COP27 und Gerechtigkeit: „Die Klimakrise ist eine Form des Kolonialismus“

Die sechs Schlüsselthemen für die COP27 ergeben sich aus dem dringenden Handlungsbedarf im Globalen Süden und dem Prinzip der Klimagerechtigkeit, wie es in der woxx 1706 dargelegt wurde.

Am 12. November richtet das Internationale Klima-Bündnis in Sharm el Sheikh, gemeinsam mit der ASTM und weiteren Partnern, wie bereits auf der COP26, ein Side Event aus. Diesmal geht es um lokale Lösungen zum Schutz des Amazonas. (© ASTM)

Für die Menschen, die als „Frontliner“ täglich den verheerenden Konsequenzen des Klimawandels ausgeliefert sind, ist es ein Schlag ins Gesicht: Die Tatsache, dass die internationale Staatengemeinschaft in wenigen Tagen die mittlerweile 27. Weltklimakonferenz durchführt und weitere bereits in Planung sind. mehr lesen / lire plus

COP27 und Klimagerechtigkeit: Kein Privileg des Globalen Nordens

Klimagerechtigkeit ist nicht nur eine Frage der internationalen Zusammenarbeit, sondern vor allem der sozialen Gleichheit und der gemeinsamen Verantwortung.

Was bedeutet „Verluste und Schäden“? Philippinen, Dezember 2021, nach dem Supertaifun Odette.

Eine ganze Reihe globaler Krisen bildet den Hintergrund der diesjährigen UN-Klimakonferenz (COP27): Die Auswirkungen von Covid-19 und Russlands Einmarsch in die Ukraine haben die Lebensmittel- und Energiepreise auf ein Rekordhoch getrieben, während beispiellose Klimakatastrophen mit Regen, Hitze, Dürre, Bränden und Stürmen von historischem Ausmaß in fast allen Teilen der Welt verheerende Auswirkungen zeigen.

Die Flutkatastrophe in Pakistan kostete mehr als 1.000 Menschen das Leben und führte zur Vertreibung von mehreren zehn Millionen Menschen. mehr lesen / lire plus

Quellen zum Beitrag Klimagerechtigkeit in der woxx 1706

Sechster Sachstandsbericht des IPCC, https://www.ipcc.ch/assessment-report/ar6/

Down to earth, 12.09.2022: Tipping Points – Was passiert, wenn wir sie überschreiten? https://www.youtube.com/watch?v=JzZZhDqF1-4

https://climatenetwork.org/wp-content/uploads/2022/08/Fair-Shares.-Lessons-from-Practice-Thoughts-on-Strategy_CAN-CERP.pdf

https://www.downtoearth.org.in/blog/natural-disasters/are-we-inured-to-weather-crises–83643?

https://www.downtoearth.org.in/blog/climate-change/need-of-the-hour-reinvent-economic-growth-model-84269?

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

https://www.iddri.org/sites/default/files/PDF/Publications/Catalogue%20Iddri/Propositions/202206-PB0522-loss%20damage%20EU.pdf

https://www.teriin.org/https://www.wri.org/insights/current-state-play-financing-loss-and-damagehttps://www.wri.org/insights/loss-damage-climate-change

Der Beitrag basiert auf einem ebenfalls von Birgit Engel verfassten Artikel, Anfang Oktober erschienen in der Zeitschrift Brennpunkt Drëtt Welt (Ausgabe 318): COP27 needs to leave the ivory tower mehr lesen / lire plus

Am Bistro mat der woxx #189 – Bremst den Ukraine-Krich d’Energiewend?

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Hëlleft d’Energiekris an den Ukrain-Krich, fir d’Energiewend méi séier virun ze dreiwen, oder ass se éischter eng Brems? Am Podcast vun dëser Woch schwätzt de Joël Adami mam Raymond Klein doriwwer. D’woxx-Journalisten analyséieren, wat kuerz a mëttelfristeg passéiere kann. Ausserdeem schwätzen si doriwwer, ob zu Lëtzebuerg genuch geschitt. An da stellt sech déi grouss Fro: Kann een an Zukunft nach mat Russland iwwert de Klima verhandelen? A wat geschitt, wann dat net de Fall ass?

Den Artikel op woxx.lu

 

Ukraine-Krieg und Energiewende: Booster oder Bremse?

