Geschlechtsspezifische Gewalt: Fehler im System

Nur eine von zehn Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren hat, erstattet Anzeige gegen den Täter. Wiederum nur eines von zehn Ermittlungsverfahren landet am Ende vor Gericht. Der Luxemburger Opferhilfeverein „La voix de survivant(e)s“ will mit einem Gesetzesentwurf für mehr Gerechtigkeit sorgen.

Foto: La voix de survivant(e)s

Das Auditorium im Cercle Cité in Luxemburg-Stadt ist am vergangenen Montagabend fast bis auf den letzten Platz besetzt. In der ersten Reihe sitzt Justizministerin Elisabeth Margue (CSV) umgeben von Vertreter*innen der Staatsanwaltschaft, Journalist*innen, Mitarbeitenden sozialer Einrichtungen, und auch Betroffenen von (sexualisierter) Gewalt und ihren Angehörigen.

Es herrscht betretenes Schweigen, als Ana Pinto, Präsidentin des Opferhilfevereins „La voix de survivant(e)s“ (LVDS), schockierende Zahlen zu geschlechtsspezifischer Gewalt in Luxemburg vorliest. mehr lesen / lire plus

Am Bistro mat der woxx #299 – Wat maache géint haislech Gewalt?

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

2023 louch dZuel vun de Policeasätz wéinst haislecher Gewalt déi éischte Kéier iwwer 1.000 pro Joer. Dat heescht, dat dPolice ongeféier dräi mol am Dag geruff gëtt, well et Fäll vun haislecher Gewalt gëtt. DAffer vun an der Haaptsaach Fraen. Wéi dVerhältnis vun de Geschlechter genee ass, ass awer jee no Statistik ënnerschiddlech. Am Podcast erkläert dMelanie Czarnik net nëmmen, wisou dat esou ass, och, wat fir Angeboter et zu Lëtzebuerg esouwuel fir Affer wéi och fir Täter*innen gëtt.

mehr lesen / lire plus

Häusliche Gewalt: Gewalt fängt mit Worten an

Die Zahl polizeilicher Einsätze bei häuslicher Gewalt in Luxemburg stieg 2023 erstmals auf über 1.000. Die Regierung handelt zögerlich und wird dafür auch international von Expert*innen kritisiert. Jetzt hat sie einen Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt angekündigt.

 

Zeit zu handeln: Neuer Aktionsplan zu allen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt soll im Frühjahr 2025 erscheinen. (FOTO: saif71com Unsplash)

„Kein Mensch hat damals geredet. Deshalb habe ich angefangen, meine Geschichte zu erzählen.“ Es ist Ende August, und Ana Pinto sitzt auf ihrem Balkon. Kein Lüftchen bewegt die gläserne Figur eines Phönix, die an der Tür hängt. Der Feuervogel, der aus seiner eigenen Asche entstiegen ist, gilt als Sinnbild für Erneuerung. mehr lesen / lire plus

Baby Reindeer: Emotional überfordert

In Richard Gadds Erfolgsserie „Baby Reindeer“ versucht ein Stand-up-Comedian, aus seinen selbstdestruktiven Verhaltensmustern auszubrechen – und scheitert ein ums andere Mal.

Baby Reindeer ist der Kosename, den Martha ihrem Stalkingopfer Donny gegeben hat. (Quelle: Netflix)

Was zum Kuckkuck hat es mit dem Hype um „Baby Reindeer“ auf sich? Beim Lesen und Hören von Artikeln, Podcasts oder Social-Media-Beiträgen über die britische Serie drängt sich diese Frage unweigerlich auf. Im Feuilleton findet man einen regelrechten Wettkampf der Adjektive vor, um die Serie zu beschreiben. Als „original, compelling, and unforgettable“ wird sie im Guardian beschrieben, als „rewardingly complex“ und „challenging“ auf inews. „Berührend, schockierend und wirklich krass“, fasst wiederum Susan Vahabzadeh in der Süddeutschen Zeitung ihren Eindruck zusammen. mehr lesen / lire plus

