglement, das den Umgang mit geflüchteten unbegleiteten Minderjährigen regelt. mehr lesen / lire plus

Sexualerziehung: Da geht noch mehr

Ungleichmäßig gewichtete Kapitel, irreführende Erklärungen und zu viel Heteronormativität: Der neue Leitfaden für Sexualerziehung in Luxemburg ist deutlich weniger sexpositiv, feministisch und inklusiv als erhofft.

Es fragt sich welches Bild von BDSM die Autor*innen im Kopf hatten, als sie sich entschieden die Praktik einzig auf eine abschreckende Weise zu thematisieren. (Quelle: joshuatkd/pixabay.com)

Mit Pauken und Trompeten wurde am Montag die neue Ausgabe des Ratgebers „Let’s Talk About Sex – Gesundheit, Liebe und Sexualität im Jugendalter“ vorstellt. Ausgearbeitet wurde sie von den Ministerien für Gesundheit, Bildung, Gleichstellung und Familie, sowie fünf weiteren Akteuren: Cesas, HIV Berodung, Planning Familial, Centre LGBTIQ+ Cigale und der Association des parents d’enfants mentalement handicapés. mehr lesen / lire plus

Auf Amazon Prime: Sound of Metal

Mit „Sound of Metal“ hat Regisseur und Drehbuchautor Darius Marder ein erstaunlich fesselndes Erstlingswerk geschaffen. Neben dem tollen Drehbuch tun beeindruckende Schauspielleistungen und ein geniales Sounddesign ein Übriges, um ein immersives Seherlebnis zu garantieren.

Nachdem Ruben sein Gehör verloren hat, unterzieht er sich einem Hörtest. (Foto: Amazon Studios)

„Learn how to be deaf“ – diese Aufgabe steht für Ruben (Riz Ahmed) an der Tafel. Seit er vor einigen Tagen sein Gehör von einer Sekunde zur nächsten fast vollständig verlor, ist nichts in seinem Leben mehr wie zuvor. Fast nichts, denn plötzlich ist es wieder so stark wie schon lange nicht mehr, das Bedürfnis, sich mit Rauschmitteln zu betäuben. mehr lesen / lire plus

Protestaktion gegen EU-Abschottungspolitik

Am 10. Dezember ist der internationale Tag der Menschenrechte. In Schengen wird am selben Tag Solidarität mit den Asylsuchenden ausgedrückt, die zurzeit an den EU-Außengrenzen ausharren müssen.

Foto: Friddens- a Solidaritéitsplattform Lëtzebuerg

„Wenn nicht jetzt etwas geschieht, werden viele Menschen den nächsten Winter und die Corona-Pandemie in den griechischen Flüchtlingslagern nicht überleben.“ Am kommenden Donnerstag, dem internationalen Tag der Menschenrechte, ruft das grenzüberschreitende Friedens- und Solidaritätsnetzwerk QuattroPax um 16 Uhr zur Mahnwache an der Brücke Schengen/Perl auf. Protestiert wird gegen die Abschottungspolitik der EU.

Im Presseschreiben gehen die Aktivist*innen auf die Missstände ein, auf die sie durch ihre Aktion verstärkte Aufmerksamkeit lenken wollen: Die in ihren Augen inhumane EU-Flüchtlingspolitik, die menschenunwürdigen Bedingungen in Camps auf Samos, Chios, Kos, Leros und Lesbos, sowie die sich durch Covid-19 noch weiter zuspitzende Lage. mehr lesen / lire plus

Berichterstattung über trans Personen: Say my name

Transfeindlicher Sprachgebrauch kann in vielen Kontexten auftreten. So etwa, wenn Medien über Coming outs berichten, indem sie falsche Namen und Pronomen benutzen.

Elliot Page Foto: Tony Shek / wikimedia commons

Von der New York Times über die Faz bis hin zum Essentiel – sämtliche Presseorgane berichteten in den vergangenen Tagen darüber: „Juno“-Darsteller Elliot Page hat sich als trans geoutet. Im Statement des Schauspielers, das unter anderem auf Twitter nachgelesen werden kann, präzisiert er nicht nur, wie er ab sofort genannt werden will, sondern auch, dass er die Pronomen „he“ und „they“ verwendet.