Warum die Energiewende schneller vorangehen muss, ein Gasboykott aber kurzfristig problematisch ist, erläuterte der Energieexperte Felix Matthes am Dienstag in Luxemburg.

„Die Nase voll“ – Plakat der Gilets jaunes von 2019. Wenn die Energiewende die Lebensgewohnheiten berührt, wird die soziale Akzeptanz zur großen politischen Herausforderung. (Wikimedia; Gzen92; CC BY-SA 4.0)

Alte Folien zeigen, obwohl sich die Welt durch den Krieg verändert hat? Felix Matthes, Energieexperte des deutschen Öko-Instituts, tat genau dies bei der vom Mouvement écologique organisierten Veranstaltung zum Ukraine-Krieg und der Energiewende am Dienstagabend. Die projizierte Folie zeigte die Handlungsmöglichkeiten beim Klimaschutz bis ins Jahr 2050. „Fast keine der Strategien wird – auch im Lichte der aktuellen Lage – mittelfristig obsolet“, so der Referent. mehr lesen / lire plus

Klimabericht in Zeiten des Krieges: Weckruf Nummer 99

Eine Energiewende ist dringlicher als je zuvor, so der UN-Klimabericht. Wir geben einen Überblick über alte und neue Argumente – und über die Auswirkungen des Konflikts mit Russland.

Alternativen zu den Gazprom-Pipelines: Windkraftanlagen und Flüssiggastanker. (Flickr; kees torn; CC BY-SA 2.0)

Kann man das Klima vergessen? In der öffentlichen Aufmerksamkeit ist die Erderwärmung jedenfalls in die Kategorie der „vergessenen Themen“ geraten. Über den am Montag veröffentlichten Klimabericht enthält zum Beispiel der internationale Teil der internen Presseschau der Luxemburger Regierung gerade mal zwei Beiträge – inmitten einer Auswahl von weit über hundert Artikeln zum Krieg in der Ukraine, zu den Wahlen in Frankreich und Ungarn sowie zu anderen, „wichtigeren“ Themen. mehr lesen / lire plus

Einfach nur das Klima retten: Zu spät!

Zweimal in der Geschichte der Klimapolitik hat die Staatengemeinschaft die Chance für eine Umkehr verpasst. Nun muss sie radikal umdenken und einen Global Green New Deal zustande bringen.

Pixabay ; Pete Linforth

Nach der UN-Klimakonferenz im November sei das Glas „halb voll“, so das salomonische Urteil des CSV-Abgeordneten Paul Galles bei der Chamberdebatte am Mittwoch. Die meisten Redner*innen positionierten sich ähnlich, nur Myriam Cecchetti (Déi Lénk) übte sich in grundsätzlicher Kritik und verwies unter anderem auf die zweifelhaften Investitionen des Renten-Reservefonds, die nicht zu den von der Regierung angekündigten Klimazielen passen. Doch solche Kritik, und erst recht das vorsichtige Lob der internationalen und nationalen Klimapolitik durch Galles und Co. mehr lesen / lire plus

Ergebnisse der Weltklimakonferenz: Geschönte Bilanz

Schulterklopfen und Schuldzuweisungen – die COP26 war erfolgreich, und wo nicht, sind die anderen schuld. Eine Interpretation, die hinterfragt gehört.

Wortspiel gegen das trostlose „Blablabla“. Spruchband an der Umzäunung der semi-offiziellen „grünen Zone“ (Foto: Cédric Reichel)

Am vergangenen Samstag endete die Klimakonferenz in Glasgow mit Tränen. Es waren keine Freudentränen der Delegierten über einen erfolgreichen Abschluss, sondern die Reaktion des britischen COP-Präsidenten Alok Sharma auf eine von Indien eingeforderte letzte Textänderung: Statt „Kohleausstieg“ („coal phase out“) steht nun im Schlussdokument der Konferenz nur noch „Reduzierung der Kohleenergie“ („phase down“). Die Tränen sind getrocknet, und mittlerweile bezeichnet Sharma, im Einklang mit Premierminister Boris Johnson, die Ergebnisse der COP26 als eine „historische Leistung“. mehr lesen / lire plus

Klimabewegung auf der COP26: Wut und Misstrauen

Der Klimagipfel geht in die Endphase, der Ausgang ist ungewiss. Was die Zivilgesellschaft erwartet und befürchtet.