Orange Week 2023

Im Jahr 2022 wurden 1.489 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet, 983 Mal musste die Polizei einschreiten – eine Steigerung von über sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um auf die anhaltende Problematik aufmerksam zu machen, ruft der Conseil national des femmes au Luxembourg jährlich zu den Aktionswochen „Orange Week“ auf. In diesem Jahr starten sie am 21. November mit einer Soirée de lancement im Mamer Schloss. Bis Ende Dezember folgen zahlreiche Veranstaltungen, Sensibilisierungskampagnen, Weiterbildungen, Symbolaktionen und Ausstellungen. Zu den Highlights gehört die Ausstellung „Derrière les chiffres“ in Esch/Alzette sowie die Marche de solidarité am 25. November in Ettelbrück. Am 27. November wird im Ciné Ariston der Film „Je vous salue salope. mehr lesen / lire plus

Kulturpodcast: Um Canapé mat der woxx – #31 Rape Culture: d’Roll vu Veranstalter*innen

Hei ass den zweeten Deel vun eiser Mini-Podcastserie zum Thema rape culture: Am August schwätzt d’Ainhoa Achutegui, Direktesch vun der Abtei Neimënster, iwwert d’Verantwortung vu Veranstalter*innen a Kulturinstitutiounen.

COPYRIGHT: Isabel Spigarelli/WOXX

E gouf am Juli versprach, hei ass en – den zweeten Deel vun eiser Mini-Podcastserie zu rape culture. Dëse Begrëff ëmfaasst ënner anerem sozial a kulturell Verhalensweisen, déi sexualiséiert Gewalt verharmlosen oder ignoréieren, d’Schold dofir bei den Affer sichen oder alles dat zesummen.

Huet lëschte Mount déi spuenesch Kënschtlerin Laia Abril gedeelt, wéi si dat Thema an hirer Aarbecht souwéi an der Ausstellung On Rape“ an der Abtei Neimënster ugeet, schwätzt lo d’Ainhoa Achutegui iwwert den Ëmgang vu Kulturveranstalter*inne mat rape culture. mehr lesen / lire plus

On Rape: „Alle haben versagt“

Die Künstlerin Laia Abril präsentiert in der Abtei Neimënster ihre Ausstellung „On Rape“: eine beeindruckende Dokumentation sexualisierter Gewalt.

Die Künstlerin Laia Abril bei der Vernissage ihrer Ausstellung „On Rape“ in der Abtei Neumünster. (Fotos ©: Abtei Neumünster)

Vor zwei Wochen stand der exklusive Besuch der Ausstellung „On Rape“ in der Abtei Neimënster auf der Tagesordnung der Staatsvisite der deutschen First Lady Elke Büdenbender. Zusammen mit Großherzogin Maria Teresa, Schauspielerin Vicky Krieps und Kulturministerin Sam Tanson traf sie auf die spanische Künstlerin Laia Abril, die in Luxemburg-Stadt das zweite Kapitel ihres Langzeitprojekts „A History of Misogyny“ ausstellt. An die Ehrengästinnen erinnert einen Tag vor der offiziellen Vernissage am 13. mehr lesen / lire plus

Kulturpodcast: Um Canapé mat der woxx – #30 Rape Culture: the view of an artist

Two episodes, one topic: Rape Culture. In July and August, Laia Abril, artist, and Ainhoa Achutegui, director of the Abbaye Neimënster, explore this theme. The mini-series begins with Laia Abril and her project A History of Misogyny.

COPYRIGHT: woxx/Isabel Spigarelli

This is the first of two episodes about the complex topic Rape Culture: a term used to describe behaviors that include victim blaming, slut-shaming, sexual objectification, the trivializing of rape, denial of widespread rape, refusing to acknowledge the harm caused by sexualized violence, and the combination of these aspects.