Trotz dieser eindeutigen Angaben tun sich einige Medien – auch luxemburgische – schwer damit, sie zu respektieren. mehr lesen / lire plus

Genderstereotype
: Hilfreich und schädlich zugleich

Genderstereotype können das Zusammenleben erleichtern, haben aber auch einen ausschließenden und einschränkenden Effekt. Wir haben mit Miriam-Linnea Hale, Doktorandin an der Uni Luxemburg, darüber gesprochen, warum es so wichtig ist, Stereotype bereits im Kindesalter aufzubrechen, und auch Forscher*innen die ihren hinterfragen sollten.

„Es ist wichtig, dass wir als Forscher und Forscherinnen unsere eigenen Stereotype hinterfragen und nicht nur Populationen untersuchen, die bekannten Forschungsmodellen entsprechen“: Doktorandin Miriam-Linnea Hale sieht noch viel Nachholbedarf, wenn es um die Erforschung nicht-binärer Personen geht.
 (Quelle: Universität Luxemburg)

woxx: Sie haben im Rahmen einer internationalen Kollaborationsstudie über Genderstereotype geforscht. Welches sind dabei die wichtigsten Ergebnisse?


Miriam-Linnea Hale: Das wichtigste Ergebnis ist der signifikante Zusammenhang zwischen bestimmten stereotypen Einstellungen und der Bereitschaft von Männern sich für Gleichstellung einzusetzen. mehr lesen / lire plus

Wer nimmt strukturelle Diskriminierung in Angriff?

CET und TNS/Ilres haben rund 1.000 Menschen in Luxemburg nach ihren Diskriminierungserfahrungen befragt – sei es als Opfer oder als Zeug*in. Dabei ging es einzig um offene Benachteiligung, subtilere Formen der Diskriminierung riskieren dabei in den Hintergrund zu rücken.

Quelle: CET

Laut aktuellem Diskriminierungsbarometer des Centre pour l’égalité de traitement (CET) wurden 20 Prozent der Bevölkerung in den letzten drei Jahren mindestens ein Mal diskriminiert. Mit Abstand am häufigsten fand diese Diskriminierung aufgrund der Nationalität statt (46 Prozent). An zweiter Stelle stehen mit 28 Prozent das Geschlecht, an dritter mit jeweils 22 Prozent die sprachlichen Kompetenzen und das Aussehen. In den Augen von TNS/Ilres-Mitarbeiter Tommy Klein, der die Umfrage gestern zusammen mit Vertreter*innen des CET der Presse vorstellte, besonders besorgniserregend: 27 Prozent der Opfer reagierten nicht auf die erlebte Diskriminierung, sprachen nicht einmal mit Bekannten darüber. mehr lesen / lire plus

Personalmangel im Pflegesektors: Licht am Ende des Tunnels

Nach einer Unterredung zwischen Premierminister Bettel und Vertreter*innen der Krankenpflegervereinigung Anil, wird eine interministerielle Arbeitsgruppe Maßnahmen zur Bekämpfung des anhaltenden Personalmangels ausarbeiten.

Vor sechs Monaten hatte die Association nationale des infirmier(e)s luxembourgeois(es) (Anil) eine Unterredung mit Staatsminister Xavier Bettel (DP) beantragt. Grund dafür war der seit langem bestehende Personalmangel im Pflegesektor – ein Problem, das durch die Corona-Pandemie noch zusätzlich verstärkt wurde.

Am vergangenen Freitag ist der Minister dem Aufruf der Anil nun endlich gefolgt. Bei der Unterredung mit Vertreter*innen der Vereinigung stand die Zukunft des Pflegeberufs im Fokus. „Au vu de la pénurie de personnel de soin, mise à nouveau en exergue lors de la crise actuelle, il a été retenu qu’il est urgent de travailler sur deux axes : l’offre d’une formation au métier attractive et en phase avec la complexité croissante du métier, ainsi que la valorisation du métier et de son image auprès du grand public“, so das Staatsministerium in einem Presseschreiben. mehr lesen / lire plus

Mangel an Betreuungsplätzen: Regierung weist Verantwortung von sich

Alleinerziehende sind oft in besonderem Maße auf Fremdbetreuung ihrer Kinder angewiesen. Es besteht jedoch ein Mangel an Betreuungsstrukturen. Die Regierung unterstützt die Betroffenen nicht.

