„Ray & Liz“ zeigt Ausschnitte eines verkorksten Familienlebens. Zwischen Gewalt, subtilen Dramen und Hundepisse in Großaufnahme, entsteht ein Meisterwerk des Kunstfilms.

© Rob Baker Ashton
Es fällt schwer, einen Film mit Worten zu beschreiben, der selber mit wenig Dialog und Sprache auskommt. Die Gesichte der Familie Billingham wird kleinteilig erzählt. Es geht nicht um das große Ganze, sondern um konkrete Schlüsselmomente, um prägende Erinnerungen. Der Regisseur, Richard Billingham, hat ein Auge für Details: für die Fruchtfliegen, den Adamsapfel des Trinkers Ray, die dreckigen Fingernägel der resoluten Liz; für die Hundepisse, die über einen Briefumschlag läuft; für das Sonnenlicht, das durch die Bordüre der Vorhänge fällt; und für das dickflüssige Erbrochene, das vom Sofarand tröpfelt. mehr lesen / lire plus