In July, multidisciplinary artist Laia Abril talks about how she approaches the theme as an artist; in August, Ainhoa Achutegui, director of the Abbaye Neimënster, will highlight the role of cultural institutions in the fight against Rape Culture in the artistic field. mehr lesen / lire plus

Jungfräulichkeit-Zertifikate verbieten

Die Sozialarbeiterin Enji Ismaili Sandra Dessi verlangt ein klares Zeichen gegen Jungfräulichkeit-Zertifikate und ruft derzeit mittels einer Petition zum Verbot auf. Dessi steht beruflich mit Jugendlichen in Kontakt, unter anderem mit Schwangeren und jungen Müttern. Sie und ihre Kolleg*innen würden regelmäßig von minder- und volljährigen Frauen kontaktiert, deren Familien sie zum Jungfräulichkeit-Test zwingen würden. Manche wollen einen jährlichen Beweis, andere fordern das Zertifikat aufgrund einer neuen heterosexuellen Beziehung oder wegen Gerüchten ein. Dabei kümmert es die Familien nicht, dass sich die Jungfräulichkeit nicht verlässlich medizinisch feststellen lässt, von den psychologischen Folgen und dem zutiefst sexistischen Charakter des Vorgehens ganz zu schweigen. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Dalva

Mit „Dalva“ liefert Newcomerin Emanuelle Nicot ein nuanciertes Porträt eines Opfers inzestuösen Missbrauchs. Der Film sieht zwar von der Darstellung sexualisierter Gewalt ab, neigt aber dennoch zur unnötigen Spektakularisierung.

Auch in der Jugendstruktur besteht die zwölfjährige Dalva darauf, sich täglich zu schminken. (© Diaphana Distribution)

„Dalva“ beginnt mit einer Schwarzblende. Die Handlung der ersten Szene ist nur zu hören: Durcheinander schreiende Stimmen; vor allem eine Frauen- beziehungsweise Mädchenstimme ist immer wieder deutlich herauszuhören. Was da passiert, müssen sich die Zuschauer*innen anhand der akustischen Informationsfetzen selbst zusammenreimen. Alles deutet darauf hin, dass es sich um einen Polizeieinsatz handelt, bei dem Menschen gegen ihren Willen mitgenommen werden. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Women Talking

In „Women Talking“ greift die kanadische Regisseurin Sarah Polley auf eine feministische Filmsprache zurück, um Figuren zu zeigen, die männliche Gewalt nicht mehr tatenlos hinnehmen wollen.

Die Debatte ist mal mehr mal weniger hitzig, aufgelockert durch punktuellen Humor. (Copyright: Michael Gibson/Orion)

„Bleiben und kämpfen? Bleiben und nichts tun? Oder fliehen?“ In jeder von Gewalt geprägten Konstellation stellen sich den Opfern diese Optionen. Welche davon leichter umsetzbar beziehungsweise mit dem größeren Risiko verbunden ist, hängt von der jeweiligen Situation ab. Oder von der Perspektive. In „Women Talking“ stecken die Figuren in der gleichen Zwickmühle. Die Meinungen, wie damit umzugehen ist, gehen jedoch weit auseinander. mehr lesen / lire plus

Opfer von sexuellem Missbrauch: „Wir haben alle lebenslänglich bekommen“

Am Dienstag hatte die Erwuesse
Bildung zu einem Rundtischgespräch über sexuellen Missbrauch eingeladen. Dabei kamen Pädagog*innen, Psycholog*innen und Betroffene zu Wort.

Charel Schmit, Ana Pinto, Aline Hartz, Danièle Maraite und Modaratorin Nora Schleich (v.l.n.r.) diskutierten am Dienstag zusammen mit dem Publikum über die Problematik des sexuellen Missbrauchs. (Copyright: Hülya Atasoy/EwB)

„Wenn ein Kind seinem Opa oder seiner Oma zur Begrüßung keinen Kuss geben möchte, sollte das respektiert werden.“ Diese banale Forderung, die am Dienstag im Rahmen eines Rundtischgesprächs geäußert wurde, hängt mit einer ernsten Problematik zusammen: sexuellem Missbrauch.