Quelle: pxfuel.com

Gedenkt die Regierung berufstätige Alleinerziehende zu unterstützen, deren Kinder aus Platzmangel nicht in einer Betreuungsstruktur unterkommen ? „Nein“, könnte man die Antwort von Claude Meisch (DP) auf eine parlamentarische Anfrage von Fred Keup (ADR) zusammenfassen. Der Minister verweist auf die Verantwortung der Betreuungsstrukturen: Die Kriterien für eine Aufnahme sowie die Entscheidung, ob ein Kind einen Platz erhält oder nicht, kämen diesen zu. Grundsätzlich würde die Lage alleinerziehender Eltern dabei aber besonders berücksichtigt. Auf Keups Frage, was die Regierung unternehmen will, um Kindern von Alleinerziehenden ausnahmslos einen Betreuungsplatz zu bieten, antwortet der Minister ebenso wenig wie auf die Frage, wann die Betroffenen mit einer Lösung rechnen können. mehr lesen / lire plus

„Nein“ zu Gewalt gegen Frauen

Laut Weltgesundheitsorganisation wird weltweit rund ein Drittel aller Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer körperlicher, ökonomischer, sexualisierter und/oder psychischer Gewalt. Dies etwa in Form häuslicher Gewalt, Vergewaltigungen, Genitalmutilationen, Menschenhandel oder Zwangsheirat. Um für diesen Missstand zu sensibilisieren, haben die Vereinten Nationen 2008 die jährlich vom 25. November bis zum 10. Dezember stattfindende „Orange Week“ ausgerufen. In diesem Jahr sind Opfer häuslicher Gewalt aufgrund von Ausgangsbeschränkungen in einer besonders schwierigen Lage – auch in Luxemburg. Wie das Ministerium für Gleichstellung von Frauen und Männern mitteilt, wird die Entwicklung der Fälle von Gewalt gegen Frauen zurzeit täglich analysiert. Mit Notfallstrukturen, die die zurzeit bestehenden entlasten sollen, einem steten Ausbau der Informationsseite violence.lu mehr lesen / lire plus

Auf Amazon Prime: Time

Mit einer Mischung aus Heimvideos und Dokumentaraufnahmen zeichnet Regisseurin Garrett Bradley eindringlich nach, was es für eine Familie bedeuten kann, wenn der Familienvater jahrzehntelang im Gefängnis sitzt.

20 Jahre lang musste Sibil Richardson ihre Kinder alleine erziehen. (Foto: Amazon)

Sibil und Robert sind bereits seit ihrer Schulzeit ein Paar, sie haben sechs Kinder. Der Haken an der Sache? Robert sitzt im Gefängnis. Ende der 1990er-Jahre hatten die beiden versucht, eine Bank auszurauben. Sie, die im Fluchtauto gewartet hatte, wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt, er zu sechzig.

Der Dokumentarfilm „Time“ setzt in dem Moment an, als Sibil nach drei Jahren wieder auf freiem Fuß ist. mehr lesen / lire plus

Luxemburgische Gleichstellungspolitik: CCDH vermisst Strategie

In einem Gutachten lässt die konsultative Menschenrechtskommission (CCDH) kein gutes Haar am Aktionsplan, den das Ministerium für Gleichheit von Frauen und Männern (Mega) im Sommer vorgelegt hat, und fordert, ihn umgehend zu überarbeiten.

„Im vorliegenden Aktionsplan sucht man vergeblich nach einer wahrhaften Strategie“. Laut CCDH fehlt es im Aktionsplan für Gleichstellung von Frauen und Männern an einem kohärenten und transversalen Ansatz. In einem gestern veröffentlichten Gutachten kritisiert sie den Mangel an konkreten Maßnahmen und Fristen sowie den Umstand, dass nicht festgehalten wurde, welche Akteure für die Umsetzung der jeweiligen Aktionen zuständig sind.

Neben einer Strategie vermisse man auch eine Analyse der Ursachen struktureller Genderdiskriminierung, heißt es weiter im Gutachten. mehr lesen / lire plus