Mit der Vorgabe, „1,5 Grad am Leben zu halten“, also zu verhindern, dass dieses Ziel unerreichbar würde, war die britische Regierung angetreten. Eigentlich sollte mehr drin sein, doch selbst jenes bescheidene Vorhaben könnte scheitern. (Flickr; Insure our future; Jeremy Sutton-Hibbert; CC Public Domain 1.0)

Die Klimademo am vergangenen Samstag in Glasgow war einer der bisherigen Höhepunkte der COP26. Nach den immer gleichen Gruppenfotos der politischen und wirtschaftlichen Eliten der ersten Verhandlungswoche, zum Abschluss des Pledge dies und der Alliance das, wirkten die bunten Demobilder und die forschen Slogans erfrischend. mehr lesen / lire plus

Mit Lücken gegen den Klimawandel? COP26, rette uns!

Am 31. Oktober beginnt der Weltklimagipfel. Den hohen Erwartungen steht die Gefahr des Scheiterns gegenüber. Ein Überblick.

Warum es einen großen Unterschied macht, wie schnell sich die Welt auf den Net-Zero-Pfad begibt. (Quelle: Emissions Gap Report 2021, Unep)

„Weit entfernt von dem, was nötig wäre“, so beschreibt der jüngste Klimabericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep) den Stand der Dinge. Ein paar Tage vor Beginn des COP26-Gipfels in Glasgow, fast sechs Jahre nach der Einigung auf das Pariser Abkommen, hält die Welt immer noch Kurs auf einen Temperaturanstieg um zwei Grad und mehr. Die Emissionssenkungen, die die Unterzeichnerstaaten gegen den Klimawandel in Aussicht stellen, reichen nicht aus, das 2015 beschlossene Ziel zu erreichen, nämlich den Temperaturanstieg auf unter zwei und möglichst auf 1,5 Grad zu beschränken. mehr lesen / lire plus

Klimakatastrophen: Je näher, desto beeindruckender

Dass uns die Ereignisse in der Ferne wenig beeindrucken, die vor der eigenen Haustür dagegen sehr, thematisiert ein Artikel auf Reporterre. Beim Klimawandel, einem globalen Problem mit einer globalen Lösung, ist diese Voreingenommenheit besonders unsinnig.

Port-au-Prince nach dem Erdbeben von 2010. Pétion-Ville ist ein Vorort der haitianischen Hauptstadt, in dem am 7. Juli der Präsident Jovenel Moïse erschossen wurde.
(US Navy; Candice Villarreal; PD)

„Warum machen uns manche Katastrophen betroffener als andere?“, das ist die Frage, die Alexandre-Reza Kokabi in einem Beitrag der alternativen französischen Online-Zeitung Reporterre aufwirft. Ein extremes Wetterereignis wie die jüngsten Hochwasser in Deutschland und Belgien, mit über 200 Toten, hat in unseren Ländern große Aufmerksamkeit bekommen. mehr lesen / lire plus

Dritte Impfung oder Dritt-Welt-Impfung?

WHO und Vereinte Nationen stehen der Idee von Auffrischungsimpfungen kritisch gegenüber. Sie prangern die enormen Unterschiede der Covid-Impfquoten zwischen globalem Süden und Norden an.

(Pixabay; Alexandra Koch)

„Ich verstehe, dass alle Regierungen ihre Bevölkerungen vor der Delta-Variante schützen wollen“, sagte am vergangenen Mittwoch Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Aber wir können nicht akzeptieren, dass Länder, die bereits den größten Anteil der verfügbaren Impfstoffe verbraucht haben, noch mehr davon verbrauchen, während die weltweit am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen ohne Schutz verbleiben“, hieß es weiter auf der wöchentlichen WHO-Pressekonferenz.

Stein des Anstoßes sind die Überlegungen in den Ländern des globalen Nordens, Auffrischungsimpfungen einzuleiten, was bei den meisten Impfstoffen einer „dritten Dosis“ entspricht. mehr lesen / lire plus

Drittimpfung – es lohnt sich!

Alles, was die Luxemburger Bevölkerung auch nur ein bisschen vor den neuen Covid-Varianten schützen kann, sollte getan werden. Oder vielleicht doch nicht?