Um über dieses Thema zu sprechen, hatte die ErwuesseBildung (EwB) vier Gäste eingeladen: Aline Hartz vom Kanner-Jugendtelefon (KJT), Danièle Maraite vom Planning Familial (PF), den Ombudsman fir Kanner a Jugendlecher (OKaJu) Charel Schmit, und die oben zitierte Ana Pinto. mehr lesen / lire plus

Planning Familial: Konsens, Drogen, Penisgröße

Ein zusätzlicher Posten, ein Anstieg der Anfragen um 24 Prozent und ein Instagram-Account, der ankommt – Gründe, um zufrieden auf das Jahr 2021 zurückzublicken, gibt es für das Planning Familial (PF) genug. Allein in puncto Sexualerziehung stiegen die Anfragen 2021 um 129 Prozent. Im Rahmen einer am Dienstag abgehaltenen Pressekonferenz blickten die Verantwortlichen des PF aber auch nach vorne. Drei neue Kampagnen sind geplant: Dazu gehört zunächst darüber aufzuklären, was in puncto Sexualität unter Konsens zu verstehen ist und was nicht. Darüber hinaus will das Planning auch verstärkt für das Thema „Vergewaltigungsdrogen“ sensibilisieren. Dazu verteilt es ab sofort sogenannte „cup condoms“ – eine Art Deckel, der über Gläser und Dosen gestülpt werden kann. mehr lesen / lire plus

Diskriminierung im Metaversum: Im Keim ersticken

Das Metaversum existiert zwar noch nicht wirklich, die Skepsis darüber, ob es so inklusiv sein wird, wie die Tech-Branche Glauben macht, ist allerdings jetzt schon groß. Dritter Teil unserer Serie zum Metaversum.

In der Tech-Branche arbeiten mehrheitlich weiße Männer. Das schlägt sich auch im Design virtueller Welten nieder. (CC0 Public Domain/pxhere)

Eine Welt, in der alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, in der niemand diskriminiert wird, eine Welt ohne Geschlecht, Hautfarbe und Klassenunterschiede: Eine solch utopische Sichtweise des Internets teilen heutzutage wohl nur noch die wenigsten. Doch mit dem zunehmenden Hype um das Web3, auch unter dem Namen Metaversum bekannt (woxx 1670), tauchen sie wieder auf. mehr lesen / lire plus

Reform des Sexualstrafrechts

Photo : MJUST

Durch eine Reform des Sexualstrafrechts soll vor allem der besonderen Verletzlichkeit Minderjähriger verstärkt Rechnung getragen werden. Am Mittwoch stellte Justizministerin Sam Tanson (Déi Gréng) einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Eine der Änderungen betrifft die Einführung einer Definition von „Einvernehmen“. Als solches, so heißt es im Text, könne nicht allein die Abwesenheit von Widerstand durch das Opfer gelten. Das Einvernehmen könne jederzeit vor und während des „sexuellen Aktes“ entzogen werden. Der Begriff „sexuelle Belästigung“ soll zudem durch die Formulierung „Verletzung der sexuellen Integrität“ ersetzt werden. Eine weitere wichtige Änderung: die Einführung von Sexualstraftaten im digitalen Raum. Die meisten der vorgeschlagenen Änderungen betreffen sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige. mehr lesen / lire plus

Vom sexistischen Spruch bis zum Femizid

Bereits zum fünften Mal startet am Samstag die Orange Week, die jährlich von CNFL und Zonta International organisiert und vom Ministerium für Gleichstellung zwischen Frauen und Männern mitfinanziert wird. Ziel ist es, die breite Bevölkerung für die Gewalt zu sensibilisieren, die Frauen und Mädchen täglich erfahren. Wie jedes Jahr sind die angebotenen Events und Aktionen vielfältig. Den Start bildet die Marche de solidarité in Esch-Alzette am Samstag um 11 Uhr, ab 14.30 Uhr können sich Interessierte im Rahmen eines offenen Treffens der JIF über Gewalt in der Gynäkologie und der Geburtshilfe informieren und austauschen. Danach folgen noch bis zum 8. Dezember zahlreiche Workshops, Webinars, Expos, Film- und Theatervorführungen. mehr lesen / lire plus

Planning fordert Verjährungsfrist bei sexuellem Missbrauch von Minderjährigen gänzlich abzuschaffen

Schon seit vielen Jahren laufen die Diskussionen um eine mögliche Verlängerung der Verjährungsfrist bei sexuellem Missbrauch. Langsam wird es konkreter, doch reicht die bloße Verlängerung aus?

Mit vier Motionen und einem Gesetzesvorschlag befeuerte die CSV diese Woche die Diskussion in puncto Verjährungsfrist von sexuellem Missbrauch. Die Forderung bezieht sich auf Sexualstraftaten gegenüber Minderjährigen: Ab ihrer Volljährigkeit soll die Verjährungsfrist nicht schon nach 10, sondern erst nach 30 Jahren ablaufen.

Das Planning Familial begrüßt die Initiative – allerdings gehe sie nicht weit genug. In ihren Augen müsse die Verjährungsfrist gänzlich abgeschafft werden. In einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben erklärt das Zentrum warum: Aus Selbstschutz verdrängten Opfer die Taten oft, es könnten Jahrzehnte vergehen, bevor sie sich daran erinnerten, was ihnen in der Kindheit widerfahren sei: „Quand elles retrouvent la mémoire des violences sexuelles qu’elles ont subies, il est souvent trop tard pour porter plainte.“ mehr lesen / lire plus

Abschiebung oder Beistand?

Eine Frau meldet ihren Missbrauch der Polizei – mit fatalen Folgen: Aufgrund fehlender Aufenthaltsgenehmigung droht ihr jetzt die Abschiebung. Mehrere feministische und soziale Organisationen nennen das ein Vorgehen, das Menschenhandel unterstützt.

„Tu peux aller à la police, les conséquences seront plus grandes pour toi que pour moi“, sagte ein Vorgesetzer seiner Angestellten. Er soll sie sexuell belästigt, physich und verbal angegriffen haben. Noch dazu sollen die Arbeitskonditionen allgemein dem Code du travail widersprechen. Die Arbeitnehmerin, eine Brasilianerin, ließ sich nicht von ihrem Chef einschüchtern. Sie suchte Zuflucht beim Guichet Info-Migrants der Asti und wandte sich an die Polizei. Ein mutiger Schritt, den nicht alle Opfer wagen. mehr lesen / lire plus

Infobroschüre zu sexueller Belästigung in der Schule

Wenn es um sexualisierte Gewalt an Luxemburger Schulen geht, sieht der OGBL Handlungsbedarf. Ein nun vorliegendes Infoheft liefert Betroffenen und Zeug*innen praxisnahe Informationen.

Copyright: OGBL

Als im Frühjahr diesen Jahres zwei Fälle von Belästigung durch Lehrer an Luxemburger Schulen öffentlich wurden, schien kein Weg an politischen Maßnahmen vorbeizuführen. Zwar wurden Lehrkräfte in den letzten Jahren mittels Weiterbildungen, Infobroschüren sowie in der Grundausbildung für psychische, physische und sexualisierte Gewalt sensibilisiert, wie die Vorfälle jedoch zeigten, reicht das nicht. Wenn Betroffene von einem Gefühl der Ohnmacht sprechen oder von der Tatenlosigkeit derjenigen, die ihnen eigentlich hätten helfen müssen, wird klar: Es hapert sowohl an der Prävention wie auch an angemessenen Hilfsprozeduren. mehr lesen / lire plus

Stealthing auch in Luxemburg strafbar

Muss das luxemburgische Strafrecht nachgebessert werden, um Stealthing, also das nicht-einvernehmliche Abstreifen des Kondoms zu erfassen? Mitnichten, so das Justizministerium.

Foto: Marco Verch /flickr

104 Klagen wegen Vergewaltigung wurden 2020 bei der Polizei eingereicht. Das waren zwar zwölf weniger als in dem Jahr davor, insgesamt bleibt die Zahl aber deutlich höher als noch 2017 und 2018. Zu einer Verurteilung kam es 2020 in insgesamt 21 Fällen, halb so oft wie in dem Jahr davor. Diese Zahlen gehen aus der Antwort von Justizministerin Sam Tanson (déi Gréng) auf eine parlamentarische Anfrage hervor.

Die Abgeordnete Carole Hartman (DP) hatte sich aber nicht nur nach Vergewaltigungsfällen erkundigt. mehr lesen / lire plus