(Pixabay; Arek Socha)

Trotz großspuriger Erklärungen gibt der Westen derzeit keine gute Figur ab, wenn es gilt, im Rahmen der Covidkrise die Werte der UN-Menschenrechtserklärung konkret umzusetzen. Statt im Namen der Gleichheit alles zu tun, damit im globalen Süden ähnliche Impfquoten erreicht werden wie im Norden, erwägen viele Länder, ihre Bevölkerung „vorsichtshalber“ ein drittes Mal zu impfen. Kein Wunder, dass die Vereinten Nationen (UN) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diese egoistische Vorgehensweise ablehnen (online-woxx: Dritte Impfung oder Dritt-Welt-Impfung?).

Kein Wunder auch, dass China daraus diplomatischen Nutzen ziehen kann. mehr lesen / lire plus

Year 2021 (1): Die Weltwirtschaft nach Covid

Erlösen uns die Impfungen vom Covid-Fluch? Auf sanitärer Ebene vielleicht schon. Doch in der Euphorie über die Rückkehr zum Normalzustand werden die schweren wirtschaftlichen Folgen der seit einem Jahr andauernden Pandemie unterschätzt.

Was bringt uns 2021? Beim großen Kaffeesatzlesen fehlt es dieser Tage nicht an Spekulationen: Mutierte Viren, neue Impfstoffe, Nachholen von Wahlen, neue Regierungskoalitionen, Durchbruch in der Klimapolitik, neue Elektroautos … Doch manche wichtigen Entwicklungen werden in den Mainstreammedien nur oberflächlich thematisiert. Das gilt zum Beispiel für die wirtschaftlichen Folgen der Covid-Pandemie.

Als „außerordentlich, gravierender und länger andauernd als nach anderen rezenten Krisen (Sars-Epidemie 2003, Subprimes 2008)“ charakterisiert Françoise Nicolas die wirtschaftlichen Folgen von Covid. mehr lesen / lire plus

Mock COP 3/3 : une déclaration pour aller plus loin

Comme la conférence climatique qui aurait dû avoir lieu en cette fin d’année, la Mock COP des jeunes a donné lieu à une déclaration finale. Un document intéressant mais non dépourvu de faiblesses.

Pas de COP cette année, donc pas de déclaration officielle des gouvernements au sujet de la crise climatique. La Mock COP, la conférence intermédiaire en ligne des jeunes, a essayé de combler le vide au niveau des discussions (2e article : Comme si vous y étiez) comme des conclusions.

L’introduction de la déclaration adoptée le 1er décembre donne le ton : « Les gouvernements autour du monde ont failli à leurs obligations légales et morales face à la crise climatique et écologique.  mehr lesen / lire plus

Carte Blanche op RTL: Corona-Kris am globale Süden – net um falschen Ënn spueren

Wa Lëtzebuerg an dësem Moment seng Efforten a Saache Kooperatiounspolitik gedenkt zeréckzeféieren, trëfft dat eis aktuell Partner an engem Moment, wou si méi gebraucht gi wéi jee.

Nach ass en Enn vun der Corona-Kris net a Siicht a natierlech waart elo al Mënsch op di vill gefaarten zweet Well. Wéi laang mer un den ekonomeschen Suite vum Lockdown wäerten knaen mussen, ass och nach net gewosst. Esou haart et eis Ekonomie och trëfft, sollte mer awer net reflexaarteg, eis international Engagementer zeréck schrauwen.

Lëtzebuerg hat sech an de leschte Joerzéngten hei jo un d’Spëtzt gesat, andeem mir all Joer ee Prozent vun eisem Brutto-National-Akommes der sougenannten Entwécklungshëllef zoukomme loossen. mehr lesen / lire plus

1 – 98 = 32

On le savait bien: en ce qui concerne la discussion sur les finances internationales, les ONG sont incompétentes. Elles ne savent même pas faire de simples opérations de calcul. Mais halte : l’équation ci-dessus émane de statistiques officielles. En effet, pour chaque dollar emprunté par l’un du pays du Tiers Monde, 98 ont été remboursés depuis les années 1960 au titre de service de la dette – donc pour rembourser le capital initial et les intérêts. Malgré cela, la dette globale de ces mêmes pays est aujourd’hui nominalement 32 fois plus élevée qu’au début de la période invoquée. Myriam Bourgui, membre du Comité pour l’Annulation de la Dette dans le Tiers Monde (CADTM/Belgique) était l’invitée de l’ASTM, d’Attac et d’Etika ce mardi pour une conférence destinée à faire « comprendre la dette des pays du Nord et du Sud ». mehr lesen / lire plus